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Smart Home: Was ist das eigentlich?

Über diesen Artikel

Lesezeit

5 Minuten

Veröffentlichung

13.04.2020

Letztes Update

25.01.2023

Securando - Smart Home Onlineshop

 

Inhalt des Blogartikel

Das gehört alles zu einem Smart Home

Du weißt nicht, ob du das Fenster zu Hause bei sich anbahnendem Regen im Wohnzimmer geschlossen hast? Wie praktisch wäre es doch, das Fenster vom Büro aus schließen zu können. Und weißt du was? Das ist möglich. Smart-Home-Geräte erlauben es den Bewohnern, komfortabler und sicherer zu leben – und das teilweise sogar mit einer Steuerung per mobilem Endgerät.

Das Thema Smart Home ist für viele noch Neuland. Doch der Trend zum intelligenten Haus steigt stetig, wie Umsatzzahlen des Smart-Home-Marktes in Deutschland zeigen: Laut Statista beträgt im Jahr 2020 der Umsatz 4.272 Millionen Euro und wird sich bis 2024 auf 6.686 Millionen Euro erhöhen, was einem jährlichen Umsatzwachstum von 11,8 Prozent entspricht. Doch was ist das Besondere am Smart Home? Wie funktioniert es und was gibt es als Hausbesitzer und Anwender zu beachten? Wir geben einen Einstieg im folgenden Blogbeitrag.

 

Was ist Smart Home? Definition, Begriffe und Nutzen

Wenn man von einem Smart Home (intelligentes Zuhause) spricht, dann bedeutet das, dass viele verschiedene technische Geräte im Haus mithilfe gegenseitiger Vernetzung miteinander interagieren. Sämtliche Informationen dieses Netzwerkes werden zudem an die Bewohner mittels einer zentralen Steuereinheit kommuniziert. Weitere synonyme Begriffe für Smart Home sind Smart Living, Hausautomation oder auch Connected Home.

Es ist also möglich, sowohl Haushalts- als auch Multimediageräte miteinander zu verknüpfen und aus der Ferne zu steuern, ob nun Licht, Klimaanlage, Waschmaschine, Radio oder Fernseher. Nicht jedes Smart Home ist gleich: Wer darüber nachdenkt, die Geräte seines Hauses „klug zu machen“, kann die Haustechnik nach individuellen Wünschen gestalten und vernetzen.

Geschichte des Smart Homes: Von der Zukunftsvision zum Internet der Dinge

Erste Vorstellungen von einem intelligenten Haus findet man bereits in Stummfilmen und Magazinen zwischen 1922 und 1939. 1966 gibt es einen ersten Prototyp, 2005 wird in München das Haus der Gegenwart vorgestellt, in dem man alle elektronischen Vorgänge zentral steuern kann – und im Jahr 2019 war bei immerhin 46 Prozent der Deutschen zumindest eine Anwendung in Gebrauch, die Smart-Home-fähig ist. Über die Jahrzehnte hat der technologische Fortschritt, vor allem das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT), den Traum vom Smart Home Realität werden lassen. Beim Internet der Dinge handelt es sich um die zunehmende Vernetzung von intelligenten Gegenständen und Geräten, die miteinander ausschließlich über das Internet kommunizieren können – eine Basis für das Smart Home.

 

Vorzüge in einem Smart Home: Komfort, Effizienz und Sicherheit

Mit einem intelligenten Zuhause kannst du sämtliche Lebensbereiche miteinander verbinden und Alltagsprozesse vereinfachen. Du kannst zum Beispiel 

  • die Lichtverhältnisse je nach Tageszeit einstellen,
  • die Heizung flexibel den aktuellen Wetterverhältnissen anpassen,
  • den Rasensprenger aus der Ferne anschalten oder
  • für mehr Sicherheit durch intelligente Kameras und Alarmanlagen sorgen.

