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Wallbox-Förderungen auf einen Blick

Über diesen Artikel

Lesezeit

7 Minuten

Veröffentlichung

26.01.2022

Letztes Update

04.10.2022

Wallbox-Förderung: Mehr Durchblick für Verbraucher

Die private Wallbox-Förderung soll laut „Masterplan Ladeinfrastruktur“ einen größeren Stellenwert einnehmen. Bislang wurden vor allem öffentliche Ladestationen gefördert.

Inhalt des Blogartikels

Bundesregierung stellte bereits hunderte Millionen Euro für Förderung von Wallboxen bereit

Neben den hohen Anschaffungskosten für Elektroautos hakt es bei der Elektromobilität vor allem an der Ladeinfrastruktur. Insbesondere große Energieanbieter betreiben öffentlich zugängliche Ladestationen. Für den privaten Bereich fehlen hingegen nach wie vor weitgehend bundeseinheitliche Regelungen. Zwar hat der ehemalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) im Oktober 2020 bekanntgegeben, dass für die private Wallbox-Förderung im Rahmen des „Masterplans Ladeinfrastruktur“ zusätzlich 200 Millionen Euro bereitgestellt werden. Allerdings ist dieser Fond bereits Ende 2021 erschöpft worden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat die neue Regierung noch keine expliziten Angaben zur Förderung von Wallboxen getätigt.

KfW förderte Wallboxen

Viele Besitzer von Elektroautos durften sich Ende November 2020 darüber freuen, dass neben den unterschiedlichen regionalen Förderungen erstmals auch ein bundesweiter Zuschuss für Ladestationen ins Leben gerufen wurde. Insgesamt stand der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ein Topf von 800 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Summe war gut ein Jahr nach ihrer Bereitstellung jedoch wieder aufgebraucht. Da aktuell nicht feststeht, ob dieses Förderprogramm damit beendet oder doch noch eine Wiederaufnahme zu erwarten ist, lohnt sich womöglich ein Blick auf die zuletzt geltenden Eckpunkte der bundesweiten Wallbox-Förderung durch die KfW:

  • Gefördert wurden neue Wallboxen oder Ladestationen.
  • Pro Ladepunkt konntest du einen Antrag für 900 Euro Zuschuss stellen (das galt auch für Ladestationen mit mehreren Ladepunkten).
  • Die Ladestation musste eine Ladeleistung von genau 11 kW (Kilowatt) haben. Stärkere Geräte konnten entsprechend in ihrer Ladeleistung reduziert werden.
  • Die Gesamtkosten mussten mindestens 900 Euro betragen.
  • Die Ladestation musste über eine intelligente Steuerung verfügen, um mit weiteren Komponenten des Stromnetzes kommunizieren zu können.
  • Weiterhin förderfähig waren Kosten für ein Energiemanagementsystem zur Steuerung von Wallbox beziehungsweise Ladestation.
  • Die Kosten für den Einbau wurden ebenfalls gefördert.
  • Die Kosten für den benötigten 400-Volt-Starkstromanschluss (zum Beispiel Installation, Geräteeinstellung) waren auch förderfähig.

Bis zum Schluss vergab die KfW ihre Fördermittel nur für privat genutzte Wallboxen und Ladestationen, die nicht öffentlich zugänglich waren. Den Antrag konnten sowohl Besitzer von Wohneigentum als auch Mieter stellen.

Warum ist der Bundesregierung die private Wallbox-Förderung so wichtig?

Bisher wurden vor allem gewerbliche Ladestationen gefördert. Laut Angaben des Ministeriums laden 75 bis 85 Prozent der Besitzer die meisten Elektrofahrzeuge von zu Hause und am Arbeitsplatz auf – und weniger im öffentlichen Parkraum. Daher hat sich der Staat im Zuge dieses Förderprogramms an bis zu 50 Prozent der Kosten für den Ausbau gewerblicher und privater Ladestationen beteiligt. Durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur sollen letztendlich Fortschritte beim gewünschten Durchbruch der Elektromobilität gelingen.

