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Was Elektroautos wirklich kosten
Staat und Hersteller schütten ein üppiges Füllhorn aus, um den Markt für Elektroautos auf Touren zu bringen. Derzeit kosten sie kaum mehr als vergleichbare Benziner. Aber wie steht es um die Gesamtkosten?
Inhalt des Blogartikel
- Es kommt Bewegung in den Markt
- Elektroauto-Kosten sinken spürbar
- Mit diesen Kosten musst du beim Elektroauto rechnen
- Wartungs- und Betriebskosten, Steuer und Versicherung
- Kostenvergleich
- So berechnest du den Verbrauch deines Autos
- Zusatzkosten
- Förderungen für Elektroautos
- Elektroautos lohnen sich!
Es kommt Bewegung in den Markt
2019 waren in Deutschland rund 136.600 Elektro-Pkw angemeldet. Von Januar bis November 2020 wurden insgesamt 150.492 rein elektrische Pkw neu zugelassen, davon allein im November 28.965. Somit sind aktuell rund 287.100 Elektroautos unterwegs. Der aktuelle Run auf die elektrischen Pkw hängt sicher mit der verlängerten Förderung zusammen, aber nicht nur.
Elektroauto-Kosten sinken spürbar
Wenn du aktuell einen Elektro-Pkw kaufst, zahlst du grundsätzlich wesentlich mehr als für einen vergleichbaren Benziner oder Diesel. Es sind etwa zwischen 5.000 bis 10.000 Euro, je nach Hersteller und Modell. Diese Mehrkosten verursacht der Akku. Etwa ein Drittel des Kaufpreises gehen auf seine Kosten. Allerdings werden die Batterien nicht nur leistungsfähiger, sondern auch günstiger. Lagen die Batteriekosten vor 10 Jahre noch bei etwa 600 Euro pro Kilowattstunde (kWh), sind es 2020 nur noch um die 100 Euro. Das Ende der Fahnenstange ist damit aber längst noch nicht erreicht. Es wird fleißig getüftelt und entwickelt, um die Preise weiter zu drücken. Du kannst daher davon ausgehen, dass sich bereits in 2 bis 4 Jahren Elektroautos und Verbrenner hinsichtlich der Anschaffungskosten angeglichen haben. Gelder vom Staat und von den Herstellern – wie den Umweltbonus – brauchst du dann nicht mehr, um dir ein Elektroauto leisten zu können.
Aber wie sieht es mit den anderen Kosten aus, die zwangsläufig für Autobesitzer entstehen?
Mit diesen Kosten musst du beim Elektroauto rechnen
Beim Neukauf musst du auch 2021 für einen günstigen, elektrisch angetriebenen Pkw rund 22.000 Euro ausgeben. Im Schnitt sind es jedoch 30.000 bis 40.000 Euro. Ziehst du jedoch den Umweltbonus von 9.000 Euro ab, erhältst du einige Elektro-Neuwagen für etwas über 13.000 Euro. Für das Jahr 2021 sind etwa 20 neue Modelle angekündigt. Allerdings sind da einige Wackelkandidaten von Start-ups dabei: Hier ist noch nicht sicher, ob sie überhaupt auf den Markt kommen. Weitere Elektroautos großer Hersteller wird es erst Ende 2021 oder Anfang 2022 geben. Das Angebot bleibt also überschaubar.
Wartungs- und Betriebskosten, Steuer und Versicherung
Mit dem Kauf des Fahrzeuges allein ist es natürlich nicht getan. Während der Nutzungsdauer kommen noch Wartungs- und Betriebskosten hinzu. Dafür zahlst du beim Elektroauto rund ein Drittel weniger als bei einem vergleichbaren Benziner oder Dieselfahrzeug. Auch der Wertverlust deines Fahrzeugs ist niedriger. Was sich natürlich beim Verkauf als positiv erweist. Was E-Autofahrer besonders freut, ist die Befreiung von der Kfz-Steuer für 10 Jahre. Allein dadurch sparst du in diesem Zeitraum 800 bis 2.800 Euro; je nachdem, was für ein Elektroauto du fährst. Bei der Autoversicherung hingegen sind die Tarife ähnlich wie bei den konventionell angetriebenen Pkw. Du solltest aber unbedingt darauf achten, dass der teure Akku mitversichert ist.
Kostenvergleich
Einen umfassenden Kostenvergleich für Elektroautos hat der ADAC im Juli 2020 veröffentlicht. Er ist dabei sehr gründlich vorgegangen. Es wurde wirklich alles berücksichtigt, was beim Fahren und auch allein durch den Besitz eines angemeldeten Autos Kosten verursacht wie die Kfz-Steuer und die obligatorische Autoversicherung. Des Weiteren wurden die Kosten für den Verbrauch, der Reifenverschleiß und sogar eine Pauschale für die Wagenpflege sowie selbstverständlich auch die erforderliche Wartung und eventuelle Reparaturen einbezogen.
Der Wertverlust floss ebenfalls in den Kostenvergleich mit ein. Dieser ergibt sich aus dem Neupreis abzüglich des durchschnittlichen Restwertes. Leider verliert jedes Auto, sobald es das Gelände des Händlers verlässt, bereits an Wert. Der ADAC legt eine durchschnittliche Haltedauer von 5 Jahren zugrunde. Zudem setzt er eine jährliche Fahrleistung von 15.000 Kilometern an. Der aktuelle Umweltbonus wurde ebenfalls berücksichtigt. Das Ergebnis zeigt, dass Elektroautos in der Summe immer öfter konventionelle Pkw mit vergleichbarer Leistung und Ausstattung abhängen.
