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Erneuerbare Energien

Über diesen Artikel

Lesezeit

3 Minuten

Veröffentlichung

29.07.2020

Letztes Update

17.08.2022

Erneuerbare Energien – aus Sonne und Wind wird klimafreundlicher Strom

Inhalt des Wiki-Artikels

 

Erneuerbare Energien für sauberen Strom

Der Begriff erneuerbare Energien bezieht sich auf Energiequellen, die praktisch grenzenlos zur Verfügung stehen oder schnell auffrischen. Gleichbedeutend genutzt wird die Bezeichnung regenerative Energien. Aus Sonne, Wind oder Biomasse wird Strom erzeugt, der Ausbau entsprechender Anlagen in Deutschland wird im Sinne der Energiewende vorangetrieben.

Darum werden nicht erneuerbare Energien ersetzt

Wird Strom aus nicht erneuerbaren Energien gewonnen, werden dafür Rohstoffe verbraucht. Oft handelt es sich um fossile Energieträger wie Erdöl, Erdgas oder Kohle, darüber hinaus wird auch Uran zum Erzeugen von Strom genutzt. Die nicht erneuerbaren Energien haben im Vergleich zu den regenerativen Energien einige Nachteile, allen voran ihre Endlichkeit: Sind die Rohstoffe erst einmal aufgebraucht, kommen so schnell keine neuen nach. Fossile Energieträger und Uran müssen zudem nach Europa importiert werden, da der Verbrauch nicht von den gegebenenfalls vorhandenen Abbaumengen gedeckt wird.

Bei der Verbrennung von Kohle, Erdöl oder Erdgas entsteht das Treibhausgas CO2, das maßgeblich für die Erderwärmung und den Klimawandel verantwortlich ist.1 Auch der Abbau birgt Risiken, so hat sich zur Gewinnung von Erdöl und Erdgas das umstrittene Fracking etabliert, das zur Verunreinigung des Grundwassers führen kann.2 Die Nutzung von Uran bedingt radioaktive Abfälle, die zunächst Jahrzehnte in einem Zwischenlager abgekühlt werden müssen, bevor sie in geologische Tiefenlager verbracht werden. Es gestaltet sich bereits jetzt schwierig, passende Orte zur Aufbewahrung zu finden, denn diese müssen zahlreiche Bedingungen erfüllen:

  • Das Lager muss mindestens 3000 Meter tief und in einer unbewohnten Region liegen.
  • Es dürfen sich keine hohen Erhebungen in der Nähe befinden.
  • Es darf keine Verbindungen zwischen den unteren Gesteinsschichten und dem Wassersystem an der Oberfläche geben.
  • Weder Erdbebengefahr noch komplexe geologische Strukturen wie Spalten oder Falten dürfen gegeben sein.
  • Das Gestein muss wirtschaftlich bedeutungslos sein.

Dazu kommt, dass Uran eine Halbwertszeit von 704 Millionen Jahren hat, was bedeutet, dass immer wieder neue Endlager erschlossen werden müssen, da mehr Atommüll produziert als tatsächlich beseitigt wird.3

Vor- und Nachteile erneuerbarer Energien

Die Wende hin zu erneuerbaren Energien soll die Versorgung in Deutschland klimafreundlicher gestalten und Treibhausgasemissionen reduzieren. Dazu gesellt sich der Vorteil, dass regenerative Energiequellen unabhängig vom Import fossiler Energieträger und Uran machen. Windkraft und Solarenergie sind die bedeutendsten Säulen der erneuerbaren Energien, außerdem wird Biomasse zur Strom- und Wärmeerzeugung sowie zur Bereitstellung von Biokraftstoffen genutzt.

Grundlage für den Ausbau der erneuerbaren Energien ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das 2000 in Kraft getreten ist und mehrfach reformiert wurde. Kritisiert wurde die Reform von 2017, da sie einige Nachteile für die Energiewende mit sich bringt, beispielsweise durch die Begrenzung des Zubaus von Erneuerbare-Energien-Anlagen.

Besonders effektiv ist die Nutzung regenerativer Energiequellen bei der Wärme- und Kälteerzeugung, denn dieser fällt mehr als die Hälfte des Energieverbrauchs in Deutschland zu. Der Einsatz von erneuerbaren Energien rund ums Heizen wird durch das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) geregelt. Von Vorteil ist bei regenerativen Energiequellen zudem, dass sie Elektromobilität ermöglichen.4 Ein Nachteil ist, dass die Infrastruktur dafür erst noch erweitert beziehungsweise geschaffen werden muss. Sowohl das Stromnetz muss ausgebaut werden als auch die Ladestationen für E-Autos.

Geförderte Erneuerbare-Energien-Anlagen

Im Rahmen der Energiewende wird ein Mix aus regenerativen Energien verfolgt. Der Bau von Erneuerbare-Energien-Anlagen wird laut EEG gefördert, jedoch gibt es Einschränkungen. Die Ausschreibungen für Förderungen werden von der Bundesnetzagentur durchgeführt, dabei müssen Solaranlagen eine installierte Leistung von mehr als 750 kWp für eine Teilnahme aufweisen. Gefördert werden weiterhin Windenergieanlagen an Land und auf See sowie Biomasse- und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen.5

Entwicklung der regenerativen Energien

Seitdem das Erneuerbare-Energien-Gesetz in Kraft trat, ist der Anteil der regenerativen Energien am Gesamtstrommix kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2000 lag die Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen bei 36 226 GWh und damit 6,3 Prozent der Gesamterzeugung, der Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte bei 58 429 GWh und 4,4 Prozent sowie der Endenergieverbrauch des Verkehrs bei 3752 GWh und 0,5 Prozent. Bis 2019 war der Anteil der regenerativen Energien bei der Bruttostromerzeugung auf 42,1 Prozent beziehungsweise 244 293 GWh angestiegen, der Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte lag bei
176 422 GWh und somit 14,5 Prozent, der Endenergieverbrauch des Verkehrs bei 36 908 GWh und 5,6 Prozent.6

Klimaschutzpaket zur Reduzierung von CO2

Die Bundesregierung hat 2019 ein Klimaschutzpaket verabschiedet, das den Treibhausgasemissionen entgegenwirken soll. Bis 2023 sollen 54 Milliarden Euro für die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen eingesetzt werden. Des Weiteren wird ab dem 1. Januar 2021 ein CO2-Preis für Gebäude und Verkehrsmittel eingeführt, der zunächst bei 25 € pro Tonne liegen soll. Mehrstufig soll er bis 2025 auf 55 € pro Tonne erhöht werden.

Elementar ist der Ausbau von Stromspeichern, um den aus erneuerbaren Energien gewonnen Strom dann nutzen zu können, wenn er gebraucht wird. Solar- und Windkraftanlagen sind stark wetterabhängig, diese Schwankungen müssen Berücksichtigung finden. Tagsüber wird Solarenergie eingespeist, nachts abgerufen, an windigen Tagen wird Windenergie gespeichert, herrscht eine Flaute, wird sie aus dem Speicher abgerufen. Aus diesem Grund spielt die Speichertechnologie bei der Nutzung regenerativer Energiequellen eine Schlüsselrolle.7 

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