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10 Tipps für ein nachhaltiges Leben
Nachhaltige Energieerzeugung kennt jeder. Nachhaltiges Bauen auch. Aber wie sieht es in deinem Alltag aus? Funktioniert ein nachhaltiges Leben überhaupt? Ja, wir erklären dir mit diesen Tipps wie.
Inhalt des Blogartikel
- Die 3 Säulen der Nachhaltigkeit
- Nachhaltigkeit beginnt in den eigenen 4 Wänden
- Tipp 1: Essen und Trinken
- Tipp 2: Kaufe Lebensmittel mit Bedacht
- Tipp 5: Produziere weniger Verpackungsmüll
- Tipp 7: Steig um auf Ökostrom und spare Energie
- Tipp 9: Bewusster Kleidungskauf
- Tipp 10: Hinterfrage stets dein Konsumverhalten
- Nachhaltig leben, wenn nicht jetzt, wann dann
Die 3 Säulen der Nachhaltigkeit
Bereits 1992 wurde auf der Umweltkonferenz in Rio de Janeiro das „Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit“ entwickelt. Das sind die 3 Säulen:
Die ökologische Nachhaltigkeit
Sie hat das Ziel, Natur und Umwelt für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Dazu zählen Artenvielfalt, Klimaschutz, Erhalt und Pflege von Kultur- und Landschaftsräumen.
Die ökonomische Nachhaltigkeit
Unser wirtschaftliches Handeln soll eine beständige und stabile Basis für Erwerb und Wohlstand darstellen. Besonders wichtig ist der Schutz wirtschaftlicher Ressourcen vor Ausbeutung.
Die soziale Nachhaltigkeit
Ziel ist der Ausgleich sozialer Kräfte. Es soll dauerhaft und weltweit für alle eine zukunftsfähige, gerechte und lebenswerte Gesellschaft zur Verfügung stehen.
Mit einem nachhaltigen Lebensstil tust du einen wichtigen Schritt, um die Forderungen des Drei-Säulen-Modells zu unterstützen. Das Gute daran, es ist relativ einfach und in der Regel ohne zusätzliche Kosten umsetzbar. Nachfolgend geben wir dir 10 Tipps, mit denen du dein Leben nachhaltiger gestaltest.
Nachhaltigkeit beginnt in den eigenen 4 Wänden
Bereits Zuhause bietet sich dir eine Vielzahl an Möglichkeiten, den Alltag nachhaltiger zu gestalten. Dazu musst du lediglich bewusster handeln und ein bisschen an deinem Verhalten schrauben. Aber du wirst sehen, so schwierig ist das nicht.
Tipp 1: Essen und Trinken
Mit der richtigen Ernährung lebst du nicht nur gesünder, sondern schützt außerdem Umwelt und Klima.
- Kaufe Bioprodukte. So machst du beispielsweise eine klare Ansage gegen die konventionelle Massentierhaltung.
- Kaufe Obst und Gemüse saisonal und aus regionalem Anbau. Dadurch unterstützt du die heimische Wirtschaft und verhinderst, dass die Produkte tausende Kilometer zurücklegen, bis sie auf deinem Teller landen. Fleisch und Fisch sind gesund. In einer gesunden Ernährung sind sie jedoch von untergeordneter Bedeutung. Überlege daher, ob du wirklich jeden Tag Fleisch und Wurst haben musst, denn wenn du weniger Fleisch isst, leistest du einen wichtigen Beitrag zum Ressourcenschutz. Allein um ein Kilogramm Rindfleisch zu produzieren, muss der Landwirt mehr als 15.000 Liter Wasser einsetzen. Bevor ein Rind geschlachtet wird, frisst es etwa 1.300 Kilogramm Getreide sowie 7.200 Kilogramm Heu und Silage. In Summe sind das Unmengen, die angebaut werden müssen und entsprechend große Flächen beanspruchen.
Tipp 2: Kaufe Lebensmittel mit Bedacht
- Kaufe nur Lebensmittel, die du auch wirklich benötigst. Gehe daher nie mit leerem Magen in den Supermarkt oder das Einzelhandelsgeschäft.
