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Wichtige Informationen zur E-Bike-Inspektion

Über diesen Artikel

Lesezeit

5 Minuten

Veröffentlichung

18.January 2022

Letztes Update

18.01.2022

Das musst du bei der E-Bike-Inspektion beachten

Eine regelmäßige Inspektion und Wartung deines E-Bikes bewahrt dich vor unangenehmen Pannen unterwegs und sichert dir eventuelle Gewährleistungsansprüche.

Inhalt des Blogartikels

Wann muss mein E-Bike zur Inspektion?

In Bezug auf die Erstinspektion nach dem Kauf gibt es für E-Bikes keine einheitlichen Angaben. Einige Anbieter empfehlen sie nach 300 bis 500 km, anderen reicht sie nach einem Jahr oder 2.000 gefahrenen Kilometern aus. Die Folgeinspektionen sollten dann ebenfalls nach einem Jahr oder 2.000 km erfolgen. Die Inspektions- und Wartungsintervalle hängen allerdings auch von der verbauten Technik ab. Bei einigen hochwertigen Schaltungen sind regelmäßige Ölwechsel notwendig. Auch bei bestimmten Federgabeln, Hinterbaudämpfern und Sattelstützen empfehlen die jeweiligen Hersteller konkrete Wartungsintervalle. Frage am besten beim Kauf, welche Intervalle du einhalten solltest.

Woran erkenne ich, dass eine Wartung notwendig ist?

Dein Pedelec solltest du spätestens dann zur Inspektion geben, wenn du selbst bereits Mängel feststellst. Das könnte zum Beispiel eine verminderte Bremsleistung sein, mangelnde Leistung der Motorunterstützung beim Treten, Probleme in der Gangschaltung oder auch die Anzeige von Fehlercodes auf dem Display

Ist die E-Bike-Inspektion Pflicht?

Bei deinem privaten E-Bike besteht keine Inspektionspflicht. Dennoch solltest du dich an die Empfehlungen des Herstellers oder Händlers halten. Bei der Inspektion werden kleinere Mängel entdeckt und beseitigt, bevor sie sich zu großen und teuren Defekten auswachsen.

Ist das Bike geleast oder von deinem Arbeitgeber zur Verfügung gestellt, kann allerdings durchaus eine Inspektionspflicht bestehen. Hältst du die Inspektionsintervalle nicht ein, werden eventuell sogar Strafzahlungen an den Leasinggeber fällig. Die konkreten Vorgaben kannst du dem Leasingvertrag entnehmen. In der Regel weist der Vertreter des Leasinggebers bei Vertragsschluss auf solche Punkte hin.

 

Wer führt die E-Bike-Inspektion durch?

Am günstigsten ist es, wenn du die Inspektionen und Wartungen dort durchführen lässt, wo du dein Bike gekauft hast. Voraussetzung ist, dass der Händler auch über eine Fachwerkstatt verfügt. Ist das nicht möglich, dann nutze die Dienste eines anderen Fachhändlers mit angeschlossener Fahrrad- und E-Bike-Werkstatt.

Ähnlich wie im PKW-Bereich gibt es auch bei E-Bikes Fachhändler, die Partner bestimmter Markenhersteller sind. Wenn du in deiner Nähe einen solchen Partner deiner E-Bike-Marke hast, dann wende dich dorthin. Partnerhändler werden von den jeweiligen Firmen bevorzugt betreut und erhalten Ersatzteile unter Umständen schneller als andere Händler.

Die meisten Fachfirmen nehmen aber auch Marken zur Inspektion und Wartung an, die sie nicht selbst vertreiben. Auch das ähnelt den Verhältnissen im PKW-Markt.

Die Kosten für eine Inspektion belaufen sich auf ca. 45 bis 90 Euro. Werden im Ergebnis der Durchsicht Teile ausgetauscht, kommen deren Kosten und der Wert der Arbeitszeit des Monteurs noch hinzu.

Eine Inspektion und Wartung in Eigenleistung durchzuführen, können wir nicht empfehlen. Die Technik eines modernen E-Bikes ist komplex. Als Laie bist du nicht in der Lage, alle Mängel zu erkennen und fachgerecht zu beseitigen. Abgesehen von den Kenntnissen fehlen dir dazu auch Spezialwerkzeuge, wie zum Beispiel das Tool zum Auslesen von Fehlercodes aus dem Speicher des Batterie-Management-Systems. Arbeiten, die du selbst durchführen kannst, sind zum Beispiel Kontrolle und Einstellung des richtigen Reifendrucks sowie eine sanfte Reinigung ohne viel Wasser. Elektronik und Batterie werden sonst beschädigt. Selbst bei einem nach einer Geländetour stark verschmutzen E-Bike verbietet sich der Einsatz eines Hochdruckreinigers. Ebenfalls in Eigenregie ist die Kettenpflege machbar. Dazu gehört, Kette und Ritzel von altem Öl und Schmutz zu befreien und die Kette anschließen wieder zu ölen.

Falls du im Herbst und Winter fährst, solltest du nach jeder Fahrt dein E-Bike reinigen und trocknen. Tausalz ist auch für ein Pedelec gefährlich. Den Akku solltest du herausnehmen und in deiner Wohnung lagern. Die im Winter herrschende Kälte in Kellerräumen schadet dem Akku. Ist der Akku fest verbaut, suche dir einen nicht so kalten Abstellplatz für das Bike.

