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Braucht ein E-Auto eine Umweltplakette?

Über diesen Artikel

Lesezeit

3 Minuten

Veröffentlichung

15.07.2022

Letztes Update

07.09.2022

Nur besonders schadstoffarme Fahrzeuge dürfen in Umweltzonen einfahren. Notwendig ist dafür eine gültige Umweltplakette – gilt diese Regelung auch für E-Autos? Mehr dazu hier.

Inhalt des Blogartikels

Was ist eine Umweltplakette?

Bereits ab 2007 wurden in Deutschland Umweltzonen eingerichtet, die die Einfahrt von Kraftfahrzeugen beschränken. Meist handelt es sich dabei um Innenstädte. Sinn der Maßnahme ist die Verringerung der verkehrsbedingten Belastung mit Feinstaub und Stickoxiden, da diese Schadstoffbelastungen sehr gesundheitsschädlich sind.

Kraftfahrzeuge werden nach ihrem Schadstoffausstoß in die Abgasnormen EURO 1 bis 6 eingeteilt. Ausgehend von der Abgasnorm erfolgt die Einordnung in Schadstoffgruppen, die wiederum durch die Umweltplaketten gekennzeichnet werden. Dabei handelt es sich um ein farbiges rundes Klebeschild, das du von innen in die rechte untere Ecke der Windschutzscheibe deines Fahrzeugs kleben musst.

Arten von Umweltplaketten

Welche Umweltplakette du erhältst, hängt von der Schadstoffklasse deines Fahrzeugs ab:  

  • Schadstoffgruppe 1: Keine Umweltplakette (bei Euro 1 oder schlechter)
  • Schadstoffgruppe 2: Rote Umweltplakette (bei Euro 2 oder Euro 1 mit einem zusätzlichen Partikelfilter)
  • Schadstoffgruppe 3: Gelbe Umweltplakette (bei Euro 2 mit einer Partikelfilternachrüstung oder Euro 3)
  • Schadstoffgruppe 4: Grüne Umweltplakette (bei Euro 4 oder Euro 3 mit einem Partikelfilter)

Bei EURO 5 oder 6 gibt es ebenfalls die grüne Umweltplakette. Die Umweltschutzzonen erfordern fast ausschließlich eine grüne Plakette, um einfahren zu dürfen. Da es bei der Einrichtung der Umweltschutzzonen und der Plaketten vor allem um die Feinstaubbelastung geht, werden die Klebeschilder auch als Feinstaubplaketten bezeichnet.

Gilt die Pflicht zur Führung einer Umweltplakette für alle Kraftfahrzeuge?

Die Umweltplakette ist seit 2008 in den deutschen Umweltzonen für alle Pwk, Lkw und Busse Pflicht. Es gibt allerdings auch einige Ausnahmen, und zwar für:

  • Notarztwagen
  • Krankenwagen mit Sonderkennzeichnung
  • Motorräder
  • Mopeds
  • Trikes
  • Zugmaschinen für land- und forstwirtschaftliche Geräte
  • Oldtimer

Eine Umweltplakette ist übrigens nur dann Pflicht, wenn du tatsächlich in eine Umweltzone einfährst. Außerhalb dieser ist die Führung nicht verpflichtend.

 

Ist eine Umweltplakette für Elektroautos notwendig?

Tatsächlich musst du auch als Besitzer eines Elektroautos eine Umweltplakette an der vorgeschriebenen Stelle anbringen. Das E-Kennzeichen reicht hierfür nicht aus: Bislang gibt es in Deutschland keine gesetzliche Regelung, die das E-Kennzeichen mit der Plakette gleichsetzen würde.

Dass auch ein Elektroauto eine Umweltplakette braucht, scheint zunächst unverständlich. Schließlich fährt ein E-Auto schadstofffrei und verfügt noch nicht einmal über einen Auspuff. Aber leider werden Feinstäube nicht nur von Verbrennungsmotoren emittiert. Auch der Abrieb der Gummireifen von Fahrzeugen auf der Straße trägt erheblich zur Feinstaubbelastung bei. Und das trifft eben auch auf Elektrofahrzeuge zu.