- Denke bereits zu Beginn der Woche darüber nach, was du an den folgenden Tagen kochen möchtest. Greife dabei auch auf deine Vorräte zurück und berücksichtige die Lebensmittel im Kühlschrank. Damit betreibst du aktiven Klimaschutz. Geld sparst du außerdem. Immerhin ist die Landwirtschaft der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasen und kommt gleich nach der Industrie. Insbesondere große Mengen Methan und Lachgas stammen aus der Landwirtschaft.
Tipp 3: Behandle Lebensmittel mit Wertschätzung
- Mach den Kühlschrank nicht zu voll. Du schiebst so ältere Einkäufe nach hinten und vergisst, sie rechtzeitig zu verwerten.
- Überprüfe regelmäßig die Haltbarkeitsdaten. Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten, ist das Produkt meist trotzdem ohne Risiko essbar. Falls du Zweifel hast, rieche daran, schau, ob du Schimmel sehen kannst oder mache eine kleine Essprobe. Sind Lebensmittel mit einem Verfallsdatum ausgezeichnet – „zu verbrauchen bis“ – solltest du dieses jedoch unbedingt einhalten.
- Viele Essensreste kannst du einfrieren oder aber du kreierst ein „neues“ Restegericht. Aus Gemüseabschnitten kannst du ganz einfach eine Gemüsebrühe machen und portionsweise einfrieren.
Tipp 4: Schmeiß keine guten Lebensmittel weg
- Wegwerfen hingegen ist ein absolutes No-Go. Schließlich haben Tiere ihr Leben gelassen, damit du Fleisch oder Wurst auf dem Teller hast.
- Schmeiße Reste daher nicht achtlos in die Tonne. Etwa 12 Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgen in Deutschland Industrie, Handel und Verbraucher jährlich über den Müll. Die Hälfte davon – Wert circa 20 Milliarden Euro – stammt aus den privaten Haushalten. Jeder von uns trägt im Schnitt pro Jahr rund 230 Euro zu dieser Summe bei. Etwa 30 Prozent der weltweit zur Verfügung stehenden Anbauflächen werden quasi für den Anbau von Lebensmittelmüll genutzt; inklusive hoher Mengen an Energie, Wasser und anderen Ressourcen. Allein die Lebensmittel, die jährlich in der EU auf der Müllkippe landen, verursachen die gleiche Menge an CO2 wie ganz Niederlande im gleichen Zeitraum. Die Überproduktion treibt zudem die Preise unnötig nach oben. Menschen in armen Ländern können sich deswegen viele Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten.
Tipp 5: Produziere weniger Verpackungsmüll
- Deutschland ist europaweit einer der führenden Erzeuger von Verpackungsmüll. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) – Pressemitteilung vom 16. Dezember 2020 – wurden 2019 insgesamt 38 Millionen Tonnen Haushaltsabfälle bei den Privathaushalten abgeholt. Pro-Kopf sind das 457 Kilogramm und somit acht Prozent mehr als noch 2018. Im Jahr 2018 wurden getrennt vom Restmüll im Schnitt pro Kopf 68 Kilogramm Verpackungsmüll eingesammelt. Durch den durch die Corona-Pandemie spürbar gestiegenen Umsatz des Onlinehandels dürfte es 2020 um einiges mehr sein. Für das Jahr 2020 (Stand 28.12.2020) konnte der E-Commerce ein Wachstum von 12,40 Prozent verzeichnen.
- Kunststoffe und Einwegprodukte belasten nach wie vor am meisten die Umwelt. Die Zunahme beim Plastikmüll ist erschreckend. Großen Anteil daran haben vor allem Außer-Haus-Verpackungen. Die Natur braucht Jahrzehnte, um Plastik abzubauen. Laut Umweltbundesamt benötigt sie bei Plastikflaschen dazu sogar Jahrhunderte. Mikroplastik befindet sich überall auf der Welt. Es wurde inzwischen bereits in Trinkwasser, Milch, Honig, Fischen und Muscheln nachgewiesen und landet durch diese in der Nahrungskette.
- Verzichte daher möglichst auf Einwegverpackungen und kaufe plastikfrei ein. Zum Einkaufen haben sich wiederverwendbare Stoffbeutel sowie Obst- und Gemüsenetze bestens bewährt.
