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Wie funktioniert ein Elektroauto als Stromspeicher?

Über diesen Artikel

Lesezeit

3 Minuten

Veröffentlichung

16.March 2021

Letztes Update

24.11.2021

Hier erfährst du folgende Inhalte über das Elektroauto als Stromspeicher:

So funktioniert ein Elektroauto als Stromspeicher

Ein Elektroauto ist eine saubere Sache – erst recht mit Ökostrom oder Sonnenenergie vom eigenen Dach. Hast du gewusst, dass du den Akku sogar als Stromspeicher nutzen kannst? Das ist zum Beispiel sinnvoll, wenn die Photovoltaikanalage nicht genügend Energie hat, um das Hausstromnetz zu versorgen. Hier erfährst du, wie du dein Elektroauto als Stromspeicher nutzen kannst.

Was ist ein Elektroauto?

Ein Elektroauto ist ein Fahrzeug, das keinen Verbrennungsmotor, sondern einen Elektromotor hat. Dieser wird von einem Akkumulator mit Strom versorgt. Der Akku, also die Batterie des Autos, leert sich mit der Zeit. Du musst ihn also immer wieder aufladen – entweder unterwegs an einer öffentlichen Ladesäule oder zu Hause mithilfe einer Wallbox, die an das Stromnetz angeschlossen ist.

Was bedeutet in diesem Zusammenhang „Stromspeicher“?

Rein statistisch gesehen fahren wir mit dem Auto vor allem kurze Strecken. Gleichzeitig stehen Elektrofahrzeuge durchschnittlich 23 Stunden des Tages nur herum. Dann hat der Akku noch reichlich Energie. Warum also nicht genau diese Energie und Zeit sinnvoll nutzen und Lampen, den Kühlschrank und die Stereoanlage im Haus mit elektrischer Energie versorgen? Dies gelingt dir, indem du dein E-Auto als Stromspeicher nutzt.

Damit das funktioniert, muss der Akku aber nicht nur Strom nehmen, sondern auch geben können. Gleichzeitig muss das Auto beim nächsten Start trotzdem wieder voll einsatzfähig sein. Genau das kann die Technik des bidirektionalen Ladens, auch Vehicle-to-Grid (V2G) oder Vehicle-to-Home (V2H) genannt.

  • Diese Technologie ermöglicht es, den gespeicherten Strom im Akku selbst zu nutzen, um den Eigenverbrauch zu steigern. Je höher dein Eigenverbrauch aus der Photovoltaik ist, desto mehr Geld sparst du am Ende. Denn du hast schlicht und einfach weniger Stromkosten. 
  • Die zweite Möglichkeit wäre, den Stromspeicher (Akku) so zu nutzen, dass du die überschüssige Energie gegen ein Entgelt zurück in das Stromnetz des Stromanbieters speist. Wenn zukünftig mehr Elektroautos und Hybridfahrzeuge unterwegs sind, kann dies besonders wichtig sein. Die vielen Fahrzeuge würden mit ihren Ladevorgängen das Stromnetz überlasten. Das bidirektionale Laden über die Autoakkus als Stromspeicher könnten den Spitzenbedarf ideal abdecken.

So kannst du dein E-Auto als Stromspeicher nutzen

Zum jetzigen Zeitpunkt ist es leider noch nicht möglich, jedes Elektroauto als Stromspeicher zu nutzen. Grundsätzlich sollte dein Fahrzeug mit einem CHAdeMO-Stecker ausgerüstet sein, damit das bidirektionale Laden überhaupt funktionieren kann. Diesen Stecker haben fast ausschließlich Fahrzeuge asiatischer Hersteller.

Auch deine Wallbox, mit der du über die Photovoltaikanlage den Akku mit Solarstrom auflädst, muss die Smart-Grid-Technologieunterstützen. Mit dieser Technologie lässt sich das Stromnetzmanagement intelligent steuern. So kann die Wallbox auch mit dem Stromspeicher kommunizieren.

Darum lohnt sich ein Elektroauto als Stromspeicher

Sind die zuvor beschriebenen Voraussetzungen erfüllt, hast du viele Vorteile:

  • Du kannst deine alternativ gewonnene Energie beispielsweise aus der Photovoltaikanlage oder aus einer Anlage zur Erzeugung von Windstrom zu 100 Prozent selbst nutzen.
  • Mit jeder kWh (Kilowattstunde), die du im Eigenverbrauch nutzt, sparst du bares Geld.
  • In Zeiten, in denen deine Anlage nicht genügend Energie liefert, nimmst du einfach den Strom aus deinem Autoakku. Du nutzt das Elektroauto also als Heimspeicher.
  • Das macht dich auch von steigenden Strompreisen unabhängig.
  • Produzierst du mehr Strom, als du verbrauchen und speichern kannst, kannst du ihn gegen Bezahlung in das öffentliche Stromnetz einspeisen.

Alternativen: Was kannst du noch als Stromspeicher nutzen?

Rein theoretisch wäre es auch möglich, andere elektrisch betriebene Fahrzeuge wie einen Elektroroller oder ein Elektrofahrrad beziehungsweise Pedelecs als Stromspeicher zu nutzen. Der Haken an der Sache ist die Ladeleistung der Batterien. Der Akku eines Elektroautos kann über den CHAdeMO-Stecker Strom von bis zu 10 kW (Kilowatt) Leistung liefern. Die wesentlich kleineren Akkus von Elektrorollern und vergleichbaren Fahrzeugen sind einfach nicht in der Lage, genügend bidirektionale Kraft aufzubringen. Das heißt aber nicht, dass das in Zukunft so bleibt. Es bräuchte stärkere Batterien in allen Elektrofahrzeugen und einen höheren Windstrom und Solarstromanteil in Deutschland.

Fazit: Die Technik ist da, aber noch nicht ganz ausgereift

Um das Elektroauto als Stromspeicher sinnvoll und effektiv nutzen zu können, muss noch an der Technik gefeilt werden. Dazu ist es erforderlich, dass sämtliche Steckertypen für das bidirektionale Laden geeignet sind. Auch die Preise für entsprechende Wallboxen müssten sinken, damit sie noch attraktiver werden. Des Weiteren ist es sinnvoll, dass öffentliche Ladestationen und Ladesäulen so ausgerüstet werden, dass sie das Vehicle-to-Grid-Verfahren zulassen. Dann steht auch den Stromversorgern jederzeit genügend Energie zur Verfügung, um selbst in Spitzenverbrauchszeiten problemlos liefern zu können.

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