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Energieeffizient & ökologisch sanieren

Über diesen Artikel

Lesezeit

5 Minuten

Veröffentlichung

23.11.2021

Letztes Update

25.01.2023

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Verantwortungsvoll sanieren: Energieeffizient und ökologisch

Klimaschutz betrifft uns alle. Starte deine persönliche Energiewende: Saniere dein Haus energieeffizient und ökologisch. Dafür gibt es attraktive Förderungen. Erfahre hier mehr.

Inhalt des Blogartikels

Warum energieeffizient und ökologisch sanieren?

Die Masse macht es: In Deutschland ist mehr als die Hälfte aller Wohngebäude mindestens 40 Jahre alt. Wenn dein Eigenheim so alt ist oder du einen Altbau erbst oder kaufst, musst du meist sanieren. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) enthält entsprechende Vorschriften zur Sanierungspflicht von Altbauten. Diese greifen, sobald mindestens 10 Prozent eines Bauteils erneuert werden oder die Heizung älter als 30 Jahre ist. Das bedeutet beispielsweise, dass du das Dach neu decken musst und die Dämmung der Außenwände oder der Austausch der veralteten Heizungsanlage ansteht.

Das bietet dir aber auch die einmalige Chance, dein Haus im Zuge der Sanierung ökologisch und energieeffizient zu gestalten. Auf diese Weise senkst du die CO2-Emissionen, machst deinen ökologischen Fußabdruck ein ganzes Stück kleiner und setzt wirkungsvoll Maßnahmen zum Klimaschutz um. Denn mehr Energieeffizienz bedeutet weniger Energieeinsatz und eine geringere Belastung der Umwelt. Wenn du dann auch noch ökologische Materialien verwendest, schaffst du in deinem Eigenheim für deine Familie und dich ein gesundes Wohnklima.

 

Energieeffizient, nachhaltig, ökologisch, energetisch: Was ist damit gemeint?

Wer baut oder saniert, stößt zwangsläufig auf diese Adjektive. Hier eine kurze Begriffserklärung:

Energieeffizient bedeutet, die verfügbare Energie optimal zu verwerten und nicht zu vergeuden. Mit nachhaltig ist gemeint, nicht mehr zu verbrauchen, als jeweils nachwächst oder durch Regeneration auch in Zukunft erneut bereitgestellt werden kann. Ökologisch ist, was sich in Einklang mit Natur und Umwelt befindet. In unserem Fall bedeutet das ein naturbewusstes, umweltverträgliches, energiesparendes Bauen und Sanieren zum Schutz von Umwelt und Klima. Energetisch bezieht sich in der Physik auf alles, was die Energie betrifft.

 

Was bedeutet das für energieeffizientes und ökologisches Sanieren?

Ziel deiner energieeffizienten Gebäudesanierung ist es, dass die Energiekosten so gering wie möglich ausfallen. Um den Verbrauch deines Hauses zu senken, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Die wichtigste Maßnahme ist die Verbesserung der Dämmung deines Hauses. Bei gering oder nicht gedämmten Gebäuden gelangt viel der teuer bezahlten Wärmeenergie ungenutzt in die Umwelt. Mit einer guten Wärmedämmung kannst du den Energieverbrauch und somit deine Energiekosten drastisch senken.

Die sicher auch in Zukunft weiter steigenden Energiepreise kannst du dann besser verschmerzen. Weitere Gewinner deiner Dämmmaßnahme sind die Umwelt und das Klima, weil infolge natürlich auch die Schadstoffemissionen sinken. Über die Außenwände eines Altbaus geht die meiste Heizenergie verloren. Doch es gibt weitaus mehr Bereiche in einem ungedämmten Haus, wo Energie ungenutzt nach außen gelangt:

- Außenfassade: 19 Prozent

- Fenster mit einfacher Isolierverglasung: 17 Prozent

- Fensterlüftung: 17 Prozent

- Dach: 12 Prozent

- Keller: 6 Prozent

Mit einer veralteten Heizung kommen zusätzlich weitere 29 Prozent Energieverluste dazu. Völlig verhindern lassen sich diese Wärmeverluste zwar nicht, aber das Einsparpotenzial an Heizenergie durch Wärmedämmung ist mit in Summe durchschnittlich 38 Prozent dennoch groß. Diese Einsparungen ergeben sich nach einer Dämmung:

