
Unser Guide für intelligentes Laden mit einer Wallbox im Eigenheim
Über diese Seite
Minuten
Lesezeit
36 Std.
Recherchezeit gespart
03.11.2022
Veröffentlichung
03.11.2022
Letztes Update
92
Recherchierte Quellen
134.361
Guide-Leser
- New Mobility
- Wallbox

Die Wallbox: Volle Power für die Elektromobilität
In der Automobilbranche galt der Verbrennungsmotor lange Zeit als alternativlos. Nicht technologisch, aber wirtschaftlich: Für andere Antriebsformen gab es einfach keinen großen Markt. Das hat sich in den letzten Jahren drastisch geändert. Spätestens seit die Weltgemeinschaft den Klimawandel als Tatsache und Treibhausgase wie CO2 als seine Hauptursache akzeptiert, werden Rufe nach neuen Lösungen laut – und damit auch nach neuen Antriebsarten.
Denn ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die globale Erwärmung ist es, den Verbrennungsmotor auf lange Sicht von den Straßen dieser Welt zu verbannen. Heißt das, wir müssen uns vom Luxus der Mobilität verabschieden? Nein, denn hier kommen die alternativen Antriebsformen ins Spiel. Allen voran: der Elektromotor.
Jedes Jahr nimmt der Anteil von Elektroautos am gesamtdeutschen Fahrzeugbestand zu – allerdings schleppender als in vielen anderen Industriestaaten. Einer der Hauptgründe dafür ist das noch lückenhafte Versorgungsnetzwerk. In vielen Großstädten und Ballungsgebieten ist das Nachladen des Elektroautos kein Problem. In ländlichen Gegenden sind Ladestationen dagegen Mangelware.
Doch zum Glück bietet die Technik auch hierfür eine Lösung. Mit einer privaten Wandladestation, einer sogenannten Wallbox, kannst du dein Elektroauto zu Hause aufladen – bequem, schnell und sicher. Alles, was du zu dieser intelligenten Lademöglichkeit wissen solltest, erfährst du in diesem E-Book.

Status quo der Wallbox in Deutschland
Um sich fortzubewegen, braucht ein Auto Energie. Während der Verbrennungsmotor diese aus Benzin oder Diesel bezieht, nutzen Elektrofahrzeuge elektrischen Strom. Du fragst dich jetzt vielleicht: „Steckdosen gibt es an jeder Ecke – wieso ist die Energieversorgung bei Elektroautos dann so ein Problem?“ Das ist eine berechtigte Frage, auf die wir im nächsten Kapitel ausführlicher eingehen werden. An dieser Stelle sei nur so viel gesagt: Herkömmliche Steckdosen sind nicht für das Laden von Elektroautos gemacht. Denn ein Fahrzeug braucht viel mehr Energie als beispielsweise ein Fön, eine Lampe oder eine Waschmaschine. Und diese hohe Leistung (Wallbox 3,4 Kilowatt bis 22 Kilowatt) wird dabei permanent über mehrere Stunden abgerufen, während beispielsweise ein Fön zwischen 1,2 und 2,3 Kilowatt Leistung nur für etwa 10 Minuten benötigt.
Viele Lücken im öffentlichen Raum
Während viele Leute Elektroautos zu Beginn noch skeptisch gegenüberstanden, werden diese im Straßenverkehr immer mehr nur Norm. Entsprechend schnell entwickeln sich auch die Zulassungszahlen für Elektroautos. Parallel dazu schreitet auch die öffentliche Ladeinfrastruktur immer weiter voran. Während es im Juni 2020 nur etwa 19.000 öffentliche Ladestationen gab, existieren im September deutschlandweit insgesamt 63.570 öffentliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge; dem stehen inklusive Plug-In-Hybrid-Pkw rund 1,4 Millionen E-Autos gegenüber. Laut Bundesregierung sollen bis zum Jahr 2030 bundesweit eine Million öffentliche Ladepunkte zur Verfügung stehen.
Damit steht Deutschland im europaweiten Vergleich gut da. Im Hinblick auf die für die Zukunft geplante Anzahl von Elektrofahrzeugen reicht das aber nicht aus. Denn du musst wissen: Um die Klimaziele zu erreichen, prognostiziert die Bundesregierung 10 bis 14 Millionen zugelassene Elektroautos in Deutschland bis 2030.
Dafür reicht die Anzahl vorhandener öffentlicher Ladestationen bei weitem noch nicht aus. Deshalb ist es wichtig, dass private Besitzer und auch Nutzer von geschäftlichen Elektroautos ihre Fahrzeuge nicht nur unterwegs, sondern auch zuhause an ihrer eigenen Wallbox laden können.
Wissenswertes
Die Verbreitung privater Ladestationen wächst
Neben den öffentlichen Ladestationen spielen, wie du gerade schon lesen konntest, in Zukunft vor allem private Ladestationen eine wichtige Rolle. Dank der Förderung durch das Zuschussprogramm der KfW ist innerhalb eines Jahres die Verbreitung von Wallboxen im privaten Bereich in die Höhe geschnellt.
Mitte 2020, bevor das durch die Bundesregierung beschlossene Förderprogramm in Kraft trat, waren nur etwa 300 private Wallboxen in Deutschland registriert. Seit Ende des Förderprogramms im Oktober 2021 wurden bis heute (Stand September 2022) von den 900.000 privaten Wallboxen, die die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert hat, bereits 500.000 in Betrieb genommen.
Anfang September 2022 waren rund 1,5 Millionen reine E-Autos und Plug-In-Hybride auf deutschen Straßen unterwegs. Trotz des starken Anstiegs beträgt laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) der Anteil reiner Elektro-Pkw am gesamten Fahrzeugbestand derzeit erst ca. 1,3 Prozent und der von Hybrid-Fahrzeugen 3,4 Prozent. Noch ist also Luft nach oben. Mit der steigenden Anzahl an Elektrofahrzeugen wird jedoch Schritt für Schritt auch die Anzahl privat installierter Wallboxen wachsen.
Der große Wallbox Test des ADAC
Für Besitzer eines Elektroautos ist eine effiziente Ladestation zu Hause von großer Bedeutung. Der aktuelle Wallbox Test des ADAC gibt eine gute Orientierung über das...

Eine Wallbox ist mehr als eine Steckdose
Bevor wir in die Tiefe gehen, lass uns einen Blick auf eine der wichtigsten Fragen werfen: Wieso brauchst du überhaupt eine Wallbox? Denn theoretisch kannst du dein Elektroauto auch an eine handelsübliche Steckdose anschließen und so mit Strom versorgen. Wie bereits angerissen, ist das allerdings nicht ratsam. Und zwar aus den folgenden Gründen.
Eine Wallbox ist sicherer
Der Akku eines Elektroautos verlangt Haushaltssteckdosen eine Ladeleistung ab, auf die sie nicht ausgelegt sind. Durch die starke Belastung können Kabel, Steckdose oder Stecker überhitzen. Im besten Fall verschmoren sie dadurch lediglich – im schlimmsten Fall kommt es zu einem Kabelbrand.
Mit einer Wallbox reduzierst du jedes Risiko auf ein Minimum. Die Wandladestation verfügt über eine Stromüberwachung sowie eine Fehlerstromerkennung. Registriert sie eine Störung, kappt sie die Verbindung zum Stromnetz und bricht den Ladevorgang ab. Dadurch besteht für dich nicht die Gefahr eines Stromschlags bei feuchten Kontakten oder defekten Leitungen.
Wissenswertes
Eine Wallbox ist schneller
Nicht nur der Sicherheitsaspekt zeigt, dass sich Haushaltssteckdosen nur begrenzt für Elektroautos eignen: Mit der üblichen Steckdosen-Leistung von 2,3 Kilowattstunden sowie einer Spannung von 230 Volt dauert das Laden auch sehr lange: Du musst mit ca. 10-17 Stunden Ladezeit rechnen. Wallboxen dagegen liefern bis zu 22 Kilowattstunden und sind an den Starkstrom (400 Volt beziehungsweise 32 Ampere) angeschlossen. Mit einer Wallbox lädst du also zehnmal schneller. Statt Ewigkeiten auf eine volle Batterie zu warten, kannst du mit einer privaten Wandladestation schon nach kurzer Zeit weiterfahren.
Eine Wallbox ist effizienter
Eine Wallbox ist mehr als eine „bessere Steckdose“. Sie regelt intelligent die Kommunikation zwischen dem Stromnetz und der Ladeelektronik deines Elektroautos. Das heißt: Du kannst den Ladevorgang individuell konfigurieren. Zum einen lässt sich so die Ladeleistung regulieren. Zum anderen kannst du genau einstellen, wann dein Akku geladen werden soll. Du hast einen Energietarif mit günstigem Nachtstrom, der für das Laden eines Elektroautos genutzt werden darf? Dann programmiere deine Ladestation so, dass sie ausschließlich nachts lädt. So sparst du effektiv und dauerhaft Geld.
Manche Wallboxen haben außerdem einen integrierten Stromzähler. Dadurch ist es für dich ein Leichtes, deinen Energieverbrauch präzise zu überwachen. Und: Dass jemand anderes unbefugt deinen Strom anzapft, lässt sich bei einer Wallbox ebenfalls vermeiden. Mit dem entsprechenden Feature kannst du die Ladestation sperren – sogar aus der Ferne.
Eine Wallbox ist nachhaltiger
Per se bist du mit einem Elektrofahrzeug umweltfreundlicher unterwegs. Du kannst die Nachhaltigkeit deines Autos noch verbessern: mit einer eigenen Photovoltaikanlage. Diese kannst du mit deiner Wallbox koppeln. Fortan lädst du dein Elektroauto mit eigenem Solarstrom. Das ist klimaneutral und kostengünstiger. Und ein zusätzlicher Stromspeicher sorgt dafür, dass ungenutzte Energie nicht verloren geht und du jederzeit Strom zur Verfügung hast.
Wissenswertes

Die Wallbox im Detail
Du weißt jetzt, warum du dir für dein Elektroauto eine Wallbox anschaffen solltest. Kommen wir daher nun zu dem Gerät an sich, seinen Funktionen und Bestandteilen.
Was ist eine Wallbox?
Eine Wallbox ist eine Ladestation, die – der Name verrät es bereits – an der Wand befestigt wird. Mit ihrer Hilfe kannst du dein Elektroauto zu Hause aufladen. Weil die Wallbox das Fahrzeug mit dem Stromnetz verbindet, heißt sie auch „Wall Connector“. Eine andere Bezeichnung ist „intelligente Wandladestation“.
Was macht die Wallbox?
Die Wallbox ist deine private Elektrotankstelle. Sie ist die Schnittstelle zwischen Strominfrastruktur und Ladekabelstecker (der seinerseits dafür sorgt, dass Energie in den Akku deines Autos gelangt). Damit alles sicher und reibungslos läuft, kommuniziert die Wallbox mit der Ladeelektronik des Fahrzeugs. So kann sie Überlastungen vorbeugen und bei Störungen den Ladeprozess abbrechen.
Wo kommt die Wallbox hin?
In der Theorie kannst du deine Wallbox überall anbringen – sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Natürlich sollte sie sich an einer Stelle befinden, die du mit deinem Auto gut erreichst. Typische Orte für Wallboxen sind daher in der Garage oder unter einem Carport. Manche Unternehmen installieren die intelligenten Wandladestationen außerdem auf dem Firmenparkplatz.
Wissenswertes
Woraus besteht eine Wallbox?
Die Wandladestation setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, die alle wichtige Aufgaben übernehmen.
Alle Teile auf einen Blick
-
Ladepunkt: Der Ladepunkt ist in dem Sinne kein Bauteil. Die Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen definiert einen Ladepunkt so: „Eine Einrichtung, die zum Aufladen von Elektromobilen geeignet und bestimmt ist und an der zur gleichen Zeit nur ein Elektromobil aufgeladen werden kann.“ Vereinfacht gesagt ist der Ladepunkt der Anschluss für dein Elektroauto. Diesen Anschluss stellst du mittels des Ladekabels beziehungsweise des Steckers her. Damit eine universelle Nutzbarkeit garantiert ist, unterliegen Ladepunkte gewissen DIN-Normen. Ferner wird unterschieden zwischen Normalladepunkten und Schnellladepunkten. Sie stellen – wie ihre Namen schon andeuten – unterschiedliche Ladeleistungen bereit, was sich auf die Dauer des Ladevorgangs auswirkt. Manche Wallboxen haben außerdem 2 Ladepunkte statt nur 1. Das heißt, du kannst 2 Elektroautos gleichzeitig an ihnen aufladen.
-
LED-Anzeige: Du möchtest wissen, ob deine Wallbox gerade aktiv ist oder wie lange der Ladevorgang noch dauert? Die LED-Anzeige versorgt dich mit allen wichtigen Informationen. Der genaue Funktionsumfang ist hier von Modell zu Modell unterschiedlich.
-
Anschlussklammer: Eine Wallbox stöpselst du nicht einfach in die Steckdose. Stattdessen wird sie direkt an einen separat reservierten Stromkreis in deinem Haus geklemmt – und zwar mithilfe der Anschlussklammer.
-
Electric Vehicle Charge Controller: Dass die Wallbox eine intelligente Ladestation ist, dafür sorgt der Electric Vehicle Charge Controller (kurz: Ladecontroller). Er steuert den Ladevorgang, legt die Ladeleistung fest und regelt die Kommunikation zwischen Wallbox und Fahrzeug. Je nach Modell und Funktionsumfang kannst du hier zudem einstellen, zu welchen Uhrzeiten die Wallbox dein Auto laden soll. Darüber hinaus überwacht das smarte Lastmanagement den Stromkreislauf in deinem Haus. Es erkennt, wenn dein Haushalt gerade viel Energie bezieht (wenn in etwa Waschmaschine, Spülmaschine und Computer gleichzeitig laufen). Besteht die Gefahr einer Überlastung, reagiert das Lastmanagement entsprechend und drosselt die Leistung der Wallbox. Auf diese Weise wird eine Überhitzung der Kabel verhindert.
-
Ladekabel und Ladestecker: Es braucht keine Magie, damit der Strom aus dem Netz in dein Auto kommt – nur ein Kabel plus Stecker. Im Normalfall sind sie fest in der Wallbox verbaut. Pro Ladepunkt gibt es ein Kabel. Und natürlich einen Stecker: Dabei handelt es sich üblicherweise um einen Typ-2- oder Mennekes-Stecker. Dieser Steckertyp gilt seit 2013 in der Europäischen Union als Standard für Elektroladestationen.
-
Schutzgeräte: In deiner Wallbox sind diverse Schutzgeräte integriert. Eines der wichtigsten ist der Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter), auch RCD (residual current device) genannt. Beim FI-Schalter handelt es sich um eine Schutzeinrichtung, um Personen, das Elektroauto und die Wallbox vor Schäden durch potenziell gefährliche Fehlerströme zu bewahren. Weil der Akku eines Elektroautos Gleichstrom benötigt, dieser aber erst umgewandelt werden muss, kann es zu Gleichstromfehlern kommen. Der FI-Schalter sorgt dafür, dass solche Fehlerströme nicht auftreten. Er unterbricht bei Auftreten eines Fehlerstroms innerhalb von Millisekunden die Stromzufuhr zur Ladestation. Dazu vergleicht er ständig den zufließenden und abfließenden Strom zur Wallbox. Sind diese Ströme gleich, ist alles in Ordnung. Zusätzlich gibt es noch ein DC-Fehlerstrommodul (bei manchen Wallboxen ist dieses Teil des FI-Schalters). Es verhindert, dass DC-Strom (Wechselstrom) aus deinem Auto in das Hausstromnetz gelangt. Denn das könnte fatale Folgen für die Elektrik und Elektronik in deinem Haushalt haben. Die Schutzgeräte stehen in ständigem Kontakt zum Electric Vehicle Charge Controller. Melden sie ein Problem, genau genommen Fehlerstrom, reagiert der Ladecontroller mit entsprechenden Schutzmaßnahmen.
-
Leitungsschutzschalter: Ebenfalls für Sicherheit sorgt der Leitungsschutzschalter, auch bekannt als LS-Schalter oder Sicherungsautomat. Er schützt das Ladekabel vor Erwärmung durch zu hohen Strom beziehungsweise vor Überlastung. Fließt zu viel Strom durch den LS-Schalter, trennt dieser die Verbindung zum Stromnetz.
-
Schlüsselschalter oder Kartenleser: Besonders wenn du deine Wallbox an einem leicht zugänglichen Ort (beispielsweise unter einem Carport oder in der Tiefgarage) installierst, möchtest du sie vor unbefugter Fremdnutzung schützen. Dabei hilft dir ein Schlüsselschalter oder RFID-Kartenleser. Denn erst nach Identifizierung und Aktivierung ist der Ladepunkt benutzbar.
-
Eichrechtskonformer Energiezähler: Du möchtest genau wissen, wie viel Strom dein Auto benötigt? Gut, dass die meisten Wallboxen über einen integrierten Energiezähler verfügen. Dadurch kannst du den Stromverbrauch deines Elektrofahrzeugs genau dokumentieren und vom sonstigen Energieaufwand in deinem Haushalt trennen. Dabei solltest du allerdings beachten: Der Energiezähler misst nur den Strom, der in den Akku deines Autos fließt. Der Betriebsstrom für deine Wallbox wird dabei nicht berücksichtigt.
-
Antenne oder Modem: Der Electric Vehicle Charge Controller ist nicht der einzige Computer in deiner Wallbox. Ein zweiter Rechner sendet mittels Antenne oder Modem Daten (zum Beispiel vom Ladecontroller oder vom Energiezähler) an ein Backend – in der Regel eine Cloud-Plattform. Dadurch kannst du dir verschiedene Funktionen der Wandladestation auch aus der Ferne zunutze machen: Du kannst die Benutzung steuern und überwachen, Ladevorgänge abrechnen und sogar den Strom mehrerer Ladestationen effizient an Autos verteilen.
Der große Wallbox Test des ADAC
Für Besitzer eines Elektroautos ist eine effiziente Ladestation zu Hause von großer Bedeutung. Der aktuelle Wallbox Test des ADAC gibt eine gute Orientierung über das...

