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Was ist ein Hybrid-Auto?

Über diesen Artikel

Lesezeit

5 Minuten

Veröffentlichung

04.06.2020

Letztes Update

29.06.2022

Die wichtigsten Fakten und Merkmale eines Hybrid-Autos

Die Förderung des Umweltschutzes und die Vermeidung von Umweltkatastrophen sind zwei entscheidende Themen, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben beschäftigen. Das ist auch am Autoverkehr nicht spurlos vorbeigegangen. Dort wird vermehrt über Alternativen zum Verbrennungsmotor diskutiert. In diesem Zusammenhang fällt oft das Wort Hybrid-Auto. Im Folgenden werden wir uns daher mit der Frage beschäftigen, was ein Hybrid-Auto eigentlich ist. Außerdem zeigen wir dir die Vor- und Nachteile des Hybridantriebs und erörtern die Frage zur Förderung eines Hybrid-Autos.

Inhalt des Blogartikel

 

Was ist eigentlich ein Hybrid-Auto?

Prinzipiell versteht man unter einem Hybrid-Auto ein Fahrzeug mit 2 oder mehr Antriebsarten. Von praktischer Bedeutung sind aber zurzeit nur die Elektro-Hybride. Sie haben einen Verbrennungsmotor und einen Elektromotor sowie einen Diesel- oder Benzintank. Korrekterweise müssten die Fahrzeuge Hybridelektrokraftfahrzeuge heißen. Von diesen Hybriden gibt es verschiedene Bauweisen mit unterschiedlichen Funktionen.

 

Unterteilung der verschiedenen Hybridantriebe

Hybrid-Autos werden nach verschiedenen Kriterien eingeteilt: nach der Systemstruktur oder nach dem Anteil der verwendeten elektrischen Leistung.

Einteilung nach der Systemstruktur

  • serieller Hybrid
  • paralleler Hybrid
  • Mischhybrid

Serieller Hybrid

Der Verbrennungsmotor treibt einen elektrischen Generator an. Dieser lädt den Akku und stellt die Fahrenergie zur Verfügung. Bei einem kurzfristig höheren Energiebedarf kann Strom aus der Batterie hinzugeschaltet werden. Die Fahrleistung erbringt also immer der Elektromotor.

Paralleler Hybrid

Bei diesem Hybridantrieb können der Elektro- und der Verbrennungsmotor gleichzeitig auf den Antriebsstrang wirken. Dadurch ist es möglich, sowohl den Verbrennungs- als auch den Elektromotor kleiner auszulegen. Damit werden Platz, Gewicht, Kosten und Kraftstoff für den Verbrennungsmotor eingespart. Soll der Elektromotor auch allein als Antrieb dienen, muss er entsprechend größer ausgelegt werden.

Mischhybrid

Mit einer automatischen Kupplung kannst du zwischen der seriellen und der parallelen Betriebsart umschalten.

Einteilung nach der elektrischen Leistung

  • Micro-Hybrid
  • Mild-Hybrid
  • Voll-Hybrid
  • Range Extender
  • Plug-in-Hybrid

Micro-Hybrid

Dies ist eigentlich kein richtiges Hybridfahrzeug, weil es keinen Elektromotor hat. Es besitzt eine Start-Stopp-Automatik. Die Starterbatterie wird über die Bremsenergierückgewinnung, auch Rekuperation genannt, aufgeladen.

Mild-Hybrid

Hier gibt es einen Elektromotor, der den Verbrennungsmotor beim Anfahren und Beschleunigen unterstützt. Die Bremsenergie wird zurückgewonnen. Diese Fahrzeuge verfügen über eine Start-Stopp-Automatik. Sie sind nicht dafür gedacht, nur mit dem Elektroantrieb größere Strecken zurückzulegen. Mit ihnen lassen sich CO2-Emissionen von 10 bis 35 Prozent einsparen.