 

Diese E-Bike-Teile werden bei der Inspektion geprüft

Wie bei einem normalen Fahrrad prüft der Monteur sämtliche wichtigen mechanischen Teile und Baugruppen. Er testet die feste Verbindung zwischen Lenker und Vorderbau und dass der Vorderbau kein Spiel in der Führungshülse im Rahmen hat. Weiter wird der feste Sitz aller Schrauben und Muttern sowie die korrekte Position der Räder in ihren Aufnahmen und der feste Anzug der Radnabenmuttern überprüft.

Bei den Speichen der Räder wird nachgesehen, dass keine verbogen oder gebrochen ist und alle ausreichend gespannt sind. In diesem Test wird auch deutlich, falls ein Rad eine Unwucht haben sollte. Eine Funktionskontrolle der Schaltung und Bremsen darf ebenfalls nicht fehlen. In diesem Test wird gleich die Abnutzung von Kette, vorderem Kettenrad und den Ritzeln überprüft und bei Bedarf die Kette gespannt.

Weitere Prüfungen befassen sich mit der Elektrik. Es werden sämtliche Kabelverbindungen auf ordentliche Verlegung und sicheren Kontakt überprüft sowie Beschädigungen der Kabel ausgeschlossen. Hierzu gehört auch eine Funktionskontrolle der Beleuchtung.

Das Batteriemanagement verfügt über einen Fehlerspeicher, den der Mechaniker mit einem speziellen Tool ausliest. Im Anschluss beseitigt er die gespeicherten Fehler im elektrischen System. In diesem Schritt testet der Mechaniker ebenfalls die Batterie auf ihre verbliebene Kapazität und defekte Zellen. Sofern notwendig, nimmt der Monteur ein Software-Update vor.

Am Motor wird ein Funktionstest durchgeführt und überprüft, ob alle Sensoren des Antriebs korrekt funktionieren. Eine seriöse Werkstatt unternimmt zum Abschluss noch eine kurze Probefahrt, um sich von der korrekten Funktion des kompletten E-Bikes zu überzeugen.

Zum Service gehört auch, dass du als Kunde im Anschluss ein Protokoll über die durchgeführten Arbeiten und das Software-Update erhältst. Falls die Werkstatt das nicht von sich aus macht, vereinbare die Erstellung bei der Abgabe deines Fahrzeugs.

 

Was du nach der Inspektion beachten musst

Checke direkt bei der Übergabe, ob der in Rechnung gestellte Betrag mit dem Protokoll der durchgeführten Arbeiten zusammenpasst. Falls du Zweifel hast, reklamiere sofort bzw. lass dir die einzelnen Rechnungsposten erklären. Um unangenehme Überraschungen wegen hoher Rechnungen bei der Fahrzeugabholung zu vermeiden, vereinbare bei der Abgabe deines E-Bikes einen Maximalbetrag. Bitte um telefonische Rücksprache durch das Werkstattpersonal, wenn sich im Rahmen der Inspektion eine höhere Rechnung abzeichnet.

Ebenfalls unmittelbar nach der Übernahme deines Pedelecs solltest du eine kurze Sichtprüfung durchführen. Fallen dir Beschädigungen auf, die vor der Fahrzeugabgabe noch nicht vorhanden waren, dann reklamiere sofort.

Weiter raten wir, vor Antritt der Rückfahrt von der Werkstatt eine Bremsprobe durchzuführen. Eine nicht funktionierende Bremse stellt eine große Gefahr für Gesundheit und Leben dar. Sollte es ein Problem mit der Bremse geben, dann reklamiere ebenfalls sofort.

Wenn dir während der Fahrt von der Werkstatt noch Mängel in der Funktion des Bikes auffallen, denn kehre nach Möglichkeit um, um zu reklamieren. Sollte das nicht möglich sein, rufst du in der Werkstatt an und besprichst das weitere Vorgehen.

 

Darum ist die E-Bike-Inspektion so wichtig

Ein E-Bike ist wesentlich komplexer aufgebaut als ein gewöhnliches Fahrrad. Nur das reibungslose Zusammenspiel von Elektronik und Mechanik garantiert die problemlose Funktion des Gesamtsystems. Kleine Mängel, die in der Nutzung nicht weiter auffallen, können mit der Zeit zu einer teuren Reparatur führen. Regelmäßige Inspektionen und Wartungen decken solche kleinen Mängel auf, bevor überhaupt erst ein größeres Malheur entsteht.

Zur reibungslosen Funktion eines E-Bikes ist auch eine aktuelle Software notwendig. Die Updates werden nur in einer Fachwerkstatt professionell aufgespielt und vor Ort auf fehlerlose Implementierung getestet.

Hinzu kommt, dass der Verschleiß bestimmter Teile und Baugruppen schneller voranschreitet als bei einem üblichen Fahrrad. Ursachen sind das Gewicht, höhere Geschwindigkeiten und längere Fahrstrecken. Diese Gründe führen auch dazu, dass Mängel gefährlichere Folgen haben. Betroffen sind zum Beispiel Bremsbeläge, aber auch Kette sowie Kettenritzel. Ein Austausch stellt eine kleine und kostengünstige Reparatur dar.

Ein Wechsel von Verschleißteilen sollte daher rechtzeitig und fachgerecht erfolgen. Das erhöht die Lebensdauer des zumeist teuren Fahrzeugs und trägt zu deiner Sicherheit als Fahrer bei.

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