- Fassade: 19 Prozent

- oberste Geschossdecke zum Dachboden: 7 Prozent

- Fenster: 7 Prozent

- Kellerdecke: 5 Prozent

Für ein typisches mit Erdgas beheiztes Einfamilienhaus aus den 1980er-Jahren kommen dann im Jahr um die 300 Euro Heizkostenersparnis zusammen.

Neben der Wärmedämmung spielt bei der Gebäudesanierung auch der Austausch der alten Heizung durch ein modernes, effizientes Heizsystem eine wichtige Rolle. Idealerweise, und soweit bautechnisch möglich, bieten sich hier beispielsweise eine Holzpelletheizung oder Wärmepumpe an, da diese das Haus mit Wärme aus erneuerbaren Energien versorgen. Auch der Einsatz von Solarthermie und Photovoltaik tragen zur energieeffizienten und ökologischen Sanierung bei.

Wenn du dein Eigenheim bestmöglich sanierst, weist es nach Umsetzung aller Maßnahmen folgende Eigenschaften auf: ein perfekter Wärmeschutz der Gebäudehülle – Außenwände, Fenster, Dach, Keller- und Geschossdecken sind gedämmt –, eine luftdichte Gebäudehülle, eine Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung, der Einsatz von Wärmepumpe und Solarthermie für Heizung und Warmwasser.

Natürlich ist diese Art der energieeffizienten Sanierung recht kostspielig. Aber es geht auch eine Nummer kleiner, wenn du beispielsweise auf Sanierungsmaßnahmen zurückgreifst, die vergleichsweise geringe Kosten verursachen. Dies sind unter anderem neu abgedichtete Fenster, wärmegedämmte Rollladenkästen, Abdichtung der Eingangstür, Wärmedämmung der Heizkörpernischen, Einbau intelligenter Heizkörperthermostate, Wärmedämmung der Kellerdecke, Wärmedämmung der Heizungsrohre, Austausch der Heizungsumwälzpumpe gegen eine hocheffiziente und hydraulischer Abgleich der Heizung.

 

Nachhaltige und ökologische Aspekte bei der Sanierung

Ein großer Anteil des nachhaltigen Sanierens zielt auf die Reduzierung des Energieverbrauchs ab. Wenn du nachhaltig sanieren möchtest, solltest du aber bereits in der Planungsphase auf ökologische Kriterien bei der Materialauswahl achten.

Von gleicher Bedeutung sind Aspekte wie die sozialen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Bevölkerung der Länder, in denen die Dämm- und Baumaterialien gefördert oder hergestellt werden. Für die Herstellung von Aluminium beispielsweise wird Bauxit benötigt, dessen Gewinnung sehr umweltbelastend ist. Außerdem sind viele Mengen des Rohstoffs erforderlich und die Verarbeitung ist sehr energieintensiv. Um Bauxit zu gewinnen, werden brasilianische Regenwälder und sibirische Urwälder abgeholzt. Die hochgiftigen Abfallprodukte verseuchen durch das Auswaschen des Gesteins Trinkwasservorräte und führen zur Verschlammung von Flüssen und Seen.

Doch du musst noch weiterdenken: Die verwendeten Bauteile und Materialien haben nur eine bestimmte Lebensdauer, sodass du sie teilweise bereits nach 30 Jahren (Fenster) oder 50 Jahren (Dachziegel) erneut sanieren lassen musst. Folglich ist es wichtig, bereits heute zu überlegen, was dann mit diesen passiert. Daher solltest du dir bereits ganz am Anfang folgende Fragen stellen:

- Welche umweltschonenden Materialien gibt es?

- Woran erkenne ich diese?

- Woher kommen die Baustoffe?

- Sind sie auch regional verfügbar?

