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Stromspeicher für die Steckdose: Was du wissen musst

Über diesen Artikel

Lesezeit

4 Minuten

Veröffentlichung

18.January 2022

Letztes Update

18.01.2022

Wozu dient ein Stromspeicher für die Steckdose?

Stromspeicher sind normalerweise fest mit der Photovoltaikanlage und dem Stromnetz verkabelt. Was hat es mit dem Stromspeicher für Steckdosen auf sich? Hier kommt die Lösung.

Inhalt des Blogartikels

Was ist das Besondere an einem Stromspeicher für die Steckdose?

Der Steckdosen-Stromspeicher ist vielseitig einsetzbar. Welche Möglichkeiten du hast, haben wir dir nachfolgend aufgelistet:

Stromspeicher in der Photovoltaik

Wie schon angedeutet, werden Stromspeicher in der Photovoltaik (PV) fest mit der Elektroinstallation des Gebäudes verbunden. Die Schaltung ist nicht trivial. Denn zur Anlage gehört noch ein Managementsystem. Das sorgt dafür, dass der durch die Photovoltaik erzeugte Strom je nach aktueller Situation direkt verbraucht, in den Speicher geladen oder für die Einspeisung in das öffentliche Stromnetz verwendet wird.

Darüber hinaus sorgt das Managementsystem dafür, dass für die Verbraucher im Haus Strom aus dem Batteriespeicher oder wahlweise aus dem öffentlichen Netz entnommen wird, wenn die Stromerzeugung der Photovoltaik den momentanen Bedarf nicht decken kann. Es wäre also nicht möglich, den Batteriespeicher einfach an eine Steckdose im Haus anzustecken. Zumal der Speicher allein Gleichspannung liefert, die erst noch durch einen Wechselrichter in Wechselspannung umgewandelt werden müsste.

Photovoltaik-Minianlagen für die Steckdose

Neben den großen und individuell geplanten Photovoltaikanlagen werden seit einiger Zeit auch fix und fertig zusammengestellte Kits kleinerer Anlagen angeboten. Ihr Einsatzgebiet ist vorzugsweise der Balkon. Daher werden sie auch als Balkonkraftwerke bezeichnet. Dadurch haben nun auch Mieter die Möglichkeit, selbst erzeugten Solarstrom zu nutzen.

Diese Kits enthalten 2 bis 5 Photovoltaikmodule zur Befestigung am Balkongeländer oder an anderen geeigneten Stellen. Beigelegt findest du alle notwendigen Kabel und auch einen kleinen Wechselrichter. Er wandelt die von den Modulen gelieferte Gleichspannung in 230 Volt (V) Wechselspannung um.

Laut Herstellerangaben werden alle Komponenten mit den mitgelieferten Kabeln zusammengesteckt und vom Wechselrichter aus an eine normale Haushaltssteckdose angeschlossen. Fortan wird der zur Steckdose gehörende Stromkreis mit Solarstrom versorgt. Man spricht deshalb auch von Plug-In-Systemen (Plug = englisch für Stecker). Eine Einspeisung des Solarstroms in das öffentliche Netz erfolgt nicht.

Solarstromerzeugung und Verbrauch

Diese kleinen Solarkraftwerke haben allerdings das gleiche Problem wie die großen Anlagen. Sie produzieren Strom nur bei Sonneneinstrahlung ab dem Vormittag bis zum Nachmittag. Im Haushalt hast du aber vor allem morgens und abends Strombedarf. Und wie bei den großen Photovoltaikanlagen kannst du das Dilemma auch hier mit einem Stromspeicher lösen.

Die Hersteller der Balkonkraftwerke haben das Problem ebenfalls erkannt und bieten entsprechende Speicherlösungen an. Diese Speichersysteme kannst du entweder als Batteriespeicher zum Nachrüsten bekommen oder sie sind von vornherein schon Bestandteil der jeweiligen Photovoltaik-Kits.

Die Bezeichnung "Stromspeicher für die Steckdose" ist also missverständlich. Es sind Akkus für die Mini-PV-Anlagen, die direkt an eine Steckdose angeschlossen werden.

