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Sowohl für Hauseigentümer, die ein eigenes Einfamilienhaus bewohnen, als auch für Mieter von entsprechenden Objekten gelten die Heizkosten als größter Faktor bei den Nebenkosten. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, um den Gasverbrauch im Einfamilienhaus zu reduzieren. Doch wie kannst du den Energieverbrauch für Gas in deinem Haushalt genau bestimmen?
Der Blick auf die Abrechnung zeigt, dass die Gaskosten nach dem Verbrauch in Kilowattstunden (kWh) angegeben werden. Anders als beim Stromzähler zeigt dein Gaszähler im Keller aber nicht kWh an, sondern m³ (Kubikmeter). Wenn du bereits eine oder mehrere ältere Gasabrechnungen einsehen kannst, lässt sich der Gasverbrauch bezogen auf die Wohnfläche deines Einfamilienhauses relativ schnell ermitteln. 2 Varianten sind gängig:
Der Monatsverbrauch ist weniger aussagekräftig, weil die so ermittelten Werte natürlich nicht den erhöhten beziehungsweise verminderten Heizbedarf während oder außerhalb der Heizperiode abbilden. Im Juli wirst du in der Realität weniger Gas verbrauchen als im Dezember. Der durchschnittliche Gasverbrauch pro Jahr und Quadratmeter ist für den Vergleich mit anderen Einfamilienhäusern besser geeignet. Willst du eine neue Heizung anschaffen, dient diese Zahl ebenfalls zur Ermittlung des Einsparpotenzials verglichen mit deinem alten Heizsystem.
Gas ist nicht gleich Gas. Je nach Gasanbieter kann der Brennwert deutlich variieren. Dieser gibt an, wie viel gebundene Energie in einem Brennstoff durch die Verbrennungsprozesse in der Heizung freigesetzt werden. Bei Erdgas hängt der Brennwert von der Zusammensetzung (zum Beispiel Methananteil) ab – man könnte also auch von unterschiedlicher Gasqualität sprechen. In Deutschland unterscheiden die Gasanbieter zwischen L-Gas (low calorific gas) und H-Gas (high calorific gas). Rund drei Viertel der deutschen Haushalte verbrennen H-Gas. Bis zum Jahr 2030 soll nur noch das energetisch wertvollere H-Gas in Deutschland verkauft werden.
Tipp: Wenn du eine neue Gasheizung anschaffst, informiere dich, welche Gasart bei dir angeboten wird. Die zukünftige Umstellung von L- auf H-Gas erfordert eine Anpassung von Brenner und Heizsystem. Es hat also Sinn, eine Heizung zu kaufen, bei der die Umstellung ohne großen Aufwand möglich ist.
Neben dem Brennwert sollte außerdem die Zustandszahl bekannt sein, um den Gasverbrauch umrechnen zu können. Diese Kennziffer gibt den Betriebszustand sowie etwaige Abweichungen des Normzustandes der Gaslieferung wieder. Der Betriebszustand bezieht sich auf das Volumen des Erdgases an deiner Entnahmestelle im Haus. Sie variiert manchmal stark, weil sie von Temperatur und Luftdruck beziehungsweise Höhenlage der Verbrauchsstelle abhängig ist.
Den Brennwert und die Zustandszahl erfährst du normalerweise beim Gasanbieter oder auf bereits vorhandenen Gasabrechnungen.
Mit dieser Formel ermittelst du die Energiemenge in Kilowattstunden:
Brennwert (kWh/m³) x Zustandszahl x Volumen (m³) = Energiemenge in kWh
Sind die Werte alle bekannt, kannst du damit deinen tatsächlichen Gasverbrauch im Einfamilienhaus ziemlich exakt berechnen. Mit dem Ergebnis ist ein aussagekräftiger Vergleich der Gastarife möglich. Falls du weder Brennwert noch Zustandszahl kennst, kannst du dich an diesen Schätzwerten orientieren:
Jährlicher Gasverbrauch (Heizung) nach Wohnfläche (Schätzwerte):
Was sagen diese Zahlen überhaupt aus? Gerade, wenn du von einer Wohnung in ein Einfamilienhaus umziehst, steigen die Gaskosten in der Regel an. Der Gasverbrauch hängt dabei nicht nur von der reinen Wohnfläche ab, sondern auch von der Anzahl der Bewohner in einem Haushalt beziehungsweise deren Verbrauchsgewohnheiten. So verbraucht eine Familie in einem Einfamilienhaus deutlich mehr Warmwasser als ein 2-Personen-Haushalt in einer Stadtwohnung. Auch die Räume werden durch die jeweiligen Bewohner oft sehr unterschiedlich beheizt.
Hinzu kommt der Zustand des Hauses. In einem schlecht gedämmten Altbau fällt der Gasverbrauch deutlich anders aus als in einem energetisch sanierten Einfamilienhaus oder gar einem Niedrigenergiehaus. Daher können deine individuellen Werte je nach Wohnsituation erheblich von den Durchschnittswerten beim Gasverbrauch für Einfamilienhäuser abweichen.
Du kennst nun deinen durchschnittlichen Gasverbrauch für dein Einfamilienhaus mehr oder weniger genau. Um deine Heizkosten zu senken, gibt es vor allem folgende Möglichkeiten:
Die Kosten für Gas lassen sich vergleichsweise einfach optimieren: Suche dir anhand deines Durchschnittsverbrauchs einen günstigeren Gasanbieter. Besonders wenn du gerade in dein Einfamilienhaus eingezogen bist, hängst du vermutlich an der relativ teuren Grundversorgung. Ähnlich wie beim Stromanbieter ist der Wechsel des Gasanbieters über die einschlägigen Vergleichs- und Wechselportale recht einfach und unkompliziert möglich. Binde dich aber nicht zu langfristig an einen bestimmten Gasanbieter, damit du flexibel bleibst.
Tipp: Wusstest du, dass du auch als Mieter ein Recht darauf hast, dass der Vermieter einen günstigen Gasanbieter sucht? Da es sich um einen durchlaufenden Posten handelt, beschäftigen sich viele Vermieter nicht mit diesem Thema, doch durch einen Anbieterwechsel lassen sich die Kosten oft erheblich senken.
Etwas mehr Aufwand erfordert die Reduzierung deines Gasverbrauchs. Vor allem der Einbau moderner Brennwerttechnik im Rahmen einer Heizungsmodernisierung macht viel aus. Hinzu kommen intelligentes Heizverhalten, energetische Sanierung und andere sinnvolle Maßnahmen. Hier verraten wir dir wichtige Tipps zum Thema Gas sparen.
In Deutschland werden Einfamilienhäuser noch immer überwiegend mit Gas beheizt. Grund genug, den eigenen Gasverbrauch möglichst genau zu kennen. Denn nur dann kannst du einschätzen, ob dein Einfamilienhaus einen zu hohen Verbrauch hat. Außerdem sparst du durch die Optimierung des Gasverbrauchs Kosten und entlastest die Umwelt. Der Wechsel des Gasanbieters hilft zudem, die Heizkostenrechnung zu senken.
Wie rechne ich den Gasverbrauch von Kubikmeter (m3) in Kilowattstunden (kWh) um?
Um den Gasverbrauch in deinem Einfamilienhaus zu ermitteln, musst du die Kubikmeter in Kilowattstunden mit dieser Formel umrechnen: Brennwert (kWh/m³) x Zustandszahl x Volumen (m³) = Energiemenge in Kilowattstunden Anhand des Ergebnisses kannst du dann die verschiedenen Gastarife vergleichen.
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