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- Vor- und Nachteile von Smart Meter
Inhalt des Blogbeitrag
- 2020, das Jahr der Smart Meter: Vor- und Nachteile der intelligenten Zähler
- Ein Smart Meter ist eigentlich ganz einfach aufgebaut
- Warum sind Smart Meter Pflicht?
- Worin unterscheiden sich die verschiedenen Zähler?
- Wie sieht es mit dem Zeitplan aus?
- Lohnen sich Smart Meter nur für Großverbraucher oder auch für Privathaushalte?
2020, das Jahr der Smart Meter: Vor- und Nachteile der intelligenten Zähler
Mit mehrjähriger Verzögerung hat 2020 der Einbau der intelligenten Stromzähler (Smart Meter) begonnen. Die neun Zähler sollen einerseits Verbrauchern helfen, ihren Stromverbrauch zu reduzieren und dadurch den CO₂-Ausstoß zu senken. Andererseits soll mithilfe von Smart Metern die Integration von erneuerbar erzeugtem Strom optimiert werden, um dessen Potenziale besser auszunutzen.
Ein Smart Meter ist eigentlich ganz einfach aufgebaut
Das intelligente Messsystem besteht aus einem digitalen Stromzähler und einem Gateway zur Datenübertragung. So können Daten über das Internet ausgelesen und dem Verbraucher Online-Features angeboten werden. Dass die Kommunikationseinheit (Gateway) und der Zähler voneinander getrennt sind, dient letztendlich der Datensicherheit.
Warum sind Smart Meter Pflicht?
2016 hat die Bundesregierung das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende beschlossen. Hauptgegenstand ist das Messstellenbetriebsgesetz, in dem geregelt wird, wann und wie die alten analogen Stromzähler durch Smart Meter zu ersetzen sind.
Mit dem Gesetz will die Bundesregierung dem immer größer werdenden, aber auch schwankenden Anteil der erneuerbaren Energien im deutschen Strommix durch die Weiterentwicklung des Stromnetzes Rechnung tragen. Stromerzeuger und Stromverbraucher sollen miteinander kommunizieren, um zu erreichen, dass der Strom dort abgenommen werden kann, wo er gerade benötigt wird. Zudem sollen Smart Meter für mehr Transparenz und Kostenersparnis sorgen und helfen, variable Stromtarife zu etablieren.
Natürlich gibt es einen Zeitplan, wann die intelligenten Messsysteme bei den Stromkunden eingebaut werden müssen.
Haushalte mit einem Stromverbrauch über 6.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr sind ab sofort verpflichtet, sich einen intelligenten Stromzähler einbauen zu lassen. Voraussichtlich noch im Herbst 2020 betrifft das auch stromerzeugende Anlagen, beispielsweise eine Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung über 7 Kilowatt (kW). Bei Neuanlagen mit einer Nennleistung über 1 bis einschließlich 7 Kilowatt bleibt es dem Messstellenbetreiber überlassen, ob er einen Smart Meter einbaut oder nicht. Ebenfalls sind ab voraussichtlich Herbst 2020 sind Haushalte mit einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung, beispielsweise einer Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung, zum Einbau verpflichtet - vorausgesetzt, es wurde mit dem Netzbetreiber eine Steuerung nach § 14 a des Energiewirtschaftsgesetzes vereinbart.
Für Stromkunden mit einem Verbrauch unter 6.000 Kilowattstunden ist der Einbau derzeit nicht verpflichtend; ein digitaler Zähler muss aber in jedem Fall installiert werden. Ab 2032 müssen alle Stromkunden einen Smart Meter einbauen lassen.
Worin unterscheiden sich die verschiedenen Zähler?
Alte analoge Stromzähler zeigen nur den aktuellen Zählerstand an, mehr nicht. Digitale Stromzähler stellen die aktuellen Verbrauchsdaten dar und können Stromverbrauchswerte nach Tag, Woche, Monat oder Jahr 2 Jahre lang speichern. Versenden können sie diese Daten jedoch nicht. Das kann nur ein Smart Meter. Allerdings können digitale Messgeräte zum Smart Meter aufgerüstet werden.
Smart Meter sind für Verbraucher noch neu. Sie haben somit auch keine Erfahrungswerte mit den intelligenten Stromzählern. Zudem sind in der Testphase starke Abweichungen bei der Messgenauigkeit aufgetreten. Aus diesem Grund haben wir für dich nachfolgend die Vor- und Nachteile zusammengefasst.
