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- Rentabilität bei einer Photovoltaikanlage
Rentabilität bei Photovoltaik: Kleine Anlage sinnvoll?
Eine Mini-Photovoltaik-Anlage mit 300 Kilowattstunden kann pro Jahr 184,2 Kilogramm CO2 einsparen. Punktet Photovoltaik aber auch mit Rentabilität?
Inhalt des Blogartikels
- Lohnt sich eine kleine Anlage?
- Wie funktioniert eine kleine PV-Anlage noch gleich?
- 5 Faktoren, die die Photovoltaik-Rentabilität beeinflussen
- Fazit: Photovoltaik-Rentabilität auch bei kleinen Anlagen erzielbar
Lohnt sich eine kleine Anlage?
Großflächige Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) auf dem Dach oder an der Fassade sind der ideale Weg, um nachhaltig Strom zu produzieren und bis zu einem gewissen Grad unabhängig vom Energieversorger und dem öffentlichen Netz zu agieren. Nicht jeder hat allerdings ausreichend Fläche für die Photovoltaik zur Verfügung. Abhilfe für eine Energiewende im kleinen Maßstab schafft eine Mini-PV-Anlage, die du zum Beispiel auf dem Balkon oder im Garten aufstellen kannst. Doch lohnt sich die Anschaffung einer solchen kleinen Photovoltaikanlage? Wie steht es um die Rentabilität und bringt die Photovoltaik in dieser Form am Ende den gewünschten Effekt?
Wie funktioniert eine kleine PV-Anlage noch gleich?
Bei kleinen Photovoltaikanlagen handelt es sich um Mini-Solaranlagen, die du an die Steckdose anschließen kannst, damit sie, zum Beispiel auf dem Balkon stehend, Solarstrom produzieren. Sie bestehen aus einem Photovoltaikmodul und einem Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Die PV-Module sind die gleichen, die üblicherweise auf einem Dach zum Einsatz kommen. Der Wechselrichter ist per Schrauben direkt an dem PV-Modul befestigt. Je nach Angebot enthält das Lieferpaket noch Befestigungsmaterial und Anschlusskabel. Den durch die Mini-Photovoltaikanlage erzeugten Solarstrom verbrauchen für gewöhnlich aktuell laufende Geräte direkt. Dazu gehören zum Beispiel
- Fernseher,
- Computer,
- Telefonanlagen
- Spülmaschine
Erst danach greifen die Verbraucher auf das Stromnetz des Haushalts zurück.
Anforderungen an die Installation einer kleinen Photovoltaikanlage
Die Installation einer kleiner Photovoltaikanlage überlässt du am besten einem Elektrofachmann. Hier solltest du schon deshalb auf Nummer sicher gehen, um den Anforderungen an die Installation einer Mini-PV-Anlage gerecht zu werden: Wenn du nämlich eine kleine PV-Anlage anschließen möchtest, darf dies nur mit einer bestimmten Energiesteckvorrichtung erfolgen.
Der Fachmann ist dafür zuständig,
- zu prüfen, ob technische Änderungen notwendig sind
- zu prüfen, ob der Stromkreis deines Haushalts für die Nutzung einer kleinen Photovoltaikanlage ausgelegt ist
- die spezielle Energiesteckdose sowie ein Zähler mit Rücklaufsperre vom Netz- oder Messstellenbetreiber einzubauen
Falls das Haus, in dem du wohnst, bereits mit einem digitalen Zähler ausgestattet ist, dann ist die Rücklaufsperre bereits integriert.
Die Mini-PV-Anlage muss im Stammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Der Netzanbieter muss nur informiert werden, wenn du die Einspeisevergütung in Anspruch nehmen möchtest.
Was kostet die Photovoltaik im kleinen Stil?