Voll-Hybrid

Der Voll-Hybrid kann längere Strecken voll elektrisch fahren. Neben der Rekuperation und der Start-Stopp-Automatik gibt es bei diesen Fahrzeugen noch eine Boost-Funktion. Dann arbeiten der Elektro- und der Verbrennungsmotor gleichzeitig als Antrieb.

Range Extender

Der Range Extender (abgekürzt REX, auch Reichweitenverlängerer genannt) dient dazu, die begrenzte Reichweite des reinen Elektroantriebs zu vergrößern. Diese Autos verfügen über einen leistungsstarken Elektromotor, der den normalen Fahrbetrieb übernimmt. Ein schwächerer Verbrennungsmotor springt ein, wenn die Batterie leer ist. Bei einer verringerten Fahrgeschwindigkeit wird diese Batterie dann über den Verbrennungsmotor nachgeladen.

Plug-in-Hybrid

Plug-in-Hybride sind eine Weiterentwicklung, bei der die Batterie des Fahrzeugs nicht nur über den Verbrennungsmotor, sondern auch über eine Steckdose oder eine Wallbox nachgeladen wird. Ihren Namen verdanken sie dem englischen Wort „Plug“, was „Stecker“ bedeutet. Sie sind – mit einer entsprechenden Akkukapazität – darauf ausgelegt, größere Strecken rein elektrisch zu fahren. Der Verbrennungsmotor kann entweder als alleiniger Antrieb dienen oder zum Nachladen der Batterie genutzt werden.

 

Welches Hybrid-Auto solltest du wählen?

Ein Hybrid-Auto hat gegenüber einem reinen Elektroauto den Vorteil der Reichweitensicherheit. Aber welches Hybrid-Auto ist nun das beste? Das hängt davon ab, wie und wo du mit dem Auto fahren willst. Fährst du hauptsächlich in der Stadt, ist ein Range Extender oder ein Plug-in-Hybrid eine gute Wahl. Bei den kurzen Strecken kann dein Hybrid-Auto fast nur auf den Elektroantrieb zurückgreifen. Durch das häufige Anfahren und Bremsen wird viel Energie zurückgewonnen. Diesen Vorteil hast du auch bei Überlandfahrten in einem hügeligen oder bergigen Gelände. Bei längeren Strecken – beispielsweise bei Autobahnfahrten – ist dagegen ein Mild-Hybrid oder ein Voll-Hybrid sinnvoller.

 

Versicherung und Steuern für ein Hybrid-Auto

Die Kfz-Haftpflichtversicherung für ein Fahrzeug mit Hybridantrieb ist günstiger als die für einen reinen Verbrenner. Dazu musst du bei der Versicherung einen speziellen Ökotarif wählen. Aber auch hier lohnt sich der Vergleich der Angebote. Unabhängig vom Anbieter kannst du zusätzlich sparen, wenn du die Haftpflichtprämie jährlich statt halb- oder vierteljährlich bezahlst.

Die Kfz-Steuer (für Benziner) setzt sich aus 2 Komponenten zusammen (Erstzulassung ab 01. Juli 2009):

  • Der vom Hubraum abhängige Anteil: 2 Euro pro 100 ccm
  • Der vom CO2-Ausstoß abhängige Anteil: Hier gibt es eine Freigrenze von bis zu 95 g/km (Erstzulassung ab 1. Januar 2014, davor höher). Der CO2-Ausstoß, der darüber liegt, muss mit 2 Euro pro g/km versteuert werden.

Die meisten Hybridfahrzeuge haben einen CO2-Ausstoß von weniger als 95 g/km. Damit wird für ein Hybrid-Auto nur eine sehr geringe Kfz-Steuer fällig.

 

Förderung des Hybrid-Autos

Plug-in-Hybride können als Neuwagen oder junge Gebrauchte (weniger als 1 Jahr zugelassen) durch den Umweltbonus gefördert werden. Dieser wird zur Hälfte vom Hersteller und zur Hälfte als Bundeszuschuss gezahlt.