Rechtliches zu deiner privaten Ladestation
Du bist schon überzeugt von der intelligenten Ladestation? Am liebsten würdest du sofort losgehen, dir eine Wallbox kaufen und sie bei dir zu Hause anbringen? Leider ist es nicht ganz so einfach – zumindest in manchen Fällen.
Installation einer Wallbox nun auch für Mieter und Eigentümer
Du bist Mieter oder Teil einer Eigentümergemeinschaft und bist dir unsicher über deine Möglichkeiten zur Errichtung einer Wallbox? Eine Gesetzesreform von 2020 ermöglicht dir endlich das Laden deines Elektroautos von zuhause aus.
Vor der Reform sah das noch ganz anders aus: Hatte der Vermieter oder eines der Mitglieder aus der Eigentümergemeinschaft einen Einwand gegen die Installation einer Wallbox, gab es keine Chance für die eigene Stromtankstelle. Dem Staat wurde allerdings schnell klar, dass es da Nachholbedarf gibt: Deswegen trat im Dezember 2020 das WEMoG (Wohnungseigentümermoderniesierungs-Gesetz) in Kraft und ersetzte kurzerhand das vorher gültige WEG (Wohungseigentümergesetz) von 1951, das schon lange nicht mehr dem Zeitgeist entspricht. Ein neues Gesetz musste her, das den Anforderungen des Klimawandel als auch des demografischen Wandels standhalten kann. So enstand schließlich das WEMoG. Das neue Gesetz ist vor allem dazu da, die Elektromobilität immer weiter auszubauen. Um auch Mieter mit einzubeziehen, wurde zeitgleich der Paragraf 554 im BGB (Bürgerliche Gesetzbuch) angepasst. Diese mietrechtliche Vorschrift gilt für alle Mietverhältnisse, aber nicht für Besitzer einer Eigentumswohnung. Es gibt allerdings Einschränkungen:
- Der Vermieter muss vor Beginn der erforderlichen Maßnahmen seine Zustimmung erteilen.
- Bei nicht zumutbaren baulichen Maßnahmen darf der Vermieter das Vorhaben ablehnen.
- Der Mieter hat alle entstehenden Kosten zu übernehmen.
Die Gesetzesänderung kam zur rechten Zeit, denn so kann die Bundesregierung Wallboxen – und damit auch insgesamt die Elektromobilität – voranbringen.
Wo das Gesetz dir vorher Steine in den Weg gelegt hat, kannst du nun also auch eine Wallbox in der Eigentümergemeinschaft installieren und hast sogar Anspruch darauf, dass auf dem Grundstück des Hauses oder etwa der Tiefgarage eine entsprechende Anlage installiert wird – in diesem Zuge dürfen auch Eingriffe in Leitungen oder die Stromversorgung vorgenommen werden. Außerdem gilt das Gesetz nicht nur für eine Neuanschaffung, sondern auch für Verbesserungen deiner bereits erbauten Ladestation.
Als Mieter trägst du die Kosten für die Installation als Eigentümer der Wallbox selbst. Voraussetzung ist, dass auch du einen Stellplatz haben musst. Doch wie verhält es sich bei einer Eigentümergemeinschaft? Hier müssen die durch den Aufbau entstandenen Kosten von allen Mitgliedern der Gemeinschaft übernommen werden, insofern mehr als zwei Drittel der Mitglieder auf der Eigentümerversammlung und mindestens 50 Prozent der Miteigentumsanteile am Gebäude für die Maßnahme gestimmt haben. Eine Ausnahme gilt nur, wenn Kosten entstehen, die unverhältnismäßig hoch sind. In diesem Falle müssen nur die Mitglieder der Gemeinschaft für die Kosten aufkommen, die sich für die Installation ausgesprochen haben.
Wissenswertes
Anmeldung der Wallbox beim Netzbetreiber
Von behördlicher Seite brauchst du keine Genehmigung für deine Wallbox – wohl aber vom Netzbetreiber. Früher handhabten Netzbetreiber diesen Sachverhalt unterschiedlich. Seit März 2019 ist das Thema Wallbox-Anmeldung gesetzlich geregelt. Seitdem gilt:
- Wallboxen mit einer Leistung bis einschließlich 12 Kilovoltampere (entspricht 12 Kilowatt) müssen vor der Installation dem Netzbetreiber gemeldet werden.
- Wandladestationen, deren Leistung 12 Kilovoltampere (beziehungsweise 12 Kilowatt) übersteigt, bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung des Netzbetreibers. Die Kosten für die Genehmigung liegen meist bei etwa 500 Euro.
Der Hintergrund ist simpel: Netzbetreiber sind dazu verpflichtet, die Stabilität der Energieversorgung zu garantieren. Eine Wallbox belastet das Netzwerk allerdings stark. Daher müssen die Betreiber vorab einschätzen, ob das Netz diesen Anforderungen gewachsen ist. Wenn sie über alle Ladestationen informiert sind, können sie außerdem Störungen und Überlastungen besser einordnen sowie im Bedarfsfall schneller und effizienter Gegenmaßnahmen einleiten.
Wissenswertes

Nutzungsdauer deiner Ladestation
Bedeutung des Begriffs „Nutzungsdauer“ im Zusammenhang mit Wallboxen
Der Begriff „Nutzungsdauer“ im Zusammenhang mit Wallboxen ist auf den ersten Blick etwas missverständlich: Es handelt sich hierbei nicht um die Lebensdauer beziehungsweise technische Nutzbarkeit einer Wallbox, sondern um deren steuerliche Zuordnung. Diese entscheidet darüber, ob und über welchen Zeitraum du die Anschaffung deiner Ladestation steuerlich absetzen kannst bzw. wie die Abschreibung von Unternehmen zu bilanzieren ist.
Private Nutzungsdauer vs. betriebliche Nutzungsdauer
Als Privatperson musst du die Wallbox steuerlich nicht weiter zuordnen, da deren Anschaffung deine private Angelegenheit ist. Gegebenenfalls konntest du aber in der Vergangenheit von einer KfW-Förderung profitieren und hast einen rückzahlungsfreien Zuschuss in der Höhe von 900 Euro erhalten. Voraussetzung dafür war, dass du die Wallbox ein Jahr nicht weiterverkaufst. Damit liegt die Mindestnutzungsdauer bei geförderten Wallboxen bei einem Jahr.
Grundsätzlich gilt, dass du gemäß Paragraf 35 a Absatz 3 Einkommensteuergesetz (Steuerermäßigung für Handwerkerleistungen) eine KfW-Förderung nicht mit einer steuerlichen Förderung kombinieren darfst. Eine Aufteilung in Materialkosten und Arbeitsleistung ist ebenfalls untersagt.
Du hast die Ende Oktober 2021 ausgelaufene KfW-Förderung für private Wallboxen noch bekommen? Dann kannst du die Handwerkerleistungen also leider nicht steuerlich geltenden machen. Alle anderen hingegen haben zumindest die Möglichkeit, die vom Elektrofachbetrieb in Rechnung gestellte Installation sowie die Anfahrtspauschale dem Finanzamt vorzulegen. Grundsätzlich darf jeder Wallboxbesitzer für Handwerkerleistungen eine Steuerermäßigung in Höhe von 20 Prozent der Gesamtsumme, höchstens jedoch 1.200 Euro, in Anspruch nehmen. Dieser Betrag kann auch für das Anbringen und Anschließen einer Wallbox verwendet werden. Die Kosten für die Anschaffung kannst du als Privatperson aktuell jedoch nicht absetzen.
Die Nutzungsdauer spielt vor allem bei der betrieblichen Nutzung einer Wallbox eine wichtige Rolle: Sie legt fest, in welchem Zeitraum und in welcher Höhe die Wallbox auf der Ausgabenseite in der Bilanz geführt wird. Laut Beschluss auf Bund-Länder-Ebene gibt es für die Bemessung der AfA (Abschreibung für die Abnutzung) von Ladeinfrastruktur für E-Mobilität seit März 2021 sogenannte Nichtbeanstandungsgrenzen der betrieblichen Nutzungsdauer, wenn folgende betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern angenommen werden können:
- 6 bis 10 Jahre für Wallboxen und Wall Connectoren
- 6 bis 10 Jahre für öffentlich zugängliche Ladestationen, wie beispielsweise auf öffentlichen Parkplätzen
Welchem steuerlichen Konto wird die Abschreibung zugeordnet?
Ist der Geschäftszweck deines Unternehmens die Lieferung elektrischer Energie mittels Ladesäulen oder Wallboxen, werden diese als Betriebsvorrichtungen eingestuft. Dafür gibt es ein festgelegtes Buchungskonto, über das die E-Ladestation(en) unabhängig vom Gebäude bzw. dem Parkplatz als Betriebsvorrichtung bilanziert und abgeschrieben werden.
Es gibt Fälle, in denen die festmontierten Ladesäulen oder Wallboxen vom Unternehmen dazu genutzt werden, die elektrifizierte Firmenflotte und die Elektrofahrzeuge der Mitarbeiter mit Strom zu versorgen. Ist dies der Fall, so werden die Wallboxen als zum Gebäude oder Gründstück gehörende Bestandteile betrachtet und entsprechend als Betriebsvermögen verbucht. Dabei ist es unerheblich, ob das Unternehmen Eigentümer oder Mieter des betrieblich genutzten Grundstücks oder Gebäudes ist. Mobile Ladevorrichtungen zählen zu den beweglichen Wirtschaftsgütern. Diese sind ebenfalls in das Betriebsvermögen einzubuchen.
Die steuerliche Betrachtung von E-Ladestationen ist auch für die Finanzämter noch Neuland. Bei Unklarheiten kann dir entweder dein Steuerberater weiterhelfen, oder aber du kontaktierst deinen zuständigen Sachbearbeiter bei Finanzamt und erkundigst dich, wie du die Bilanzierung vornehmen musst.
Vermieter erhalten einen Steuervorteil
Wer Immobilien besitzt, diese vermietet und mit Ladestationen versieht, hat laut Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine (BVL) die Möglichkeit, die ihm entstandenen Kosten steuerlich geltend zu machen. Das Finanzamt betrachtet nachträglich installierte E-Ladesäulen als eigenständige Wirtschaftsgüter. Als Vermieter kannst du daher die Investition über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abschreiben. Diese beträgt dann sechs bis zehn Jahre. Außerdem kannst du in diesem Zeitrahmen nicht nur die Kosten für Anschaffung und Installation komplett abschreiben, sondern auch die Kosten für die erforderliche Genehmigung durch den Netzbetreiber für Wallboxen mit mehr als 11 Kilowatt Ladeleistung.

Was du beim Kauf deiner Wallbox beachten solltest
Hast du den bürokratischen Teil deiner Wallbox-Anschaffung hinter dich gebracht, kannst du zum spannenden Teil übergehen: dem Kauf deiner Wandladestation. Dabei kannst du nicht allzu viel falsch machen. Ein paar Kleinigkeiten solltest du dennoch beachten.
Stecker und Ladeleistung passend zum Auto
Nicht jede Wallbox ist mit jedem Elektrofahrzeug kompatibel. Daher solltest du im ersten Schritt schauen, welches Modell für dein Auto geeignet ist. Ausschlaggebend sind dafür 2 Faktoren:
- Elektroautos haben unterschiedliche Ladeleistungen: Die Spanne reicht von 3,6 Kilowatt bis 22 Kilowatt. Hat dein Wagen beispielsweise eine Ladeleistung von „nur“ 11 Kilowatt, ist eine Wallbox mit einer Ladeleistung von 22 Kilowatt nicht sinnvoll, denn dein Elektroauto lässt nicht mehr als 11 Kilowatt Ladeleistung zu. Denn je leistungsstärker die Station ist, desto höher ist in der Regel auch ihr Preis. Andererseits möchtest du dein Auto so schnell wie möglich laden. Hat das Fahrzeug eine deutlich höhere Ladeleistung als die Wallbox, dauert das Stromtanken vergleichsweise lange, weil es sich mit der angebotenen Ladeleistung begnügen muss.
- Ohne Stecker kein Strom: Selbstverständlich muss der Anschluss zu deinem Auto passen. Wie bereits geschildert, ist in der Europäischen Union der Typ-2-Stecker Standard. Dementsprechend sind die Fahrzeuge europäischer Hersteller mit diesem Steckertyp kompatibel. Auf dem asiatischen Markt findest du dagegen auch den Typ-1-Stecker. In solchen Fällen ist es praktisch, dass es sowohl Wallboxen mit fest verbautem Ladekabel als auch ohne Ladekabel gibt. Vorteil eines integrierten Ladekabels ist, dass du nicht jedes Mal zum Laden das Kabel auspacken und anschließen musst. Der Vorteil einer Ladestation ohne integriertes Kabel ist hingegen, dass du auch Autos mit dem jeweils gegensätzlichen Anschluss laden kannst. Dazu benötigst du lediglich ein Kabel mit einem Typ-1-Stecker an der einen und einem Typ-2-Stecker an der anderen Seite.
Wissenswertes
Der Preis einer privaten Ladestation
Abseits dieser Kriterien ist die Auswahl deiner Wallbox letzten Endes Geschmackssache und eine Frage des Budgets: Wie bei technischen Geräten üblich, ist die Preisspanne bei Wallboxen groß. Abhängig von Hersteller, Ladeleistung und Features kannst du zwischen 300 und 4.000 Euro ausgeben.
Während für ältere Elektroautos günstigere Modelle (mit entsprechend schwacher Leistung zwischen 3,7 und 4,6 Kilowatt) ausreichen können, solltest du grundsätzlich nicht am falschen Ende sparen. Eine qualitativ hochwertige Wallbox mag auf den ersten Blick teuer erscheinen. Dafür kann sie dir viele Jahre treue Dienste leisten und rentiert sich auf lange Sicht. Denn neben Einsparungen in Sachen Reparatur- und Wartungskosten ist auch das Sicherheitsrisiko geringer. Dass aber auch Wallboxen unter 1.000 Euro mit 11 Kilowatt Ladeleistung erste Wahl sein können, hat der ADAC Wallboxtest 2022 gezeigt. Doch dazu später mehr …
Kosten für Installation und Montage der Wallbox
Mit den Kosten für die Anschaffung der Wallbox ist es leider noch nicht getan. Die Ladestation muss von einem Fachbetrieb angebracht und in Betrieb genommen werden. Für die Installation solltest du im Schnitt zwischen 1.000 und 1.500 Euro einplanen (deutlich günstigere Angebot sind ebenso möglich wie deutlich kostenintensivere). Beeinflusst wird der Preis von Aspekten wie den baulichen Gegebenheiten und dem Gesamtaufwand (sind beispielswiese viele Wanddurchbrüche nötig oder müssen neue Schächte für Kabel geschaffen werden).
Darüber hinaus können Mehrkosten durch die Genehmigung seitens des Netzbetreibers entstehen. Auch hier variieren die Preise unter den verschiedenen Anbietern stark. Für eine einfache Genehmigung ohne weitere Umbau- und Sicherungsmaßnahmen zahlst du rund 500 Euro. Sind jedoch zusätzliche Schritte – zum Beispiel das Legen neuer Stromleitungen – notwendig, kommst du auf Kosten von bis zu 2.000 Euro.
Wissenswertes