Die Preisspanne für kleine PV-Anlagen bewegt sich zwischen 300 und 1.000 Euro. Bislang wurden Photovoltaikmodule immer günstiger, da die Produktionskosten stetig gesunken sind. Ob das 2021 auch der Fall sein wird, lässt sich derzeit noch nicht erkennen. Neben den Anschaffungskosten solltest du am Anfang auch die Installationskosten sowie mögliche Anpassungen am Haus durch den Fachmann einrechnen.
Wie viel Strom erzeugt eine kleine Photovoltaikanlage?
Generell gilt als Richtwert, dass eine kleine PV-Anlage mit 100 Watt Peak um die 90 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr erzeugt. Es gibt Mini-PV-Anlagen in einem Leistungsbereich zwischen 100 und 600 Watt Peak. Mit 600 Watt kannst du im Schnitt 570 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr produzieren und so um die 20 Prozent des Stromverbrauchs decken. Für einen optimalen Ertrag ist wie bei den großen Photovoltaikanlagen grundsätzlich der richtige Neigungswinkel relevant: Dieser beträgt 30 Grad mit Ausrichtung gen Süden. Doch auch bei der senkrechten Montage außen am Balkon lassen sich gute Erträge erzielen. Um das Optimum aus der kleinen PV-Anlage zu holen, solltest du jedoch folgende Aufstellungsfehler vermeiden:
- Anbringung unter dem Balkon der Wohnung darüber, unter einer Markise oder in der Nähe eines Sonnenschirms
- Installation in einer Balkonnische hinter der Balkonbrüstung oder dem Sichtschutz
- Aufstellungsorte mit Verschattungen beispielsweise durch Bäume, hohe Sträucher, Gartenlampen oder Häuser
Bereits geringe Verschattungen und Verschmutzung der Module können den Solarertrag deiner Mini-PV-Anlage mindern. Um die Photovoltaik-Rentabilität zu erhöhen, solltest du die Module daher regelmäßig prüfen und sauber halten.
5 Faktoren, die die Photovoltaik-Rentabilität beeinflussen
Die Anschaffung einer Solarstromanlage ist unabhängig von ihrer Leistung aufgrund ihrer Nachhaltigkeit generell sinnvoll. Nichtsdestotrotz kommen am Ende folgende Fragen auf:
- Wie wirtschaftlich ist eine kleine Photovoltaikanlage?
- Wann hat sie sich amortisiert?
Wie hoch die Rendite ausfällt, wird vor allem vom zu erwartenden Stromertrag, von den Anschaffungskosten der Anlage, vom Eigenverbrauch und der Strompreisentwicklung bestimmt. Die Rendite von Minianlagen unter optimalen Bedingungen kann bis zu 6,6 Prozent betragen kann. Grundsätzlich handelt es um einen individuellen Wert.
wichtiger Faktor bei Photovoltaik-Rentabilität
Generell solltest du beachten, dass die Anschaffungs-, Installations-, und Zusatzkosten wie beispielsweise Versandkosten die Wirtschaftlichkeit der kleinen Photovoltaikanlage reduzieren beziehungsweise deren Amortisationszeit verlängern. Die Amortisationszeit ist die Zeit, die die laufende Anlage benötigt, um ihre Anschaffungs- und Installationskosten auszugleichen. Sprich: Es geht um den Moment, in dem die Ersparnisse durch die Anlage deren anfängliche Kosten übersteigen. Die Amortisation dauert unabhängig von der Größe je nach Standort mehrere Jahre.
Für eine 275 Watt Balkon-Photovoltaikanlage würdest du beispielsweise um die 400 Euro zahlen. Die jährliche Stromkostenersparnis bewegt sich dann je nach Ausrichtung, Sonneneinstrahlung und Aufstellort zwischen 40 bis 70 Euro. Die Amortisationszeit liegt in diesem Beispiel bei etwa fünf bis zehn Jahren.