Vorteile von Smart Meter
- zeitnahe und detaillierte Erfassung des Verbrauchs, so kannst du deinen Stromverbrauch schneller und flexibler anpassen
- Steuerung direkt am PC, Tablet oder Smartphone möglich, um den Verbrauch zu kontrollieren
- jährliche Ablesung vor Ort entfällt
- voraussichtlich monatliche Abrechnung, keine Pauschalbeträge, Vorauszahlungen oder Nachzahlungen mehr
- niedrigere Stromkosten, weil der Stromverbrauch einzelner Geräte überprüft werden kann und so Stromfresser einfach identifiziert und abgeschaltet bzw. ausgetauscht werden können
- Stromeinsparungen von 5 Prozent bis 10 Prozent durch Eigeninitiative möglich
- dank der präzisen Erfassung des Stromverbrauchs sind die Versorgungsunternehmen in der Lage, den Stromgesamtbedarf besser zu kalkulieren und dadurch ihre eigenen Kosten zu senken und diese Kostenvorteile teilweise an die Kunden weiterzugeben (Sondertarife)
Nachteile Smart Meter
- Datenschutz: hier gibt es Bedenken gegenüber der Erfassung des Verbraucherverhaltens, denn die gespeicherten Messwerte ermöglichen Rückschlüsse über Alltagsverhalten und Gewohnheiten der Bewohner
- die Installation musst du als Verbraucher selbst zahlen
- Sehr hohe Zusatzkosten, falls der Zählerschrank erneuert werden muss. Dies betrifft laut Verbraucherzentrale vor allem Gebäude, die vor 1965 gebaut wurden. Die Kosten können dann mehrere tausend Euro betragen. Ganz teuer wird es, wenn die komplette Elektroinstallation erneuert werden muss.
- Mehrkosten statt Kostenvorteile: Die Verbraucherzentrale geht davon aus, dass für Verbraucher kein direkter finanzieller Nutzen zu erwarten ist, der die jährlichen Zusatzkosten auffangen kann. Unter anderem, weil es aktuell kaum günstige, variable Stromtarife gibt. Bislang bieten nur 3 Anbieter aus der Solarbranche derartige Tarife an. Statt 30 Cent verlangen sie nur 20 Cent für die Kilowattstunde Strom.
- Normalverbraucher zahlen drauf: Das belegt auch eine Studie, die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Jahre 2013 „Kosten-Nutzen-Analyse für einen flächendeckenden Einsatz intelligenter Zähler" erstellt wurde.
Wie sieht es mit dem Zeitplan aus?
Den Großteil der Hausbesitzer oder auch der Mieter betrifft der Einbau eines Smart Meters in absehbarer Zeit noch nicht. Die Netzbetreiber müssen jetzt erst einmal schauen, dass sie in den kommenden 3 Jahren die gesetzlichen Vorgaben umsetzen: 10 Prozent der Haushalte mit einem Stromverbrauch über 6.000 Kilowattstunden mit intelligenten Stromzählern ausstatten. Danach haben sie weitere 5 Jahre Zeit, um die übrigen 90 Prozent einzubauen.
Lohnen sich Smart Meter nur für Großverbraucher oder auch für Privathaushalte?
Finanzielle Vorteile sind für private Haushalte aktuell eher nicht zu erwarten. Es gibt derzeit kaum Stromsondertarife. Bei den Online-Portalen zum Abruf der Verbrauchsdaten via App oder Internet verhält es sich ähnlich. Um variable Tarife nutzen zu können, beispielsweise um nachts den Geschirrspüler einzuschalten, muss dieses in ein Smart-Home-System integriert sein.
Selbst Großverbraucher haben meist nur dann einen finanziellen Vorteil, wenn sie beispielsweise ihr Elektroauto während des Nachttarifs aufladen. Mit der Ersparnis können sie dann die Mehrkosten für den Smart Meter auffangen.
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Was sind die Vorteile von intelligenten Messsystemen (Smart Meter)?
Dass du deine Verbrauchsdaten zeitnah abrufen kannst und so die Möglichkeit hast, zum Beispiel Stromfresser direkt zu identifizieren. Generell kannst du dein Verbrauchsverhalten besser anpassen, um Strom zu sparen.
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