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Ladesäulen in Deutschland

Über diesen Artikel

Lesezeit

4 Minuten

Veröffentlichung

01.04.2021

Letztes Update

26.09.2022

Ladesäulen in Deutschland

Um den Verkehr umweltfreundlicher zu gestalten, entscheiden sich immer mehr Menschen für Elektroautos. Doch gibt es dafür ausreichend Ladesäulen in Deutschland?

Inhalt des Blogartikels

Was genau ist eigentlich eine Ladesäule?

Eine Möglichkeit für mehr Umweltschutz im Verkehr ist die Elektromobilität bzw. eMobility, also der Wechsel von Benzin und Diesel zu Strom als antreibende Energie für dein Fahrzeug. Für Elektroautos müssen sich die Tankstellen umrüsten und neben Zapfsäulen auch Starkstromsteckdosen – sogenannte Ladestationen bzw. Ladesäulen – anbieten.

In ihrem Aufbau ähneln die Ladepunkte einer Zapfsäule. Aufgrund dessen werden sie umgangssprachlich auch als „Stromtankstelle“ bezeichnet. Hier kannst du den Akku deines Elektroautos aufladen. Ladestationen findest du aber nicht nur an Tankstellen. Derzeit gibt es bereits etwa 40.000 öffentliche und halböffentliche Ladesäulen in Deutschland, Tendenz steigend.

Es existieren normale Ladepunkte (AC-Laden) und Schnellladepunkte (DC-Laden). Während du an einer AC-Ladestation etwa 1 bis 5 Stunden stehen musst, um die Autobatterie des Elektroautos aufzuladen, dauert der Ladevorgang bei einer DC-Ladestation nur 30 bis 60 Minuten.

 

Welche Ladesäule passt zu meinem Fahrzeug?

Du kannst dein Elektroauto nicht an jeder Ladesäule in Deutschland aufladen – genauso, wie du einen Benziner nicht mit Diesel betanken solltest. Achte besonders auf die Ladeleistung deines Elektroautos und den Steckertyp.

Benötigte Ladeleistung

Um eine Schnellladestation nutzen zu können, muss dein Fahrzeug eine Ladeleistung von mindestens 22 Kilowattstunden (kWh) vorweisen. Elektroautos mit einer geringeren Ladeleistung sowie Hybrid-Autos kannst du leider nicht an Schnellladepunkte anschließen. Dafür musst du eine AC-Ladestation suchen.

Benötigter Steckertyp

Du brauchst den passenden Steckertyp, um Ladesäulen nutzen zu können. Bei den Steckertypen sind aktuell hauptsächlich 3 Varianten auf dem Markt erhältlich:

Mit dem Typ-2-Stecker kannst du dein Elektroauto an jeder europäischen AC-Ladestation aufladen und mit dem CCS-Stecker jede europäische AC- und DC-Anlage anfahren. Der japanische CHAdeMO-Stecker wird leider nicht an allen Ladesäulen unterstützt.

 

So findest du passende Ladesäulen in Deutschland

Die Bundesnetzagentur führt ein Register mit Ladesäulen in Deutschland und bietet dir eine interaktive Ladesäulenkarte, welche dir die Ladeinfrastruktur zeigt. Dafür kannst du Orte ganz einfach heranzoomen und in der Menüleiste oben rechts die 4 Filter-Symbole nutzen. Sie helfen dir dabei, die passende Ladestation zu finden:

  • Bei dem 1. Symbol kannst du den Steckertyp deines Elektrofahrzeugs auswählen. Dementsprechend zeigt dir die Karte nur Ladestationen in Deutschland an, die mit deinem Stecker kompatibel sind.
  • Mit einem Klick auf das 2. Symbol erkennst du anhand von farblichen Markierungen, wie viele Ladestationen es in den einzelnen Bundesländern gibt. Hier kannst du zum Beispiel sehen, dass es in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westphalen mit jeweils über 2.500 Ladepunkten bis jetzt die meisten öffentlichen Ladensäulen in Deutschland gibt.
  • Unter dem 3. Symbol filterst du nach AC- und DC-Ladestationen bzw. Normalladestationen und Schnellladestationen.
  • Das 4. Symbol steht für deine persönliche Suche im Umkreis. Dort kannst du deine Adresse oder deinen aktuellen Standpunkt angeben. Die Karte zeigt dir daraufhin an, wo in deiner Nähe passende Ladestationen stehen.

Wie zahle ich an einer Ladesäule in Deutschland?