Tatsächlich erzielte Stromerträge durch Photovoltaik
Der Strom fließt bei einer kleinen PV-Anlage nicht immer in der gleichen Menge, sondern hängt vom Wetter, von der Einstrahlung oder auch der Jahreszeit ab. Produziert deine Stecker-Solaranlage mehr Strom als du in deiner Wohnung aktuell benötigst, wird er in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Eine Vergütung bekommst du dafür aber nicht. Wenn dir eine gewisse Menge deines Solarstroms für den Eigenverbrauch zur Verfügung stehen, kannst du meist 10 Prozent davon nicht selbst nutzen. Du solltest daher nicht durchgehend von den maximal möglichen Solarstrom-Erträgen ausgehen.
Strompreise aus dem öffentlichen Netz
Du kannst durch eine kleine Photovoltaikanlage Geld sparen, da du weniger Energie aus dem öffentlichen Netz ziehen musst. Im Jahr 2021 kostet eine Kilowattstunde (kWh) Strom durchschnittlich 31,89 Cent. Dein selbst produzierter Solarstrom vom Balkon hingegen kostet dich nur 10 bis 14 Cent. Je teurer Strom aus dem Netz wird, umso mehr sparst du.
Einspeisevergütung
Natürlich darfst du Überschussstrom deiner Mini-Solaranlage ins Netz einspeisen, um die EEG-Vergütung zu erhalten. Fragt sich nur, ob das sinnvoll ist, denn die eingespeiste Strommenge ist meist derart gering, dass sich der technische und formale Aufwand nicht lohnt. Produziert deine Mini-PV-Anlage auf dem Balkon oder der Terrasse beispielsweise jährlich 400 Kilowattstunden (kWh) Strom und du speist davon 100 Kilowattstunden (kWh) ins Netz ein, dann erhältst du dafür eine Einspeisevergütung von 7,92 Cent pro kWh (Preisstand EEG März 2021). Das sind im Jahr rund 8 Euro.
Rentabilität von Photovoltaik: Auch eine Frage der eigenen Ziele
Generell sollte es bei einer kleinen PV-Anlage auf die eigenen Prioritäten oder die individuellen Nutzungswünsche ankommen. Steht für dich der Eigenverbrauch und die nachhaltige Produktion von Strom im Vordergrund, „lohnt“ sich eine kleine PV-Anlage immer – auch ohne Einspeisung.
Möchtest du beim Campen oder Reisen mit dem Wohnmobil in abgelegenen Gebieten flexibel mit der Stromversorgung sein, kann sich die Anschaffung einer kleinen Inselanlage rentieren.
Wenn dir jedoch jährlich große Ersparnisse und die Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz wichtig sind, dann wirst du diese Ziele mit einer kleinen PV-Anlage auf dem Balkon eher nicht erreichen.
Fazit: Photovoltaik-Rentabilität auch bei kleinen Anlagen erzielbar
Was die Kosten und die Wirtschaftlichkeit einer kleinen PV-Anlage angehen, kommt es auf das Zusammenspiel verschiedener Parameter an:
- Was hat die kleine Photovoltaikanlage gekostet?
- Welche Qualität hat die Solaranlage?
- Welche laufenden Kosten und Zusatzkosten fallen an?
- Was kannst du langfristig einsparen?
- Was sind deine persönlichen Ziele (Autarkie, Eigenverbrauch)?
Mit kleinen steckerfertigen Solaranlagen kannst du zwar nicht das ganze Haus mit Strom versorgen, aber immerhin Unabhängigkeit gewinnen. Nicht zuletzt lohnt es sich aus praktischen Gründen, wenn du sie in den Urlaub oder zum Campen mitnimmst, um dich möglichst autark zu versorgen. Es ist also am Ende eine individuelle Entscheidung, ob die Rendite der kleinen PV-Anlage hoch genug ist.
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Wie hoch ist die Rendite bei Photovoltaik?
Die Rentabilität der Photovoltaik hängt von den Kosten für Anschaffung und Installation sowie von der Ausführung ab. Eine kleine Anlage mit 100 Wp erzeugt etwa 90 kWh Strom pro Jahr. Auch die Stromkosten und die Amortisationszeit spielen eine Rolle.
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