
Persönliche Energiewende
Persönliche Energiewende
Dein net4energy-Essentials Guide
Inhaltsverzeichnis
Wer in Zukunft ein Haus kauft oder erbt, hat nicht viel Freude daran, wenn lange Hitzewellen und Starkregen den Aufenthalt im Garten unerträglich machen und die Bausubstanz schädigen. Damit die Umwelt auch für die nachfolgenden Generationen lebenswert ist, können Hausbesitzer jedoch durch energetische und nachhaltige Gebäudesanierung ihren Beitrag zur Abwendung des Klimawandels leisten.
In Deutschland werden etwa zwei Drittel des Energieverbrauchs der privaten Haushalte für die Raumwärme eingesetzt. Das Einsparpotenzial an Energie und Kohlendioxidemissionen (CO2) ist hier daher ganz besonders groß. Mittels energetischer Sanierung kannst du zwischen 25 und 75 Prozent Energie einsparen. Wie viel du tatsächlich einsparst, ist natürlich individuell verschieden.
Aktuell gibt es 24 Millionen Wohneinheiten, die energetisch sanierungsbedürftig sind. Die Sanierungsrate ist hier bislang über 1 Prozent (bezogen auf Vollsanierungsäquivalente) nicht hinausgekommen. Weil der Wärmesektor immenses Potenzial bietet, die Klimaziele noch zu erreichen, hat die Politik mit dem Klimaschutzgesetz 2030 den Fokus ganz besonders auf diesen Bereich gerichtet. Im Jahr 2030 soll der Ausstoß an CO2 im Sektor Gebäude maximal 70 Millionen Tonnen betragen, was gegenüber 1990 einer Reduktion um 67 Prozent entspricht. Eine Mischung aus mehr Förderung, Information und Beratung, CO2-Bepreisung und Ordnungsrecht sollen dazu beitragen
In der Praxis werden die Begriffe oft miteinander vermischt. Sanierst du zum Beispiel ein undichtes Dach durch Schließen der Löcher, kannst du die Gelegenheit nutzen, auch das Dach zu dämmen. Notwendige Sanierungsmaßnahmen werden hier mit Modernisierungsmaßnahmen verknüpft. Allerdings unterscheidet sich eine Altbausanierung durchaus von Maßnahmen wie Reparatur oder Modernisierung.
Hierbei wird der ursprüngliche, funktionsgerechte Zustand des Hauses wiederhergestellt. Aber auch die Wertsteigerung der Immobilie, indem sie dem aktuellen Stand des Bauens oder der Technik angeglichen wird, zählt dazu. Solche Maßnahmen sind:
Hier geht es vorrangig darum, Schäden am Gebäude zu beheben, um die ursprüngliche Qualität des Hauses wiederherzustellen. Aber auch die Beseitigung von Schadstoffen wie Asbest zählt dazu. Erreicht wird die Sanierung unter anderem durch Maßnahmen wie:
Viele Gründe sprechen für eine Gebäudesanierung. Der so wichtige Klimaschutz ist nur einer davon: Energie- und Kosteneinsparung, mehr Wohnkomfort, gesünderes Wohnklima, Werterhalt und Wertsteigerung deines Hauses, Umwelt- und Klimaschutz.
Die Sanierung ist die einzige Lösung, deinen Energieverbrauch und deine Kosten spürbar zu reduzieren. Wenn du nicht ausreichend dämmst, geht viel Wärme über die Gebäudehülle verloren. Mit der Wärmedämmung und dem Umstieg von Öl und Gas auf effiziente Heizungstechnik und erneuerbare Energien schaffst du die Voraussetzungen, in deinem Eigenheim so wenig wie möglich Energie zu verbrauchen.
Unsanierte Immobilien verschwenden zu viel Energie und verursachen ein ungemütliches Wohnklima. Undichte Fenster, Zugluft und schlecht gedämmte Wände führen dazu, die Heizung entsprechend hochzudrehen. Feuchtigkeit ist ebenfalls ein Problem, mit dem Altbauten zu kämpfen haben. Gedämmte Dächer, Fassaden, Decken und Wände sowie dreifachverglaste Schallschutzfenster bescheren dir ein behagliches Wohnklima.
Wenn du planst, dein Haus im Alter zu verkaufen, dann möchtest du möglichst viel Geld bekommen. Und das hängt maßgeblich vom baulichen und energetischen Zustand ab. Mit niedrigen Betriebskosten und dank der verlängerten Nutzungsdauer überzeugst du fast jeden Käufer.
