
Persönliche Energiewende
Persönliche Energiewende
Die Bundesregierung fördert den Kauf von Hybrid-Autos, um den Verkehr klimafreundlicher zu gestalten. Doch wie steht es eigentlich um die Klimabilanz des Hybrid-Autos?
Ein Hybrid-Auto ist ein Fahrzeug mit 2 Motoren – einem Elektromotor und einem herkömmlichen Verbrenner. Wenn die Batterie des Elektromotors leer ist, springt der Verbrenner ein, sodass du weiterfahren kannst. Es gibt verschiedene Hybrid-Autos mit unterschiedlichen Antrieben. Die beiden häufigsten sind der sogenannte Vollhybrid und Plug-In-Hybrid:
Beide Arten des Hybrid-Autos haben mit ihren alternativen Antrieben Vor- und Nachteile, auch in Bezug auf die Klimabilanz.
Mit der Klimabilanz berechnest du, wie viele Treibhausgase, zu denen Kohlenstoffdioxid (CO₂) gehört, durch bestimmte Aktivitäten in die Luft abgegeben werden. Sie kann für alles Mögliche ermittelt werden – für Urlaubsreisen, das Heizen oder sogar als Summe für ganze Länder.
Um die Klimabilanz für dein Fahrzeug zu ermitteln, genügt es nicht, auf den Spritverbrauch zu achten. Du musst auch den CO2-Ausstoß, zum Beispiel von Erdgas, beachten. Zudem solltest du berücksichtigen, dass schon beim Abbau und Transport der Rohstoffe, bei der Herstellung selbst, beim Verkauf und bei der Entsorgung oder Wiederaufbereitung des Fahrzeuges schädliche Abgase entstehen. Aus all diesen Punkten berechnet sich die Klimabilanz, auch für Fahrzeuge. Hinzu kommen folgende Aspekte der Nutzung, die du berücksichtigen solltest:
Bis zum Jahr 2017 kam der sogenannte „Neue Europäische Fahrzyklus“ (NEFZ) – ein Verfahren zur Messung des Schadstoffausstoße – zum Einsatz. Durch die Weiterentwicklung der Technik wurde diese Messung aber ungenau, da sie zum Beispiel bei jedem Fahrzeug eine Gangschaltung voraussetzte oder Sonderausstattungen wie eine Klimaanlage oder moderne Tempomate nicht berücksichtigte.
Daher wurde im gleichen Jahr das neue Messverfahren „Worldwide Harmonized Light-Duty Test Procedure“ (WLTP) eingeführt. Es berücksichtigt alle für die Klimabilanz relevanten Unterschiede zwischen den Fahrzeugen.
Die Bundesregierung fördert die E-Mobilität und den Kauf von Hybrid-Autos mit einem Umweltbonus, um den Klimaschutz voranzutreiben. Dennoch sind Hybrid-Autos nach verschiedenen Untersuchungen in Verruf geraten. Beispielsweise veröffentlichte der deutsche Automobilclub ADAC im Oktober 2019 eine Analyse, in der die Klimabelastung durch Hybrid-Autos genauso hoch ausfiel wie die von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Das liegt an verschiedenen Faktoren:
Ein Nachteil von Hybrid-Autos ist ihr Gewicht. Mit den 2 Motoren und der Batterie bringen sie etwa 200 Kilogramm mehr auf die Waage als andere Fahrzeuge. Aufgrund dessen verbrauchen sie von vornherein mehr Energie als ein Benziner.
Die Herstellung der Elektro-Batterien für Hybrid-Autos und Elektroautos verursacht eine Menge Treibhausgase, die durch den geringeren Spritverbrauch erst einmal wieder ausgeglichen werden müssen.
Zudem wird der Strommix zu einem großen Teil aus fossilen Brennstoffen gewonnen, was den CO₂-Ausstoß ebenfalls erhöht. Auf diese Weise kann auch ein Hybrid-Auto die Umwelt belasten.
Einer der wichtigsten Einflussfaktoren ist die Nutzung des Hybrid-Autos. Ein Vollhybrid kann nur kurze Strecken mit Strom fahren. Da er seine Energie durch Anfahren und Bremsen generiert, eignet er sich eher für Fahrten mit wenigen Kilometern – in erster Linie für den Stadtverkehr.
Ein Plug-In-Hybrid hat eine elektrische Reichweite von etwa 40 bis 60 Kilometer. Bei längeren Strecken über Land ist die Elektroenergie danach verbraucht. Dann schaltet das Hybrid-Auto automatisch auf den Verbrennungsmotor um. Durch das hohe Gewicht des Hybridfahrzeugs kann der Spritverbrauch aber sogar höher sein als bei einem reinen Benziner.
Der ADAC betont auch, dass jeder Autofahrer an vielen dieser Punkte durch sein Verhalten zur Verbesserung beitragen kann.
Mit dem Hybrid-Auto kannst du also zwar grundsätzlich einen geringen CO₂-Ausstoß erreichen, allerdings nur bei einem bestimmten Umgang sowie Fahrverhalten, das sich in der Praxis nicht immer leicht realisieren lässt.
Folgende Punkte kannst du einfach und schnell umsetzen, sodass dein Hybrid-Auto einen Beitrag zum Umweltschutz leistet:
Da die Bundesregierung auch in der Stromversorgung auf Umweltschutz setzt und in den kommenden Jahren sowohl den Ausstieg aus der Kohle als auch der Atomenergie plant, wird besonders der Punkt Ökostrom Plug-In-Hybride zukünftig noch umweltfreundlicher gestalten. Das größte Problem für Elektroautos aller Arten bleibt die Herstellung der Batterie, die noch umweltfreundlicher werden muss.
Sind Hybrid-Autos umweltfreundlich?
Die Klimabilanz von Hybrid-Autos ist gut, wenn sie hauptsächlich für kurze Strecken im Stadtverkehr und als Plug-In-Hybrid mit Ökostrom versorgt werden. Doch Achtung: Auf langen Strecken und mit herkömmlichem Strom aufgeladen gleichen sie Benzinern.
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