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Selbstversorger-Garten anlegen: So klappt es
Erzeugnisse aus dem eigenen Garten schmecken am besten und sind gesund. Wir zeigen dir, wie du einen Selbstversorger-Garten anlegen kannst und was du dabei beachten solltest.
Inhalt des Blogartikels
- Selbstversorger-Garten trägt zu autarkem Leben bei
- Die richtige Größe
- Der Komposthaufen
- Der benötigte Zeitaufwand
- Die Wahl der Pflanzen, Obst- und Gemüsesorten
- Das Anlegen von Mischkulturen im Selbstversorger-Garten
- Die Weiterverarbeitung der Ernte
Selbstversorger-Garten trägt zu autarkem Leben bei
Immer wiederkehrende Diskussionen um Lebensmittelskandale treiben Verbraucher hin zur Selbstversorgung. Rund 41 Millionen Menschen möchten unabhängig sein und bevorzugen ein autarkes Leben.
Im Hinblick auf Lebensmittel gelingt mehr Autarkie am besten mit einem Selbstversorger-Balkon oder Garten. Zum einen schmecken die Erzeugnisse vom eigenen Balkon oder aus dem eigenen Garten am besten, zum anderen kannst du sie selbst gestalten. Mit einer autarken Ernährung hast du die Möglichkeit, den Einsatz von Pestiziden und anderen schädlichen Mitteln bewusst zu umgehen. Außerdem trägst du dazu bei, dass weniger Treibhausgase entstehen und reduzierst den allgemeinen Verbrauch von Energie, Wasser sowie Verpackungsmaterial.
Allerdings ist eine optimale Planung entscheidend, um die Früchte deiner Arbeit im Selbstversorger-Garten auch ernten zu können.
Die richtige Größe
Wer sich selbst aus dem Garten versorgen möchte, sollte genügend Platz haben. Als Faustregel gilt, dass für eine vollständige Versorgung aus dem Garten eine Fläche von 170 Quadratmetern pro Person vorhanden sein sollte. Diese Fläche umfasst den Anbau von Gemüse, Kräutern und Beerenobst sowie Arbeitswege und Kompostflächen. Alternativ sind auch folgende Szenarien denkbar:
- weitgehende Selbstversorgung = 70 Quadratmeter pro Person (Beerenobst nicht inbegriffen)
- teilweise Selbstversorgung = 25 Quadratmeter pro Person (Beerenobst nicht inbegriffen)
Der optimale Standort der Beete und die Bodenqualität
Die Wahl der Pflanzen und die Menge an Ertrag hängt im Wesentlichen von der Qualität des verfügbaren Bodens sowie der Lage der Beete ab. Damit die Pflanzen genügend Sonnenlicht erhalten, solltest du die Beete möglichst gen Süden ausrichten (beachte, dass bestimmte Pflanzen schattige Plätzchen bevorzugen).
Der Boden darf weder zu sandig (zu wenig Nährstoffe) noch zu lehmig (zu sauer) sein. Du kannst die Bodenqualität mithilfe von organischem Dünger (Kompost) aufwerten. Auf diese Weise wird der ursprüngliche Boden mit Nährstoffen angereichert.
Der Komposthaufen
Du solltest bei der Planung eines Selbstversorger-Gartens also auch die Anlage eines Komposthaufens berücksichtigen. Der Komposthaufen bildet das Herzstück deines Selbstversorger-Gartens. Hier findest du einen kurzen Überblick, welche Vorteile sich aus dem Kompostieren ergeben:
- Feuchtigkeit wird im Boden gehalten
- Boden wird gut durchlüftet
- Kompost dient den Pflanzen und vielen Bodenorganismen als Nahrung
Mittels Küchen- und Gartenabfällen kann ein natürlicher und zugleich wirkungsvoller Dünger hergestellt werden. Beachte jedoch, dass nicht alle Bio- und Küchenabfälle kompostierbar sind wie zum Beispiel:
- Grillkohle
- Gekochte oder Gebratene Essensreste
- Gekaufte Schnittblumen (enthalten oftmals Pestizide)
Der benötigte Zeitaufwand
Wenn du einen Selbstversorger Garten anlegen möchtest, darfst du eines bei der Planung nicht außer Acht lassen: Ein solcher Garten macht das ganze Jahr über enorm viel Arbeit! Dafür musst du täglich circa 30 bis 60 Minuten im Jahresdurchschnitt einplanen. Diese Arbeitszeit umfasst alltägliche Arbeiten wie zum Beispiel:
- gießen und düngen
- Unkraut jäten
- Schädlingskontrolle
- ernten
Hinzu kommt der Zeitaufwand, um Flächen wie Gemüsebeete anzulegen, zu pflanzen und zu säen oder die Erzeugnisse zu konservieren. Mit diesen Arbeiten hast du häufig Tage lang zu tun. Auch im Winter will ein Selbstversorger-Garten gepflegt werden. Zu dieser Jahreszeit fallen Arbeiten wie das Vorziehen von Pflanzen oder der Obstbaumschnitt an.
