
Persönliche Energiewende
Persönliche Energiewende
Warum hört man derzeit so wenig von den Erdgasautos? Sind sie denn nun eine umweltfreundliche Alternative zum Benziner oder nicht? Aber sicher! Hier erfährst du alles, was über Erdgasfahrzeuge wissenswert ist.
Dieselverbot für ältere Autos, Umweltzonen in Innenstädten, Reduzierung des CO₂-Ausstoßes: Die Zukunft des Autos wird derzeit diskutiert, oft hitzig und energisch. Eines steht fest: Alternativen zu Benzin und Diesel müssen her, denn diese Brennstoffe sind nicht unendlich vorhanden und obendrein schlecht für unser Klima.
Neben den Hybrid- und Elektrofahrzeugen führen die Erdgasautos derzeit ein Schattendasein – zu Unrecht! Erdgasautos punkten gegenüber den herkömmlichen als auch den elektrischen Autos mit ihrer Ökobilanz und ihrer Reichweite.
Höchste Zeit, sie einmal in den Mittelpunkt zu rücken! Seit 20 Jahren sind Erdgasautos bereits auf dem Markt, und auch, wenn die Verkaufszahlen nicht in die Millionen gehen, so ist doch ein kontinuierlicher Anstieg sowohl bei den Neuwagen als auch bei den gebrauchten Autos zu beobachten: Von gut 54.000 zugelassenen Fahrzeugen im Jahr 2007 konnte sich die Zahl bis 2019 auf knapp 97.000 Fahrzeuge in Deutschland beinahe verdoppeln.
Das sogenannte CNG, „Compressed Natural Gas“, ist ein Gasgemisch, das zu 85 % aus Methan, zu 10 & aus Stickstoff und Kohlenstoffdioxid (CO₂) und zu 5 % aus Ethan, Propan und Butan besteht.
Es treibt dein Auto genau wie die althergebrachten Kraftstoffe durch einen Verbrennungsmotor an. Das heißt also für dich: Auftanken und losfahren wie immer.
An den Tankstellen findest du zudem den Hinweis „H-Gas“ oder „L-Gas“, was „High-calorific-gas“ oder „Low-calorific-gas“ bedeutet und sich auf den Methangehalt bezieht: H-Gas enthält mehr Methan als L-Gas und hat damit eine noch größere Reichweite.
Daneben gibt es eine ökologische Variante, das Bio-Erdgas, das aus pflanzlichen Stoffen gewonnen wird. Bei den meisten Erdgas-Tankstellen findest du eine Angabe, zu wieviel Prozent das angebotene Erdgas aus der noch umweltfreundlicheren Variante besteht. Ungefähr 200 Tankstellen in Deutschland bieten bereits reines Bio-Erdgas an. Und der Trend wird wohl nach oben gehen, da Biomethan nicht unter die neue Kraftstoffsteuer fällt.
Vier Vorteile heben das Erdgasauto von der Benzin- und Strom-Konkurrenz ab:
Zwei Nachteile werden bei Erdgasautos oft genannt:
Sie seien erstens in der Anschaffung teurer als Benziner und Dieselfahrzeuge. Daher lohne sich der Kauf nur für Vielfahrer, die über den niedrigen Erdgas-Preis die hohen Anschaffungskosten wieder „reinfahren“ würden. Und zum Zweiten lasse das Tankstellennetz in Deutschland zu wünschen übrig.
Doch wie steht es um diese „Nachteile“ wirklich?
Wenn es um den Kaufpreis geht, musst du aufpassen, denn hier werden manchmal Äpfel mit Birnen verglichen: Ein Audi A3 Sportback 30 g-tron etwa kostet dich neu knapp 26.500 Euro, beim VW eco up! bist du mit 15.900 Euro und beim Skoda Octavia mit rund 30.000 Euro dabei.
Aber zum Vergleich: Der Audi A3 als kompakter Benziner schlägt mit ähnlichen 26.800 Euro zu Buche, der kleine, sportliche up!GTI von VW mit Benzinmotor würde dich knapp 18.600 Euro kosten. Lediglich der Skoda ist deutlich günstiger und als Benziner schon ab 21.600 Euro erhältlich.
Die höheren Anschaffungskosten können somit nicht unbedingt als unumstrittener Fakt gelten.
Vielmehr solltest du schauen, welches Modell dich begeistert und dich dann nach entsprechenden Angeboten umsehen. Hier ist es allerdings richtig, dass das Angebot an Erdgasautos nicht so groß ist – noch nicht! Und natürlich sind aufgrund des kleinen Marktanteils weit weniger Gebrauchtwagen im Umlauf. Das wird sich allerdings mit der steigenden Nutzung der Erdgasautos ändern.
Ganz klar: Je mehr Menschen sich für diese umweltfreundliche Variante begeistern lassen, desto größer wird die Auswahl an Neu- und Gebrauchtwagen werden!
850 Erdgastankstellen stehen dir in Deutschland zur Verfügung. Sie sind durch die Beschilderung „CNG“ gekennzeichnet.
Ihre Verteilung ist in Deutschland flächendeckend: In jeder Region sind CNG-Tankstellen zu finden. Allerdings sind sie in städtischen Ballungsräumen wie Berlin oder dem Ruhrgebiet natürlich zahlreicher als in den bevölkerungsärmeren Gegenden Schleswig-Holsteins oder Mecklenburg-Vorpommerns.
Wenn du eher ländlich wohnst, musst du deine Fahrten so planen, dass du regelmäßig an der nächstgelegenen CNG-Tankstelle vorbeikommst. Da du aber mit deinem Erdgasauto nicht so oft tanken musst wie mit einem Benziner, klingt das im ersten Moment schlimmer, als es ist.
Auch wenn das Wort „Gas“ bei vielen Menschen innerlich die Alarmglocken läuten lässt, sind Erdgasautos sichere Fahrzeuge. Das Gas ist ungiftig und flüchtig. Weder beim Tanken noch bei Unfällen kommt zu es unkontrollierten Austritten, wofür die geeignete Sicherheitstechnik sorgt. Im ADAC-Crashtest schnitt das Erdgasauto in Punkto Sicherheit gleichwertig mit den Benzinern ab. Wenngleich also die große Erdgasflasche im Auto merkwürdig aussehen mag: Mit deinem Erdgasauto bist du sicher unterwegs.
Ist das Tanken von CNG/Erdgas kompliziert?
Das Tanken von Erdgas geht genauso schnell wie das Tanken von Benzin: Statt einer Zapfpistole wird eine austrittsichere Kupplung an die Anschlussstelle des Tanks angedockt. Sobald dein Tank voll ist, wird der Vorgang automatisch beendet.
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