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Erdgas Auto: Vor- und Nachteile des alternativen Antriebs

Über diesen Artikel

Lesezeit

3 Minuten

Veröffentlichung

24.03.2020

Letztes Update

25.05.2022

Inhalt des Blogartikel

Erdgas Auto: Vor- und Nachteile

Fast jedem ist mittlerweile klar: Autos mit Benzin- oder Dieselmotor sind ein Auslaufmodell. Inzwischen werden Alternativen, wie gasbetriebene Fahrzeuge, zu den umweltschädlichen Kraftstoffen immer beliebter. Aber wo liegen beim Erdgas Auto die Vor- und Nachteile? Für wen ist die Anschaffung oder Umrüstung sinnvoll, und was gilt es zu beachten?

 

Erdgas oder Flüssiggas?

Wenn von einem Auto mit Gasantrieb die Rede ist, denken viele zunächst an das sogenannte LPG (Liquified Petroleum Gas), oft auch Autogas genannt. Das hat allerdings nur am Rande etwas mit dem Gas zu tun, das für Erdgasautos benötigt wird. Um Irrtümern vorzubeugen, hier eine kleine Begriffserklärung:

  • Flüssiggas für Kraftfahrzeuge ist ein Gemisch aus den beiden Gasen Propan und Butan. Beide fallen als Nebenprodukt bei der Erdöl- und Erdgasgewinnung ab und werden zur Lagerung unter hohem Druck verflüssigt. In dieser Form kann das LPG dann auch getankt werden.
  • Erdgas besteht zum größten Teil (etwa 85 Prozent) aus Methan. Der Rest setzt sich aus Stickstoff, Kohlendioxid, Ethan, Propan und Butan zusammen. Für Erdgasfahrzeuge wird komprimiertes Erdgas verwendet, das unter dem Kürzel CNG (Compressed Natural Gas) bekannt ist. Mit einem Betriebsdruck von 200 bar wird das CNG im Tank des Fahrzeugs gelagert.

Beim Tanken ist Umsicht geboten

Erdgasautos können kein LPG tanken, weshalb du nicht mit einem Gasauto an eine Tankstelle fahren solltest, die Autogas anbietet. Umgekehrt kannst du dein Fahrzeug, das Autogas tankt, auch nicht mit CNG betanken.

Tipp: Der Preis für Autogas wird an den Tankstellen pro Liter angezeigt – für Erdgas allerdings pro Kilogramm. Ein Kilo Erdgas birgt mehr Energie als ein Liter LPG, darum ist Erdgas umgerechnet preiswerter als Autogas.

 

Das sind beim Erdgas Auto die Vor- und Nachteil, die jeder Verbraucher kennen sollte

Selbstverständlich ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt. Auch ein Erdgas Auto hat Vor- und Nachteile. Im Vergleich zu anderen Antriebsquellen – allen voran natürlich Diesel oder Benzin – bietet diese Alternative jedoch eine Menge Vorteile.
Erdgas Autos ...

  • schonen die Umwelt. Dadurch, dass Erdgas recht sauber verbrennt, findet so gut wie kein Ausstoß von Stickoxiden oder Feinstaub statt. Zudem ist auch die Kohlendioxid-Bilanz günstiger als bei Benzin- oder Dieselfahrzeugen.
  • werden als angenehm wahrgenommen. Nicht nur beim Ausstoß von Abgasen punkten Erdgasautos. Auch in Sachen Lärm schonen sie durch ihre geringe Geräuschemission die Ohren der anderen Verkehrsteilnehmer. 
  • sind gut für den Geldbeutel. Erdgas wird mindestens noch bis 2026 staatlich subventioniert. Dadurch ist Erdgas an den Tankstellen wesentlich günstiger als vergleichbare Antriebsstoffe.
  • ... haben eine größere Reichweite. Dadurch, dass in Erdgas mehr Energie als in konventionellen Kraftstoffen steckt, können pro vergleichbarer Strecke und Fahrzeug deutlich mehr Kilometer gefahren werden.
  • ... sparen Steuern. Die Kfz-Steuer richtet sich einerseits nach der Schadstoffklasse, andererseits auch nach Hubraum und CO2-Ausstoß eines Fahrzeugs. Gerade Letzteres ist bei Erdgas Autos äußerst gering, weswegen auch die Kfz-Steuer bis zu 30 Prozent günstiger als bei herkömmlichen Autos sein kann.
  • ... locken mit Prämien. Viele Kommunen zahlen für den Kauf eines Erdgas Autos einen Geldzuschuss oder einen Tankgutschein.
  • ... helfen, die Versicherungsprämien niedrig zu halten. Viele Kfz-Versicherungen bieten für Erdgasfahrzeuge vergünstigte Tarife an.
Bevor man sich nun für ein monovalentes Erdgas Auto (Fahrzeug, das primär mit Erdgas fährt) entscheidet, sollte man natürlich auch die Nachteile dieser Antriebsmöglichkeit für sein Fahrzeug kennen. Die größten Nachteile sind…
  • … das Tankstellennetz, das mit gerade mal rund 1.000 Erdgastankstellen in Deutschland eher noch lückenhaft ist.
  • … die geringe Auswahl, da längst nicht jeder Autohersteller ein erdgasbetriebenes Modell anbietet.
  • … der verminderte Platz, weil ein Erdgastank ein relativ hohes Volumen besitzt und dadurch die Ladefläche beim Kfz verringert.
  • … der höhere Preis, der mit bis zu 4.000 Euro über dem Anschaffungspreis eines vergleichbaren konventionell betriebenen Autos liegt. Auch für die Umrüstung fallen je nach Modell bis zu 5.000 Euro an.

 

Gibt es beim Erdgas Auto auch Hybride?

Ja, die gibt es. Diese sogenannten bivalenten Fahrzeuge haben zwei Tanks: einen für Erdgas, einen weiteren für Benzin. Während der Fahrt kann per Schalter am Cockpit zwischen beiden Antriebsarten gewechselt werden. Den bivalenten Erdgas Autos stehen die monovalenten Fahrzeuge gegenüber. Diese werden beinahe ausschließlich mit CNG, also Erdgas, betrieben und verfügen nur über einen kleinen zusätzlichen Benzintank für den absoluten Notfall.

Natürlich haben beide Varianten dieser Erdgas Autos Vor- und Nachteile

Bivalente Erdgasautos sind nicht unbedingt darauf angewiesen, eine Tankstelle mit CNG-Zapfsäule zu finden. Auf der anderen Seite haben die monovalenten Erdgasfahrzeuge eine höhere Motorleistung bei einem gleichzeitig geringeren Verbrauch an Kraftstoff.

 

Mit Erdgasautos einen guten Schritt tun

Wenn du mit dem Gedanken an einen Neuwagen spielst oder dein (nicht zu altes) Fahrzeug umrüsten möchtest, kannst du mit Erdgas einen guten Schritt tun – wenn du beim Erdgas Auto die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägst. Eine Neuanschaffung oder Umrüstung lohnt sich vor allem für Vielfahrer und für Nutzer mit einem hohen Umweltbewusstsein. Allerdings sollte in deinem unmittelbaren Umfeld eine Erdgastankstelle zur Verfügung stehen, da einige Vorteile sonst verpuffen. Im Zweifelsfall ist eher ein bivalentes Erdgasauto (Hybrid) zu empfehlen.

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