Die Wahl der Pflanzen, Obst- und Gemüsesorten
Bevor du mit dem Gärtnern beginnst, solltest du dir auch darüber Gedanken machen, was du im Selbstversorger-Garten anbauen möchtest. Auf dieser Grundlage kannst du dann berechnen, wie viel Platz der Nutzgarten in Anspruch nehmen wird und wie viele Beete du anlegen musst.
Letztendlich machen die Obst- und Gemüsesorten Sinn, von denen du weißt, dass du sie regelmäßig verzehrst. Natürlich kannst du zusätzlich mit der ein oder anderen Saat experimentieren. Fängst du gerade erst an zu gärteln, solltest du erst einmal mit den "Selbstläufern" beginnen. So kannst du schnelle Erfolge feiern und dich langsam an anspruchsvollere Pflanzen herantasten. Diese Sorten sind besonders für Anfänger geeignet:
Gemüse |
Obstbäume |
Obststräucher |
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Tipp: Mache dir einige Zeit lang Notizen, was und wie viel du an Obst und Gemüse einkaufst. So fällt es dir leichter einen Überblick für deinen eigenen Nutzgarten zu bekommen. Achte außerdem darauf, dass du Sommer-, Herbst- und Winterpflanzen einplanst. So ist gewährleistet, dass du dich das ganze Jahr über mit frischem Eigenanbau versorgen kannst.
Wichtig: Beginne mit dem Pflanzen von Obstbäumen. Diese benötigen oft mehrere Jahre, bis sie erste Früchte tragen. Auch Obststräucher benötigen einige Zeit, um einen Ertrag zu bringen.
Das Anlegen von Mischkulturen im Selbstversorger-Garten
Um das Beste aus dem Selbstversorger-Garten herauszuholen, solltest du Mischkulturen anlegen. Dabei baust du unterschiedliche Nutzpflanzenarten, die sich gegenseitig positiv beeinflussen, auf der gleichen Fläche an. Auf diese Weise umgehst du die Nachteile einer Monokultur. Informiere dich über die Vorteile von Mischkulturen im Überblick:
Platzsparend
Pflanzen mit unterschiedlichen Wurzeltiefen verbrauchen die Nährstoffe des Bodens in unterschiedlichen Schichten. Daher kannst du sie auf engerem Raum platzieren als Pflanzen mit gleicher Wurzeltiefe, die um die Nährstoffe konkurrieren würden.
Wachstumsfördernd
Wenn du bestimmte Pflanzen miteinander kultivierst, können sie ihr Wachstum gegenseitig positiv beeinflussen.
Bodenschatten
Durch die dichtere Bodenbepflanzung wird der Boden deutlich besser beschattet. Das hilft, den Wasserhaushalt zu regulieren und das Wachsen von Unkraut zu unterdrücken.
Schädlinge und Pflanzenkrankheiten vermeiden
Die Kombination verschiedener Pflanzenarten hilft, Schädlinge und Pflanzenkrankheiten vorzubeugen. Diese Abwehr wird zum Beispiel über die Duftstoffe der Pflanzen reguliert.
Eine Mischkultur ist nur dann erfolgreich, wenn die jeweilig nebeneinander angelegten Pflanzen nicht miteinander konkurrieren. Sie sollten sich weder mit ihrem Wurzelwerk noch mit ihren Blättern in die Quere kommen.
Die Weiterverarbeitung der Ernte
Hast du deine Pflanzen gut gepflegt, wirst du schon bald mit der kostbaren Ernte aus dem Kräuter-, Obst- und Gemüsegarten belohnt. Du kannst deinen Ertrag direkt frisch verzehren oder weiterverarbeiten. So profitierst du auch längere Zeit nach der Ernte von den Früchten deiner Arbeit:
Die Zubereitung von Säften & Marmeladen
Die Obsternte eignet sich hervorragend, um verschiedenste Säfte und Marmeladen herzustellen.
Das Einlegen
Das Einlegen ist eine gute Möglichkeit, das Gemüse lange haltbar zu machen. Hier eignen sich besonders feste Gemüsesorten wie zum Beispiel Karotten, Bohnen, Rote Bete und Zwiebeln.
Das Einmachen
Beim Einmachen wäschst du zunächst das frische Obst oder Gemüse und kochst es im nächsten Schritt ein. Dann füllst du das Obst/Gemüse, solange es noch warm ist, in sterile Gläser ab und verschließt es luftdicht.
Das Trocknen
Gerade Obst eignet sich zum "Dörren". Bei diesem Vorgang wird der Frucht die Feuchtigkeit entzogen. So ist sie länger haltbar. Du kannst auch Kräuter problemlos trocknen und über einen langen Zeitraum verwenden.
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Wie viel Anbaufläche brauche ich, um meine Familie zu versorgen?
Wie viel Fläche du benötigst, hängt im Wesentlichen von der Größe deiner Familie ab. Grob geschätzt solltest du eine Fläche von etwa 100 Quadratmeter pro Person zur vollständigen Selbstversorgung einplanen.
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