Eigener Stromtarif für die Wallbox: Lohnt sich das?
Angesichts der stark gestiegenen Strompreise zählt jeder Cent, den du weniger zahlen musst. Sogenannte Autostromtarife können eine willkommene Lösung sein, die sich allerdings nicht für jedermann eignen. Reiner Autostrom ist etwa fünf Cent pro Kilowattstunde günstiger als Haushaltsstrom. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten für den Strombezug vom Netzbetreiber, mithilfe derer du dein Elektroauto laden kannst:
Normaler Stromtarif über Hausstromzähler
Kombitarif für Haushalts- und Autostrom über Hausstromzähler
Autostromtarif über neu zu installierenden, separaten Stromzähler
Lohnt sich ein eigener Stromtarif für die Wallbox? Im Folgenden erfährst du mehr zum Thema.
Normaler Stromtarif
Deine Wallbox ist in diesem Fall ein Großverbraucher im Haushalt, wie beispielsweise auch dein Elektroherd. Ein einziger Stromzähler misst den Bezug aller Geräte in deinem Haushalt; die Wallbox inklusive. Durch das Laden deines E-Autos nimmt dein Stromverbrauch natürlich spürbar zu. Entscheidest du dich, den Strom für die Wallbox über den Haushaltsstrom zu beziehen, ist kein zusätzlicher Stromvertrag erforderlich. Das Aufladen des Fahrzeug-Akkus zum normalen Haushaltsstromtarif lohnt sich allerdings nur, wenn du einen niedrigen Arbeitspreis hast oder wenn dein Stromer selten zu Hause geladen wird.
Kombitarif
Mit einem Kombitarife fährst du meist günstiger als mit einem normalen Haushalsstromtarif. Bei dieser Variante wird vom Energieversorger eine Mischkalkulation verwendet. Dabei wird nicht gesondert erfasst, wie viel Ladestrom du verbraucht hast. Vorteilhaft ist, dass der Haushaltsstrom für die anderen Elektrogeräte im Haus ebenfalls mit einem günstigeren Arbeitspreis abgerechnet wird, weil sich der Stromverbrauch insgesamt erhöht. Für alle E-Mobilisten, die im Jahr weniger als 10.000 Kilometer zurücklegen und regelmäßig daheim laden, ist dies höchstwahrscheinlich der günstigste Stromtarif.
Reiner Autostromtarif
Die preislich interessanteste Variante ist Autostrom, der über einen separaten Stromzähler abgerechnet wird. Reiner Autostrom ist deutlich günstiger als die anderen Stromtarife. Um Lastspitzen zu vermeiden, kann der Netzbetreiber (wie beim Wärmepumpenstrom) den Zähler ansteuern und zu bestimmten Zeiten die Stromzufuhr einschränken oder unterbrechen. Das passiert jedoch selten und wenn in der Regel nachts, stellt also keine echte Einschränkung dar. Für den zweiten Zähler ist aber oftmals eine zusätzliche Grundgebühr zu bezahlen. Damit der Energieversorger deinen Zähler ansteuern kann, wird für die erforderliche Steuerungseinheit zudem ein weiterer Stromkreislauf installiert und der zusätzliche Zähler im Zählerschrank montiert. Sollte kein Platz mehr vorhanden sein, ist ein neuer Zählerschrank erforderlich. Dadurch können insgesamt zusätzliche Kosten von 500 bis 2.000 Euro entstehen.
Nachtstrom
Nachstrom (NT-Tarif) wird nicht mehr von allen Stromversorger angeboten. Falls doch, darf er meist nur als Heizstrom für Elektro-Speicherheizungen genutzt werden, nicht zum Aufladen deines Elektroautos. Der Wärmepumpentarif darf in der Regel ebenfalls nur selten zum Laden von Elektrofahrzeugen eingesetzt werden.
Tarifvergleich
Das Angebot an Autostromtarifen ist sehr vielfältig. Der Preis für die Kilowattstunde geht dementsprechend weit auseinander. Zum Zeitpunkt der Erscheinung dieses Guides in 09/2022 lag der durchschnittliche Preis bei 0,45 Euro pro Kilowattstunde. Eine gute Hilfe bieten die großen Vergleichsportale, über die du inzwischen auch den günstigsten Autostromtarif finden kannst.
Wissenswertes

Wallbox bestellen: So läuft es ab
Wallboxen werden oft im Komplettangebot verkauft, also inklusive Beratung, Anmeldung beim Stromversorger, Montage und Installation. Du kannst sie beim Autohersteller bzw. über deinen Autohändler kaufen, im Elektro-Fachhandel und in Fachmärkten, bei Energieversorgern sowie in Online-Shops. Allerdings bieten nicht alle Online-Shops eine umfangreiche Fachberatung, Montage und Installation an. Darum musst du dich beim Kauf im Internet demnach gegebenenfalls selbst kümmern. Stromversorger bieten Bestandskunden oder Neukunden bei Abschluss eines Stromliefervertrages oft sehr günstige Wallboxen inklusive Installation durch einen Fachbetrieb an. Von einigen bekommst du nach zwölfmonatigem Strombezug sogar eine Prämie von beispielsweise 100 Euro.
Hast du dich für ein Modell entschieden, die technisch zu deinem Elektroauto passt und deine Anforderungen an Zusatzfunktionen, Bedienkomfort und Design erfüllt, kannst du die Wallbox bestellen. Ein Großteil der Käufer bestellt die Wallbox online und lässt sich dort von einer großen Auswahl inspirieren.
Der Ablauf im Überblick
Erwirbst du ein Wallbox-Komplettangebot, so kannst du mit folgendem Kauf-Ablauf rechnen:
- Onlinekauf: Ablage der gewählten Wallbox und Zusatzleistungen in den Einkaufswagen, Bezahlart wählen und kostenpflichtig bestellen
- Kauf vor Ort bei einem Händler: falls vorrätig, kaufen und gleich mitnehmen, ansonsten Lieferung und Zusatzleistungen in Auftrag geben
- Auftragsbestätigung durch den Vertragspartner
- Kontaktaufnahme und Terminabsprache mit dem Elektro-Fachpartner des Anbieters
- Festlegung der erforderlichen Vor- und Bauarbeiten für die Installation; Sonderwünsche sind in der Regel gegen Aufpreis möglich
- Erstellung eines individuellen Angebotes
- Bei Akzeptanz Terminabsprache für die Installation, inklusive Montage und Anmeldung beim Netzbetreiber
- Lieferung und Installation der Wallbox sowie Erklärung von Funktion und Sicherheitshinweisen
Kauf auf Rechnung oder sofort?
Meist zahlst du die Wallbox nach der Lieferung per Rechnung oder bei Direktmitnahme mit Kreditkarte oder bar. Die Installation wird dir vom Elektrofachbetrieb gesondert in Rechnung gestellt. Kaufst du ein Komplettangebot samt Installation und Inbetriebnahme (Stromanbieter, Hersteller) erfolgt der Kauf ebenfalls auf Rechnung. Erwirbst du deine Wallbox im Internet, kannst du aus verschiedenen Bezahlmethoden auswählen. Dies ist bei seriösen Anbietern genauso einfach und sicher wie bei anderen Online-Einkäufen. Die Versandkosten sind teilweise inklusive, bewegen sich aber ansonsten im üblichen Bereich. Der Versand dauert je nach Verfügbarkeit einige Tage bis zu einigen Wochen ab Bestellung. Wie schnell du einen Installationstermin bekommst, hängt von der jeweiligen Auslastung des Elektrofachbetriebes ab.
Habe ich ein Rückgaberecht?
Bei Kauf bei einem Onlinehändler hast du ähnliche Konsumentenrechte wie bei anderen Online-Käufen. Für Komplett-Verträge, die auf zuvor erstellten individuellen Angeboten beruhen und beispielsweise Bauarbeiten beinhalten, kann es andere Fristen und Regeln geben. Grundsätzlich gelten ähnliche Gewährleistungs- und Garantieansprüche wie für andere technischen Geräte.
Vor- und Nachteile beim Kauf im Online-Shop
Wo du deine Wallbox kaufst, ist natürlich deine Entscheidung. Manche bevorzugen den persönlichen Kontakt, andere wiederum stöbern gerne in aller Ruhe im Internet. Nachfolgend findest du die wichtigsten Vor- und Nachteile beim Kauf einer Wallbox bei einem Online-Anbieter:
Vorteile
- Sehr große Auswahl und direkter Vergleich
- Optimale Anpassung an individuelle Anforderungen möglich
- Kostenersparnis durch Preisvergleich und Sonderangebote
Nachteile
- Viele No-Name-Produkte
- Vorarbeiten und Montage sowie Installation meist nicht inbegriffen
- Oftmals kein persönlicher Ansprechpartner bzw. keine Fachberatung
- Rückgabe nicht selten kompliziert und zeitaufwendig
Große Online-Portale, die sich auf Elektromobilität spezialisiert haben, bieten jedoch in der Regel auch eine Fachberatung an und arbeiten mit Elektrofachbetrieben zusammen, welche die Montage und Installation durchführen.

Deine eigene Wallbox-Zuleitung
Du willst deine Wallbox nicht nur unterwegs laden, sondern bequem von zuhause aus? Dann lohnt sich die Anschaffung einer eigenen Wallbox. Wie zu Beginn erklärt, eignet sich das Hausnetz nicht für das Laden von E-Autos. Der Grund dafür ist, dass das Hausnetz mit einer Spannung von 230 Volt arbeitet. Hausleitungen sind üblicherweise auf eine Stromstärke von maximal 10 Ampere ausgelegt und zudem mit einer entsprechenden Sicherung versehen. Dadurch liefert deine Haushaltssteckdose also eine maximale Ladeleistung von 2,3 Kilowatt. Für Fön, Toaster und Waschmaschine alles kein Problem – für das Laden eines Elektroautos reicht das jedoch nicht aus. Hier ist – wie für den Elektroherd – ein gesonderter Starkstromanschluss erforderlich.
Hier kommt die Wallbox ins Spiel. Diese bietet dir nicht nur eine komfortable Lösung, sondern sorgt auch für deine Sicherheit. Doch für deine eigene Wandladestation benötigst du auch eine eigene Zuleitung. Das liegt daran, dass die meisten Wallboxen für Privatnutzer auf eine Ladeleistung von 11 Kilowatt ausgelegt sind. Nur durch einen speziellen Stromanschluss und eine entsprechende Zuleitung kann diese Leistung an die Wallbox geliefert werden. Diese wird vom dreiphasigen Hausanschluss abgezweigt, extra abgesichert und mit einem Stromzähler und einem FI-Schalter (Fehlerstrom-Schutzschalter) versehen. Weiterhin benötigst du einen Leitungsschutzschalter, der Überhitzungen und damit einen Kabelbrand der Zuleitung verhindert. Das klingt erstmal nach vielen notwendigen Schritten, doch du wirst sehen, dass dadurch deine Wallbox wesentlich schneller laden kann als an einem herkömmlichen Stromanschluss.
Beim Installieren deiner Wallbox mit einer passenden Zuleitung ist es wichtig, dass du dein Vorhaben bei deinem Netzbetreiber meldest. So kann dieser überprüfen und sicherstellen, dass dein Hausanschluss durch die Wallbox nicht überlastet wird. Möglicherweise kann er dir sogar einen Sondertarif für den Strom anbieten, den du durch die Wallbox verbrauchst und du kannst so langfristig betrachtet ein Schnäppchen schlagen.
Sollte deine Wallbox über eine Ladeleistung von 22 Kilowatt verfügen, benötigst du sogar unbedingt die Genehmigung deines Netzbetreibers. Am besten nimmst du schon vor dem Kauf der Wallbox Kontakt zu ihm auf. Schlimmstenfalls ist es sonst möglich, dass dir der Netzbetreiber die Genehmigung verweigert und du das Geld für die Wallbox umsonst ausgegeben hast. Da 22 Kilowatt-Wallboxen erheblich teurer sind als die schwächeren Versionen, wäre das besonders unangenehm.
Die Installation der Wallbox-Zuleitung musst du durch einen ausgebildeten Elektriker vornehmen lassen. Eine allgemein gültige Aussage über die exakten Kosten, die für eine Zuleitung anfallen, ist nicht möglich. Diese hängen von den konkreten Umständen in deinem zuhause ab. Eine wichtige Rolle spielt auch das regionale Preisniveau für Handwerkerleistungen. Wie weiter oben bereits beschrieben, kannst du allerdings mit einem knapp vierstelligen Betrag rechnen.
Wissenswertes
Eine Wallbox wiegt etwa 4 Kilogramm. Überprüfe daher vor der Installation deiner Wallbox-Zuleitung den Untergrund, vor allem wenn du die Wallbox an einer älteren Wand installierst. Gegebenenfalls benötigst du eine spezielle Halterung, die das Gewicht besser verteilt.

Outdoor-Wallbox: Alles, was du darüber wissen musst
In der Regel wird eine Wallbox, wie es der Name schon sagt, an einer Wand montiert. Dafür ist jede intakte Wand geeignet. Die Befestigung erledigt in der Regel der Elektriker, während er den elektrischen Anschluss legt. Dadurch sind die Montagekosten meist Bestandteil der gesamten Installationskosten.
Es ist sinnvoll, wenn du die Wallbox im Innenraum deiner Garage oder eines Carports anbringst. So ist sie, aber auch dein Fahrzeug, vor Witterungseinflüssen geschützt. Doch was, wenn du weder Garage noch Carport hast? Dann bietet sich die Installation einer Outdoor-Wallbox an. Diese kannst du bei fast allen Herstellern von Wallboxen kaufen. Inzwischen sind jedoch die meisten Wallboxen sowohl für die Innenaufstellung, als auch für die Aufstellung im Freien geeignet.
Montage an der Außenwand
Am einfachsten ist es, wenn du die Outdoor-Wallbox an deiner Hauswand montierst. Achte unbedingt darauf, dass die Bausubstanz tragfähig ist. Falls du in Miete wohnst, lohnt es sich, dich mit anderen Mietern zusammenzuschließen. So verteilen sich die Kosten für die Installation auf mehrere Personen.
Vielleicht gibt es bereits Leerrohre im Boden, die du für die Verkabelung der Anlage nutzen kannst. Ansonsten sind Erdarbeiten notwendig, um die Wallbox an den nächsten Zugangspunkt anzuschließen.
Außerdem lohnt es sich, wenn du deine Wallbox vor Wind und Wetter schützt, beispielsweise durch ein Wetterschutzdach. Hier kannst du dich bei dem Hersteller deiner Wallbox informieren.
Montage mit einem Standfuß
Findet sich kein geeigneter Platz an deinen Wänden, ist die freie Aufstellung der Wallbox auf dem Grundstück mithilfe eines Standfußes oder einer Stele möglich. Diese Montageelemente werden von Wallboxherstellern als Zubehör angeboten und oft auch als Stele bezeichnet. Als Material verwenden die Hersteller pulverbeschichteten Stahl, Edelstahl oder Aluminium.
Der Preis für einen Standfuß liegt je nach Material und Design zwischen 200 und 600 Euro. Der bauliche Aufwand ist allerdings um einiges höher als bei der Wandmontage. Um einen sicheren Stand der Stele zu gewährleisten, ist ein kleiner Betonsockel notwendig. Außerdem kommst du nicht um einen Kabelgraben herum, in dem das Anschlusskabel vom Hausanschluss her herangeführt wird.
Um Betonsockel und Kabelgraben kannst du dich gegebenfalls selbst kümmern und dadurch Geld sparen. Der elektrische Installationsaufwand ist, abgesehen von einer größeren Länge des Anschlusskabels, nicht höher, als bei der Wandmontage einer Wallbox.
Wissenswertes
Der große Wallbox Test des ADAC
Für Besitzer eines Elektroautos ist eine effiziente Ladestation zu Hause von großer Bedeutung. Der aktuelle Wallbox Test des ADAC gibt eine gute Orientierung über das...