Die Bezahlsysteme von Ladesäulen werden zunehmend vereinfacht und verbessert. Problematisch ist bei der Abrechnung, dass es den Ladestationen an geeichten Zählern fehlt, wie du sie an Benzin- und Diesel-Zapfsäulen vorfindest. Bisher war es so, dass du dir zum Laden deines Elektroautos bei deinem örtlichen Stromanbieter eine Ladekarte besorgen musstest, die du dann aber nur an den Ladesäulen deines Heimatortes verwenden konntest.

Durch das sogenannte Roaming geht es heute einfacher. Ähnlich wie bei einem Handy, mit dem du auch im Ausland telefonieren kannst, schließt du mit deinen örtlichen Stadtwerken einen Roaming-Vertrag für Elektromobilität ab. So kannst du dein Elektroauto nicht nur in deiner Heimatstadt, sondern in ganz Deutschland und sogar in vielen europäischen Ländern aufladen. Die Abrechnung bekommst du dann von deinem örtlichen Stromanbieter.

Darüber hinaus werden neu installierte Ladesäulen mit einem System zur Karten- oder Barzahlung versehen, sodass du in Zukunft genauso unkompliziert Strom „tanken“ kannst wie Benzin oder Diesel an der Tankstelle.

 

Was kostet das Laden eines Elektroautos?

Die Preise für das Laden deines Elektrofahrzeugs liegen aufgrund der unterschiedlichen Anbieter oft weit auseinander. Grundsätzlich ist eine Schnellladung an einer DC-Säule teurer als eine Ladung an einer normalen AC-Ladestation. Je nach Größe und Leistung deines Fahrzeugs musst du mit Ladekosten von 12 bis 25 Euro pro vollständiger Ladung rechnen. Einige Betreiber erheben eine Grundgebühr oder Extrakosten für den Roaming-Service. Manche Versorger bieten auch Sondertarife an – zum Beispiel, wenn du dein Elektroauto nachts an die Ladestation bringst.

Die Entwicklung der Ladeinfrastruktur ist nicht abgeschlossen. Viele Ladepunkte rechnen sich für die Betreiber noch nicht. Anders ist das bei einigen Bau- und Supermärkten. Sie locken die Kunden mit kostenlosen Ladesäulen zur Aufladung des Elektrofahrzeugs. Das geht aber in der Regel nur während der Öffnungszeiten. Gratis-Ladestationen findest du auch oft in Innenstädten, an Markt- oder Bahnhofsvorplätzen und bei der Stadtverwaltung. Städte streben mit diesem Angebot ein umweltbewusstes Image an. Ladepunkte an Autobahnraststätten und Tankstellen sind im Normalfall kostenpflichtig.

 

Sollte ich das Elektroauto zuhause oder öffentlich laden?

Beim Laden an öffentlichen Stationen sind nicht nur die unterschiedlichen Preise und Zahlungsmethoden problematisch, sondern auch die anderen Nutzer. Ladestationen mit mehreren Ladepunkten – also Anschlüssen – gibt es eher selten. An den meisten kannst du nur 1 Fahrzeug laden. Wenn du also deinen Ladepunkt gefunden hast, kann es durchaus sein, dass er gerade besetzt ist. Da wir von Ladezeiten über mehrere Stunden sprechen, ist das nicht gerade praktisch. Vereinzelt gibt es die Möglichkeit, sich eine Ladezeit zu reservieren.

Wenn du mit deinem Elektroauto lieber flexibel sein möchtest, kann sich für dich auch die Anschaffung einer eigenen Ladestation für dein Zuhause lohnen. Diese wird als Wallbox bezeichnet. Hierfür musst du zwar erst einmal Geld investieren, kannst dein Fahrzeug dann aber jederzeit bequem aufladen – zum Beispiel über Nacht oder zum Feierabend. Da viele Stromanbieter günstige Tarife für Elektroautos anbieten und auch Extrakosten wie Grundgebühren wegfallen, rechnet sich eine Wallbox meistens schneller als gedacht. Wenn du deinen eigenen Strom mit einer Photovoltaikanlage produzierst und diesen zum Laden deines Elektroautos nutzt, sparst du noch mehr Geld und leistest einen Beitrag zu mehr Umweltschutz. Das gelingt dir beispielsweise mit einem Photovoltaik-Carport.

 

Ausblick: Der Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) hat im Februar 2021 einen 10-Punkte-Plan vorgelegt, um die landesweite Versorgung mit Ladesäulen voranzubringen. Dazu gehört zum Beispiel, dass der Strom weiterhin und in steigendem Anteil aus erneuerbaren Energien wie Windenergie, Sonnenenergie, Wasserkraft und Biomasse gewonnen werden soll. Der BDEW fordert die Kommunen und Länder dazu auf, den nötigen Platz für die neuen Ladestationen bereitzustellen. Durch die Förderung von Wallboxen will die Bundesregierung derzeit die zunehmende Nachfrage nach mehr Ladestationen decken.

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