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Diese Elektroauto-Förderungen gibt es

Über diesen Artikel

Lesezeit

6 Minuten

Veröffentlichung

02.02.2023

Letztes Update

02.02.2023

Bei der Förderung von Elektroautos kommt es immer wieder zu Änderungen durch die Politik. Erfahre hier, wie du die Anschaffungskosten für dein E-Auto durch Fördermittel und Prämien senken kannst.

Inhalt des Blogartikels

Auch künftig von Förderungen für Elektroautos profitieren

Leere Fördertöpfe und geänderte Regeln machen es nicht leichter, Umweltbonus und Innovationsprämie für dein elektrisches Auto zu bekommen: Nach dem Ende der Merkel-Kanzlerschaft kam es zu diversen Änderungen bei der Förderpolitik für Elektrofahrzeuge. Neue Ziele für den Klimaschutz und die Förderung der Elektromobilität wurden definiert. So sollen nun bis 2030 nicht mehr nur zwischen 7 und 10 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen rollen, sondern sage und schreibe mindestens 15 Millionen. Beim aktuellen Fahrzeugbestand würde dies ungefähr ein Drittel ausmachen. Bisher sollten Umweltbonus und Innovationsprämien für Anreize sorgen, damit Bürger sich elektrisch betriebene Autos anschaffen und auf Verbrennermotoren verzichten.

Neben diesen auf Bundesebene geschaffenen Fördermöglichkeiten gibt es weitere direkte und indirekte finanzielle Anreize. So unterstützen viele Kommunen und Stromanbieter die Anschaffung einer heimischen Wallbox. Die Kfz-Steuer fällt geringer aus und mit der THG-Quote kannst du sogar aus den CO₂-Einsparungen deines Elektroautos Kapital schlagen. Wie das in Zukunft funktioniert, erklären wir dir in diesem Beitrag.

 

Umweltbonus und Innovationsprämie

Die im Jahr 2016 als Umweltbonus vorgestellte Förderprämie stellt einen direkten Kaufanreiz für Elektroautos dar. Zusammen mit der seit 2020 gezahlten Innovationsprämie konnten clevere Kunden bis zu 9.000 Euro Förderung für ihr Elektroauto bekommen. Allerdings wurden die Förderbedingungen für diese Prämie zum 1. Januar 2023 geändert. Nach wie vor spielt der Nettolistenpreis eine große Rolle, außerdem muss ein Elektroauto in der Förderliste des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) aufgeführt sein. Das BAFA ist für die Auszahlungen der Fördermittel zuständig. Diese untergliedern sich in einen Autoherstelleranteil und einen Bundesanteil.

Bisher wurden auch sogenannte Plug-in-Hybride gefördert. Dabei handelt es sich um Fahrzeuge, die sowohl einen Verbrennermotor als auch einen Elektroantrieb besitzen, der sich extern aufladen lässt. Seit Anfang 2023 fallen die bei Kritikern schon lange unbeliebten Plug-in-Autos komplett aus der Förderung raus. Grund dafür war die Praxis vieler Autohersteller, verbrauchsintensive Verbrenner mit einem Plug-in-Feigenblatt auszustatten – und dafür auch noch von den Fördermitteln zu profitieren. Diese Möglichkeit besteht nun nicht mehr. Gefördert wird also nur noch der Erwerb eines rein elektrisch betriebenen Fahrzeug mit Batterie oder Brennstoffzelle, wobei auch Leasing unter Einhaltung bestimmter Voraussetzungen als Erwerb gilt.

Reduzierte Fördersummen für Elektroautos

Bisher wurde der Erwerb von Elektroautos und Brennstoffzellenfahrzeugen bis zu einem maximalen Nettolistenpreis von 40.000 Euro mit einem Bundesanteil von bis zu 6.000 Euro unterstützt. Dieser Betrag wurde zum 1. Januar 2023 auf 4.500 Euro reduziert. Autos mit einem Nettolistenpreis zwischen 40.000 und 65.000 Euro erhalten nur noch einen Bundesanteil von maximal 3.000 Euro (vorher: 5.000 Euro). Der Herstelleranteil steigt von einem Drittel der Fördersumme auf die Hälfte.

Nicht förderfähig sind weiterhin Fahrzeuge, die einen Nettolistenpreis von 65.000 Euro übersteigen. Ab 2024 verschieben sich die Fördergrenzen dann weiter nach unten. Dann sind nur noch Fahrzeuge mit einem Kaufpreis von maximal 45.000 Euro förderfähig.