Grundsätzlich stehen bei Smart Home 3 Themen im Mittelpunkt:

Energieeffizienz: Der zielgerichtete Einsatz von Heizung, Lüftung und Klimaanlage erhöht die Effizienz der Energienutzung und sorgt für Nachhaltigkeit und Kostenersparnisse.

Komfort: Zudem wird das Leben durch Smart Home entspannter: Stell dir vor, du bist auf dem Rückweg von der Arbeit und kannst bereits Licht, Temperatur und Musik passend für einen gemütlichen Feierabend einstellen.

Sicherheit: Ein besonders wichtiges Thema ist die Sicherheit im Smart Home. Eine sich automatisch einschaltende Beleuchtung sowie intelligente Überwachungskameras, Alarmanlagen und Feuermelder im und um das Haus erhöhen die Sicherheit, wenn du im Büro oder im Urlaub bist.

 

Wie funktioniert ein Smart Home?

Das Smart-Home-System verfügt über eine Steuerzentrale, die man Hub oder Gateway nennt und das Gehirn des Systems darstellt. Diese Zentrale verbindet die unterschiedlichen Smart-Home-Komponenten miteinander und ermöglicht die Steuerung per Smartphone, Tablet, PC, Touchdisplay an der Wand oder Sprachassistent.

Die Smart-Home-Komponenten besitzen Sensoren und/oder Aktoren:

  • Sensoren haben die Aufgabe, Helligkeit, Bewegung, Geräusche oder auch Feuchtigkeit zu erkennen, dies in elektrische Signale umzuwandeln und an die Zentrale zu senden. Sensoren sind zum Beispiel Bewegungsmelder, Rauchmelder oder Tür- und Fensterkontakte.
  • Bei Aktoren handelt es sich um die Elemente des Systems, die die Befehle durch die Zentrale aus- und somit die Steuerung der betreffenden Geräte durchführen.

In einem Smart-Home-System lassen sich viele verschiedene Szenen, also Reaktionsabläufe, vorprogrammieren – zum Beispiel, dass das Licht im Fluchtweg angehen soll (Aktor), sobald der Rauchmelder (Sensor) einen Brand bemerkt und es der Zentrale meldet. In einem anderen Beispiel kannst du manuell programmieren, dass die Heizung um 18 Uhr auf eine bestimmte Temperatur hochfahren soll. Die Heizung bekommt diesen Wunsch per Funksignal – zum Beispiel via WLAN – mitgeteilt, der Sensor fühlt die aktuelle Temperatur und meldet dies der Zentrale, die wiederum ein Signal an den Aktor gibt, die Heizleistung entsprechend anzupassen.

Geschlossene und offene Smart-Home-Systeme

Beim Smart Home hast du die Wahl zwischen einem geschlossenen und einem offenen System.

Bei einem geschlossenen Smart-Home-System entscheidest du dich in der Regel für nur einen Hersteller mit seinem festgelegten Kommunikationsstandard. Im übertragenen Sinne heißt das, dass die Geräte des gewählten Herstellers „dieselbe Sprache sprechen“. Bei diesem System bist du in der Auswahl weniger flexibel, da du lediglich auf die Komponenten eines einzigen Herstellers zurückgreifen kannst. Gleichzeitig profitierst du aber von einem problemlosen Zusammenspiel deiner gewählten Geräte.

Bei einem offenen Smart-Home-System hingegen bist du nicht auf einen Hersteller beschränkt. Hierbei kommunizieren Komponenten unterschiedlicher Hersteller miteinander, vorausgesetzt, sie sind untereinander kompatibel und unterstützen unterschiedliche Funkstandards.

Wie erfolgt die Kommunikation im Smart Home?