Laut einer Studie des ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg – von 2021 ist das energetisch schlechteste Drittel der Wohngebäude für die Hälfte der Treibhausgasemissionen in diesem Bereich verantwortlich. Hier ist durch die Sanierung auf GEG-Standard eine jährliche Reduktion von bis zu 64 Millionen Tonnen CO2 realistisch. Das ist immerhin so viel, wie beispielsweise Ungarn emittiert.
Seit 2021 gibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) Richtlinien vor, die du bei der energetischen Sanierung einhalten musst. Eine allgemeine Pflicht zum Dämmen gibt es grundsätzlich nicht. Wohnst du als Eigentümer seit 2002 in einem Ein- oder Zweifamilienhaus, musst du nicht handeln. Es sei denn, du erneuerst beispielsweise über 10 Prozent der Fassade (neuer Außenputz), dann ist diese auch zu dämmen.
Erben und Käufer alter Häuser haben 2 Jahre Zeit, der Dämmpflicht sowie weiteren Vorschriften wie dem Austausch der alten Heizung nachzukommen. Sanierst du einzelne Bauteile am Haus, macht das GEG verpflichtende Vorgaben zum Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Werte). Diese entsprechen den Werten der zuvor gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV).
Dazu brauchst du einen Finanzierungspartner der KfW vor Ort. Direkt bei der KfW geht es leider nicht. Einen Partner findest du in etwa auf der KfWWebsite unter Wohngebäude – Kredit (261, 262). Dort „So funktioniert‘s“ anklicken.
Auf der Website der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) findest du unter „Mit KfW-Förderung Fenster austauschen und Energie sparen“ alle wichtigen Informationen zu den Fördergeldern, Konditionen und wie du vorgehen beziehungsweise an wen du dich wenden musst.
Ja, es gibt auch eine KfW-Förderung für die energetische Sanierung von Eigentumswohnungen. Außerdem sind die Maßnahmen für Barrierefreiheit, Erhöhung des Wohnkomforts und besseren Einbruchschutz in Eigentumswohnungen förderfähig.
Das Gebäudeenergiegesetz schreibt für Neubau und Sanierung eine wirkungsvolle Wärmedämmung vor. Wie kannst du dein Haus dabei ökologisch dämmen lassen?
Beim Neubau ist der Preis für moderne Elektroinstallationen eingeplant. Doch die Kosten, um im Altbau die Elektrik zu erneuern, werden oft unterschätzt.
So verschieden wie die Baustile sind, so verschieden sind auch die Anforderungen an die jeweiligen Sanierungsmaßnahmen. Ein Haus aus den 1920er Jahren weist andere typische Mängel auf als ein Gebäude aus den 1950er, 1970er oder 1990er Jahren. Es sind jedoch meist die gleichen alterstypischen Bauteile und Bereiche, die nach Erreichen eines bestimmten Alters sanierungsbedürftig sind.
Am Baujahr kannst du bereits im Vorfeld erkennen, welche Maßnahmen höchstwahrscheinlich auf dich zukommen. Hast du beispielsweise ein unsaniertes Haus aus den 1950er Jahren geerbt, kann es sein, dass eine Kernsanierung erforderlich ist, damit es den heutigen Anforderungen entspricht. Dazu musst du Mauern, Putz, Dacheindeckung, Dachstuhl, Türen, Fenster, Decken, elektrische Leitungen, Heizungsanlage und sanitäre Einrichtungen sowie Zu- und Abwasserrohre in einen neuwertigen Zustand versetzen. Das kostet reichlich Zeit und vor allem Geld. Allerdings erreichst du so nahezu Neubaustandard. Oft sind jedoch nicht alle dieser Maßnahmen erforderlich.
Das Dach ist bei Altbauten einer der Sanierungsschwerpunkte. Was genau zu machen ist, hängt vom jeweiligen Einzelfall ab. Zu den Maßnahmen zählen:
Die Dämmung der Fassade lässt sich grundsätzlich in 4 Varianten aufteilen:
Liegt ein zweischaliges Mauerwerk mit Hohlschicht vor, bietet sich die Kerndämmung an. Hier wird die Hohlschicht mit einem Dämmstoff ausgefüllt. Wärmeverbundsysteme (WDVS) sind Dämmstoffplatten, die direkt auf der Außenseite der Fassade angebracht und anschließend mit speziellem Mörtel verputzt werden. Bei der hinterlüfteten Vorhangfassade wird die Fassadenbekleidung auf einer Unterkonstruktion, also nicht direkt an der Außenwand befestigt. Die Front besteht aus Dämmstoff und einer an der Hauswand befestigten Verkleidung. Die Innendämmung der Außenwand kommt meist bei denkmalgeschützten Häusern zum Einsatz. Sie gleicht der Außenfassadendämmung und besteht aus Tragkonstruktion, Dämmmaterial und Innenverkleidung.
