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Merkmale eines KfW Effizienzhaus 55

Über diesen Artikel

Lesezeit

3 Minuten

Veröffentlichung

10.10.2020

Letztes Update

25.01.2023

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Diese nützliche Themen sind Inhalt des Beitrages rund um Das KfW Effizienzhaus 55:

KfW Effizienzhäuser: Bedeutung der Standards 40, 40 plus, 55, 70, 85, 100 und 115

Obwohl aktuell die Preise für Heizenergie relativ niedrig sind, kannst du davon ausgehen, dass das nicht lange so bleiben wird. Das haben uns die teilweise extremen Preisschwankungen in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach deutlich vor Augen geführt. Aber beim Bauen und Heizen geht es inzwischen vermehrt auch um Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Effizienzhäuser bieten dir alles: niedrige Heizkosten und niedrige Schadstoffemissionen. Was Effizienzhäuser genau sind, kannst du hier nachlesen.

 

Energiesparhäuser sind voll im Trend und rechnen sich

Den Effizienzhaus-Standard hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eingeführt. Sie hat damit nicht nur eine Orientierungshilfe für energiesparende Gebäude geschaffen, sondern auch Förderkriterien festgelegt. Je höher dieser Standard ist, umso weniger Energie verbraucht dein Haus. Und weil effiziente Häuser wichtig sind für die Energiewende, gibt es auch Förderung vom Staat: Je effizienter das Haus, desto mehr Geld in Form von günstigen Krediten und Zuschüssen kannst du dann in Anspruch nehmen. Das gilt für Neubauten und für die Sanierung.

Für das Erreichen des KfW-Effizienzhaus-Standards sind zwei Gebäudeeigenschaften maßgeblich:

  • Höhe des Gesamtenergiebedarfs
  • Qualität der Wärmedämmung

Angegeben bzw. bewertet wird das Ganze über den Primärenergiebedarf und den Transmissionswärmeverlust. Beim Gesamtenergiebedarf fließt neben dem Energiebedarf des Hauses auch die Energiemenge in die Betrachtung ein, die für Gewinnung, Transport und Verteilung des jeweiligen Energieträgers erforderlich gewesen ist. Der Transmissionswärmeverlust gibt darüber Auskunft, welche Menge an Energie ein beheiztes Gebäude über die Gebäudehülle nach draußen verliert.

Für Neubauten gibt es drei verschiedene Standards:

  • 40
  • 40 plus
  • 55

Für die Gebäudesanierung gibt es mehr Effizienzstandards, nämlich:

  • 55
  • 70
  • 85
  • 100
  • 115

Zur Orientierung: Je kleiner die Zahl ist, umso weniger Energie benötigt das Gebäude und desto höhere Förderung kannst du bekommen. Als Referenz wird das KfW-Effizienzhaus 100 herangezogen.

 

Neubaustandards

  • Ein KfW-40-Haus hat einen Energiebedarf, der 60 Prozent unter dem eines nach aktueller Energieeinsparverordnung (EnEV) gebauten Neubaus liegt. Von der KfW gibt es hier neben dem günstigen Kredit 20 Prozent Tilgungszuschuss, maximal 24.000 Euro pro Wohneinheit. 
  • Das KfW-Effizienzhaus 40 plus erfüllt die selben Anforderungen, muss jedoch zusätzlich mit einer Anlage zur Stromerzeugung ausgestattet sein, die erneuerbare Energien nutzt, beispielsweise eine Photovoltaikanlage. Ein stationärer Stromspeicher ist ebenfalls vorgeschrieben. Zudem muss über ein Benutzerinterface die Visualisierung von Stromerzeugung und Stromverbrauch gewährleistet sein. Die Förderung beläuft sich auf 25 Prozent der Darlehenssumme, jedoch nicht mehr als 30.000 Euro pro Wohneinheit.
  • Den KfW-Effizienzhaus Standard 55 gibt es sowohl für den Neubau wie auch für die Sanierung. Hier liegt der Primärenergiebedarf 45 Prozent unter den Vorgaben der EnEV. Für einen Neubau erhältst du 15 Prozent Tilgungszuschuss, die Maximalgrenze beträgt 18.000 Euro pro Wohneinheit.