- Sind Herstellung, Transport und Entsorgung energie- und schadstoffarm?

- Wie lang sind die Transportwege?

- Gibt es recycelte Alternativen?

- Lassen sich die ausgesuchten Baustoffe recyceln?

Nachhaltiges und ökologisches Sanieren bedeutet somit auch, alle Einflussfaktoren zu berücksichtigen. Das betrifft die Materialien gleichermaßen wie die Herstellungsprozesse und die eingesetzte Technik.

Die gute Nachricht: Es gibt eine große Auswahl an ökologischen Materialien, die du einsetzen kannst. Bei vielen erneuerbaren Materialien mit niedriger Belastung wird bereits im Herstellungsprozess auf Nachhaltigkeit und eine gute Ökobilanz geachtet. Damit du diese erkennst, sollten sie mit seriösen Öko-Labels gekennzeichnet sein wie „Blauer Engel“, „natureplus“ oder „ÖkoPlus“. Ausführlichere Informationen dazu kann dir das ausführende Fachhandwerk geben.

Verzichte beim Dämmen auf Mineral- und Steinwolle und verwende stattdessen ökologische Dämmstoffe wie Flachs, Hanf, Holzfaser, Jute, Kork, Zellulose oder Schafwolle. Aber auch Holz und Lehm eignen sich gut. Lacke und Kunststoffe auf Rohölbasis sind tabu. Zum Streichen gibt es auf dem Markt Naturfarben auf Pflanzenbasis. Kalkanstrich oder Kalkputz verhindern nicht nur im Keller Schimmelbildung. Bei Fußbodenbelägen erreichst du eine gute Ökobilanz, wenn du neben Holz Beläge aus Kork, Bambus oder Linoleum verlegst. Natursteinböden, Fliesen und textile Bodenbeläge aus Kokos, Sisal oder Wolle sind ebenfalls ökologisch unbedenklich.

Hinweis: Bei der Sanierung tritt oft schadstoffbelastetes und stark gesundheitsgefährdendes Baumaterial zu Tage wie Asbest, alte Mineralwolle, Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (⁠PAK⁠) oder Holzschutzmittel. Diese musst du fachgerecht entfernen und entsorgen lassen.

 

Förderung deiner energieeffizienten Sanierung

Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) kannst du für einzelne Modernisierungsmaßnahmen (Gebäudehülle, Anlagentechnik, Heizungsanlagen, Heizungsoptimierung) an deinem Ein- oder Zweifamilienhaus einen Zuschuss für deine Investition oder einen Kredit mit Tilgungszuschuss bekommen.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beziehungsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördern neben diesen Maßnahmen zusätzlich alles, was du benötigst, um dein Sanierungsvorhaben vorzubereiten und umzusetzen. Diese Umfeldmaßnahmen können beispielsweise der Ausbau und die Entsorgung der alten Heizung, Erdbohrungen zur Erschließung der Wärmequelle bei Wärmepumpen, der Gerüstaufbau oder erforderliche Wanddurchbrüche sein. Die maximal mögliche Förderhöhe beträgt bei den Einzelmaßnahmen 60.000 Euro pro Wohneinheit.

Alternativ kannst du eine Förderung beantragen, wenn du dein Gebäude zu einem KfW-Effizienzhaus sanierst. Hierfür gibt es ebenfalls einen Zuschuss oder einen Kredit.

Ausführliche Informationen findest du in unseren Blogartikeln zum Thema KfW-Förderung bei Sanierung.

Das sind die Vorteile der energieeffizienten, nachhaltigen und ökologischen Gebäudesanierung:

  • Energiekostenersparnis
  • Wertsteigerung der Immobilie
  • verbesserter Wohnkomfort
  • gesundes Wohnklima
  • Schutz wertvoller Ressourcen
  • reduzierte CO2-Emissionen
  • Verkleinerung deines ökologischen Fußabdrucks
  • spürbarer Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz
  • Unterstützung der regionalen Wirtschaft

Solltest du dich dafür interessieren, dein Gebäude energetisch zu sanieren, können wir dir unseren aktuellen Guide empfehlen.

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