So berechnest du den Verbrauch deines Autos
Im Schnitt verbraucht ein Elektroauto etwa 15 kWh pro 100 Kilometer. Das hängt aber natürlich stark von der Motorleistung, deinem Fahrverhalten, der Anzahl der Personen im Auto, der Jahreszeit und dem internen Stromverbrauch ab. Da ist sowohl nach unten als auch nach oben reichlich Luft. Wenn du berechnen möchtest, wie viel Strom du pro 100 Kilometer verbraucht hast, multiplizierst du einfach den Betrag, den du für eine kWh Strom bezahlen musst mit den Kilowattstunden für die Aufladung. Anschließend dividierst du das Ergebnis durch die gefahrenen Kilometer. Auf diese Weise erhältst du die Kosten pro Kilometer Fahrleistung. Das Ganze mal 100 und du weißt, wie hoch der Verbrauch deines Autos auf 100 Kilometer ist.
Beispiel:
2020 zahlen Haushaltskunden durchschnittlich 31,94 Cent pro Kilowattstunde für ihren Strom. Das Elektroauto wird daheim geladen und verbraucht auf 250 Kilometern 30 Kilowattstunden.
31,94 Cent x 30 = 958,20
958,20 / 250 = 3,83 Cent pro Kilometer
3,83 Cent x 100 Kilometer = 383 Cent; 383 / 100 = 3,83 Euro
Das Aufladen mit einer Akkukapazität von 35 Kilowattstunden kostet circa 10,50 Euro, mit 70 Kilowattstunden ungefähr 21,00 Euro.
Übrigens: Einige Energieversorger bieten auch günstigere Stromtarife für dein AUto an. Daher unbedingt nachfragen.
Zusatzkosten
Um dein Elektroauto zu Hause aufladen zu können, benötigst du eine Wallbox. Diese kostet etwa 500 bis 2.000 Euro, je nach Ausführung. Hinzu kommen dann noch die Montage- und Anschlusskosten. Ist kein großer baulicher Aufwand nötig, liegen diese im Durchschnitt bei 1.000 bis 1.500 Euro. Grundsätzlich kannst du dein Elektroauto auch an einer Haushaltssteckdose aufladen. Aber das dauert nicht nur 13 Stunden und länger, sondern kann die Steckdose oder das Stromkabel überhitzen, denn beide sind dafür eigentlich nicht ausgelegt. Um dein Auto zu laden bzw. eine Verbindung zwischen E-Auto und Ladestation herzustellen zu können, benötigst du ein spezielles Ladekabel. Je nach Kabelart und Steckertyp kannst du von Kosten von rund 200 bis 400 Euro ausgehen. Falls du deinen Elektro-Pkw inklusive Akku gekauft und dich nicht für die Mietvariante entschieden hast, kann es bei einem größeren Defekt oder nach Ende der Lebensdauer richtig teuer werden, denn ein neuer Akku kostet zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Die Lebensdauer beträgt etwa acht bis zehn Jahre. Allerdings hat der Akku dann immer noch eine Ladekapazität von 70 bis 80 Prozent.
Listenpreise gängiger E-Autos inklusive Batterie
- Audi e-tron 55 quattro 79.900 Euro
- BMW i3 38.000 Euro
- KIA Soul EV Plug 29.490 Euro
- Nissan Leaf Visia 29.265 Euro
- Peugeot iOn Active 21.800 Euro
- Renault Zoe Life 29.900 Euro
- Volkswagen e-up! 22.975 Euro
- Volkswagen e-Golf 35.900 Euro
Förderungen für Elektroautos
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergibt einen Umweltbonus bzw. eine Innovationsprämie. Reine Elektroautos bekommen so einen Zuschuss von bis zu 6.000 Euro und der Hersteller zieht vom Nettopreis zusätzlich bis zu 3.000 Euro ab, somit sind insgesamt 9.000 Euro möglich. Einige Automobilhersteller geben sogar einen erhöhten Herstelleranteil. Du kannst also bis zu 11.000 Euro als Zuschuss erhalten. Auch junge gebrauchte Elektroautos werden gefördert. Zusätzlich gibt es über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 900 Euro als Zuschuss für private Ladestationen.
Elektroautos lohnen sich!
Elektroautos haben eine bessere CO2-Bilanz als Verbrenner und fahren generell ohne Schadstoffausstoß. Das schont Umwelt und Klima. Und dank hoher Zuschüsse sind sie inzwischen auch bezahlbar.
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Wusstest du schon?
Ist ein Elektroauto unter Berücksichtigung sämtlicher Kosten (Erwerb und Nutzung) und des Wiederverkaufswerts teurer oder günstiger als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor (Benzin oder Diesel)?
Ohne staatliche Förderung sind sie noch ein ganzes Stück teurer. Mit Geld vom Staat sind sie aber teilweise sogar günstiger. Da die Preise für E-Auto-Batterien weiter sinken werden, werden sie in absehbarer Zeit auch ohne Förderung zumindest nicht teurer sein.
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