- Kaufe unverpackte Ware. Wo immer es möglich und erlaubt ist, lass dir die Lebensmittel in mitgebrachte Behälter füllen. Bei Coffee-to-go-Bechern klappt das teilweise schon recht gut.
- Setze bei Flaschen auf Mehrwegprodukte.
- Verwende beispielsweise Kaffeefilter und Toilettenpapier aus Recyclingpapier. Zeitungen und Zeitschriften kannst du leihen oder online lesen.
Tipp 6: Kräuter und Gemüse selbst anpflanzen
- Kräuter und einige Gemüsesorten kannst du auf dem Fensterbrett, dem Balkon oder im Garten selbst anbauen; plastikfrei und ohne Pestizide. Dadurch bietest du außerdem Bienen und anderen Insekten eine Lebensgrundlage.
Tipp 7: Steig um auf Ökostrom und spare Energie
- Wenn du Mieter bist und somit keine Photovoltaikanlage installieren kannst, beziehe zumindest deine elektrische Energie durch Ökostrom.
- Achte beim Kauf von Elektrogeräten – Waschmaschine, Geschirrspüler, Kühlschrank, Herd, Mikrowelle, Staubsauger und sonstige elektrische Haushaltsgeräte – auf das Energieeffizienzlabel.
- Betreibe deine Elektrogeräte nicht im Stand-by-Modus.
- Installiere eine Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung und nutze erneuerbare Energien für die Wärmeversorgung deines Hauses.
- Verwende smarte Heizungs- und Heizkörperregler.
- Dusche und verzichte auf ein Vollbad, um Wasser zu sparen.
Tipp 8: Mobilität geht auch ohne Auto
- Verzichte für Kurzstrecken ganz auf das Auto.
- Gehe zu Fuß oder fahre mit dem Rad, das hält fit und schont die Umwelt.
- Steige, wann immer möglich, auf das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs um.
- Und wenn schon Auto, dann bitte ein Elektrofahrzeug.
- Nutze Mitfahrgelegenheiten und kaufe kein eigenes Auto, sondern miete eines bei Bedarf. So bist du nachhaltig und mit geringem CO2-Ausstoß unterwegs.
- Für längere Fahrten und Urlaubsreisen nutze die Bahn und meide soweit machbar das Flugzeug.
Tipp 9: Bewusster Kleidungskauf
- Kaufe nur, was du auch wirklich benötigst und dann auch trägst.
- Bevorzuge Kleidungsstücke mit Nachhaltigkeitslabel.
- Nutze das Angebot von Second-Hand-Shops sowie Tausch- und Leihbörsen. Hier gibt es online inzwischen ein recht großes Angebot.
Tipp 10: Hinterfrage stets dein Konsumverhalten
- Frage dich vor jedem Kauf, egal um was für ein Produkt es sich handelt, ob du es wirklich brauchst. Vielleicht lässt sich ein Altgerät reparieren, ein Kleidungsstück umgestalten oder eine Heckenschere mieten. Selbst Möbel lassen sich kreativ umgestalten.
Nachhaltig leben, wenn nicht jetzt, wann dann
2020 hat die Menschheit die Ressourcen, die durch die Natur innerhalb eines Jahres wiederhergestellt werden können, in nur 8 Monaten verbraucht. 20 Prozent der Weltbevölkerung verbrauchen fast 75 Prozent der natürlichen Rohstoffvorkommen auf unserer Erde. Das sind erschreckende Zahlen. Du kannst jedoch, vor allem in den Bereichen Lebensmittel und Müll, schnell und einfach durch ein nachhaltiges Leben viel erreichen.
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Nachhaltig leben: Wie fange ich an oder worauf muss ich achten? (Ist es schon mit der Bio-Banane getan? Oder überhaupt der Einkauf von Bioprodukten?)
Es gibt viele Lebensbereiche, die du nachhaltiger gestalten kannst. Die effektivsten Lösungen bieten jedoch der Kauf von Bioprodukten sowie regionalen und saisonalen Lebensmitteln. Gefolgt von der Abfallreduktion , insbesondere Plastikmüll.
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