Bei Leasingfahrzeugen kann eine Förderung erst ab einer Vertragslaufzeit von mindestens 12 Monaten beantragt werden. Für Nutzer gebrauchter Fahrzeuge gilt, dass das Elektroauto beim Kauf eine maximale Laufleistung von 15.000 Kilometern nicht überschritten haben und insgesamt nicht länger als 12 Monate zugelassen gewesen sein darf. Weggefallen ist hingegen die Beschränkung, dass gebrauchte Elektrofahrzeuge maximal bis zum Zweithalter gefördert werden. Die Zahl der Halter im Fahrzeugbrief spielt also keine Rolle mehr für die Förderung, sofern die anderen Bedingungen erfüllt sind. Dazu zählt auch die Vorlage einer ordentlichen Rechnung durch einen Fahrzeughändler.

 

Indirekte Elektroauto-Förderung durch Steuererleichterungen

Bei Verbrennerfahrzeugen wird die Kfz-Steuer nach Hubraum und CO₂-Ausstoß berechnet. Da dies auf Elektroautos nicht anwendbar ist, berechnet sich die Steuer bei diesen Fahrzeugen nach dem zulässigen Gesamtgewicht. Für ein E-Auto fallen in etwa nur die Hälfte der Steuern eines vergleichbaren Verbrenner-Autos an. Die Steuersätze sind nach angefangenen 200 Kilogramm Fahrzeuggewicht gestaffelt.

  • Ein Elektrofahrzeug mit bis zu 2.000 Kilo zGG werden 5,625 Euro je 200 Kilo fällig.
  • Für ein E-Auto mit bis zu 3.000 Kilogramm beträgt die Kfz-Steuer 6,01 Euro pro 200 Kilogramm.
  • Die Elektroauto-Steuer für Fahrzeuge mit bis zu 3.500 Kilogramm kostet 6,39 Euro pro 200 Kilogramm.

Besonders attraktiv ist jedoch, dass Elektroautos bis zum 31.12.2030 komplett von der Kfz-Steuer befreit sind, sofern sie zwischen dem 18.5.2011 und dem 31.12.2025 erstmals zugelassen wurden. Die Steuerbefreiung gilt auch nach einem Besitzerwechsel weiter. Allerdings profitieren davon nur Fahrer reiner Elektrofahrzeuge, denn für Plug-in-Hybride gilt diese Regelung nicht. Bei Dienstwagen sind die Steuern verglichen mit Verbrennerfahrzeugen in der Regel ebenfalls niedriger.

 

Förderungen für die Wallbox

Am besten funktioniert Elektromobilität natürlich dann, wenn du direkt an deinem heimischen Stellplatz eine Ladestation hast. Mit einer sogenannten Wallbox lässt sich dies relativ einfach bewerkstelligen. Wallboxen lassen sich sowohl in Garagen als auch in Carports oder unter freiem Himmel installieren – je nach Modell und Hersteller fallen hierfür Kosten zwischen 350 und 2.500 Euro an. Für die Installation und eventuell notwendige Baumaßnahmen (z. B. das Legen einer ausreichend dimensionierten Stromleitung zum Stellplatz) musst du weitere Kosten einplanen.

Um diese Kosten abzudämpfen, gibt es diverse Förderprogramme. Leider fördert die Bundesregierung über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) nur noch Firmen und kommunale Nutzer von Elektrofahrzeugen. Private Ladestationen werden allerdings häufig von lokalen Stromanbietern, Kommunen und auch manchen Bundesländern weiter aktiv gefördert. Die Bundesregierung fokussiert sich unterdessen stärker auf den beschleunigten Ausbau der öffentlichen Ladestationen in der Fläche. Hierfür sollen bis 2030 mindestens eine Million neuer Ladepunkte geschaffen werden.

 

Auch Wasserstoffautos können in den Genuss der Elektroauto-Förderung kommen

Da auch Brennstoffzellenfahrzeuge vor Ort keine Schadstoffe ausstoßen und bei Verwendung von sogenanntem grünen Wasserstoff klimaneutral unterwegs sind, können deren Käufer ebenfalls den Umweltbonus beantragen. Die Regeln entsprechen denen für Elektrofahrzeuge. Es gilt also ebenfalls der in den Regularien festgesetzte maximale Nettolistenpreis. Auf dem deutschen Markt gibt es (abgesehen von einigen bereits eingestellten Kleinserien-Fahrzeugen wie dem Mercedes SUV GLC F-Cell) aktuell nur zwei Hersteller, die Brennstoffzellenautos anbieten. Der Toyota Mirai steht in zwei Varianten zur Verfügung. Hinzu kommt der koreanische Hersteller Hyundai mit seinem Modell Nexo, das aufgrund seines hohen Listenpreises von fast 80.000 Euro aber ohnehin aus der Förderung fällt. Mit einem Kaufpreis von über 63.000 Euro fällt 2024 auch das günstigere der beiden Toyota-Modelle aus dem Förderbereich.

