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- Die Elektroauto Modelle 2020 in der Übersicht
Trends und Überraschungen: Elektroauto Modelle 2020
In Sachen Elektromobilität tut sich einiges. Obwohl noch viel Optimierungsbedarf besteht, überraschen einige Elektroauto Modelle mit günstigen Preisen und verbesserter Reichweite.
Reichweite, Preise, Alltagstauglichkeit – die Knackpunkte bei den Elektroauto Modellen 2020
Inhalt des Blogartikel
- Polestar überrascht als Hersteller mit seinen Elektroauto Modellen für 2020
- WLTP ersetzt NEFZ auch bei Elektroauto Modellen für 2020
- Unsere aktuelle Elektroauto Übersicht für 2020
- Das können wir in Zukunft von Elektroauto Modellen erwarten
Bis zum Jahr 2030 will die Bundesregierung zwischen sieben und zehn Millionen Elektrofahrzeuge in Deutschland sehen. Schon vor einigen Jahren wurde das Ziel von einer Million Elektroautos bis 2020 ausgegeben – und verfehlt, denn bis Ende 2019 wurden nicht einmal 300.000 E-Autos in Deutschland zugelassen. Die Hauptgründe für das mangelnde Interesse der meisten Autofahrer wird von Experten in folgenden Faktoren gesehen:
- mangelnde Alltagstauglichkeit (insbesondere Reichweite und Lade-Infrastruktur)
- zu hohe Anschaffungskosten im Vergleich zu Modellen mit Verbrennungsmotoren
- schlechte Verfügbarkeit von serientauglichen Herstellerkonzepten (lange Lieferzeiten)
Mit dem Modelljahr 2020 sollte alles anders werden, versprachen viele Hersteller. Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Fördermitteln für Elektromobilität spendierte die Bundesregierung aufgrund der Coronakrise noch einen weiteren Zuschlag, sodass die Anschaffung von Elektroauto Modellen für die Verbraucher attraktiver und bezahlbarer wird, während die Autoindustrie durch die erhöhte Nachfrage angekurbelt wird. Gerade die höhere Nachfrage führte jedoch zu der Situation, dass die Hersteller mit der Produktion nicht mehr nachkommen und die Kunden viele Monate auf ihr neues Auto warten müssen.
Ein weiteres Beispiel für Einschränkungen bei der Alltagstauglichkeit ist das Fehlen einer Option für Anhängerkupplungen bei Elektroauto Modellen. Begründet wird dies oft mit einer zu geringen Anhängelast im Vergleich zu Verbrennermotoren, doch viele Kunden möchten die Entscheidung selbst treffen, ob ihnen das ausreicht oder nicht. Gerade bei der wichtigen Zielgruppe der Eigenheimbesitzer mit eigener Ladestation sind Anhängerkupplungen ein nicht zu unterschätzendes Kaufkriterium. Fachleute gehen davon aus, dass Hersteller das Ziehen von Anhängern an ihren Elektroauto Modellen deshalb nicht unterstützen, weil sich die Reichweite durch das zusätzliche Gewicht drastisch reduzieren könnte.
Polestar überrascht als Hersteller mit seinen Elektroauto Modellen für 2020
Der schwedische Hersteller Polestar will sich als direkter Konkurrent zum Branchenprimus Tesla positionieren. Mit frischem Design und einem sehr guten Raumkonzept kann sich der Polestar 2 mit dem Tesla Model 3 durchaus vergleichen. Während der Tesla mit geringerem Gewicht punktet und daher bei einigen Vergleichswerten besser abschneidet, ist der Polestar 2 überraschend alltagstauglich, was Stauraum und Innenraum betrifft.
WLTP ersetzt NEFZ auch bei Elektroauto Modellen für 2020
Um Emissionen und Verbrauch von PKW beurteilen zu können, sind standardisierte Messverfahren erforderlich. Das gilt auch für Elektrofahrzeuge. Bereits seit September 2018 gilt für Neuzulassungen das sogenannte WLTP-Messverfahren (Worldwide harmonized Light Duty Test Procedure) sowie der Prüfzyklus WLTC (Worldwide harmonized Light Duty Test Cycle). Diese lösten den bis dahin gültigen NEFZ-Zyklus (Neuer Europäischer Fahrzyklus) ab. Damit soll für Rollenprüfstandverfahren und Labormessungen eine realitätsnähere Ermittlung der Verbrauchsangaben für PKW erzielt werden. Nach Ablauf der üblichen zehnjährigen Steuerbefreiung werden Elektroautos ähnlich wie leichte Nutzfahrzeuge nach dem zulässigen Gesamtgewicht besteuert, allerdings um die Hälfte ermäßigt. Für Elektroauto Modelle mit einem Gesamtgewicht von unter 2.000 kg zahlst du dann pro angefangene 200 kg 5,63 Euro. Hybride Autos werden hingegen entsprechend den Vorschriften für Verbrennungsmotoren nach ihrem CO2-Wert besteuert. Für unsere Übersicht ist das WLTP-Messverfahren maßgeblich für die Beurteilung der Reichweite.
Unsere aktuelle Elektroauto Übersicht für 2020
Einige der interessantesten und wichtigsten Elektroauto Modelle stellen wir dir jetzt etwas detaillierter vor. Verzichtet haben wir in der Übersicht auf Quads und andere E-Fahrzeuge, die nicht in den Genuss staatlicher Förderungen kommen.
