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Wärmepumpen und der Stromanschluss

Über diesen Artikel

Lesezeit

4 Minuten

Veröffentlichung

27.March 2021

Letztes Update

09.12.2021

Wärmepumpe und der Stromanschluss: Das solltest du wissen

Um mit Wärmepumpen kostenlose Wärmeenergie aus der Umgebung zu nutzen, wird Strom benötigt. Wie deine Wärmepumpe zum Stromanschluss kommt, erklären wir dir hier.

Inhalt des Blogartikels

Warum benötigt eine Wärmepumpe überhaupt Strom?

Über die genaue Funktionsweise der verschiedenen Wärmepumpe-Arten (Luft-Wasser-Wärmepumpe, Wasser-Wasser-Wärmepumpe, Sole-Wasser-Wärmepumpe) haben wir schon in anderen Artikeln ausführlich berichtet.

Bei der Wärmepumpe handelt es sich um ein Gerät, das nach dem umgekehrten Prinzip eines Kühlschranks einer natürlichen Wärmequelle wie Luft, Wasser oder Erde die Wärmeenergie entzieht. Diese Energie kann dann zur Unterstützung des Warmwasserkreislaufs der Heizung oder zur Erwärmung von Lüftungssystemen genutzt werden. Damit das funktioniert, muss sowohl bei der Wärmepumpe als auch beim Kühlschrank ein Kältemittel in Bewegung gehalten und zum Verdampfer geführt werden. Daher benötigen Wärmepumpen einen Stromanschluss, um überhaupt arbeiten zu können.

Am Markt sind vor allem mit Strom betriebene Modelle zu finden, es gibt aber auch Wärmepumpen, die mit Gas arbeiten (zum Beispiel in Hybridsystemen). Hierfür ist natürlich ein Raum mit Erdgasanschluss erforderlich. Da diese Variante bei Wärmepumpenherstellern aber kaum verbreitet ist, soll sie hier nur am Rande erwähnt werden.

Hinweis:  Obwohl im Zusammenhang mit Wärmepumpen oft vom „Heizen mit Strom“ gesprochen wird, handelt es sich nicht  um eine klassische Stromheizung. Die Wärme zum Heizen wird also nicht mit Strom erzeugt. Präziser wäre es, in Bezug auf den Wärmepumpen-Stromanschluss vom Betriebsstrom für die Pumpe zu sprechen.

 

Woher kommt der Strom für die Wärmepumpe?

Bei der Frage nach dem geeigneten Wärmepumpen-Stromanschluss ist entscheidend, ob du selbst erzeugten Strom (zum Beispiel über eine Photovoltaikanlage) nutzen kannst oder ausschließlich auf das öffentliche Stromnetz angewiesen bist. Mit einer  auf dem Dach kannst du zumindest in der warmen Jahreszeit deine Heizung über eine Wärmepumpe nahezu ohne zusätzliche Stromkosten mit Wärme versorgen.

Da die Heizung jedoch im Winter am stärksten beansprucht wird und der Solarstrom nicht immer zur Verfügung steht, ist für die Wärmepumpe ein Stromanschluss fast immer erforderlich, damit der Betrieb sichergestellt ist. Puffersysteme können die Photovoltaikanlage zwar sinnvoll ergänzen, aber es ist empfehlenswert, im Bedarfsfall immer auf den Netzstrom ausweichen zu können.

 

Wann brauchst du einen separaten Zähler für den Stromanschluss deiner Wärmepumpe?

Wie effizient eine Wärmepumpe arbeitet, kannst du unter anderem an der Jahresarbeitszahl ablesen. Wie viele Kilowattstunden die Wärmepumpe verbraucht, hängt von der Art, der Größe und dem Hersteller des Modells ab – und natürlich auch von deinem Energieverbrauch.

Da die Stromkosten in den vergangenen Jahren für Endverbraucher immer weiter gestiegen sind, kann es sich je nach Region und Stromanbieter lohnen, einen speziellen Tarif für Wärmepumpenstrom zu nutzen. Dabei handelt es sich um Tarife mit verringerten Entgelten, die zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten zur Verfügung stehen. Im Schnitt macht die Ersparnis im Vergleich zum Haushaltsstrom circa 20 Prozent aus.

Allerdings bieten nicht alle Versorger solche Spartarife an. Möchtest du von einem solchen Wärmepumpentarif profitieren, kommst du um die Installation eines separaten Stromzählers nicht herum. Andernfalls könnte der Stromanbieter den günstigeren Wärmepumpenstrom nicht korrekt abrechnen.