Von Installation bis WLAN: 20 Tipps für deine Wallbox
Mit deiner eigenen Wallbox bist du unabhängig vom Elektrotankstellennetzwerk, Langstecken und Autobahnfahrten ausgenommen. Und mit unseren folgenden Tipps weißt du ganz genau, was du dabei beachten solltest.
Plane deine Wallbox sorgfältig
Du hast dich entschieden, bei dir zu Hause eine Ladestation zu installieren? Dann ist erst einmal Planung angesagt. Erkundige dich, welche Wallbox optimal zu deinem Elektroauto passt. Falls du deine Wandladestation mit einer Photovoltaikanlage koppeln möchtest, braucht die Wallbox eine entsprechende Funktion. Achte außerdem auf andere Features wie WLAN zur Handysteuerung oder integrierte RFID-Kartenleser.
Baue deine Wallbox nur selbst, wenn du Ahnung von der Materie hast
Die teils hohen Preise von Wandladestationen wecken den Wunsch nach kostengünstigeren Alternativen. Du hast ein ausgeprägtes und erprobtes Elektrotechnik-Fachwissen? Bist du vielleicht sogar in diesem Bereich ausgebildet? Dann – und wirklich nur dann – kannst du deine Wallbox auch selbst bauen. Dazu brauchst du:
- FI-Schutzschalter: registriert Fehlströme und kappt bei Störungen die Energiezufuhr
- Installationsschutz: schaltet den Stromfluss nach Bedarf ein und aus
- Phasenstromerkennung: sorgt dafür, dass die einzelnen Phasen des Stromnetzes nicht überlastet werden (wenn in etwa dein Elektroauto zu viel Energie aus einer einzelnen Phase erhält)
- DC-Fehlerstrommodul: sichert gegen Fehlströme ab, wenn das Auto den Wechselstrom aus der Steckdose nicht in Gleichstrom umwandelt
- Energiezähler: misst, wie viel Strom beim Laden genutzt wird
- Notfallkondensator: entriegelt den Stecker, falls das Ladekabel während des Ladevorgangs entfernt werden muss
- Electric Vehicle Charge Controller: regelt die Kommunikation zwischen Phasenstromerkennung und DC-Fehlerstrommodul
Möchtest du nicht alle Komponenten eigenhändig zusammensuchen, kannst du auch auf Bausätze zurückgreifen. Diese findest du schon ab gut 150 Euro im Fachhandel.
Lass deine Wallbox in jedem Fall von einem Fachbetrieb installieren
Elektrotechnik-Fachwissen hin oder her – sobald es an das Anschließen deiner Wandladestation geht, solltest du Profis ranlassen. Nur so kannst du sicher sein, dass alles ordnungsgemäß eingerichtet und das Stromnetz deines Hauses auf die Wallbox eingestellt ist. Außerdem können die Fachleute zusätzliche Sicherungen und Schalter in deinem Sicherungskasten einbauen. Es kann auch sein, dass neue Starkstromleitungen verlegt werden müssen. Auch aus versicherungstechnischer Sicht ist eine fachgerechte Installation erforderlich. Spätestens an diesem Punkt sollte dir klar sein: Eine Wallbox sollten nur Experten installieren.
Leih dir eine Wallbox, falls du noch keine eigene möchtest
Eine Alternative zur gekauften und zur selbstgebauten Wallbox ist, eine Wandladestation zu mieten. Hier gibt es diverse Angebote, die sich in ihrem Umfang unterscheiden. In vielen Fällen sind jedoch Lieferung und Abholung sowie eine technische Einweisung enthalten. Miet-Wallboxen kommen ohne aufwendige Installation aus und du kannst (je nach Mietdauer) Kosten sparen. Neben Portalen und Unternehmen, die auf die Vermietung von Ladestationen spezialisiert sind, bieten zum Beispiel auch einige Stadtwerke einen solchen Service an. Bei manchen Autohändlern und -herstellern kannst du außerdem eine Wallbox leasen, wenn du ein Elektroauto kaufst. Solltest du mit der Ladestation zufrieden sein, kannst du sie nach Ablauf des Leasingzeitraums (eventuell für einen kleinen Aufpreis) behalten. Aber denke daran, Mieten oder Leasen ist auf lange Sicht immer teurer als der Kauf.
Sei mit einer mobilen Wallbox unabhängig und jederzeit vorbereitet
Mobile Ladestationen sind eine weitere Möglichkeit, die Installation einer heimischen Wallbox zu umgehen. Zusätzlich bist du damit unterwegs auf der besseren Seite – wenn dir beispielsweise der Strom ausgeht und weit und breit keine Elektrotankstelle zu finden ist. Denn eine mobile Ladestation lässt sich bequem im Kofferraum deines Elektroautos transportieren. Du kannst sie sowohl mit normalen Haushaltssteckdosen (Schuko-Anschluss) als auch mit Industriesteckdosen (CEE-Anschluss) verbinden. Im Gegensatz zu Mode 2-Notfall-Ladekabeln (ein Adapterkabel, das den meisten Elektroautos standardmäßig beiliegt und mit dem du den Akku an „normale“ Steckdosen anschließen kannst) erreicht die mobile Wallbox eine Ladeleistung von bis zu 22 Kilowatt. Dabei bietet sie einen sicheren Schutz vor Überhitzung. Der Preis von mobilen Wallboxen liegt zwischen 600 und 1.600 Euro – abhängig von dem mitgelieferten Zubehör. Da die Installationskosten für die Ladestation bei der mobilen Variante wegfallen, bist du damit deutlich günstiger unterwegs. Dennoch sollte eine mobile Wallbox keine Dauerlösung sein.
Finde die optimale Stelle für deine Wallbox
Genauso wichtig ist es, den richtigen Ort für die Wallbox zu finden. Am besten installierst du die Ladestation da, wo du dein Auto parkst. Die Wallbox sollte nicht der prallen Sonne oder starken Regengüssen ausgesetzt sein. Achte außerdem darauf, dass sich keine leicht brennbaren Flüssigkeiten und Gegenstände in ihrer Nähe befinden.
Wähle die richtige Wallbox-Art
Neben den bereits erläuterten Unterschieden bei Bedienkomfort und Ladeleistung gibt es eigentlich nur 2 Arten von Wallboxen: Gleichstrom- und Wechselstrom-Ladestationen. Die meisten Wallboxen funktionieren mit Wechselstrom. Dieser wird im Auto dann in den benötigten Gleichstrom umgewandelt. Bei Gleichstrom-Ladestationen fällt dieser Schritt weg. Sie laden dadurch schneller, sind aber auch deutlich teurer. Darum findest du sie weniger in Privathaushalten als vielmehr an als Ladesäulen an Autobahnraststätten.
Wissenswertes
Kombiniere deine Wallbox mit einem Stromzähler
Möchtest du deinen Energieverbrauch genau nachhalten – zum Beispiel wenn du deine Wandladestation mit anderen Parteien teilst und nachverfolgen möchtest, wer wann wie viel Strom getankt hat? Dann ist ein Stromzähler essenziell. Auch wenn du deine Energiekosten dokumentieren willst, beispielsweise für die Steuer oder weil dein Unternehmen deine Elektromobilität bezuschusst, ist ein Stromzähler hilfreich. Eine Wallbox mit Stromzähler ist aber auch in Mehrfamilienhäusern sinnvoll. Denn die Box bezieht Energie aus dem Allgemeinstrom der Hausgemeinschaft und lädt damit das Auto. Angenommen, du bist die einzige Person, die die Ladestation nutzt. Dann möchten die anderen Parteien selbstredend nicht für deinen Wallbox-Strom zur Kasse gebeten werden. Mit einem Stromzähler weißt du genau, wie viel Energie du verbraucht hast. Die Kosten für deinen Verbrauch kannst du dann aus der Jahresabrechnung herausrechnen und entsprechend mehr bezahlen.
Um den Energieverbrauch der Ladestation nachzuhalten, kannst du entweder ein separates Gerät installieren oder eine Wallbox mit integriertem Zähler kaufen. Achte dabei darauf, dass die Ladestation die Messgeräterichtlinien des Europäischen Parlaments erfüllt und die Zertifizierung MID (Measuring Instruments Directive) trägt.
Kaufe nicht mehr Ladeleistung als dein Auto nutzen kann
Bei Wallboxen gilt: Je höher die Ladeleistung, desto schneller ist dein Fahrzeug-Akku wieder voll. Bevor du jetzt aber eine Wallbox mit 22 Kilowatt kaufst, überprüfe erst die technischen Voraussetzungen deines Autos. Denn gegebenenfalls kann es eine so hohe Ladeleistung gar nicht nutzen. Dann wären die höheren Kosten einer 22-Kilowatt-Wallbox eine verschwendete Ausgabe. Umgekehrt gilt jedoch auch: Kann dein Fahrzeug die kraftvolle Ladeleistung von 22 Kilowatt nutzen, lohnt sich die Investition in eine Schnellladestation – sofern du bereit bist, den Preis dafür zu zahlen und die ausdrückliche Genehmigung des Netzbetreibers bekommst. Besonders wenn du viel mit dem Auto unterwegs bist oder möchtest, dass dein Fahrzeug flexibel einsatzbereit ist, kommen die Vorteile deiner Wallbox mit 22 Kilowatt zum Tragen.
Kenne die Ladedauer deiner Wallbox
Abhängig von Fahrstil, Umweltfaktoren und Alter des Akkus kommst du mit einem Elektroauto bis zu 500 Kilometer weit. Hast du gerade erst zur Elektromobilität gewechselt, wirst du bald ein Gefühl für die Reichweite deines Elektroautos bekommen. Genauso kannst du recht schnell einschätzen, wie lange deine Wallbox zum Laden deines Fahrzeugs braucht.
Die Ladezeit kannst du jedoch auch mit einer simplen Formel berechnen. Dazu musst du nur die Kapazität deines Fahrzeug-Akkus kennen. Diese wird in Kilowattstunden angegeben. Teile den Wert anschließend durch die Ladeleistung deiner Wallbox in Kilowatt. Das Ergebnis ist die ungefähre Ladedauer deines Autos beziehungsweise deiner Wallbox.
Ein Beispiel: Ein Akku mit einer Kapazität von 50 Kilowattstunden wird über eine Wallbox mit 11 Kilowatt geladen. Dementsprechend dauert es 4,5 Stunden, bis die Batterie voll ist. Bedenke dabei, dass Aspekte wie die Außentemperatur und der Zustand des Akkus den Ladeprozess beeinflussen können.
Setze deine Wallbox ein, um dein Elektroauto optimal und effizient zu laden
Du kennst es vom Handy: Über die Jahre hinweg lässt die Leistungsfähigkeit des Akkus nach. Das ist bei der Batterie eines Elektrofahrzeugs nicht anders. Indem du ein paar grundsätzliche Faktoren berücksichtigst, kannst du die Lebensdauer des Akkus jedoch verlängern. So solltest du den Akku weder ganz leer werden noch über längere Zeit voll aufgeladen lassen. Ein Ladezustand zwischen 20 und 80 Prozent ist optimal. Hast du dein Auto gerade komplett aufgeladen, fahre am besten unmittelbar los. Das schont die Batterie. Ebenso wie langsames Laden: Strapaziere deinen Akku nicht zu stark und lade nicht immer nur im Schnelllademodus. Achte darüber hinaus auch auf die Außentemperaturen. Übermäßige Hitze mögen Akkus ebenso wenig wie eisige Kälte. Such dir für dein Elektroauto im Sommer nach Möglichkeit einen schattigen Parkplatz. Im Winter dagegen solltest du dein Fahrzeug idealerweise direkt nach der Fahrt laden. Dann ist es von der Nutzung noch warm – ein großer Vorteil für den Akku.
Stelle einen Überspannungsschutz für deine Wallbox sicher
Vor allem Blitz- und Überspannungsereignisse stellen eine Gefahr für Wallboxen dar. Sie sind häufig für Schäden und Fehler verantwortlich, die während des Ladevorgangs auftreten können. Betroffen ist dann nicht nur die in der Ladestation verbaute Elektronik, sondern auch die Bordelektronik und der Akku deines Elektroautos. Das größte Zerstörungspotenzial haben übrigens Blitzentladungen. Am häufigsten sind jedoch Überspannungsschäden durch Schalthandlungen der Stromversorger. Diese treten auf, wenn beim Zuschalten eines Kraftwerkes zwischen zwei Stromnetzen geschaltet wird.
Mögliche Ursachen für Überspannungen
- Direkter Blitzeinschlag
- Blitzeinschlag in der Nähe (bis zu 3 Kilometer); Teilblitzströme gelangen über das Stromversorgungsnetz ins Haus
- Schalthandlungen der Stromversorger
- Schalthandlungen im Haus; gleichzeitiges Einschalten mehrerer elektrischer Geräte
Für Neubauten ist laut VDE-Richtlinien der Einbau eines Überspannungsschutzes zwingend vorgeschrieben. Eine Nachrüstpflicht für Bestandsgebäude oder Altbauten gibt es grundsätzlich nicht, außer du erweiterst die bestehende Elektroinstallation deines Hauses oder veränderst sie, beispielsweise durch die Installation einer Wallbox.
Ist noch keine Überspannungsvorrichtungen (Surge Protection Devices, SPDs) vorhanden, solltest du sie grundsätzlich einbauen lassen. Idealerweise kaufst du eine Wallbox, die bereits mit einem Überspannungsschutz ausgestattet ist. Du kannst aber den Überspannungsschutz auch direkt in der Zuleitung zur Wallbox anbringen. In der privaten Anwendung sind Typ-2-Ableiter gut geeignet, die direkt im Schaltschrank verbaut werden können. Diese schützen zuverlässig vor Überspannungen.
Diese können während des Ladevorganges auch auf das angeschlossene Elektrofahrzeug übergreifen und so Akku und Bordelektronik beschädigen. Ein Überspannungsschutz auf der DC-Seite des Wechselrichters ist daher empfehlenswert.
Nutze das Lademanagement deiner Wandladestation
Viele Wallbox-Modelle haben ein integriertes Lademanagement. Mit dieser Funktion kannst du festlegen, woher die Ladestation den Strom beziehen soll. Im privaten Bereich ist das zum Beispiel sinnvoll, wenn du eine eigene Solaranlage besitzt. Außerdem kannst du einstellen, zu welchen Zeiten das Auto mit wie viel Strom geladen werden soll. Ist dein Strom nachts günstiger, kannst du die Wallbox entsprechend konfigurieren und viel Geld sparen.
In Unternehmen zahlt sich ein Lademanagement zusätzlich aus: Werden in deiner Firma mehrere Elektroautos geladen – das kann der Fall bei Geschäftsflotten oder Gemeinschaftsgaragen sein –, hilft das Managementsystem, die Ladeleistung optimal zu verteilen. Dadurch ist gewährleistet, dass alle Fahrzeuge Energie bekommen und Lastspitzen reduziert werden. Außerdem kannst du Prioritäten bei den Ladeprozessen setzen. Autos, die häufiger im Einsatz sind oder schneller wieder verfügbar sein müssen, werden dann bevorzugt behandelt.
Nutze eine Wallbox für zwei Fahrzeuge
Viele Familien besitzen und nutzen zwei Kraftfahrzeuge. Gehörst auch du dazu? Oft liegt es daran, dass beide Elternteile ein eigenes Fahrzeug benötigen, um auf die Arbeit zu kommen oder die Kinder transportiert werden müssen.
Im Moment nutzen die meisten betroffenen Familien noch Verbrennerfahrzeuge. Das wird sich jedoch in Zukunft ändern. Wenn du zwei E-Autos besitzt, bietet es sich an, diese parallel zu laden. So sind beide Fahrzeuge jederzeit einsatzbereit. Die dazu notwendigen Wallboxen mit zwei Ladepunkten sind bereits auf dem Markt.
Diese doppelten Wallboxen sind auch für Eigentümer- und Nutzergemeinschaften sehr interessant, da sich so die Zahl der zu installierenden Wandladestationen halbiert. Allerdings sind die Twin-Wallboxen nicht ganz billig. Sie können bis zu 4.400 Euro kosten.
Beantragst du für solche Wallboxen eine Förderung, so reduziert sich dein finanzieller Aufwand beträchtlich. Die KfW-Förderung richtet sich nach Ladepunkten und bezieht sich nicht auf die Wallbox. Daher berechtigen Geräte mit zwei Ladepunkten dich zu einer doppelten Förderung, sofern für jeden Ladepunkt einzeln die Förderbedingungen erfüllt sind.
Deine Twin-Wallbox sollte über ein integriertes Energie- und Lastmanagement verfügen. So kannst du sicher sein, dass beide Fahrzeuge gleichmäßig geladen werden und der Stromanschluss für die Wallbox keine Überlastung erfährt.
Denke über eine Wallbox für dein Unternehmen nach
Du bist Entscheider in einem Unternehmen? Dann solltest du die Anschaffung einer Firmen-Wallbox in Erwägung ziehen. Einerseits bietest du den Mitarbeitern und Besuchern damit einen praktischen Service. Anderseits kannst du so sicherstellen, dass der unternehmenseigene Elektro-Fuhrpark jederzeit einsatzbereit ist. Wichtig ist dabei, Prioritäten zu setzen und häufiger genutzte Wagen zu bevorzugen. Dabei kann auch eine Management-Plattform für Ladestationen hilfreich sind. Mit dieser kannst du Ladepunkte und -prozesse bestmöglich verwalten.
Versteuere die Wallbox für deinen Dienstwagen
Nutzt du dein Dienstfahrzeug auch als Privatwagen, wird dieses als sogenannter „geldwerter Vorteil“ besteuert. Normalerweise wird dabei monatlich 1 Prozent des Listenpreises angesetzt und zu deinem Lohn gezählt. Mit einem Elektroauto bist du im Vorteil: Hier werden nur 0,25 Prozent veranschlagt, sofern der Listenpreis des Fahrzeugs die Marke von 40.000 Euro nicht überschreitet. Teurere Modelle werden mit 0,5 Prozent des Listenpreises verteuert – genau wie Plug-in-Hybride. Hier ist jedoch auch der CO2-Ausstoß ausschlaggebend: Damit du dein Hybridfahrzeug zu den vergünstigten Konditionen versteuern kannst, darf es maximal 50 Gramm Kohlenstoffdioxid pro gefahrenem Kilometer ausstoßen. Außerdem ist eine bestimmte Reichweite (je nach Überlassungszeitraum 40, 60 oder 80 Kilometer) Mindestvoraussetzung.
Hast du eine private Ladestation zu Hause (die dein Arbeitnehmer dir leiht), musst du diese ebenfalls als geldwerten Vorteil angeben. Lohnsteuer oder Sozialabgaben werden jedoch nicht fällig. Überlässt beziehungsweise schenkt dein Arbeitgeber dir die Wallbox, muss dieser die Ladestation als geldwerten Vorteil versteuern. In der Regel zahlt er pauschal 25 Prozent Lohnsteuer, unabhängig vom Listenpreis der Wallbox. Das trifft sogar dann zu, wenn dein Arbeitgeber den Kauf deiner Wallbox nur anteilig bezuschusst hat.
Ein weiterer Punkt sind die Energiekosten: Kannst du dein privat genutztes Dienstfahrzeug kostenlos auf dem Firmengelände laden, zählt das ebenfalls als geldwerter Vorteil. Umgekehrt kannst du die Stromkosten steuerlich absetzen, wenn du den Firmenwagen zu Hause lädst. Dazu kann dein Arbeitgeber dir eine monatliche Pauschale von 25 Euro (für Hybrid-Autos) beziehungsweise 50 Euro (für Elektroautos) erstatten. Darüber hinaus kannst du hinsichtlich der anfallenden Kosten natürlich individuelle Vereinbarungen mit deinem Arbeitgeber treffen.
Teile deine Ladestation im Rahmen von Wallbox-Sharing
Wir leben in Zeiten der Sharing Economy. Dabei werden Ressourcen miteinander geteilt und effizienter genutzt. Für Verbraucher bedeutet das vor allem Kostenersparnisse. Dasselbe kannst du auch mit deiner Wallbox machen. Indem du sie anderen Elektroauto-Besitzern zur Verfügung stellst, kannst du die Versorgungslage in Deutschland verbessern – und helfen, die Elektromobilität voranzutreiben.
Versichere deine Wallbox zusätzlich
Wandladestationen sind so konstruiert, dass sie viel aushalten und im Regelfall sehr sicher sind. Dennoch kann es geschehen, dass die Box beschädigt wird – beispielsweise durch Vandalismus, Wetterereignisse oder Kurzschlüsse. Kommt es durch eine defekte Wallbox zu einem Schaden am Akku oder am Ladesystem des Elektroautos ist die Kfz-Kaskoversicherung für die anfallenden Kosten zuständig. Du solltest dir aber den Leistungsumfang zur Mitversicherung der Wallbox in der Kfz-Versicherung des Elektrofahrzeuges genau erläutern lassen. Einige Kfz-Versicherer fördern gezielt die Elektromobilität und erweitern ihr Vollkaskoversicherungsangebot um den Schutz der Wallbox des Kfz-Halters gegen Vandalismus und Verlust.
Du solltest daher eine Kaskoversicherung mit zusätzlicher Wallbox-Versicherung abschließen. Kommt es nämlich zu einem Fehler in der Kommunikation zwischen Wallbox und Fahrzeugakku kann eine Überladung Schäden im dreistelligen Bereich verursachen. Und eine einfache Kaskoversicherung deckt lediglich die Beschädigung des Autos ab – nicht die der Ladestation.
Die Wallbox wird als normaler, mit dem Gebäude fest verbundener Bestandteil betrachtet. Daher greift bei Schäden, die beispielsweise durch Feuer, Sturm, Hagel oder Leitungswasser erzeugt werden, die Wohngebäudeversicherung. Melde deiner Versicherung aber unbedingt den Kauf der Wallbox, um auf Nummer sicher zu gehen.
Deine Hausratversicherung solltest du ebenfalls für die Wallbox optimieren und um eine Diebstahlversicherung erweitern. Wird deine Ladestation gestohlen, ersetzt die Versicherung den teuren Verlust zumeist mit bis zu 1.000 Euro. Bedingung hierfür ist, dass die Wallbox fest an der Wand montiert war. Für mobile Wallboxen gilt der Anspruch dementsprechend nicht.
Schütze dich mit einer abschließbaren Wallbox
Wenn du deine Wallbox im Carport, an einer Außenwand oder auf einem Standfuß montierst, ist sie für Fremde frei zugänglich. Zwar fällt das unberechtigte Betreten eines fremden Grundstücks unter den Tatbestand Hausfriedensbruch. Aber Menschen mit einer gewissen kriminellen Energie wird das nicht stören. Sie könnten sich also in deiner Abwesenheit Zugang verschaffen und ihr E-Auto an deiner Wallbox laden.
Gegen solchen Missbrauch kannst du dich mit einer abschließbare Wallboxen schützen, die sich mit einem klassischen Schlüssel oder einem RFID-Chip für das Laden freischalten lassen. Diese Ausstattung bewahrt dich allerdings nicht vor einer mutwilliger Beschädigung des Gerätes. Wenn du Vandalismus verhindern möchtest, dann lass die Wallbox vom Elektriker in einen abschließbaren Installationsschrank einbauen.
Denke über eine Wallbox mit WLAN-Funktion nach
Eine Wallbox mit WLAN bringt eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich. Damit hast du die Möglichkeit, mit deinem Smartphone, Tablet oder PC auch aus der Ferne auf die Ladestation zuzugreifen. So kannst du zum Beispiel Ladevorgänge starten, pausieren oder beenden, den Ladezustand deines angeschlossenen Fahrzeugs kontrollieren und Einstellungen im System deiner Wallbox ändern.
Ein weiterer praktischer Vorteil: Die Betriebsdaten deiner Ladestation werden in der Hersteller-Cloud gespeichert. Wenn du deinen Dienstwagen an deiner privaten Wallbox auflädst, kannst du so gegenüber deinem Arbeitgeber die Ladevorgänge und deren Kosten nachweisen.
Ein zusätzliches Plus ist, dass du berechtigte Nutzer der Wallbox mit ihren RFID-Karten verwalten kannst. Der WLAN-Anschluss ermöglicht dir zudem die Vernetzung der Wandladestation mit einem Smart Home, dem Energie-Management einer Photovoltaikanlage – oder sogar mit den Management-Systemen des Netzbetreibers.
Im Extremfall könntest du sogar aus der Ferne die Wallbox sperren, wenn du eine unberechtigte Nutzung vermutest oder eine Alarmmeldung erhältst. Die WLAN-Anbindung erleichtert die Bedienung deiner Wallbox. Trotz zahlreichen Vorteilen kosten WLAN-Wallbox nur etwa 100 bis 200 Euro mehr als normale Wallboxen. Diese Anschaffung lohnt sich also!
Der große Wallbox Test des ADAC
Für Besitzer eines Elektroautos ist eine effiziente Ladestation zu Hause von großer Bedeutung. Der aktuelle Wallbox Test des ADAC gibt eine gute Orientierung über das...