Sanierungsstandards

Die maximale Kredithöhe beträgt für alle Sanierungsprojekte 120.000 Euro. Weil die Sanierung zum KfW-55 Effizienzhaus aufwendiger und somit auch um einiges teurer ist, gewährt die KfW einen Tilgungszuschuss von 40 Prozent, maximal jedoch 48.000 Euro pro Wohneinheit.

  • Das KfW-Effizienzhaus 70 verbraucht 30 Prozent weniger als das Referenzhaus. Der Zuschuss beträgt 35 Prozent, maximal 42.000 Euro je Wohneinheit.
  • Mit 30 Prozent Tilgungszuschuss, jedoch maximal 36.000 Euro pro Wohneinheit, kannst du beim KfW-Effizienzhaus 85 rechnen, das 15 Prozent weniger Primärenergie verbraucht als ein EnEV-Gebäude.
  • Das KfW-Effizienzhaus 100 entspricht dem Referenzhaus. Hier gibt es je Wohneinheit maximal 33.000 Euro und einen Tilgungszuschuss von 27,5 Prozent.
  • Obwohl ein Effizienzhaus 115 maximal 15 Prozent mehr Energie verbraucht als das Referenzgebäude nach EnEV, gibt es einen Tilgungszuschuss von 25 Prozent, jedoch maximal 30.000 Euro. Was kurios klingt, hat eine logische Erklärung. Die Förderung soll dafür sorgen, dass Altbauten, für die sich eine Sanierung wirtschaftlich kaum oder überhaupt nicht rentiert, dennoch saniert werden.
  • Das KfW-Effizienzhaus Denkmal wird zu den gleichen Bedingungen gefördert wie der Standard 115.

Um Förderung zu erhalten, muss sowohl beim Neubau als auch bei der Sanierung immer ein Energieeffizienz-Experte mit an Bord geholt werden. Er übernimmt die energetische Fachplanung und die professionelle Baubegleitung. Die Kredite kannst du über deine Hausbank beantragen. Den Antrag für einen Investitionszuschuss musst du direkt bei der KfW stellen.

 

Fördermöglichkeiten der KfW verpasst? Das Finanzamt hilft!

Wichtig ist, dass du die Förderung vor Baubeginn beantragst. Hast du bereits mit den Arbeiten begonnen, gibt es kein Geld von der KfW. Allerdings hast du seit dem 01.01.2020 noch die Möglichkeit, deine Sanierungskosten von der Steuer abzusetzen, indem du die Kosten für die energetische Gebäudesanierung in deiner Einkommensteuererklärung beim Finanzamt geltend machst. Bei Einzelmaßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung sind über einen Zeitraum von 3 Jahren 20 Prozent der Aufwendungen, jedoch maximal 40.000 Euro pro Wohnobjekt, steuerlich abzugsfähig. Für die energetische Fachplanung und Baubegleitung sind 50 Prozent der anfallenden Kosten abzugsfähig.

Steuerlich geltend machen kannst du Einzelmaßnahmen wie die Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen, Geschossdecken, Fenstern oder Außentüren. Gleiches gilt für die Erneuerung oder den Einbau einer Lüftungsanlage, die Erneuerung der Heizungsanlage, den Einbau von digitalen Systemen zur energetischen Betriebs- und Verbrauchsoptimierung und die Optimierung der bestehenden Heizungsanlage.

Übrigens: Welche Sanierungsmaßnahmen du durchführen musst, um einen der KfW-Effizienzhaus Standards zu erreichen, ist nicht vorgeschrieben. Wichtig ist, dass er erreicht wird. Oft ist es eine Kombination aus Wärmedämmung, Heizungsaustausch, Einbau einer Lüftungsanlage oder der Einbau von Wärmepumpen und Solarthermieanlagen.

 

Umweltvorteil von KfW-Effizienzhäusern

Mit der Entscheidung ein Effizienzhaus nach KfW-Standard zu bauen, leistest du einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Denn je weniger Energie dein Haus verbraucht, desto weniger wird die Umwelt belastet. Mit dem Einbau einer Wärmepumpe oder einer Solarwärmeanlage förderst du zudem den vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien.

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