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Seit Januar 2020 gibt es für alle Haushalte mit einem jährlichen Stromverbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden (kWh) die Pflicht, Smart Meter einbauen zu lassen. Das betrifft auch Haushalte, die eine eigene Stromerzeugungsanlage betreiben, wenn diese eine elektrische Anschlussleistung von mehr als 7 Kilowatt (kW) hat. Dazu zählen beispielsweise die Solaranlage auf dem Dach oder das Blockheizkraftwerk im Keller. Hat die Anlage eine niedrigere Anschlussleistung, ist der Einbau eines Smart Meters keine Pflicht, sondern freiwillig. Wie du siehst, musst du so einige Details beachten.
Ein Smart Meter ist ein intelligentes Messsystem, das aus einem digitalen, intelligenten Stromzähler und einer Kommunikationseinheit besteht. Die Kommunikationseinheit wird auch als Smart-Meter-Gateway bezeichnet. Sie dient dazu, den Verbrauch und andere Daten an den Stromanbieter beziehungsweise den Messstellenbetreiber zu übermitteln.
Für den Einbau moderner Messeinrichtungen und intelligenter Messsysteme sind die Messstellenbetreiber verantwortlich. Laut Gesetz ist der örtliche Netzbetreiber der Messstellenbetreiber. Im Zweifelsfall kannst du dich auch an deinen Vermieter wenden und nachfragen.
Mit einem Smart Meter entfällt das Ablesen des Stromzählers durch ein Fachpersonal. Dank der automatischen Fernablesung weiß dein Stromanbieter, wie hoch dein Verbrauch ist.
Mit dem internetfähigen Smart-Meter-Gateway kannst auch du deinen Stromverbrauch per App ablesen und damit Stromfresser im Haushalt ausfindig machen. Kennst du deinen Verbrauch, hast du die Möglichkeit, exakt auf deinen Bedarf abgestimmte Stromtarife abzuschließen und so Strom und Geld zu sparen.
Das digitale Messgerät (mME: moderne Messeinrichtung) teilt dir nicht nur den Zählerstand und tatsächlichen Stromverbrauch mit, sondern auch die Nutzungszeit, beispielsweise für den Tag, die Woche und den Monat. Das ist die Verbraucherseite.
Smart Meter ermöglichen auch, die Einspeisung deines Stroms aus Solarzellen oder dem Blockheizkraftwerk besser und komfortabler zu managen. Mit der smarten und digitalen Technik ist es einfacher, das Stromnetz besser auszulasten. Durch die Umrüstung profitiert also auch die Energiewende. Dadurch kann ein preisintensiver Netzausbau auf Kosten der Stromkunden abgefedert werden – so wird zumindest von offizieller Seite argumentiert.
Smart Meter sind nicht für alle Haushalte Pflicht. Wie eingangs geschildert, muss du seit Januar 2020 nach dem Messstellenbetriebsgesetz einen Smart Meter nachrüsten lassen, wenn:
oder
Moderne Messeinrichtungen sollten vorhanden sein. Hierbei geht es um den eigentlichen Stromzähler. Die moderne Messeinrichtung muss den Stromverbrauch digital ermitteln und die analogen Zähler (Ferraris-Zähler) ablösen.
Allerdings nutzt dir das digitale Messgerät allein noch nicht viel. Du brauchst eine Kommunikationsschnittstelle (Smart-Meter-Gateway). Ansonsten kann niemand die Werte ablesen. Eine Energievisualisierung ist nicht möglich.
Wenn also der Messstellenbetreiber von Ferraris-Zähler auf digitale Stromzähler umrüstet, bringt das erst einmal nichts, außer, dass er die gesetzliche Vorschrift erfüllt. Sinnvoller ist es, wenn du dich gleich für intelligente Zähler (also Smart Meter beziehungsweise einen digitalen Stromzähler mit Kommunikationseinheit) entscheidest. Neubauten müssen ohnehin schon mit digitalen Geräten ausgestattet sein. Ein analoger Stromzähler darf nach EU-Verordnung nicht mehr verbaut werden.
Der Zeitplan sieht vor, dass der Einbau der Geräte, die unter die Smart-Meter-Pflicht fallen, mit Beginn des Jahres 2018 bindend ist. Seit 2020 ist der verbindliche Wert des Jahresverbrauchs auf 6.000 Kilowattstunden gesunken. Das Ziel ist, dass bis 2032 alle Verbraucher einen digitalen Stromzähler haben.
Wenn du einen hohen Verbrauch hast, benötigst du also einen smarten Stromzähler. Den Messstellenbetreiber kannst du nicht wechseln. Denn verantwortlich ist grundsätzlich und ohne Ausnahme der örtliche Verteilernetzbetreiber – der ändert sich nur, wenn du umziehst.
Die moderne Messeinrichtung für den Verbrauch von bis zu 6.000 kWh kostet maximal 20 Euro im Jahr. Intelligente Messsysteme sind etwas kostenintensiver:
Die Kosten werden auf den Verbraucher umgelegt. Du zahlst schon jetzt die Bereitstellung des Stromzählers zusammen mit der Stromrechnung. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Die hier angegebenen Kosten entsprechen der gesetzlich festgelegten Obergrenze. Mehr darf ein Smart Meter nicht kosten. Bei vielen Betreibern können die Kosten deutlich unter den angegebenen Werten liegen.
Du kannst der Einbaupflicht nicht entgehen. Smart Meter werden über kurz oder lang in allen Haushalten vorhanden sein. Momentan gibt es noch Ausnahmen, sodass du möglicherweise in den nächsten Jahren mit einem modernen Messsystem auskommst. Doch auch hier werden alte, analoge Geräte abgeschafft.
Dank intelligenter Messsysteme kannst du neben deinem Jahresverbrauch auch deinen Tagesverbrauch, Wochenverbrauch und monatlichen Verbrauch kontrollieren. Zukünftig brauchst du keine jährlichen Abschlagszahlungen mehr leisten. Stattdessen zahlst du deinen tatsächlichen Verbrauch in kürzeren Intervallen. Die digitale Technik übermittelt die dafür nötigen Daten automatisch an den Messstellenbetreiber beziehungsweise den Stromanbieter.
Gleichzeitig regt sich Kritik in genau diesem Punkt: Automatisch übermittelte Daten sind immer angreifbar. Die Geräte sind internetfähig und damit anfällig. Dennoch werden Smart Meter Pflicht – in einigen Jahren für alle Haushalte.
Smart Meter: Wird es in Zukunft wirklich Pflicht, sich einen neuen Stromzähler einbauen zu lassen?
Die Smart-Meter-Pflicht besteht seit Januar 2020 für Haushalte, die: - jährlich mehr als 6.000 kWh Strom verbrauchen, - eine Energieerzeugungsanlage mit einer Leistung von 7 – 100 kW besitzen, - eine steuerbare Verbrauchseinheit wie eine Wärmepumpe betreiben.
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