Der Wallboxmarkt im Überblick
Auf der Suche nach der passenden Wallbox haben Käufer die Qual der Wahl. Gerade in den letzten Jahren hat sich auf dem Wallboxmarkt einiges getan: Die Technik wird immer ausgefeilter und smarte Apps sorgen bei den neuesten Wallboxen dafür, dass du auch aus der Ferne jederzeit Zugriff auf die eigene Ladestation hast. Doch nicht jeder E-Auto-Fahrer ist auf die neuesten Funktionen angewiesen; für viele E-Auto-Fahrer genügt auch ein kostengünstigeres Modell.
Du kannst dich nicht für eine passende Wallbox entscheiden? Folgende Fragen unterstützen dich bei der Auswahl eines passenden Modells:
- Was ist das maximale Budget, das du für eine Wallbox ausgeben würdest?
- Welchen Ladestecker benötigst du für dein E-Auto?
- Mit welcher Ladeleistung kann dein Fahrzeug laden?
- Möchtest du ein fest angeschlagenes Kabel oder ein Kabel mit Typ 2 Steckdose für ein separates Ladekabel?
- Gibt es Zusatzfunktionen, auf die du keinesfalls verzichten möchtest (wie etwa das öffentliche Anbieten der Wallbox oder der Verbrauch des eigenen Photovoltaik-Stroms)?
Ob Wallboxen für den kleinen Geldbeutel oder Premium-Wallboxen mit zahlreichen Funktionen und ausgereifter Technologie: Wir stellen dir hier einige Wallboxen aus verschiedenen Preissegmenten vor.
Günstige Wallboxen
Wallboxen müssen kein Vermögen kosten. Auf dem Markt gibt es einige günstige Modelle, bei denen du dennoch nicht auf die wichtigsten Sicherheitsfunktionen und einiges an Komfort verzichten musst.
Wir stellen dir drei Wallboxen für das kleine Budget vor, die dir gute Dienste leisten.
Vestel Home Plus
Die Wallbox Vestel Home Plus kannst du mit einer Ladeleistung von 11 bzw. 22 Kilowatt erwerben. Sie verfügt sie über einen DC-Schutz und kann durch ihre Witterungsbeständigkeit auch im Außenbereich montiert werden. Die RFID-Zugangskontrolle ermöglicht eine verlässlichen und einfachen Zugang.
Verzichten musst du bei dieser Wallbox auf moderne Technologien wie Handy-App, WLAN-Funktion und Bluetooth. Wenn du damit aber ohnehin nicht viel anfangen kannst, ist die Vestel Home Plus ein treuer Begleiter, der dir die notwendige Grundausstattung bietet. Ein Ladekabel ist im Kaufumfang nicht inklusive. Beachte also, dass für dessen Kauf noch Zusatzkosten auf dich zukommen.
Kosten: Je nach Ladeleistung zwischen 428 und 464 Euro.
BESEN Wallbox
Auch bei der BESEN Wallbox handelt es sich um ein günstiges Wallbox-Modell, das über eine Ladeleistung von 11 Kilowatt verfügt. Ein DC-Schutz ist inklusive und aufgrund ihrer robusten Konstruktion eignet sie sich hervorragend für das Aufstellen im Außenbereich. Auf weitere Zusatz-Features müssen Käufer verzichten, ein Ladekabel ist dafür im Kaufumfang bereits enthalten.
Kosten: Preislich liegt die günstige BESEN Wallbox bei etwa 499 Euro.
Webasto Pure
11 Kilowatt Ladeleistung, Ladekabel, DC-Schutz, eine Eignung für den Außenbereich und ein Wallbox-Zugang via Schlüssel: Die Webasto Pure ist eine puristische Wallbox, die dennoch alle essenziellen Standards erfüllt und dabei kein tiefes Loch in deinen Geldbeutel reißt.
Kosten: Ca. 490 Euro musst du für die Webasto Pure etwa ausgeben.
Wissenswertes
Standard-Wallboxen
Du bist bereit, ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen, ohne dabei ein Vermögen für deine künftige Wallbox ausgeben zu müssen? Erfahre hier mehr zu drei Standard-Wallbox-Modellen, mit denen du garantiert nichts falsch machst.
Volkswagen / Elli ID.Charger Connect
In Zusammenarbeit mit dem Wallboxhersteller Elli legt sich Volkswagen derzeit mächtig ins Zeug und überzeugt mit dem Elli ID. Chager Connect. Bei der hier vorgestellten Version handelt es sich um eine von drei angebotenen Versionen, welche das preisliche Mittelfeld der VW-Modelle bildet.
Überzeugen kann die VW-Wallbox durch einen bereits vormontierten Stecker. Du kannst zwischen 4,5 Metern und 7,5 Metern Kabellänge wählen. Ein WLAN-Modul, LTE-Fähigkeit und Staub- und Spritzschutz machen die Wallbox zu einer komfortablen und hochmodernen Lösung für das Eigenheim. Ein weiterer Pluspunkt: Die Wallbox kann so eingestellt werden, dass sie nur dann lädt, wenn selbst produzierter Solarstrom zur Verfügung steht. Der einzige Nachteil: Die Wallbox verfügt über keinen eigenen MID-Zähler. Dieser kann jedoch nachgerüstet werden.
Kosten: Die mittlere Version der drei VW-Wallboxen kostet etwa 690 Euro.
Alfen Eve Single S-line 904460583
Die Auswahl an Eve-Single-Wallboxen ist groß. Das Modell Alfen Eve Single S-line 904460583 ist eine der günstigeren Wallboxen aus dem Sortiment. Die Wallbox überzeugt durch einen LAN-Anschluss und verfügt über ein OCPP-Kommunikationsprotokoll (Version 1.6). Das kleine Gehäuse ist modern konzipiert und kann entweder an der Wand oder mithilfe einer optionalen Ladesäule frei stehend montiert werden. Einen NFC-Kartenleser kannst du zusätzlich erwerben, falls du diesen benötigst. Auch die Mobilfunk-Kommunikation ist optional möglich. Ein fest verbautes Ladekabel ist nicht mit im Lieferumfang enthalten.
Kosten: Für den Kauf dieser Wallbox musst du mit etwa 790 Euro rechnen.
Wallbox Pulsar Plus 11 kW
Klein, aber oho: Diese minimalistische Wallbox fällt zwar auf den ersten Blick nicht weiter auf, hat es jedoch in sich. WLAN- und Bluetooth-Modul gehören ebenso zur Ausstattung wie auch eine App, mit der Benutzer einfach die jeweilige Ladezeit und den Verbrauch prüfen können. Ein fest verbautes Ladekabel in der Länge von fünf Metern gehört zur Grundausstattung dieser Ladelösung. An sich handelt es sich bei der Wallbox Pulsar Plus 11 kW um eine solide Ladestation; kleinere Verarbeitungsmängel sorgen jedoch dafür, dass die Wallbox es mit einigen größeren Wallbox-Konkurrenten nicht aufnehmen kann. Dennoch überzeugen Technik und Leistung und ermöglichen Besitzern eine einfache Nutzung.
Kosten: Die Mini-Wallbox kostet etwa 850 Euro.
Premium-Wallboxen
Geld spielt keine Rolle bzw. du möchtest gerne in eine hochtechnologisch entwickelte und modern designte Wallbox investieren, die dir noch viele Jahre lang gute Dienste leistet? Wir stellen dir drei Premium-Modelle vor, auf die du dich verlassen kannst.
ABL eMH3 3W2214
Modernstes Design, ausgefeilte Technik und eine Möglichkeit, die Ladepunkte zu drosseln: diese Wallbox ABL eMH3 3W2214 lässt wirklich keine Wünsche offen! Zudem verfügt die Wallbox über zwei Anschlüsse, mit denen du zwei E-Autos mit bis zu 11 Kilowatt gleichzeitig laden kannst. Schließt du lediglich ein Fahrzeug an, steigt die Leistung auf bis zu 22 Kilowatt. Gegen Staub und Spritzwasser ist die moderne Ladestation bestens geschützt. Ein RFID-Zugangsschutz sorgt für eine sichere Bedienung und sage und schreibe fünf RFID-Zugangskarten sind mit im Lieferumgang enthalten.
Zusammengefasst lässt diese Wallbox keine Wünsche offen, schlägt aber im Gegensatz zu vielen preisgünstigen Modellen auf dem Markt teuer zu Buche. Wenn du Wert auf die neuesten technologischen Entwicklungen und viel Komfort legst, kann sich diese Ausgabe für dich jedoch lohnen.
Kosten: Um die 1.800 Euro musst du für den Kauf dieser High-Quality-Wallbox etwa einkalkulieren.
Libreo Home Wallbox
Du besitzt eine eigene PV-Anlage? Dann lohnt es sich für dich, über die Anschaffung der Libreo Home Wallbox nachzudenken. Diese deutsche Ladestation verfügt über einen integrierten Solarstrom-Optimierer und macht es dir so möglich, selbst erzeugten Strom zu nutzen. Zwar ist dieses Modell im Gegensatz zu herkömmlichen Wallboxen etwas teurer, jedoch machen die späteren Einsparungen diese Zusatzausgaben schnell wieder wett. Die Wallbox wird aus hochwertigen Materialien gefertigt, ist optimal verarbeitet und verfügt über ein verbautes Spiralkabel. Für Besitzer einer eigenen Photovoltaikanlage ist die Libreo Home Wallbox die perfekte Ladelösung für zu Hause!
Kosten: Etwa 1000 Euro kostet die Libreo Home Wallbox bei einer Neuanschaffung.
Hesotec eSat r10 SMART - EV
Bei dieser Wallbox handelt es sich um ein Modell der besonderen Art: Die Hesotec eSat r10 SMART - EV ist eine Stand-Wallbox für den heimischen Bereich, die optisch mit der ein oder anderen öffentlichen Wallbox mithalten kann. Das schlichte und doch schicke Design sorgen für einen bleibenden Eindruck. Und nicht nur die Optik dieses Wallbox-Modells überzeugt: RFID-Technologie und WLAN-Schnittstelle sind Teil der Wallbox-Ausstattung. Die Smart-Version der eSat Wallbox verfügt zudem über eine eigene LAN-Schnittstelle und die Möglichkeit, mit der electrify Charge Control App den aktuellen Ladestand der Wallbox jederzeit zu prüfen. Auch eine OCCP-Backend-Kopplung ist möglich.
Kosten: Etwa 1.700 Euro geben Sie für dieses smarte Wallbox-Modell aus.

