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Biogene Abfälle sind von pflanzlicher, tierischer oder mikrobieller Herkunft. Sie werden auch Bioabfälle genannt und fallen in verschiedenen Wirtschaftszweigen an, zum Beispiel in der Landwirtschaft, der Lebensmittelindustrie und der Energieproduktion. Als biogener Abfall gelten Grünabfall, Lebensmittelabfall, landwirtschaftlicher Abfall, Klärschlamm, Holzabfall sowie Industrie- und Gewerbeabfall.1
Zu den biogenen Abfällen gehören viele verschiedene Abfallarten, die im folgenden zusammen mit einer kurzen Erläuterung gelistet sind:2
Seit 1985 werden in Deutschland biogene Abfälle getrennt gesammelt. Sie werden zur Kompostierung oder Vergärung zu sogenannten Bioabfallbehandlungsanlagen gebracht. Das fachgerechte Entsorgen von Bioabfall trägt zum Klimaschutz bei, denn er kann zum Teil verwertet werden. Rund 10,1 Millionen Tonnen biogener Siedlungsabfälle fielen 2017 in Deutschland an: Der Bio- und Grünabfall aus Haushalten, der kommunalen und gewerblichen Grünpflege sowie Speiseabfälle werden zum Großteil kompostiert. Die biogenen Abfälle wurden durch 1000 Kompostierungsanlagen und 100 Bioabfallvergärungsanlagen verwertet. Bei der Kompostierung ist die im Abfall enthaltene Energie nicht nutzbar. Gärreste werden in der Landwirtschaft als Dünger verwendet. Zudem verwerten landwirtschaftliche Betriebe über die Hälfte des anfallenden Komposts.3
Die Bioabfallverordnung (BioAbfV) ist Ende 1998 in Kraft getreten. Sie regelt die Verwertung von unbehandelten und behandelten Bioabfällen, die in der Land- und Forstwirtschaft sowie auf gartenbaulich genutzten Flächen anfallen. Beispielsweise umfasst die Bioabfallverordnung Vorgaben zur Hygiene der Bioabfallkomposte und Gärrückstände, um die Verbreitung tierischer und pflanzlicher Krankheitserreger zu vermeiden. Unter anderem müssen bei Bioabfallkomposten und Gärrückständen regelmäßig die Schadstoffgehalte kontrolliert werden. Im Jahr 2012 erfolgte eine Novellierung der Bioabfallverordnung, sie musste an neue beziehungsweise geänderte Vorschriften des EU-Rechts angepasst werden.4
In der Schweiz befasst sich unter anderem das Bundesamt für Umwelt (BAFU) mit biogenen Abfällen. Es ist dafür verantwortlich, die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen sicherzustellen. Die Menge der getrennt gesammelten und verwerteten Bioabfälle hat in der Schweiz seit 1985 stark zugenommen. Während in jenem Jahr noch 200 000 Tonnen biogene Abfälle stofflich und energetisch verwertet wurden, waren es 2013 bereits mehr als 1,2 Millionen Tonnen. Knapp die Hälfte der Bioabfälle, die stofflich verwertet wurden, kam von kommunalen Sammeldiensten, kleinere Mengen trugen der Gartenbau und die Industrie bei. Studien des BAFU haben ergeben, dass die intensivere Nutzung biogener Abfälle zur Erzeugung von Biogas nur zum Teil zu Lasten der Kompostierung geht, bei der ebenfalls steigende Mengen zu verzeichnen sind.5
Kompost und Gärgut sind sogenannte Recyclingdünger, die in der Landwirtschaft zur Verbesserung des Bodens, als Erosionsschutzmittel und bei Rekultivierungen eingesetzt werden. In der Schweiz verwerten 368 Kompost- und Vergärungsanlagen biogene Abfälle. Damit keine Schadstoffe wie Schwermetalle den Boden belasten, hat das BAFU in Zusammenarbeit mit anderen Amtsstellen eine Liste mit Ausgangsmaterialien erstellt, die für Vergärung und Kompostierung geeignet sind.6
Die gesetzlichen Grundlagen für die Kompostierung und Vergärung biogener Abfälle in der Schweiz finden sich in diversen Regelwerken. Darüber hinaus haben die einzelnen Kantone noch ihre eigenen Vorschriften. Auf Bundesebene geltende Regeln für die Vergärung und Kompostierung von biogenem Abfall sind unter anderem in den folgenden Gesetzen und Verordnungen enthalten:7
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