Da E-Autos aber ansonsten keine Schadstoffe ausstoßen, steht ihnen die grüne Umweltplakette zu. Die Erteilung ist demnach reine Formsache. Zumindest trifft das für batterieelektrische und Fahrzeuge mit Brennstoffzelle zu – bei Hybridfahrzeugen richtet sich die Einstufung nach der Schadstoffgruppe des Verbrennungsmotors.

Das E-Kennzeichen befreit zwar nicht von der Pflicht zur Umweltplakette, einige Städte und Gemeinden gewähren für solche Fahrzeuge jedoch andere Vorteile, wie zum Beispiel kostenfreies Parken im Innenstadtbereich.

 

Kosten für eine Umweltplakette

Die Kosten für eine Umweltplakette sind unabhängig vom Antriebssystem des Fahrzeugs. Sie liegen, je nach Anbieter, zwischen 5 und 20 Euro. Die Plakette erhältst du bei der Zulassungsstelle sowie bei allen staatlich zugelassenen Stellen, die Abgasuntersuchungen durchführen. Mittlerweile geht das sogar per Post oder online.

Du rufst online das PDF-Bestellformular ab, kopierst deinen Fahrzeugschein inklusive Emissionsschlüsselnummer auf das Formular und schickst es unterschrieben per Brief, Fax oder E-Mail an die ausstellende Stelle (z. B. TÜV). Die Plakette bekommst du anschließend per Post zugeschickt.

Gerade Fahrer von E-Autos missachten hin und wieder die Plakettenpflicht, weil sie von der Emissionsfreiheit ihrer Fahrzeuge ausgehen. Wirst du ohne Plakette in einer Umweltzone erwischt, wird auch für Fahrer von Elektrofahrzeugen ein Bußgeld in Höhe von 80 Euro fällig. Das ist ein Mehrfaches der Kosten, die du einmalig für die Erteilung einer Feinstaubplakette zu zahlen hast.

 

Umweltzone: Daran erkennst du sie

Der Beginn einer Umweltzone ist durch ein Verkehrsschild gekennzeichnet. Es ist ein viereckiges Schild mit weißem Grund und schwarzem Rand. Auf dem Schild befindet sich ein roter Kreis, wie bei einem Gebotsschild, mit der Inschrift "Umwelt". Unter dem Kreis steht das Wort "Zone". Darunter ist die Umweltplakette in der Farbe abgebildet, die zum Befahren der Umweltzone berechtigt. Eventuell befindet sich unter dem beschriebenen Schild noch ein Zusatzschild, das die Entfernung bis zum Beginn der Umweltzone anzeigt.

 

Fazit: Umweltplakette für E-Autos Pflicht

Elektroautos fahren emissionsfrei und damit umweltfreundlich. Daher ist es auf den ersten Blick unverständlich, dass auch für Elektroautos die Pflicht zum Führen einer Umweltplakette besteht. Aber die gesetzlichen Regelungen in Deutschland schreiben das so vor. Hintergrund der Einrichtung von Umweltzonen und der Einführung der Umweltplaketten war das Bestreben, die Belastung der Luft mit gesundheitsschädlichem Feinstaub und Stickoxiden zu verringern. Und selbst reine Elektrofahrzeuge produzieren durch den Abrieb ihrer Reifen auf der Straße Feinstaub.

Reine batterieelektrische und Fahrzeuge mit Brennstoffzelle haben Anspruch auf die Erteilung der grünen Feinstaubplakette, die zur Einfahrt in alle bislang eingerichteten Umweltzonen berechtigt. Bei Hybridfahrzeugen richtet sich die Erteilung der Plakette nach der Einstufung des Verbrennungsmotors im Antriebssystem in eine Schadstoffgruppe.

Die Plaketten gibt es bei den Zulassungsstellen und allen Prüforganisationen, die Abgasprüfungen vornehmen. Mittlerweile können sie auch online angefordert werden.

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