Wallbox-Hersteller, die net4energy für dich analysiert hat
Vor dem Kauf einer Wallbox lohnt sich nicht nur eine Gegenüberstellung der Ladelösungen: Es lohnt sich auch, einen genaueren Blick auf die Wallbox-Hersteller zu werfen. Nachfolgend haben wir daher einige Ladestationen-Hersteller näh r unter die Lupe genommen, die Ladelösungen für den privaten und gewerblichen Einsatz konzipieren. Mit dabei sind etablierte Unternehmen und Newcomer, die den Markt mit innovativen Lösungen erobern.
ABL GmbH
Seit 2011 produziert das Familienunternehmen ABL GmbH aus Lauf an der Pegnitz Wallboxen und Ladesäulen für den privaten, halböffentlichen und öffentlichen Einsatz. Der ADAC kürte die ABL-Wallbox eMH1 im Jahr 2018 mit der Bestnote 1 zum Testsieger im ADAC-Wallboxtest. Im Rahmen der Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik Light + Building 2020 erhielt das Unternehmen für die Wallbox eMH2 den Design+ Award. In Norwegen, wo weltweit die meisten Elektrofahrzeuge unterwegs sind, ist ABL im Bereich Wallboxen sogar Marktführer.
Die ABL-Wallboxen
Die ABL-Wallboxen für private Nutzer verfügen über kompakte Abmessungen, einfache Bedienbarkeit, sind wetterfest und somit auch gut für den Einsatz im Freien geeignet. DC-Fehlerstromerkennung & FI Typ A sind bereits integriert: Werden im Ladekreis DC-Fehlerströme erkannt, sorgt der Fehlerstromschutzschalter dafür, dass der Ladevorgang für 30 Sekunden stoppt.
Du kannst beim Kauf zwischen ABL-Wallboxen mit fest installiertem Ladekabel oder mit Ladesteckdose wählen. Zusatzfunktionen wie Authentifizierung oder Abrechnungssysteme (auch eichrechtskonform) sind optional möglich.
Produktübersicht
- Die Wallboxen eMH1 sind wie folgt ausgestattet:
- DC-Fehlerstromerkennung & FI Typ A
- Phasenstrommessung
- Welding Detection
- Integrierte Temperaturüberwachung
- Einstellbarer Ladestrom mittels
- Configuration Software und CONFCAB
- Ladeleistung wahlweise 11 Kilowatt oder 22 Kilowatt
Die Wallboxen eMH2 verfügen über:
- RFID
- Energiezähler (MID)
- DC-Fehlerstromerkennung & FI Typ A
- Phasenstrommessung
- Welding Detection
- Integrierte Temperaturüberwachung
- Einstellbaren Ladestrom mittels
- Configuration Software
- Ladeleistung 22 Kilowatt
Die Wallbox eMH3 hat zwei Ladepunkte und lässt sich für Gruppeninstallationen schnell und platzsparend aufbauen. Sie bietet:
- Lastmanagement lokal
- Energiezähler (MID)
- RFID
- DC-Fehlerstromerkennung & FI Typ A
- Phasenstrommessung
- Welding Detection
- Integrierte Temperaturüberwachung
- Einstellbarer Ladestrom über Configuration Software
- Ladeleistung 22 Kilowatt: 2 x 11 Kilowatt oder 1 x 22 Kilowatt
Die eMH3 wird auch als Singelversion mit nur einem Ladepunkt angeboten.
Energy Management System eMS home
Mit eMS home lässt sich ein dynamisches Energie- und Lastmanagementsystem realisieren. Zusätzlich ermöglicht das eMS home das PV-Überschussladen und damit eine Optimierung sowie ein Monitoring des Eigenverbrauchs. Das Energy Management System home ist für Gruppeninstallationen von bis zu sechs eMH1-Wallboxen ausgelegt. Auf diese Weise kannst du den Verbrauch über die Weboberfläche am PC, Tablet oder deinem Smartphone überwachen.
Diese Vorteile bietet dir eine ABL-Wallbox
Alle ABL-Wallboxen verfügen über eine kompakte Bauweise. Trotz der geringen, platzsparenden Gehäuseabmessungen musst du bei Bedienbarkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit keinerlei Abstriche machen. Die Produkte überzeugen zudem mit einer hohen Fertigungsqualität sowie Zuverlässigkeit und Sicherheit beim Laden. Weil eine DC-Fehlerstromerkennung bereits integriert ist, sind oftmals teure Zusatzinstallationen am Hausstromanschluss überflüssig. Die Wahlfreiheit zwischen fest montiertem Ladekabel oder Steckdose, das dreiphasige Laden mit 11 Kilowatt oder 22 Kilowatt sowie die Kompatibilität mit allen gängigen Elektrofahrzeugen machen die ABL-Wallboxen zu einer zukunftssicheren Ladelösung.
Alphatec
Die familiengeführte Alphatec Schaltschranksysteme GmbH hat ihren Firmensitz in Brennberg, einer Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Regensburg in Bayern.
Die Alphatec-Wallboxen Mini sind in mehreren Ausführungen und mit unterschiedlichen Kabellängen erhältlich. Die Wallbox Power wird ohne festes Ladekabel, aber mit integrierter Ladebuchse Typ 2 bis 22 Kilowatt angeboten. Bei allen Wallboxen ist kein allstromsensitiver FI-Schutzschalter Typ B in Vorinstallation erforderlich. Das AC/DC Fehlerstrom Modul (FI Typ A) muss jedoch noch installiert werden. Wie bei allen namhaften Herstellern gibt es umfangreiches Zubehör wie Wandhalterungen für Ladekupplungen, Montageplatten, Ladekabel sowie unterschiedliche Schließfunktionen. Zur Aufstellung im Freien ist eine Stele erhältlich. Die wetterfesten Wallboxen sind robust und kompakt gebaut.
Produktübersicht
Für die Ausstattung von Parkplätzen gibt es die Wallbox Mini Z Varianten mit integrierter Schukosteckdose (16 Ampere).
Produkt-Eigenschaften Wallbox Mini
- Ladeleistung 4,1 Kilowatt bis 11 Kilowatt einstellbar
- LED-Anzeige für die Betriebszustände Ladebereit, Laden, und Fehler
- Ladekabel Typ 2 (je nach Ausführung mit drei, fünf oder acht Metern Länge)
- Verschiedene Schließfunktionen optional möglich (Schlüsselschalter oder RFID)
Produkt-Eigenschaften Wallbox Power
- Ladeleistung 4,1 Kilowatt bis 22 Kilowatt einstellbar
- LED-Anzeige für die Betriebszustände Ladebereit, Laden, Fehler
- Integrierte Ladebuchse Typ 2 bis 22 Kilowatt
- Verschiedene Schließfunktionen optional möglich (Schlüsselschalter oder RFID)
Alphatec-Installationspakete
Alphatec bietet drei Installationspakete an:
Installationspaket 1: Überschussladen PV-Anlage (IP1eM)
Wenn du dein Elektroauto über deine Photovoltaikanlage mit Überschussstrom laden möchtest, bietet dir dieses Installationspaket alle erforderlichen Bauteile inklusive einer detaillierten Installationsanweisung. Das Paket enthält eine Wallbox Mini, die mit zwei Stromrelais ausgestattet ist. Die PV-Einspeisung lässt sich zweistufig regeln. Zudem gibt es einen Modus für Vollladung mit Strom und einen für das Laden ohne Solarstrom.
Installationspaket 2: Abrechnung Privat- und Firmenauto (IP2eM)
Dieses Paket ist für E-Mobilisten gedacht, die einen elektrifizierten Firmenwagen und ein privates Elektroauto fahren und beide zu Hause laden möchten. Um die Wallbox sowohl privat als auch geschäftlich zum Aufladen des jeweiligen E-Autos nutzen zu können, gibt es einen Zweitarifzähler für die Energieabrechnung. Auf diese Weise kannst du deinem Arbeitgeber exakt mitteilen, wie viel Kilowattstunden Strom du für dein Firmenauto verbraucht hast.
Installationspaket 3: Lastmanagement 3 Ladepunkte (IP3eM)
Hast du beispielsweise den Parkbereich vor deinem Mehrfamilienhaus mit drei Wallboxen ausgestattet, ist dieses Installationspaket eine gute Wahl für dich. Damit bei mehreren Ladevorgängen die maximale Stromgrenze nicht überschritten wird, misst ein Regelgerät permanent die aktuelle Ladeleistung. Werden gleichzeitig mehrere Ladepunkte genutzt und wird dadurch die Stromgrenze überschritten, drosselt das Regelgerät alle Ladepunkte. Dadurch wird wieder eine Ladeleistung unter der Maximalgrenze erreicht. Wird ein Ladepunkt frei, steht für die noch ladenden E-Autos eine höhere Ladeleistung zur Verfügung. Auch in diesem Installationspaket sind alle notwendigen Bauteile und eine Installationsanweisung enthalten.
Heidelberg-Wallboxen/ AMPERFIED
Die AMPERFIED GmbH mit Sitz in Walldorf (Baden-Württemberg) ist eine im April 2022 gegründete 100-prozentige Tochtergesellschaft von Heidelberg-Wallboxen und steht für clevere Ladetechnologie Made in Germany.
Produktübersicht
Bei Heidelberg-Wallboxen handelt es sich um Hochleistungsladesysteme für zuverlässiges und sicheres Laden von Elektro- und Hybridfahrzeugen. Sie verfügen über einfache und intuitive Bedienung und sind als Plug-and-Play-Lösung konzipiert. Die Heidelberg-Wallboxen Home Eco, Home Eco Europe und Energy Control haben einige praktische Funktionen gemeinsam:
- Für Elektroautos und Hybridfahrzeuge mit Typ 2 Ladebuchse geeignet
- Ladestandard gemäß Norm DIN EN 61851-1
- Ladeleistung variabel bis maximal 11 Kilowatt einstellbar
- Anschluss an das 230 Volt-Stromnetz (einphasig) oder dreiphasig mittels 400 Volt-Spannung
- Anzeige des Betriebszustandes über LED-Taster; Systemreset möglich
- Anschlussleitungen mit einem Durchmesser von 2,5 Quadratmillimeter bis 6,0 Quadratmillimeter; Federklemmtechnik für sicheres Verbinden
- Betriebstemperaturen zwischen -25 Grad Celsius und +40 Grad Celsius
- Wetterfest und für Außenaufstellung geeignet
- Vollständiger Berührungsschutz sowie Spritzwasserschutz durch Schutzart IP54
- Fehlerstromerkennung DC 6 mA gemäß IEC62955
- Wenn kein Fahrzeug angeschlossen ist: automatischer Wechsel in Standby-Modus
Wallbox Home Eco
Die Wallbox Home Eco wird entweder innen oder im Außenbereich fest an der Wand montiert. Stelen für die Aufstellung im Freien sind im Lieferumfang enthalten. Die Technik ist in einem massiven, langlebigen Metallgehäuse untergebracht. Die Ladeleistung lässt sich von der Elektrofirma auf 2,1 Kilowatt, 3,7 Kilowatt, 7,2 Kilowatt oder 11 Kilowatt einstellen. Ladekabel sind in verschiedenen Längen verfügbar. Für die externe Freigabe bzw. Sperrung der Wallbox gibt es optional ein externes RFID-Modul, Schlüsselschalter oder über Rundsteuersignal netzdienliches Laden (maximaler Ladestrom/ Ladesperre).
Wallbox Energy Control
Bei der Heidelberg-Wallbox Energy Control lädt sich das Fahrzeug nach einem zwischenzeitlichen Stromausfall automatisch weiter auf, sobald wieder elektrische Energie zur Verfügung steht. Dank des internen Lastmanagements lassen sich bei diesem Modell bis zu 16 kompatible Wallboxen vernetzen. Für Betreiber elektrifizierter Fahrzeugflotten bietet sich somit eine günstige Lösung, um eine eigene Ladeinfrastruktur aufzubauen. Sind die Wallboxen in ein Home Energy Management System (HEMS) via Modbus RTU in deine Photovoltaikanlage eingebunden, lädt das Elektroauto beispielsweise nur dann, wenn ansonsten der Überschussstrom ins Netz eingespeist werden würde. Das HEMS passt die Ladeleistung deines E-Autos oder Hybridfahrzeugs kontinuierlich dem aktuellen Solarstromüberschuss an, damit nur so viel Solarstrom in die Wallbox fließt, wie gerade zur Verfügung steht. Die Wallbox Energy Control kannst du zum Schutz gegen unbefugtes Laden extern verriegeln.
Wallbox connect.home
Neu im Programm ist die Wallbox connect.home. Sie kommuniziert mit der myAMPERFIED App und ermöglicht es dir, zu entscheiden, wann und wie du laden möchtest. Zudem siehst du in Echtzeit die aktuellen Ladedaten und den kompletten Ladeverbrauch ein. Zusätzlich kannst du weitere Personen berechtigen, die Wallbox zu nutzen, und diese per RFID zuweisen.
ChargeBig
chargeBIG ist Teil der MAHLE Gruppe und ist seit Ende 2017 als Start-up aktiv. Aufgabe des 16-köpfigen Teams ist die Entwicklung und die Kommerzialisierung einer zentralisierten Ladelösung für E-Fahrzeuge. Hier erfährst du mehr zu den chargeBIG-Ladelösungen:
Die MAHLE chargeBIG GmbH in Stuttgart bietet auf Wunsch eine Full-Service-Lösung für den individuellen Ladebedarf. Anwendungsbereiche sind Parkflächen, auf denen für einen längeren Zeitraum viele E-Fahrzeuge abgestellt und aufgeladen werden.
Skalierbarkeit erlaubt großflächige Verteilung der Ladepunkte
Dank der Skalierbarkeit lassen sich die Parkplätze bei geringem Investitionsaufwand mit 18 bis über 100 Ladepunkten ausstatten. Möglich ist dies durch eine intelligente Steuereinheit, dem zentralen Ladeschrank. In diesem sind unter anderem Ladecontroller, Energiemessung und Sicherungen untergebracht. Diese teuren Bauteile sind normalerweise in jeder einzelnen Wallbox oder Ladesäule verbaut. Abhängig von den Gegebenheiten vor Ort sind am Parkplatz lediglich Standsäulen oder Wandhalterung mit jeweils fest angeschlagenen Ladekabeln Typ 2 erforderlich.
Bis zu 36 Ladepunkte mit einphasiger Ladeleistungen zwischen 2,3 Kilowatt und 7,2 Kilowatt kann ein einzelner Ladeschrank abhängig von Anschlussleistung, Anzahl der angesteckten Elektroautos und Regelparametern dynamisch ansteuern. Das intelligente Lastmanagement regelt also die jeweilige Ladeleistung und verteilt sie auf die einzelnen, zum Laden angeschlossenen Elektrofahrzeuge. Es reagiert dabei flexibel auf andere im Netz befindliche Verbraucher und setzt die Elektrofahrzeuge als regelbare Last ein. Auf diese Weise wird das verfügbare Stromnetz optimal genutzt. Neben Strom aus dem öffentlichen Netz kann auch elektrische Energie aus Batteriespeichern und von Photovoltaikanlagen eingebunden werden. Diese sorgt dafür, dass Spitzen bei der Ladenutzung abgefangen werden und so sauberer, kostengünstiger Solarstrom zum Laden verwendet wird.
Last- und Energiemanagement-Varianten
chargeBIG bietet aktuell zwei verschiedene Last- und Energiemanagement-Varianten an:
Statisches Lastmanagement
- Steuerung nach festen Leistungsvorgaben
- Intelligentes und dynamisches Lastmanagement
Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Leistung am Haus- oder Netzanschluss
- Integrierte Schieflasterkennung und -vermeidung
- Steuerung mit der Ladestrategie „First come, first serve“
- Ausreichend schnelles Laden mit einphasigen Ladeleistungen zwischen 2,3 bis 7,2 Kilowatt
- Integration ungeregelter 22 Kilowatt Ladepunkte; jedoch maximal zwei Ladepunkte auf 30 einphasige Ladepunkte in einem Ladeschrank
- Eco- und Premium Laden; dynamische Ladeleistung zwischen 2,3 bis 7,2 Kilowatt bzw. garantierte 7,2 Kilowatt-Ladeleistung
Die Vorteile von chargeBIG
Durch die gesteuerte und geringere Leistung wird das Stromnetz weitaus weniger belastet. Weil keine Erweiterung der Netzanbindung erforderlich ist, reduzieren sich die Installationskosten entsprechend. Da keine Ladesäulen oder Wallboxen benötigt werden, sondern die chargeBIG-Ladepunkte mit fest angeschlagenen Ladekabeln direkt am Parkplatz mit der Zentraleinheit verbunden sind, sinken die Investitionskosten zusätzlich spürbar. Freischaltung und Abrechnung sind per QR-Code-Scan und App möglich.
ChargeHere
Die ChargeHere GmbH entstand im Jahr 2017 als Innovationsprojekt der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Der Fokus der ChargeHere-Ladelösungen liegt auf dem Sektor Ladeinfrastruktur für Unternehmen und Wohnungswirtschaften. Grundsätzlich besteht die ChargeHere-Ladelösung aus einem zentralen Schaltschrank, der ChargeBase, Twin- oder SingelCharger mit festverbautem Ladekabel sowie dem Bedienterminal ChargeControl. Vorteil des Konzeptes ist, dass du nicht für jeden einzelnen Stellplatz jeweils eine Wallbox oder eine Ladesäule benötigst, was natürlich ordentlich ins Geld gehen würde. Bei ChargeHere hingegen befindet sich die gesamte Technik in einem zentralen Schaltschrank. Viele einzelne Wallboxen werden somit überflüssig.
Gesamtlösung
Die ChargeHere GmbH bietet nicht nur die Hardware an, sondern auch modulare Services von der Planung und Installation über die Betriebsführung und Abrechnung bis hin zur Wartung. Die Installation der Anlage übernehmen Kooperationspartner der EnBW. Im laufenden Betrieb sorgt das Monitoring dafür, dass ChargeHere stets über den aktuellen Status der Ladelösung im Bilde ist. Dies erleichtert Wartung und Entstörung.
Zentralisierte Ladelösung
Auch bei ChargeHere steht die zentralisierte Ladelösung im Vordergrund. So werden Parkplätze platzsparend und kostengünstig mit Ladepunkten für Elektroautos ausgestattet. Die zentrale Einheit bei ChargeHere ist der Schaltschrank ChargeBase. In ihm sind die Energieverteilung, eine zentrale Steuereinheit sowie alle gesetzlich vorgeschriebenen elektrischen Schutztechniken untergebracht. Bis zu 20 Parkplätze für Elektroautos kannst du mit einer ChargeBase ausstatten. Nimmt der Bedarf an Lademöglichkeiten zu, lässt sich das System durch weitere Schaltschränke auf hundert oder auch mehr Ladepunkte erweitern.
Ladepunkte
An den Parkplätzen bzw. Stellflächen werden Spiralladekabel Typ 2 entweder an Stelen oder direkt an der Wand festmontiert. Das ist besonders für den Einsatz in Tiefgaragen und Parkhäusern vorteilhaft. Kunden oder Mitarbeiter benötigen kein eigenes Kabel, sondern können den Ladevorgang direkt starten. Ein TwinCharger besitzt zwei Ladepunkte mit jeweils 11 Kilowatt Ladeleistung. Er versorgt auch bei geringem Platzbedarf zwei Parkplätze mit elektrischer Energie. Neu im Programm ist der SingleCharger mit nur einem 11-Kilowatt-Ladepunkt. Direkt an diesem kannst du mittels RFID-Token das Laden freigeben. Am Charger lassen sich auf einem LCD-Display alle wichtigen Informationen zum Ladestatus ablesen.
ChargeControl
Das zentrale Bedienterminal besitzt einen RFID-Reader. Dadurch lässt sich der Ladevorgang über eine Ladekarte ganz einfach starten und beenden. Am Touchdisplay kannst du alle Informationen zum Ladevorgang wie Ladestart, aktuelle Ladeleistung, Ladestatus und Informationen zu den Ladekosten ablesen.
Lade- und Lastmanagement
Werden Ladestationen in einer Tiefgarage oder einem Parkhaus genutzt, ist ein ausgefeiltes Lade- und Lastmanagementsystem wichtig: In diesem Gebäudebereich ist meist nur eine begrenzte Anschlussleistung vorhanden, beispielsweise für Licht und Lüftungsanlage. Wie viel Leistung genau verfügbar ist, gibt der Netzbetreiber vor. Durch die Ladestationen müssen aber weitere Stromverbraucher bedient werden. Laden mehrere E-Fahrzeuge gleichzeitig, kann es zudem passieren, dass es zu großen Lastspitzen und infolge zur Überlastung des Netzanschlusses kommt. Das Lade- und Lastmanagement sorgt für das Ausbleiben solcher Lastenspitzen.
Wirelane
Die Wirelane GmbH wurde 2016 gegründet und beschäftigt insgesamt 65 Mitarbeiter am Hauptfirmensitz in München und dem Standort Berlin. Das Unternehmen bietet ein Komplettpaket aus Hardware, Software und Services. Es entwickelt, plant, installiert und betreibt Ladeinfrastruktur. Zielgruppen sind vor allem Hospitality, Immobilienwirtschaft sowie Unternehmen, die auf ihren Stell- bzw. Parkflächen öffentliches und gewerbliches Laden ermöglichen möchten.
Wirelane verwaltet und steuert über die cloudbasierte Software-Lösung WirelaneOS herstellerunabhängig mehr als 13.000 Ladestationen. Zudem bietet das Unternehmen als Elektro-Mobilitäts-Provider (EMP) den Zugang zu europaweit über 95.000 öffentlichen Ladepunkten. Zu den Kunden zählen BMW, Vattenfall sowie Betriebe aus der Hotellerie, Tourismusbranche und Kommunen.
Das Wirelane-Angebot
Neben Wallboxen und Ladesäulen bietet Wirelane eine eigene adaptierbare Backend-Software (WirelaneOS), Management-Tools und entsprechende Zugangsmedien an, die individuell auf die Anforderungen der Kunden abgestimmt werden. Das Start-up will mittelständischen Unternehmen, Großkonzernen und Kommunen helfen, ganz einfach eine passende Ladelösung aufzubauen. Das Konzept basiert auf einer ausführlichen Beratung, individueller Planung, dem Erstellen von Förderanträgen, Installation, Wartung und Betrieb sowie Fernwartung und -steuerung der Ladestationen. Die problemlose Integration in WirelaneOS erleichtert die Tarifgestaltung und eichrechtskonforme Abrechnung.
Produktübersicht
Aktuell hat die Wirelane GmbH im Bereich Ladestationen zwei Hauptprodukte im Programm: Wallboxen der NANO-Serie und Ladesäulen der Light & Charge-Serie.
Die NANO-Serie wurde mit Blick auf die Anforderungen des halb-öffentlichen Ladens entwickelt. Es handelt sich um intelligente und leistungsfähige Wallboxen, deren Technik in einem kompakten und robusten Gehäuse untergebracht ist. Die schlanke Wallbox bietet eine Ladeleistung bis 11 Kilowatt, wodurch mit dem passenden Elektroauto kurze Ladezeiten möglich sind. Zudem verfügen die Wallboxen über ein angeschlagenes fünf Meter langes Ladekabel Typ 2 sowie einfache Autorisierungsmöglichkeiten wie etwa RFID-Karte, Smartphone-App oder QR-Code. Die NANO-Serie überzeugt mit einer intuitiven Benutzerführung direkt am Gehäuse sowie einer einfach ablesbaren Statusanzeige. Dank der modularen Bauweise bietet sich die NANO-Serie überall dort an, wo mehrere Ladeplätze benötigt werden, wie etwa an Stellplätzen von Firmen, Hotels, Sportstätten oder Wohnanlagen. Da es sich um ein zentrales Ladekonzept handelt, ist es recht einfach und kostengünstig möglich, die Ladeplätze dem wachsenden Bedarf anzupassen.
Die Light & Charge-Serie
Die Ladesäulen der Light & Charge-Serie sind nicht nur für den halb-öffentlichen, sondern auch für den öffentlichen Bereich ausgelegt. Dazu zählen beispielsweise Parkplätze von Unternehmen, Supermärkten und Kommunen. Die Ladesäulen dieser Serie sind aus eloxiertem Aluminium gefertigt. Sie sind daher gleichermaßen für den Innen- oder Außenbereich geeignet. Dank der modularen und schlanken Bauform sind sie vielseitig einsetzbar. Es werden vier Montageversionen mit einer Ladeleistung von 3,7, 11 oder 22 Kilowatt angeboten: frei stehende Einzelstele, frei stehende Doppelstele, Wand-Montage sowie Laternen-Montage. Je nach Ausführung stehen permanent bis zu 22 Kilowatt Ladeleistung zur Verfügung.
Alle Light & Charge-Ladestationen sind mit einem beleuchteten RFID-Kartenleser ausgestattet. Sie verfügen über Typ 2 Stecker mit Vandalismus-Schutz und automatischer Steckverriegelung. Auf Wunsch können die Ladestationen auch mit einem fest angeschlagenem Ladekabel erworben werden. Ein FI-Schutzschalter sowie eine Fehlerstromerkennung sind integriert. Die Authentifizierung und Bezahlung sind mittels RFID-Karte, Smartphone, Kredit- oder Debitkarte direkt am Ladepunkt möglich. Ein LED-Ring zeigt den Ladestatus an. Zudem ist der Zähler von außen einfach ablesbar. Auch für die Light & Charge-Serie bietet die Wirelane GmbH ein umfangreiches Ladepunkte-, Kunden- und Abrechnungsmanagement an, das sich in bereits bestehende Software wie SAP oder Salesforce integrieren lässt. Die Light & Charge-Ladestationen eignen sich zum Laden aller vollelektrischen Pkw und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge.
Weitere Hersteller-Tests folgen
Auf den letzten Seiten hast du einige Wallbox-Hersteller bereits besser kennengelernt. Doch natürlich gibt es viele weitere Unternehmen, die sich mit intelligenten Ladelösungen beschäftigen. Wir freuen uns darauf, auch diese bald für dich genauer unter die Lupe zu nehmen.