Die angestrebten Klimaziele, die bis 2030 erreicht werden sollen, stehen bereits jetzt auf der Kippe. Neben den finanziellen Aspekten wurden zudem Änderungen beim Mietrecht, beim Wohneigentumsrecht, bei den Bauordnungen beziehungsweise Garagenverordnungen sowie bei der Richtlinie zur Gebäudeeffizienz für Wohngebäude notwendig. Da diese zum Großteil die Gesetzgebung der Bundesländer betreffen, gibt es folglich auch weiterhin keine bundeseinheitliche Regelung für viele Bereiche der Wallbox-Förderung. Hinzu kommt, dass in vielen Bundesländern einzelne Städte und Kommunen eigene Förderprogramme (zum Beispiel über die örtlichen Stadtwerke) auflegen sowie Energieanbieter und Autohersteller ebenfalls mit Zuschüssen winken.

Welche Rolle spielt der Umweltbonus bei den Förderprogrammen?

Die Förderung der Elektromobilität hat 2020 durch Erweiterungen der Förderprogramme insgesamt einen großen Schub erhalten, der sich unter anderem bei den stark gestiegenen Zulassungszahlen für Elektroautos und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge bemerkbar macht. Der ohnehin bereits großzügige Umweltbonus, der 2016 erstmals aufgelegt wurde, hat sich im Rahmen des Corona-Konjunkturpakets stark erhöht. Statt den seit 2019 gültigen 6.000 Euro gibt es inzwischen bis zu 9.000 Euro (bis Ende 2022), wovon die Hersteller 3.000 Euro zum Umweltbonus betragen. Die genaue Höhe des individuellen Umweltbonus hängt maßgeblich vom Nettolistenpreis des Basismodells ab. Den maximalen Betrag gibt es nur für Fahrzeuge, die vollelektrisch betrieben werden und deren Nettolistenpreis unterhalb von 40.000 Euro liegt. Darüber gelten entsprechende Abzüge.

Übrigens: Du erhältst auch für die Anschaffung gebrauchter Elektrofahrzeuge unter bestimmten Voraussetzungen entsprechend reduzierte Umweltprämien.

 

Welche Regeln gelten in den Bundesländern für die Wallbox-Förderung?

Die bereits angesprochenen Unterschiede in diversen Bereichen der Landesgesetzgebung führen zu einem wahren Förderdschungel für Wallboxen beziehungsweise Ladestationen und Elektroautos. Einige Bundesländer haben noch gar keine Regelungen getroffen oder bereits bestehende auslaufen lassen. Wir versuchen dennoch, dir einen Überblick über die Förderprogramme der Bundesländer zu geben.

Beachte: Aufgrund der Vielzahl an Förderprogrammen auf regionaler Ebene können wir unmöglich alle einzeln im Beitrag auflisten. Gerade bei den kommunalen Angeboten, die oft Stadtwerke oder private Energieversorger auflegen, kann es kurzfristige Änderungen oder Streichungen geben. Bitte informiere dich also entsprechend bei den für deinen Wohnort maßgeblichen Stellen. Solltest du Informationen oder Links zu Förderprogrammen haben, die in dieser Aufzählung fehlen, kannst du sie gern in die Kommentare unter den Beitrag schreiben – damit hilfst du anderen Verbrauchern, die auf der Suche nach Informationen sind.

Anmerkung: Die Länderprogramme beziehen sich nicht zwangsläufig auf die rein private Wallbox- und Elektroautonutzung. Die folgenden Angaben enthalten beispielsweise auch Fördermittel für Elektrotaxis und entsprechende Ladestrukturen oder leichte Nutzfahrzeuge, die gewerblich genutzt werden.

Baden-Württemberg

Wer in Baden-Württemberg ein Elektroauto besitzt und gleichzeitig dazu eine Photovoltaikanlage betreibt, der kann sich seit dem 01.12.2021 über einen Zuschuss von 1.000 Euro freuen. Der Anschluss eines privaten Ladepunkts erhöht die Summe abermals um weitere 500 Euro. Obendrein bestehen auch Angebote von Kommunen und Energieversorgern.

  • Die Stadtwerke Karlsruhe stellen Unternehmen bis zu 340 Euro für die Anschaffung einer Wallbox in Aussicht.
  • Rastatt: Die Stadtwerke fördern die Anschaffung von privaten Wallboxen durch Kunden des Energieversorgers mit 100 Euro.

Bayern

Ein Förderung für private Ladepunkte gibt es im Freistaat derzeit nicht. Der Fokus liegt weiterhin auf dem Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. So trat Ende 2021 ein Gesetz in Kraft, welches die Bezuschussung von frei zugänglichen Ladepunkten bis Ende 2024 sicherstellt. Nichtsdestotrotz existieren alternative bzw. regionale Förderprogramme, welche die Gesamtkosten deiner persönlichen Energiewende dämpfen.