Gewerbliche Kunden, die mindestens drei Brennstoffzellenfahrzeuge anschaffen, können Fördermittel von bis zu 21.000 Euro beantragen. Die private Zielgruppe muss hingegen auf neue Angebote von Herstellern und ggf. einer Anpassung der Förderrichtlinien durch den Bund hoffen.

 

Mehr Geld zurück durch die THG-Quote

Seit den 90er Jahren hat sich der CO₂-Ausstoß auf den deutschen Straßen nicht verringert, obwohl der hiesige Verkehr für mehr als ein Viertel der gesamten Emissionen verantwortlich ist. Um dieses Problem anzugehen, wurde 2015 die gesetzlich normierte Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) eingeführt, welche Mineralölkonzernen den Anteil an zu verkaufenden erneuerbaren Kraftstoffen vorschreibt. Das betrifft an erster Stelle also den verstärkten Verkauf von Biodiesel und Bioethanol.

Ausgleich der THG-Quote

Da diese den herkömmlichen Treibstoffen aber nur in geringen Mengen beigefügt werden können, steht den Konzernen noch eine zweite Option zur Verfügung. Um also die Strafzahlungen für zu hohe THG-Quoten zu vermeiden, können Mineralölkonzerne die positive Bilanz von anderen Marktteilnehmern erwerben und so ihre eigenen Werte ausgleichen. Seit einer Gesetzteserweiterung im Jahr 2021 ist dieser Umstand vor allem für Fahrer von E-Autos interessant, da diese am Ende des Jahres nun ihre eigene positive CO₂-Bilanz für den THG-Quotenhandel bereitstellen können. Plug-in-Hybride sind hierbei allerdings ausgeschlossen.

THG-Quote in der Praxis

In der Praxis gibst du die THG-Quote deines E-Autos an einen Anbieter weiter, welcher sich auf den Kauf dieser Bilanzen spezialisiert hat. Von dort aus werden die einzelnen Beiträge gebündelt und weiter an Mineralölkonzerne verkauft. Im Anschluss erhältst du dann deine persönliche Auszahlung in Höhe von 80 bis 130 Euro. Aufgrund der zunehmenden gesetzlichen Verschärfung bezüglich des CO₂-Ausstoßes ist damit zu rechnen, dass die Strafzahlungen und somit auch die Auszahlungen für eine positive THG-Quote in Zukunft noch höher ausfallen werden. Allerdings solltest du berücksichtigen, dass der klimafreundliche Effekt deines E-Autos hierbei für den Erhalt von klimaschädlichen Treibstoffen verwendet wird. Wäge deine Entscheidung daher vorher ab.

Berechnung der THG-Quote

Seit 2023 verwendet das Umweltbundesamt einen geänderten Referenzwert für Treibhausgasemissionen durch Strom, der zur Berechnung der THG-Quote für Elektrofahrzeuge herangezogen wird. Durch die Anhebung von zuvor 119 auf dann 135 kg CO₂-Äquivalent pro Gigajoule könnten die Garantiesummen der Vermittler für den THG-Quoten-Verkauf entgegen der ursprünglichen Erwartungen sinken. Die genaue Entwicklung lässt sich aufgrund der tagesaktuellen Änderungen am Energiemarkt aber ohnehin nicht vorhersagen.

 

Alle Förderungen für dein neues Elektroauto nutzen

Um die Kosten für ein E-Auto zu senken, kannst du aus verschiedenen Fördermaßnahmen auswählen. Dabei gilt allerdings stets, dass vor allem die staatlichen Förderprogramme häufigen Änderungen unterliegen. Insbesondere die Verfügbarkeit von Umweltbonus und Innovationsprämie ist jährlich auf bestimmte Summen begrenzt – ist der Fördertopf bereits leer, hast du leider Pech, denn ein Rechtsanspruch auf Elektroauto-Förderung durch das BAFA besteht nicht. Doch selbst, wenn das nicht klappt, hast du noch weitere Möglichkeiten. Beim Unterhalt wirkt sich die Steuerbefreiung bis 2030 sehr stark aus, zumal auch nach Ablauf der Steuerbefreiung die Steuersätze im Vergleich zu Verbrennern vermutlich deutlich günstiger bleiben. Mit der jährlichen Veräußerung der THG-Quote hast du ein zusätzliches Instrument, um deinen Geldbeutel zu entlasten. Indirekt kannst du zusätzlich Förderungen für Photovoltaik und Wallboxen nutzen, um den Betrieb deines Elektroautos noch umweltfreundlicher und wirtschaftlicher zu gestalten.

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