Nun kannst du nicht einfach einen beliebigen Verbrauchsmesser aus dem Baumarkt anschließen, da diese in der Regel nicht geeicht und nur für private Zwecke geeignet sind. Ein zugelassener Stromzähler wird entweder direkt vom Stromanbieter beziehungsweise Netzbetreiber installiert oder von dir selbst über einen entsprechenden Fachbetrieb beauftragt.

Eine weitere Voraussetzung für die Nutzung der Sondertarife ist zudem, dass der Stromanschluss für die Wärmepumpe über eine Steuerungsmöglichkeit für den Netzbetreiber verfügt. Dieser kann die Wärmepumpe dann je nach Auslastung des Netzes an- oder abschalten.

Natürlich kosten Installation und Betrieb des Stromzählers Geld, weshalb es sich auch nicht für jeden Nutzer lohnt. Erst ab einem Stromverbrauch der Wärmepumpe von etwa 6.000 Kilowattstunden pro Jahr  amortisieren sich die Gebühren für den zusätzlichen Stromzähler über den geringeren Preis des Wärmepumpenstroms. Rentiert sich der Tarif für dich nicht, kannst du einfach den normalen Haushaltsstrom für die Wärmepumpe nutzen und musst in dem Fall auch keinen zusätzlichen Stromzähler installieren lassen.

Kostenfaktoren, die den Wärmepumpenstrom günstiger machen:

  • geringere Transportentgelte (oft von Tageszeit und Auslastung abhängig)
  • geringere Konzessionsabgabe (abhängig vom Wohnort, gesetzlich nicht geregelt)
  • geringere Gesamtkosten senken die entsprechende Belastung durch die Mehrwertsteuer

Was benötigst du für einen Wärmepumpen-Stromanschluss?

Falls kein separater Stromzähler erforderlich ist, kann der Fachbetrieb die Wärmepumpe beim Einbau einfach an das normale Stromnetz anschließen. Sollte kein geeigneter Stromanschluss am Aufstellort der Wärmepumpe vorhanden sein, muss dieser natürlich fachgerecht gelegt und abgesichert werden. Komplizierter wird es beim Anschluss eines zusätzlichen Stromzählers, weil der Stromanschluss für die Wärmepumpe dann ausschließlich über diesen Zähler laufen darf.

Während sich solche Maßnahmen bei Neubauten vergleichsweise einfach planen und umsetzen lassen, kann der Stromanschluss mit Zähler im Altbau um einiges komplexer sein. Dies gilt insbesondere dann, wenn eventuell auch noch ein neuer Zählerkasten installiert werden muss.

Eventuell über Pufferspeicher für die Wärmepumpe nachdenken

Möchtest du günstigen Wärmepumpenstrom nutzen, wird der Betrieb der Wärmepumpe vom Stromanbieter gesteuert. Du hast also keinen Einfluss darauf, ob die Pumpe auch immer dann Energie liefert, wenn du diese aktuell benötigst.

Daher empfiehlt sich die Kombination der Wärmepumpe mit einem Pufferspeicher, der die zu günstigen Betriebszeiten erzeugte Energie zwischenspeichert und auf Abruf für die Heizung bereithält.

Ob sich das rechnet, hängt wiederum vom Stromverbrauch der Wärmepumpe ab. Sinnvoll ist der Pufferspeicher aber auch dann, wenn du den Strom teilweise über eine Photovoltaikanlage selbst erzeugst.

 

Der Aufwand für einen Wärmepumpen-Stromanschluss hängt vom Einzelfall ab

Wie aufwendig der Stromanschluss für eine Wärmepumpe wird, hängt davon ab, ob bereits ein Anschluss am Aufstellort vorhanden ist oder nicht. Falls du günstigen Wärmepumpenstrom nutzen möchtest, ist unbedingt der Einbau eines separaten Stromzählers samt Möglichkeit der Fernsteuerung durch den Stromanbieter erforderlich.

Besonders in Bestandsbauten kann dies zu erheblichen Mehrkosten führen. Diese Mehrkosten lohnen sich in der Regel allerdings nur, wenn der Stromverbrauch der Wärmepumpe entsprechend groß ist. Andernfalls ist die Nutzung des normalen Netzstroms unter Umständen die günstigere Alternative.

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