  • Dachau: Förderung der Stadtwerke in Höhe von 125 Euro für die Installation einer Wallbox. Die Auszahlung erfolgt mit je 25 Euro pro Jahr.
  • Nürnberg: 50 Euro Zuschuss gibt es vom Energieversorger N-ERGIE für die eigene Ladestation.

Berlin

Auch Berlin bietet derzeit keine Förderung für private Wallboxen an. Für die betriebliche Nutzung stehen hingegen eine Übernahme der halben Kosten bei einer Deckelung von 2.500 Euro bereit.

Brandenburg

In diesem Bundesland besteht gegenwärtig nicht die Möglichkeit, einen Antrag auf eine private Wallbox-Förderung zu stellen. Im Umkehrschluss sind jedoch die Energeversorger Brandenburgs besonders aktiv.

Bremen

Auch der Stadtstaat Bremen stellt momentan keine Unterstützung beim Kauf einer Wallbox in Aussicht.

Hamburg

Die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) fördert im Rahmen des ELBE-Projekts (Electrify Buildings for Electric Vehicles) Ladestationen von beispielsweise Grundeigentümern, Vereinen und Stiftungen mit bis zu 60 Prozent der Kosten (inklusive Beschaffung, Installation und Inbetriebnahme). Damit unterscheidet sich Hamburg nicht nur von den übrigen Stadtstaaten, sondern auch von den meisten regionalen Förderprogrammen insgesamt.

Hessen

In Hessen hängt die Förderung ganz vom Wohnort ab, da lediglich einzelne Kommunen und Energieversorger die Anschaffung bzw. Installation eines Ladepunkts fördern. Hessen selbst stellt keine landesweiten Mittel zur Verfügung.

  • Kreis Marburg-Biedenkopf: Die Förderung beträgt hier 200 Euro für einen privaten Ladepunkt. Voraussetzungen sind unter anderem der Bezug von rein ökologischem Strom und der besitz eines Elektroautos. Plug-in-Hybride sind leider ausgeschlossen.
  • Darmstadt: Der Versorger ENTEGA zahlt Ökostrom-Kunden 100 Euro für die Installation der privaten Wallbox.
  • Limburg an der Lahn: Die Stadt fördert Ladestationen mit gleich 300 Euro. Schon wie im Kreis Marburg-Biedenkopf gilt, dass der Strom ausschließlich aus regenerativen Quellen zu stammen hat.

Mecklenburg-Vorpommern

Es gibt keine direkte Förderung für Ladestationen. Aber bis zu 50 Prozent (in Ausnahmefällen auch 60 Prozent) der zuwendungsfähigen Ausgaben für Maßnahmen zum Einsatz alternativer, nicht fossiler Kraftstoffe beziehungsweise Antriebe werden übernommen.

Niedersachsen

Schon seit dem Jahr 2014 fördert das Bundesland Ladestationen im öffentlichen Bereich, die an ÖPNV-Stationen errichtet werden. Zudem besteht derzeit ein weiterer Schwerpunkt für die Bezuschussung von Firmen-Ladestationen. Ein landesweites Programm für die Förderung von privaten Wallboxen besteht gegenwärtig allerdings nicht.

  • Hannover: Kunden von enercity erhalten 200 Euro Bonus für eine private Wallbox, die bereits aus dem KfW-Fond gefördert wird. Da dieser mittlerweile erschöpft ist, ist auch der Zuschuss durch enercity zur Zeit pausiert.
  • Die Stadtwerkegruppe Delmenhorst erstattet dir beim Kauf ihres Rundum-Sorglos-Pakets für Wallboxen eine Gutschrift von 100 Euro für ökologischen Strom.

Nordrhein-Westfalen

Nicht-öffentliche Ladestationen und Wallboxen werden großzügig durch Landesförderprogramme unterstützt. Außerdem kannst du bei der NRW.BANK Darlehen zur Anschaffung von Elektrofahrzeugen bekommen.