Er beträgt für ein Hybrid-Auto mit einem Listenpreis von bis zu 40.000 Euro zurzeit 4.500 Euro für einen Neuwagen. Liegt der Listenpreis über 40.000 Euro, beträgt der Umweltbonus 3.750 Euro.

Für junge Gebrauchte gibt es eine einheitliche Förderung von 3.750 Euro. Eine Voraussetzung für die Förderung ist eine Antragstellung spätestens 1 Jahr nach dem Kauf des Fahrzeugs. Außerdem darf für das Hybridfahrzeug bisher noch keine Förderung in Anspruch genommen worden sein.

Informiere dich am besten auf der Website des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle), ob dein Hybrid-Auto für eine Förderung infrage kommt. Die erwähnten Prämien sind nämlich unter anderem an gewisse Erstzulassungstermine gebunden.

 

Einsatzbereiche für das Hybrid-Auto abwägen

Trotz des höheren Preises für ein Hybrid-Auto im Vergleich zu einem Verbrenner kann sich die Anschaffung durchaus auch finanziell lohnen. Das hängt allerdings stark von deiner Nutzung des Fahrzeugs ab. Sinnvoll ist der Hybridantrieb vor allem, wenn du viel im Stadtverkehr fährst. Dann kannst du hauptsächlich den Elektromotor nutzen, der nur geringe Verbrauchskosten produziert. Zusätzlich sparst du durch die Rekuperation bei den häufigen Bremsvorgängen im Stadtverkehr. Im Gegensatz zum reinen Elektroauto hast du bei einem Hybridfahrzeug eine größere Reichweite und bist nicht auf das rechtzeitige Finden einer Ladestation angewiesen. Die Vor- und Nachteile haben wir dir im Folgenden noch einmal übersichtlich aufgelistet.

Vorteile des Hybrid-Autos

  • Ein Hybridfahrzeug hat eine größere Reichweite als ein reines Elektroauto.
  • Durch den stets vorhandenen zusätzlichen Verbrennungsmotor bist du nicht so stark von einem gut ausgebauten Ladestationen-Netz abhängig.
  • Bei reinen Stadtfahrten kannst du durch die Rückgewinnung der Bremsenergie bis zu 25 Prozent Treibstoff einsparen.
  • Durch die Treibstoffeinsparung wird im Fahrbetrieb wesentlich weniger CO2 ausgestoßen.
  • Bei Verwendung des Elektromotors sinkt der Geräuschpegel des Fahrzeugs.
  • Für die Anschaffung des Hybridfahrzeugs kannst du unter bestimmten Bedingungen eine Förderung bekommen.
  • Ein Hybridfahrzeug ist in der Kfz-Steuer und der Kfz-Haftpflichtversicherung billiger als ein Benziner oder Diesel.

Nachteile des Hybrid-Autos

  • Ein Hybridfahrzeug ist in der Anschaffung teurer als ein Auto mit reinem Verbrennungsmotor.
  • Durch die beiden Motoren ist das Auto schwerer als beispielsweise ein Benziner. Bei langen Fahrten kann dies zu einem höheren Verbrauch führen.
  • Der Tank ist in der Regel kleiner als bei einem Verbrenner. Damit hat das Fahrzeug bei langen Autobahnfahrten eine geringere Reichweite.
  • Für die Herstellung des Akkus kommen endliche Rohstoffe, wie beispielsweise Seltene Erden, zum Einsatz. Deren Gewinnung belastet die Umwelt.
  • Der Akku hat nur eine begrenzte Lebensdauer.
  • Wenn du einen Plug-in-Hybriden fährst, hängt dessen Umweltfreundlichkeit davon ab, wie der Strom produziert wird. Ökostrom hat eine ganz andere Umweltbilanz als Strom aus Kohlekraftwerken.
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