Die Grundlage für den Fußbodenaufbau bildet die Geschossdecke. In der Regel handelt es sich um Massiv- oder Holzbalkendecken. Für die Sanierung muss das alte Füll- und Dämmmaterial vollständig abgetragen werden. Selbst der gesamte Holzunterbau muss in manchen Fällen ersetzt werden. Der neue Bodenaufbau besteht aus:
Die Regel ist der Komplettaustausch durch Fenster mit beispielsweise 3-fach-Wärmeschutzverglasung. Folgende Rahmenmaterialien stehen zur Verfügung:
Die Elektrik hat eine Lebensdauer von maximal 40 Jahren. Sie funktioniert dann noch, aber alte, brüchige Kabel sind nicht für die Vielzahl an Elektrogeräten ausgelegt, wie wir sie heute nutzen. Schnell kommt es zu einer Überlastung und eventuell zu einem Kabelbrand. Sollen die Kabel im Mauerwerk verlegt werden, musst du das Mauerwerk aufstemmen. Wird der Fußboden saniert, kannst du Kabelschächte unter dem Fußboden beispielsweise im Estrich verlegen oder in Fußbodenleisten unterbringen.
Wasserrohre sind in der Wand verlegt und daher schwer zugänglich. Eine Möglichkeit ist das Aufstemmen der Wände. Die freigelegten alten Rohre werden dann durch neue ersetzt. Kostengünstiger und einfacher ist es, die alten Wasserrohre abzuklemmen und neue auf Putz und hinter einer Vorwandkonstruktion zu verlegen.
Meist reicht es aus, die alte Öl- oder Gasheizung durch effiziente Brennwerttechnik zu ersetzen. Es kommt jedoch auch vor, dass brüchige Rohrleitungen und alte Heizkörper auszutauschen sind.
Für die Umsetzung deiner Sanierungsmaßnahmen benötigst du verschiedene Fachkräfte. Je nach Sanierungsumfang helfen dir diese Expertinnen und Experten:
Dein erster Schritt sollte jedoch die Energieberatung sein. Von einem Energieexperten wirst du ausführlich darüber informiert, wie es energetisch um dein Haus steht und welche Maßnahmen sinnvoll sind. Idealerweise lässt du dir einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) ausarbeiten. Im Rahmen der Bundesförderung hast du dann 15 Jahre Zeit, die empfohlenen Sanierungsmaßnahmen umzusetzen und bekommst zudem einen Förderbonus von 5 Prozent.
Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) gibt es für Sanierungsmaßnahmen einen Investitions- oder Tilgungszuschuss von bis zu 25 Prozent (Gebäudehülle) beziehungsweise von bis zu 55 Prozent (Heizung) der förderfähigen Kosten.
Förderfähig sind nur Maßnahmen, mit denen zum Zeitpunkt der Antragstellung noch nicht begonnen wurde. Um die Förderung zu bekommen, musst du einen Energieeffizienzexperten einbinden. BAFA- und KfW-Zuschussförderung kannst du auf dem jeweiligen Zuschussportal online beantragen. Benötigst du ein KfW-Darlehen, benötigst du einen Finanzpartner der KfW, beispielsweise deine Hausbank.
Du siehst: energetisches Sanieren lohnt sich! Durch Dämmmaßnahmen senkst du den Energieverbrauch für Heizung, Warmwasserbereitung sowie den CO2-Ausstoß spürbar. Mit effizienter Heiztechnik und erneuerbaren Energien schonst du wichtige Ressourcen und die Umwelt. Und du steigerst das Wohnklima sowie den Wert deines Hauses.
Mein Name ist Carsten, ich bin 28 Jahre jung, lebe im Saarland und arbeite als Junior Online Marketing und Event Manager bei net4energy. Wenn du mich fragst, ist die Energiewende ein Muss. Natürlich reißt jeder einzelne von uns keine Bäume aus, aber wenn jeder von uns einen kleinen Teil zur Energiewende beiträgt, können wir großes schaffen. Gerne bin ich der Guide an deiner Seite zu deiner Energiewende im Bereich intelligent wohnen.
Schau dir gerne alle meine Beiträge zum intelligenten Wohnen in unserem Magazin an.