  • Die Stadtwerke Solingen stellen Kunden, welche den kompletten Wallbox-Anschluss im Zuge ihres eigenen Service-Pakets in Anspruch nehmen, in Aussicht, ein Jahr lang kostenlos an ihren öffentlichen Tankstellen tanken zu können. Zudem gewährt ein Werbesticker auf dem Elektroauto einen einmaligen Bonus von 500 Euro.
  • Düsseldorf fördert eine Wallbox mit bis zu 2.000 Euro bei der Installation in Bestandsbauten. Bei Neubauten sind es ein Zuschuss von 1.000 Euro.
  • Wuppertal: WSW-Kunden bekommen eine pauschalen Betrag von 300 Euro für ihren Ladepunkt. Dieselbe Summe ist desweiteren auch für den Kauf eines Elektroautos vorgesehen.
  • Stadtwerke Lüdenscheid: Du erhältst eine Förderung von 250 Euro als Nutzer des KlimaFair-Stromtarifs.

Rheinland-Pfalz

Keine landesweite Förderung der Landesregierung für Ladestation oder Wallbox.

  • Stadt Mainz: Du erhältst als Stromkunde der Mainzer Stadtwerke 400 Euro für eine Wandladestation.
  • Kaiserslautern: SWK-Kunden erhalten beim Kauf einer Wallbox ihren Strom das erste Jahr über kostenlos. Im Folgejahr folgt noch einmal ein Guthaben von 69 Euro.

Saarland

Aktuell gibt es keine Landesförderprogramme für Ladestationen. Auch die größten Städte des Bundeslandes bieten gegenwärtig keine alternativen Förderprogramme an.

Sachsen

Die entsprechenden Subventionen sind in Sachsen an die zusätzliche Einrichtung eines Stromspeichers gebunden. In diesem Fall gibt es 1.500 Euro.

  • Auch in Chemnitz hat der dortige Energieversorger “eins energie in sachsen” seinen Zuschuss von der KfW-Förderung abhängig gemacht.  

Sachsen-Anhalt

Aktuell liegen keine Pläne für eine Landesweite Förderung von Ladestationen vor. Selbiges gilt ebenso für die größten Städte in Sachsen-Anhalt.

Schleswig-Holstein

Beim Kauf einer privaten Ladestation oder Wallbox erhältst du eine Förderung von bis zu 800 Euro (Wallbox: 400 Euro, Installation und Anschluss: 400 Euro). Die Summe begrenzt sich dabei in beiden Fällen auf 50 Prozent der förderfähigen Kosten.

Thüringen

Das Bundesland fördert Unternehmen bei der Anschaffung und Installation von Ladesystemen für alternativ angetriebene Fahrzeuge mit bis zu 75 Prozent der Investitionskosten (maximal 15.000 Euro pro Ladestation). Private Anschaffungen sind vorerst nicht beinhaltet.

  • Stadtwerke Jena-Pößneck: Hier gibt es einen Zuschuss von 300 Euro bei Kauf oder Pacht einer Wallbox.

Hinweis: Manche Förderprogramme sind nur in Verbindung mit der Anschaffung von Elektrofahrzeugen verfügbar. Einige Bundesländer fördern weder Ladestationen noch Elektroautos, zahlen aber für andere alternative Fortbewegungsmittel Zuschüsse, etwa für E-Bikes und Pedelecs. Informationen bekommst du an deinem jeweiligen Wohnort.

 

Keine Förderung für deine Wallbox in Sicht? Selbst aktiv werden, kann helfen

Manchmal sind auf den ersten Blick keinerlei Zuschüsse oder Fördermittel für den Kauf einer Wallbox oder die Installation von Ladestationen an bestimmten Wohnorten verfügbar. Oft sind Programme nicht bekannt, laufen demnächst aus oder werden gerade neu aufgelegt. Daher solltest du dich vor dem Kauf der Wallbox immer bei deiner zuständigen Kommune oder Stadt über Möglichkeiten für eine Förderung erkundigen. Insbesondere die regionalen Energieanbieter bieten ihren Kunden Zuschüsse an (oft an den Bezug von Ökostrom gekoppelt). Kommen genug Anfragen zusammen, legen Unternehmen bisweilen regionale Förderprogramme auf.

Es kann sich also lohnen, sich mit Gleichgesinnten zusammenzutun und anderen Hinweise auf Fördermöglichkeiten zu geben, um ihnen die Entscheidung für die Elektromobilität zu erleichtern. Am einfachsten ist es natürlich, wenn du ihnen einen Link zu unseren Informationsseiten gibst und diesen Beitrag teilst.

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