Exkurs: Diese Wallboxen hat der ADAC 2022 getestet
Der ADAC testet jährlich für die Nutzung im privaten Bereich geeignete Wallboxen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Funktion und Sicherheit der Wallboxen. Aber auch Ausstattung, Lieferung und Montage fließen in die Bewertung ein. Hier haben wir die wichtigsten Ergebnisse aus dem ADAC-Test für dich zusammengefasst!
Rahmenbedingungen für den ADAC-Test
Die zwölf vom ADAC getesteten Wallboxen bieten eine maximale Ladeleistung von 11 Kilowatt. Die Preise bewegen sich zwischen 675 Euro und 1570 Euro. Die Tester vom ADAC haben zudem geprüft, ob die Wallboxen den verschiedenen Installationsorten genügen. Schließlich macht es einen Unterschied, ob sich die Wallbox in einer abschließbaren Garage befindet oder frei zugänglich unter einem Carport oder in der Tiefgarage einer Wohnanlage oder eines großen Mehrfamilienhauses. Sind die Ladepunkte frei zugänglich, sollten die Wallboxen durch eine Autorisierungsfunktion geschützt sein, damit nur berechtigte Personen ihren Stromer anstecken und aufladen können. Normalerweise erfolgt die Authentifizierung mit personenbezogenen RFID-Karten und bzw. oder über eine Smartphone-App.
Diese 12 Wallboxen hat der ADAC genauer unter die Lupe genommen
- ABB Terra AC
- ABL eMH2
- Alfen Eve Single
- Easee Home
- go-eCharger HOMEfix
- Heidelberg Energy Control
- Innogy eBox
- Keba x-series
- LRT Home
- Mennekes Amtron
- PC Electric GLB
- Wallbox Commander
Für den Test wurden mehr als 400 Ladevorgänge mit folgenden Elektroautos durchgeführt:
- Opel Ampera-e
- Renault Zoe
- Tesla Model Y
- VW e-up
- VW ID.3
Die Ergebnisse des ADAC Wallboxen Tests
10 der 12 getesteten Wallboxen haben bestanden. Lediglich die Alfen Eve Single und die PC Electric GLB schnitten mit „mangelhaft" ab, was vor allem mit der Sicherheit der Ladestationen zusammenhängt. Der integrierte DC-Fehlerstromschutz löste bei beiden unter verschiedenen Testbedingungen zu spät oder überhaupt nicht aus. Hier stellen wir dir die Gewinner der ersten vier Plätze vor:
Platz 1: go-eCharger HOMEfix
Die HOMEfix wurde als günstigste aller getesteten Wallboxen zum Testsieger gekürt. Ursprünglich für den mobilen Einsatz konzipiert, wurde bei diesem Modell auf ein fest angeschlagenes Kabel verzichtet. Eingesteckte Ladekabel sind jedoch dauerhaft verriegelbar. Es kann daher nicht mutwillig entfernt oder entwendet werden. Die Wallbox lädt zuverlässig, sicher und beginnt nach einem Stromausfall automatisch erneut zu laden. Der Ladevorgang lässt sich per App starten und stoppen. Dadurch ist es beispielsweise möglich, sofort festzulegen, ob Solarstrom von der PV-Anlange nicht ins Netz, sondern in den Akku des Elektroautos fließen soll. Die Autorisierung ist per RFID-Karte und App möglich.
Platz 2: Commander 2 von Wallbox Chargers
Der zweite Platz überzeugte die Tester im gleichen Maße wie die HOMEfix, kostet aber doppelt so viel wie der Testsieger. Der Commander 2 verfügt jedoch als einziges Testgerät über einen gut bedienbaren Touchscreen, der sich bei Nichtbenutzung automatisch abschaltet und dadurch nicht den Standby-Stromverbrauch erhöht. Die Commander 2 verfügt zudem über ein fest angeschlagenes Ladekabel. Per App, PIN-Code oder RFID-Karte kannst du dich einfach autorisieren.
Plätze 3: Terra AC W11-G5-R-0 von ABB und Home 10103 von Easee
Den dritten Platz teilen sich die zwei Wallboxen Terra AC W11-G5-R-0 von ABB und Home 10103 von Easee. Die ABB Terra AC-Wallbox überzeugte im Test durch sichere Funktionen, gute Ausstattung, die intuitiv bedienbare App und das fest angeschlagene Ladekabel. Die Autorisierung erfolgt per App oder RFID-Karte. Leider kann die App trotz WLAN-Schnittstelle nur per Bluetooth mit der Wallbox kommunizieren.
Die Easee Home 10103 glänzte durch ihre sichere Ladefunktion und die unkomplizierte Handhabung. Die einfach bedienbare App bietet zusätzliche Features, wie etwa zeitgesteuertes Laden. Ein fest installiertes Ladekabel gehört nicht zur Wallbox. Nach einem Stromausfall startet der Ladevorgang automatisch erneut.
Die Testsieger können mit einer ausgefeilten Technik, Sicherheit und viel Komfort an den Ladestationen punkten. Wir sind gespannt, wer nächstes Jahr im ADAC-Wallbox-Test das Rennen macht!

Fördermöglichkeiten für deine Wallbox
Im Herbst 2020 startete die Bundesregierung ein Förderprogramm zur Unterstützung der Installation privater Wallboxen. Allerdings waren die für das Förderprogramm bereitgestellten finanziellen Mittel bereits Mitte 2021 ausgeschöpft. Obwohl der Bund weitere 300 Millionen Euro in das Förderprojekt steckte, war auch dieses Budget schnell aufgebraucht.
Deshalb nimmt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) seit November 2021 keine neuen Förderanträge mehr entgegen. Das Förderprogramm ist ausgelaufen und eine Wiederaufnahme ist bisher nicht vorgesehen.
Für nicht öffentliche Ladestationen hingegen gibt es noch die KfW-Förderung „Ladestationen für Elektrofahrzeuge – Unternehmen, Zuschuss 441”. Von dieser profitieren können Unternehmen, freiberuflich Tätige, kommunale Betriebe sowie gemeinnützige Organisationen. Bis zu 900 Euro pro Ladepunkt werden beigesteuert, wenn die Wallbox mit Strom aus erneuerbaren Energien (beispielsweise durch eine eigene Photovoltaikanlage) geladen wird und dieser wiederum zum Laden der Firmenfahrzeuge und bzw. oder der privaten E-Autos der Mitarbeiter dient. Die KfW verweist jedoch darauf, dass die Fördermittel wahrscheinlich bis Ende 2022 erschöpft sind.
Derzeit fördert die KfW den Kauf neuer Ladestationen, die über eine intelligente Steuerung verfügen und eine Ladeleistung bis zu 22 Kilowatt bieten. Ebenfalls bezuschusst werden Einbau und Anschluss der Ladestationen, inklusive aller erforderlichen Installationsarbeiten sowie Energiemanagement-Systeme zur Steuerung der Ladestationen. Ob deine Wallbox förderfähig ist, kannst du der KfW-Liste der geförderten Ladestationen entnehmen.
Bayern bietet seit Juni 2022 ein ähnliches Förderprogramm wie die KfW an. Hier sind jedoch bis zu 1.500 Euro pro Ladepunkt möglich.
In Nordrhein-Westfalen gibt es für Privatpersonen Zuschüsse für Kauf, Einbau und Anschluss von Ladeinfrastruktur bis zu 1.500 Euro, wenn du dir gleichzeitig eine Photovoltaikanlage installieren lässt. Baden-Württemberg bietet Fördermittel für den Kauf eines E-Autos oder einer Wallbox für Besitzer einer Photovoltaikanlage: 1.000 Euro für das E-Auto und 500 Euro für die Wallbox.
Auch einige Städte und Gemeinden unterstützen dich finanziell, wenn du eine Wallbox kaufen möchtest. Frage einfach bei der zuständigen Stelle nach und erkundige dich, ob aktuell Förderbeträge zur Verfügung stehen.
Es gibt sogar einige Energieversorger, die die Anschaffung einer Ladestation fördern. Allerdings können oftmals nur Bestandskunden die Förderung in Anspruch nehmen. Neukunden müssen einen Stromvertrag abschließen, um von der „Prämie“ profitieren zu können.