Bei der Kommunikation des Smart-Home-Systems hast du grundsätzlich die Wahl zwischen einer kabellosen Funklösung, wie zum Beispiel WLAN oder Bluetooth, und einem sogenannten Bussystem. Die kabellosen Funklösungen eignen sich für das Nachrüsten von Smart-Home-Systemen in Bestandsimmobilien oder Mietwohnungen. Bei einem Bussystem handelt es sich um fest verlegte Leitungen, die die Datenübermittlung übernehmen. Dies lohnt sich bei Neubauten und Fertighäusern und hat den Vorteil, dass das System geschützter und zuverlässiger ist.

 

Was gibt es bei der Planung eines Smart Homes zu beachten?

Der erste und wichtigste Schritt ist, dass du dich genau über das Thema Smart Home und die baulichen und technischen Voraussetzungen sowie möglichen Komponenten informierst:

  • Was soll dein Smart Home können?
  • Welche Komponenten brauchst du?
  • Welche Funkstandards gibt es bei den jeweiligen Geräten?
  • Wie sorgst du dafür, dass die Komponenten miteinander kompatibel sind?
  • Ab wann muss der Fachmann ran?

Je nach Gebäude und Maßnahmen ist es sinnvoll, einen Architekten, ein Haustechnikbüro oder einen Elektriker in die Planung einzubinden. Bei kabelgebundenen Systemen sollte grundsätzlich der Fachmann die Installation übernehmen. Auch die Programmierung des Systems erfordert in den meisten Fällen einen Gebäudesystemintegrator.

 

Was gibt es bezüglich Datensicherheit im Smart Home zu beachten?

Ein Kritikpunkt beim Thema Smart Home ist die Datensicherheit. Für die Nutzung von Smart-Home-Lösungen sind eine umfassende Erhebung und Verarbeitung von personenbezogenen, sensiblen Daten unumgänglich. Persönliche Daten, Standorterfassungen und Videoaufnahmen zählen unter anderem dazu. Damit du diese Daten von Anfang an schützen kannst, stelle dir die folgenden Fragen:

  • Welche Zugriffsberechtigungen benötigt die jeweilige App?
  • Welche Daten werden in der Cloud gespeichert und kannst du das vermeiden?
  • Erfolgt die Datenübertragung verschlüsselt?
  • Wie oft erfolgen Sicherheitsupdates?

Für eine größtmögliche Datensicherheit sorgen die richtige Installation des Systems und der verantwortungsbewusste Umgang mit den eigenen Daten. Nimm die wichtigen datenschutzrechtlichen Einstellungen der entsprechenden Apps so früh wie möglich vor, wähle ein sicheres Passwort und speichere keine sensiblen Daten in der Cloud.

 

Was kosten Smart-Home-Lösungen?

Die Frage, wie viel ein Smart Home kostet, ist nicht so leicht zu beantworten, da es auf die Vernetzungstechnik sowie auf die Anzahl der Komponenten und Endgeräte ankommt. Je nach Ausmaß der Hausintelligenz variieren die Kosten also stark. Ein kabelbasiertes System ist grundsätzlich teurer als ein funkbasiertes System und kostet mehrere Tausend Euro. Aber auch bei einem funkbasierten System kommst du auf mehrere Hundert Euro, da hier die Basisstation und relevante Systemelemente notwendig sind.

 

Smart Home nach deinen Wünschen

Ein Smart Home bietet viele Chancen und das über alle Generationen hinweg. Es gibt nicht nur das eine Smart-Home-System, sondern du kannst dir je nach Priorität, Gewohnheiten, Budget und Lebensphase dein individuelles intelligentes Zuhause entwerfen. Bist du viel unterwegs und legst mehr Wert auf Sicherheit? Möchtest du besonders umweltfreundlich leben? Oder ist es dir wichtig, dir den Gang in den Keller zu sparen, um Waschmaschine und Trockner einzuschalten? Viele verschiedene Szenarien sind im Smart Home möglich und es gibt immer mehr Lösungen auf dem Markt. Die einzige Frage, die du dir stellen musst, ist: Wie smart soll mein Zuhause sein?

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