Citroen C-Zero
Der C-Zero von Citroen ist momentan eines der günstigsten Angebote, um mit einem Elektroauto zu fahren. Abstriche musst du jedoch bei Reichweite und Komfort machen, denn es handelt sich um einen reinen Kleinwagen, der nicht für lange Reisen konzipiert ist. Mit einer Reichweite von nur 85 Kilometern (WLTP) eignet sich der heckgetriebene C-Zero vor allem für kurze Strecken in der Stadt und das nächtliche Aufladen an einer Ladestation. Längere Strecken werden durch die kleine Batterie mit nur 14.5 kWh und die geringe Spitzenladeleistung zur Geduldsprobe. Auf der Beispielstrecke von Flensburg nach Kempten (Allgäu) würdest du mit dem Zero für die rund 930 Kilometer inklusive Ladezeiten auf eine Reisezeit von 21 Stunden und 20 Minuten kommen. Überzeugen kann der C-Zero vor allem beim Preis: Ohne Förderung beträgt der Listenpreis 21.250 Euro, mit der erhöhten Förderung (bis 31.12.2021) und maximaler Herstellerförderung zahlst du hingegen nur 11.770 Euro. In der sogenannten Smart-Klasse kann der C-Zero also durchaus mitschwimmen.
Smart EQ Fortwo (22kW)
Apropos Smart-Klasse: Auch der ebenfalls heckgetriebene EQ Fortwo kratzt an der unteren Preisgrenze und kostet ohne Förderung 22.352 Euro, mit allen Fördermitteln 12.872 Euro. Die WLTP-Reichweite liegt mit 133 Kilometern etwas besser als beim Citroen, ist aber ebenfalls eher für das städtische Revier geeignet. Schlecht schneidet der Smart bei der Reisezeit auf der Vergleichsstrecke ab (über 45 Stunden). Dabei ist der Akku mit 17,6 kWh etwas größer als beim C-Zero.
VW ID3 Pro S
Die Kompaktklasse hat lange auf den VW ID3 Pro S gewartet. Der heckgetriebene Wagen schafft die Beispielstrecke inklusive Ladezeiten in guten 9 Stunden und 13 Minuten, wobei ihm die größere Batterie mit 77,1 kWh und die ordentliche Reichweite von 550 Kilometern (WLTP) zugutekommt. Dafür zahlst du aber auch mehr für die Anschaffung. Ohne Förderung liegt der VW ID3 Pro S bei einem Preis von 40.936 Euro, mit allen Fördermitteln kostet er immer noch 31.486 Euro. Dafür bekommst du dann aber ein relativ alltagstaugliches Fahrzeug, mit dem auch die gelegentliche Langstrecke nicht zur Geduldsprobe wird.
Peugeot e-2008
Bei den beliebten Mittelklasse-SUVs punktet der Peugeot e-2008 mit seinem Preis. Ohne Förderung kostet das frontgetriebene Auto 34.361 Euro, mit allen Fördermöglichkeiten jedoch vergleichsweise niedrige 24.881 Euro. Dafür bekommst du eine Akkugröße von 47 kWh und eine Reichweite von 320 Kilometern (WLTP). Inklusive Ladezeiten bedeutet das für unsere Beispielstrecke mit dem Peugeot eine Reisezeit von 11 Stunden und 45 Minuten. Keine Expressreisezeit, aber noch im vertretbaren Rahmen, zumal der Peugeot im Alltag mit seiner Leistung und dem Innenraumkonzept überzeugen kann.
Tesla Model 3 LR AWD
Eines der begehrtesten Elektroauto Modelle 2020 in der Mittelklasse ist der allradgetriebene Tesla Model 3 (mit Dual Elektromotor). Die Reichweite von 580 Kilometern (WLTP) (Akkugröße: 78,3 kWh) und die Reisezeit auf unserer Beispielstrecke von 8 Stunden und 51 Minuten gehören zu den besten im Vergleich. Dafür musst du allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen: Selbst mit allen Fördermitteln sind mindestens 46.490 Euro fällig, ohne Förderung sogar bis zu 55.970 Euro.
Polestar 2
Als direkter Konkurrent zum Tesla Model 3 positioniert sich der Polestar 2 mit 471 Kilometern Reichweite und einer Akkugröße von 73 kWh etwas hinter dem Branchenprimus. Erwartungsgemäß liegt er bei der Reisezeit auf der Teststrecke mit 9 Stunden und 33 Minuten ebenfalls etwas schlechter, aber im akzeptablen Rahmen. Hinzu kommt, dass er sogar etwas teurer ist als der Tesla (56.515 Euro ohne Förderung; 48.540 Euro mit Förderung). Das Antriebskonzept gleicht dem des Tesla mit einem Dual Elektromotor Allradantrieb und kommt auf ähnliche Fahrleistungen. Beim Innenraumkonzept und dem Handling kann der Polestar jedoch positiv überraschen.
Das können wir in Zukunft von Elektroauto Modellen erwarten
Der Trend geht klar in Richtung bessere Alltagstauglichkeit und niedrigere Anschaffungspreise. Obwohl die Subventionen von Staat und Herstellern bei den Kaufprämien den Marktpreis nicht ganz realistisch darstellen, lohnt sich die Anschaffung moderner Elektroautos in Zukunft für gewisse Zielgruppen immer öfter. Hauptsächlich sind die Autos nach wie vor im städtischen Bereich auf Kurzstrecken oder Pendelstrecken zur Arbeit sinnvoll. Für längere Reisen sind zusätzlich Ladezeiten und Reichweite zu berücksichtigen, die insbesondere bei den erschwinglichen Kleinwagen eine Geduldsprobe darstellen. Bessere Akkus und eine optimierte Ladeinfrastruktur werden dies potenziell ändern – wie schnell das geht, liegt aber an Herstellern und dem politischen Willen.
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