Wallbox und Elektroauto
Wenn du dieses E-Book liest, bist du entweder im Besitz eines Elektroautos oder denkst über den Umstieg auf Elektromobilität nach. Das ist ein guter und wichtiger Schritt, um deine eigene CO2-Bilanz zu verbessern. Und die eigene Wallbox spielt dabei eine große Rolle.
Flexibler mit der eigenen Wandladestation
Bevor du dir ein Elektrofahrzeug zulegst, solltest du dich über die Lademöglichkeiten in deiner näheren Umgebung informieren. Besonders in ländlichen Gebieten und fernab von Ballungsräumen ist das Elektrotankstellennetz in Deutschland eher dürftig ausgebaut. In solchen Gegenden ist eine private Ladestation fast unumgänglich.
Aber selbst wenn die Versorgungslage in deiner Stadt unproblematisch ist, ist eine Wallbox sinnvoll. Denn du lädst damit günstiger als an Elektrotankstellen. Und du kannst dein Fahrzeug jederzeit und über längere Zeiträume „tanken“.
Wissenswertes
Gleichstrom oder Wechselstrom?
Strom aus dem Netz ist immer Wechselstrom (AC). Akkus, unabhängig davon, ob für den PC, das Smartphone, LED-Taschenlampen oder für dein Elektroauto, können nur Gleichstrom (DC) speichern. Um dieses Problem zu lösen, sind sie mit einem Wandler ausgestattet, der den Wechselstrom in Gleichstrom umwandelt.
Beim AC-Laden übernimmt diese Umwandlung das im E-Auto verbaute Bordladegerät (Onboard-Charger). Beim DC-Laden erfolgt die Umwandlung über einen Gleichrichter in der Ladestation. Der Gleichstrom wird dann von dort direkt in den Akku geladen. Dadurch ergeben sich beim DC-Laden höhere Leistungen und ein schnelleres Laden. Aktuell ist das DC-Laden nur an Schnellladesäulen möglich. Das AC-Laden ist heute die am häufigsten verwendete Lademethode für Elektrofahrzeuge im privaten wie gewerblichen Bereich. Allerdings begrenzt das Bordladegerät die Ladeleistung mit Wechselstrom je nach Fahrzeugtyp auf maximal 22 Kilowatt, wobei die meisten neueren Elektroautos sogar nur 11 Kilowatt zulassen. Das hängt damit zusammen, dass die notwendige Leistungselektronik für 22 Kilowatt mehr Platz und Kühlung benötigt und die Autos so in der Herstellung und im Verkauf deutlich teurer zu stehen kämen. Allerdings ist ein leistungsfähigeres internes Ladegerät bis 22 Kilowatt teilweise nachrüstbar.
Bei der Aufladung mit Gleichstrom (DC) wird die elektrische Energie über einen eigens dafür vorgesehenen Anschluss am Fahrzeug von der Ladestation direkt in den Akku geleitet. Das Bordladegerät wird dabei umgangen und es kann mit höheren Ladeleistungen als 22 Kilowatt aufgeladen werden.
DC-Ladestationen (Schnellladestationen) beziehen die elektrische Energie ebenfalls aus dem öffentlichen Wechselstromnetz. Allerdings sind sie mit wesentlich größeren und leistungsfähigeren Ladegeräten ausgestattet. Dank der höheren Ladeleistung erfolgt die Übertragung des Stroms in die Batterie wesentlich schneller. Schnellladestationen findest du vor allem an den Autobahnen.
AC-Laden und DC-Laden unterscheiden sich also hinsichtlich des Ortes für die Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom: Diese erfolgt entweder im Auto oder in der Ladestation.
Wissenswertes
Können alle E-Autos Schnellladesäulen nutzen?
Die meisten Modelle sind für das Schnellladen geeignet. Einige wenige Akkus können bis zu 350 Kilowatt aufnehmen, andere hingegen nur 50 Kilowatt. Allerdings erkennt die Schnellladesäule, welche Ladeleistung möglich ist und fährt die Ladeleistung automatisch herunter. Zum Schnellladen an einer DC-Ladestation benötigtst du einen Standard CCS- oder CHAdeMO-Ladestecker. Ein Ladekabel Typ 2 kannst du nicht verwenden.
Unabhängig mit Wallbox und Photovoltaik
Mit einem Elektroauto bist du in Sachen Treibstoff unabhängiger als mit Benzin- und Dieselfahrzeugen. Denn das ständige Auf und Ab der Ölpreise ist für dich unerheblich, wenn du mit Elektrizität fährst. Auch drohende Kraftstoff-Engpässe – Öl ist ein fossiler Brennstoff, der sich langsam, aber sicher dem Ende zuneigt – interessieren dich dann nicht. Mit einer Wallbox baust du diese Unabhängigkeit noch weiter aus. Du bist nicht auf Elektrotankstellen angewiesen und kannst selbst bestimmen, woher der Strom für deine Ladestation kommt. Das ist bei den aktuell stark ansteigenden Strompreisen ein echter Vorteil, von dem du profitieren kannst.
Hier sei vor allem Energie aus regenerativen Quellen (sogenannter grüner oder Ökostrom) empfohlen. Damit besserst du deine Umweltbilanz noch weiter auf. Und möchtest du dich komplett von der externen Energieversorgung lossagen, kannst du dir eine Photovoltaikanlage zulegen.
Photovoltaik (kurz: PV, alternative Schreibweise: Fotovoltaik) ist ein technisches Verfahren, bei dem die Sonnenstrahlung zur Energiegewinnung dient. Mittels sogenannter Solarzellen wird die elektromagnetische Lichtenergie der Sonne in Strom umgewandelt. Photovoltaik findet heutzutage in vielen Formen und Dimensionen Verwendung – von kleinen Taschenrechnern über Solarfahrzeuge bis zu riesigen Anlagen auf Freiflächen.
Falls du die Möglichkeiten hast, kannst du eine Photovoltaikanlage auf deinem Dach oder in deinem Garten installieren und die Energie in deine Wallbox leiten. Du tankst dein Elektroauto dann fortan mit Solarstrom – klimafreundlich und emissionsfrei. Ein Beispiel: Angenommen, dein Auto verbraucht 17 Kilowattstunden an Strom auf 100 Kilometer und deine Photovoltaikanlage liefert jährlich 5.000 Kilowattstunden Sonnenenergie. Dann kannst du monatlich knapp 2.500 Kilometer nur mit Strom aus deiner Photovoltaikanlage fahren.
Die Solarenergie, die du nicht für dein Elektroauto nutzt, kannst du im Haushalt einsetzen. Oder in das öffentliche Stromnetz einspeisen und damit Geld verdienen: Im Zuge des Erneuerbare-Energien-Gesetz (trat im Jahr 2000 in Kraft) bekommen Anlagenbetreiber eine staatlich geregelte Vergütung. So kannst du den Ausbau regenerativer Energien in Deutschland voranbringen und helfen, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Denn beim Betrieb von Photovoltaikanlagen entstehen keinerlei Ab- und Treibhausgase.
Wissenswertes
Zu unterscheiden sind Photovoltaikanlagen von Solarthermieanlagen. Während PV-Anlagen das Sonnenlicht in Strom umwandeln, nutzen Solarthermieanlagen die Energie zur Wärmeerzeugung (beispielsweise für die Heizung und die Warmwasseraufbereitung). Beide Anlagentypen fallen in die Kategorie Solaranlagen.
Lege dir für deine Photovoltaikanlage am besten einen Stromspeicher zu. Dann kannst du überschüssige Solarenergie – zumindest bis zu einem gewissen Grad – für später speichern. Ohne Speicher ist es wichtig, dass du die Sonnenstunden ausnutzt und dein Auto möglichst zu diesen Zeiten lädst. Übrigens: Mit einem Hausenergiemanagement-System kannst du die überschüssige Energie auch direkt in dein Elektroauto leiten.
Kleiner Exkurs: So kannst du dein Elektroauto fördern lassen
Die Bundesregierung hat längst erkannt, wie wichtig Elektromobilität ist: um unsere Klimaziele zu erreichen, um technische Innovation nach vorn zu bringen und um unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden. Dazu wurde die Innovationsprämie (Umweltbonus) zur Unterstützung der Anschaffung elektrischer Pkw eingeführt, die bis zum 31. Dezember 2022 verlängert wurde. Die Bundesregierung will die Förderung für elektrische Fahrzeuge und Plug-in-Hybride degressiv und grundsätzlich reformieren. Es ist daher vorgesehen, dass die Innovationsprämie ab 1. Januar 2023 nur noch Kraftfahrzeuge erhalten, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt generieren.
Gefördert werden sowohl reine Elektroautos als auch sogenannte Plug-in-Hybride – also jene Hybridfahrzeuge, die du rein elektrisch betreiben kannst. Dein Wunschfahrzeug muss in der „Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge“ des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) enthalten sein. Wie hoch dein Zuschuss ist, hängt vom Listenpreis des gekauften Autos ab:
- Liegt er unter 40.000 Euro, kriegst du 9.000 Euro (Elektroauto) beziehungsweise 6.750 Euro (Plug-in-Hybrid).
- Fahrzeuge, die teurer sind, werden mit 7.500 Euro (Elektroauto) beziehungsweise 5.625 Euro (Plug-in-Hybrid) bezuschusst.
Die Innovationsprämie kannst du für folgende Elektrofahrzeuge bekommen:
- Neuwagen, die nach dem 3. Juni 2020 zugelassen wurden
- Gebrauchtwagen, Erstzulassung nach dem 4. November 2019 und Zweitzulassung nach dem 3. Juni 2020

Die Zukunft der Wallbox
Wusstest du, dass es das Grundprinzip des Elektromotors schon seit dem vorletzten Jahrhundert gibt? Erst in den letzten 2 Jahrzehnten ist das Elektroauto wirklich in unserem Alltag angekommen und für die breite Masse interessant geworden. Dementsprechend ist auch die Elektromobilität noch lange nicht an ihren Grenzen. Und wie Elektroautos steht auch der Wallbox noch eine spannende Entwicklung bevor.
Innovation bidirektionale Wandladestation
Wie bei den meisten Technologien üblich wird auch die Wallbox mit der Zeit effizienter, verlässlicher und günstiger. Neben dieser generellen Optimierung kannst du dich auf eine richtige Innovation einstellen: die bidirektionale Wallbox. Mit einer solchen Ladestation kann der Strom in 2 Richtungen fließen – nicht nur vom Energielieferanten in das Auto, sondern auch umgekehrt. Ungenutzte Energie kannst du so in das Stromnetz zurückführen.
Das Fahrzeug dient dann als Zwischenspeicher. Das kann aufgrund der folgenden 2 Konzepte funktionieren:
- V2H (Vehicle to Home, übersetzt: vom Fahrzeug in das Haus):
Die ungenutzte Energie fließt wieder ins Hausstromnetz. Das ist besonders sinnvoll, wenn du eine Photovoltaikanlage besitzt. Tagsüber kann die Anlage dann den Fahrzeug-Akku aufladen. Nachts wird die überschüssige Energie in das Hausnetz gespeist und du kannst sie für deinen Haushalt nutzen. Das spart Strom und Geld. - V2G (Vehicle to Grid, übersetzt: vom Fahrzeug zum Netz):
Statt in das Hausnetz kann die Energie auch in das öffentliche Stromnetz fließen. Das ist besonders für die Energieversorger vorteilhaft. Denn durch diesen Austausch können Stromschwankungen ausgeglichen und Verbrauchsspitzen abgefangen werden. Es ist durchaus denkbar, dass die Energieversorger diese Art der Unterstützung zukünftig vergüten.
Herausforderungen der bidirektionalen Wallbox
Ausgereift ist die Technologie noch nicht und auch die Rechtslage ist noch nicht klar geklärt. Zwar gibt es schon erste bidirektionale Wallboxen im Handel. Diese sind jedoch um einiges teurer als die „normalen“ Modelle. Außerdem eignet sich nicht jeder Akku für das bidirektionale Laden. Bislang hat nur eine Handvoll Hersteller-Autos im Sortiment, die die Technologie unterstützen. Eine weitere Herausforderung stellen die Anschlüsse dar: Mit dem in der EU gängigen Typ-2-Stecker lässt sich bidirektionales Laden (bisher) nicht realisieren. Das geht nur mit CHAdeMO-Steckern und CCS-Steckern. In Zukunft werden jedoch auch Ladesysteme über Gleichstrom (DC) das bidirektionale Laden ermöglichen.
Aktuell funktioniert das bidirektionale Laden insbesondere bei asiatischen Modellen. Da die DC-Wallboxen für das Eigenheim jedoch deutlich teurer sind, als herkömmliche Wallboxen, wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis diese sich durchsetzen. Doch in naher Zukunft kann sich einiges ändern. Denn bidirektionales Laden und V2H beziehungsweise V2G sind weitere Möglichkeiten, um Energie zu sparen und Ressourcen effizienter einzusetzen – ganz im Sinne von Klima- und Umweltfreundlichkeit.
Wallbox mit “One-Hand”-Steckdose
Wallbox ist nicht gleich Wallbox: Auch das Design moderner Wallboxen wird immer futuristischer. Wenn du besonders Wert auf ein schickes Design und Handlichkeit legst, dann eignet sich vielleicht eine Wallbox mit “One-Hand” Steckdose für dich. Die Ladekupplung kannst du hier ganz einfach mit nur einer Hand schnell bedienen.
Außerdem kann diese besondere Wallbox sogar mit einer teilversenkten Montage installiert werden. So fügt sich die Wallbox fließend ins Gesamtbild ein.
Wallbox als Powerbank und autonome Laderoboter
Die bidirektionale Ladestation ist nicht die einzige (angekündigte) Neuheit in der Welt der Wallboxen. Mehrere Autohersteller arbeiten an mobilen Ladestationen mit integriertem Energiespeicher. Du kannst die Wallbox dann vor der Fahrt aufladen und dein Auto später direkt über die mobile Box laden – ohne dass du sie an eine Steckdose anschließen musst. Vereinfacht gesagt funktioniert die Wallbox als Powerbank. Die verschiedenen Hersteller setzen auf unterschiedliche Batteriegrößen und stellen Reichweiten von mehreren 100 Kilometern in Aussicht. Dank Schnellladefunktion soll das Tanken des Elektroautos entsprechend fix gehen. Wann es die Powerbanks für das Auto im Handel geben wird, steht noch nicht fest. Ein großer deutscher Autokonzern hat Anfang 2020 jedoch erste mobile Schnellladesäulen in Wolfsburg aufgestellt. Wann es die Powerbanks für das Auto im Handel geben wird, steht noch nicht fest.
Mobile Schnellladesäulen
Ein großer deutscher Autokonzern hat Anfang 2020 erste mobile Schnellladesäulen in Wolfsburg aufgestellt. Dank kompakter Maße lässt sich die Ladesäule fast überall aufstellen. Mit Anschluss an das Niederspannungsnetz wird sie zu einem festen Ladepunkt, jedoch ohne den baulichen Aufwand, der für eine vergleichbare fest installierte Schnellladesäule erforderlich ist. An der mobilen Ladesäule ist sowohl normales AV-Laden als auch Schnellladen (DC) mit bis zu 100 Kilowatt möglich.
Dasselbe Unternehmen hat 2019 eine Studie zu einer echten Innovation vorgelegt: autonome Laderoboter. Diese sollen sich auf öffentlichen Parkplätzen, in Tiefgaragen und in Parkhäusern selbstständig zu abgestellten Fahrzeugen bewegen und sie aufladen. Aktiviert werden die Roboter über das Assistenzsystem der Autos oder per App. Ausgerüstet mit Kameras und Sensoren können sie Hindernisse erkennen und so Zusammenstöße vermeiden. Zwar sind die autonomen Laderoboter noch Zukunftsmusik. Für die Elektromobilität könnten die maschinellen Helfer jedoch eine echt Revolution bedeuten.
Induktives Laden: Laden ohne Kabel
Mal eben an der Ampel oder während des Gangs in den Supermarkt das E-Auto laden: Induktives Laden soll es künftig möglich machen, die Wallbox ganz ohne Kabel aufzuladen. Bisher ist induktives Laden vor allem bei Kleingeräten wie etwa Handys, Tischleuchten, elektrischen Zahnbürsten & Co. üblich. Doch auch für E-Autos werden induktive Ladelösungen entwickelt.
Das induktive Laden mit dem Elektroauto funktioniert wie folgt: An der Unterseite des Autos wird eine Spule angebracht, die zum Laden möglichst nah an eine weitere, im Boden montierte Spule herangefahren wird. Je näher sich die beiden Spulen sind, desto schneller wird das E-Auto geladen. Verantwortlich dafür ist ein Magnetfeld, das zwischen den beiden Spulen erzeugt wird.
Derzeit beschäftigen sich zahlreiche bekannte Autohersteller und Autozulieferer mit der Entwicklung von Lösungen für induktives Laden. Dabei gilt es, standardisierte Lösungen zu finden, die den Fahrern das induktive Laden so einfach wie möglich gestalten. In Wolfsburg sind bereits erste E-Linienbusse unterwegs, die induktiv geladen werden.
Kabelloses Laden für E-Autos könnte künftig an Ampeln, Kurzparkplätzen und Tankstellen möglich sein. Auf diese Art kann das E-Auto kurzfristig auf dem Weg in die Stadt oder auf dem Supermarkt-Parkplatz geladen werden; jedoch ganz ohne die Wallbox als Ladelösung von ihrem Thron zu stoßen.
Bei einer gut ausgebauten Ladeinfrastruktur wäre das induktive Laden eine Lösung für zwischendurch, die ideal auf Fahrbahnen, Parkplätzen und an Tankstellen integriert werden kann und so Fahrern von E-Autos einen kurzen Ladesprint möglich macht. Dafür müsste jedoch zunächst ein Ladenetzwerk für induktives Laden geschaffen und zahlreiche Ladeplatten in Böden eingelassen werden. Um Ladeverluste zu vermeiden, müssen jedoch Platten konzipiert werden, die eine hohe Entfernungstoleranz haben. Auch die Standardisierung der notwendigen Ladespulen wird wohl noch etwas dauern.
Induktives Laden ist keine Utopie; bis es jedoch überall möglich sein wird, gilt es für die Hersteller noch einige Hürden zu überwinden.

Starte jetzt in Richtung Klimaneutralität
Der Klimawandel ist eines der größten Themen des noch jungen Jahrtausends. Dass wir ihn noch ausbremsen können, wissen die meisten. Für viele stellt sich jedoch die Frage: Wie? Schon kleine Änderungen in deinem persönlichen Alltag können eine immense Wirkung haben. So kannst du mit dem Umstieg auf Elektromobilität deine CO2-Emissionen im Verkehrsbereich eben mal halbieren. Kein Wunder, dass Elektroautos immer beliebter werden.
Viele zögern jedoch mit dem Wechsel zu Elektrofahrzeugen. Doch es werden auch große Sprünge nach vorne gemacht. Laut Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) hat die Anzahl zugelassener Elektroautos im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 200 Prozent zugenommen. Außerdem konzentrieren sich immer mehr Hersteller auf die Produktion von E-Autos – oder rüsten sogar komplett auf Elektromobilität um.
Dennoch ist das Elektrotankstellennetz in Deutschland noch lückenhaft. Doch das ändert sich nun nach und nach. Bis 2022 soll ein Viertel von Deutschlands Tankstellen mit einer Schnelllade-Infrastruktur mit mindestens 150 Kilowatt ausgerüstet sein; bis 2026 sogar drei Viertel der Tankstellen. An den dafür angedachten Schnellladesäulen kannst du dein E-Auto besonders zügig laden. Außerdem soll der Zahlungsvorgang erleichtert werden und damit bald auch kontaktloses Bezahlen an allen E-Tankstellen möglich sein. Ab Juli 2023 werden an allen öffentlichen Ladestationen auch Debit- und Kreditkarten akzeptiert.
Bis das Ladenetz in Deutschland lückenlos ausgebaut ist – und selbst dann – ist eine eigene Wandladestation eine tolle Lösung, um den Akku deines Autos jederzeit voll und das Fahrzeug einsatzbereit zu halten. Besonders in Kombination mit einer Photovoltaikanlage bist du mit einer Wallbox unabhängig und klimaneutraler unterwegs. Und dank diverser Fördermaßnahmen sowie sinkender Preise ist die Anschaffung einer Ladestation längst nicht mehr so kostenintensiv.
Der Weg zur eigenen Wallbox ist also kürzer, als du vielleicht dachtest. Fang lieber zu früh als zu spät an, über den Umstieg auf Elektromobilität und deine private Ladestation nachzudenken. Wenn du von dem Konzept überzeugt bist, gib deine Begeisterung an deine Freunde und Familie weiter: Teile deine Einsichten, Erkenntnisse und Erfahrungen mit anderen – ganz gleich, ob off- oder online. Gern kannst du auf dieses E-Book verweisen und es in den sozialen Medien posten. Denn wenn wir alle mitmachen, ist Elektromobilität schon bald mehr als nur eine Alternative – und die globale Erwärmung eine Herausforderung, die wir gemeinsam meistern können.
Inhaltsverzeichnis
Du hast keine Zeit, alles zu lesen?
Energiewende Newsletter
Mehr Informationen
Ja, ich möchte kostenlos per E-Mail über die persönliche Energiewende informiert werden. Die Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden (z. B. per E-Mail an datenschutz@net4energy.com). Die allgemeinen Informationen zum Datenschutz können hier eingesehen werden.