Andere Anwendungen des Steckdosen-Stromspeichers

Neben dem Balkon bieten sich die steckerfertigen PV-Anlagen mit und ohne Speichersystem auch für andere Anwendungen an. Einsatzfälle sind zum Beispiel Garten- und kleine Wochenendhäuser. Auch die mobile Nutzung im Campingmobil ist machbar. Hierbei sollten allerdings die Photovoltaikmodule entsprechend robust und leicht zu transportieren sein.

 

Wie effizient sind Stromspeicher für die Steckdose?

Die Effizienz hängt von der eingesetzten Akku-Technik und vom verwendeten Wechselrichter ab. Wie bei allen technischen Systemen treten auch hier Verluste auf. Sie zeigen sich in Form der Erwärmung der Batterien und des Wechselrichters beim Laden und Entladen. Bei der heute genutzten hochmodernen Technik liegt die Effizienz dennoch bei bis zu 96 Prozent.

Mit dem Solarstrom können die haushaltsüblichen Stromverbraucher betrieben werden, die auf die Wechselspannung 230 V ausgelegt sind. Du musst allerdings beachten, dass die Leistung der kleinen Anlagen nicht allzu hoch ist. Eine Anlage mit einer Leistung von 960 Wattstunden (Wh) und entsprechendem Speicher kann über eine Stunde einen Strom von ca. 4 Ampere (A) liefern. Geräte mit hohem Stromverbrauch, wie Waschmaschinen und Trockner, sollten nicht über dieses Balkonkraftwerk betrieben werden. Die Anlage ist darauf ausgelegt, eine Dauerleistung von 300 Watt (W) zu liefern und somit den Standby-Verbrauch aller Haushaltsgeräte abzudecken.

 

Was kostet ein solcher Stromspeicher?

Das hängt ganz von der Leistung, der verwendeten Speichertechnologie und von der integrierten Intelligenz ab. Die Preise der Speicher für PV-Balkonanlagen fangen im mittleren dreistelligen Bereich an und gehen bis in den unteren vierstelligen Bereich. Oftmals ist es günstiger, eine Komplettanlage mit Speicher zu kaufen als diesen später nachzurüsten.

 

Was tun, wenn die Leistung nicht ausreicht oder Defekte auftreten?

Bei Defekten ist der erste Ansprechpartner derjenige, von dem du den Speicher bzw. die komplette PV Anlage gekauft hast. Das gilt besonders dann, wenn noch die Gewährleistung greift.

Der Fall, dass die Leistung nicht ausreicht, sollte eigentlich nicht eintreten. Ein seriöser Anbieter wird mit dir deine Anforderungen durchsprechen und die Situation prüfen. Wenn du zum Beispiel nur Platz für 3 Photovoltaikmodule hast, ist auch nur eine bestimmte elektrische Leistung möglich. Der Batteriespeicher sollte von deinem Anbieter entsprechend ausgelegt sein.

Wenn sich später deine Anforderungen ändern und du noch Platz für weitere Module und Ergänzungsspeicher zur Verfügung hast, kannst du bei einigen Anbietern deine Anlage im Nachhinein erweitern.

 

Neueste Entwicklungen bei Plug-In-Speichern

Seit Herbst 2021 gibt es einen Photovoltaik-Heimspeicher eines Ulmer Start-Ups zu kaufen, der eine wesentlich höhere Leistung als die kleinen Speicher für Balkonkraftwerke bereitstellt. Die Kapazität eines Moduls liegt bei 5,2 Kilowattstunden (kWh). Der Nennstrom beträgt 20 A. Damit ist das Speichersystem prädestiniert zur festen Integration in eine große Photovoltaikanlage und kann alle elektrischen Verbraucher eines Haushalts versorgen. Außerdem das Modul auf 15,6 kWh erweiterbar.

Ein weiterer Pluspunkt: Das Modul kommt ohne Wechselrichter aus. Dadurch steigt die Effizienz auf 99 Prozent, zumal die einzelnen Zellen über eine intelligente Elektronik gemanagt werden. Zellen mit momentan schwächerer Ladung werden umgangen und schwächen somit nicht die Gesamtleistung wie bei herkömmlichen Batteriespeichern. Das wirkt sich auch positiv auf die Lebensdauer aus.

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