
Persönliche Energiewende
Persönliche Energiewende
Du willst dein Fahrrad behalten, aber gerne auch elektrisch fahren? Geht das und wenn ja, lohnt sich das überhaupt? Wir sind dem für dich nachgegangen.
Nachrüstsätze sind in der Regel wesentlich günstiger als der Kauf eines neuen E-Bikes. Handelt es sich um ein hochwertiges Fahrrad, ist das elektrifizierte Pendant ebenfalls sehr teuer. Da fällt das Umsatteln auf ein neues Elektrorad besonders schwer. Grundsätzlich kannst du nahezu immer dein geliebtes Fahrrad zum E-Bike umbauen lassen; Kinderfahrräder und Räder, die alt oder nicht mehr verkehrstüchtig sind oder deren Rahmenform- und -material nicht passen, ausgenommen.
Umgangssprachlich werden Pedelecs meist als E-Bike bezeichnet, obwohl E-Bikes und S-Pedelecs eigentlich Kleinkrafträder bzw. Mofas sind; und als solche sind sie auch versicherungspflichtig und dürfen keine Radwege benutzen! Nachfolgend schreiben wir aber zum besseren Verständnis „E-Bike“.
Jeder seriöse Fachbetrieb wird dein Fahrrad vor einem möglichen Umbau genau daraufhin prüfen, ob es dafür überhaupt geeignet ist.
Zu den Hauptkomponenten, die nachgerüstet werden, zählen der Motor (Heck-, Front oder Mittelmotor), der Akku, das Display, die Bedienelemente, der Controller sowie Kabel. Alles zusammen macht ein zusätzliches Gewicht von 5 bis 9 Kilo aus, die dein Fahrrad stemmen muss. Viele E-Bike Umbausätze können nicht mit einer Rücktrittbremse kombiniert werden. Bedingt durch das Zusatzgewicht und die hohen Geschwindigkeiten, die gefahren werden können, sind moderne Scheibenbremsen deswegen zwingend erforderlich. Außerdem sind nicht alle E-Bike-Motoren mit der vorhandenen Gangschaltung kompatibel.
Egal, ob es sich bei deinem Rad um ein City-Bike, Mountainbike oder Trekkingbike handelt, es sollte stets in einem hervorragenden Zustand sein. Außerdem ist es wichtig, dass es stabil und robust genug ist, um das zusätzliche Gewicht und die hohen Geschwindigkeiten zuverlässig zu meistern. Daher müssen Rahmenform und -material für die Umrüstung geeignet sein. Schließlich stellen deutlich höhere Fliehkräfte Rahmen und Federgabeln deines Fahrrads vor ganz neue Herausforderungen. Für Räder mit leichtem Aluminiumrahmen kann das zum Problem werden.
Sollte dein Bike keine 400 Euro mehr wert sein, lohnt sich eine Umrüstung nicht. Das gilt auch für Fahrräder, die älter als 4 bis 5 Jahre sind oder bereits intensive Gebrauchsspuren wie Verschleiß und Materialermüdung erkennen lassen.
Das ist natürlich Ansichtssache. Händler von Nachrüstsätzen sagen ganz klar ja, Sachverständige hingegen ganz deutlich nein. Sachverständige und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e. V. (ADFC) raten von einem Umbau grundsätzlich ab. Denn aus ihrer Sicht können umgebaute Elektroräder zum Sicherheitsrisiko werden, weil die Rahmenkonstruktion, die Gabel und Anbauteile nicht auf die zusätzlichen Belastungen ausgerichtet sind. So seien beispielsweise die Gabeln nicht für einen Elektromotor konstruiert, um die Antriebskräfte zu übertragen.
Nachdem der Profi dein Fahrrad ausführlich in Augenschein genommen hat, wird er gemeinsam mit dir den passenden Umbausatz zusammenstellen. Dieses besteht grundsätzlich aus dem E-Motor, einem Akku, einem Controller, einem Display und Bedienelementen für den Lenker.
Wie bei einem neuen E-Bike auch, kannst du zwischen Front-, Mittel-, und Heckmotor wählen. Hier ist die Platzierung von besonderer Bedeutung, denn dort, wo sie dann montiert werden, wird dein Fahrrad ganz besonders beansprucht. Aber auch das Fahrverhalten verändert sich. Es daher nicht auszuschließen, dass dein hochwertiges Fahrrad für solche Dauerbelastungen nicht geeignet ist.
Heckmotoren sind bei der Umrüstung besonders beliebt. Das hängt auch damit zusammen, dass das Fahrrad am Heck besonders stabil ist. Mittelmotoren sind eine gute Alternative, weil sie ein sehr natürliches Fahrgefühl vermitteln, fast so wie du es gewohnt bist. Frontmotoren werden selten gewählt, was auf das etwas ruppige Fahrverhalten durch den nach vorne verlagertem Schwerpunkt zurückzuführen ist.
Er entscheidet mit darüber, wie weit bzw. wie lange du mit deinem E-Bike fahren kannst. Natürlich muss die Akkukapazität zu deinem Fahrradtyp passen. Doch dazu wird dich der Fachmann entsprechend beraten. Wichtig sind aber auch die Bauform, Größe, Gewicht und der Platz, an dem der Akku untergebracht werden soll. Hier bieten sich vor allem das Fahrradrohr in der Mitte bzw. die Trinkflaschenhalterung und die Sattelstütze an. Aber auch der Gepäckträger kann genutzt werden, soweit er nicht anderweitig gebraucht wird.
Je nachdem, wie zeitaufwendig die Montage ist und abhängig von den technischen Bestandteilen des Nachrüstsatzes, kannst für den Umbau deines Fahrrades zu einem E-Bike durch einen Profi von etwa 900 Euro bis 2.000 Euro ausgehen.
Im Vergleich zu noch vor ein paar Jahren haben sich Nachrüstsätze hinsichtlich Qualität und Ausstattung erheblich verbessert. In der Regel stimmen Preis und Leistung. Nachfolgend noch einige Tipps, damit das Umsatteln vom Drahtesel auf ein elektrisches Fahrrad auch reibungslos funktioniert.
Neue Elektrofahrräder gibt es bereits ab rund 1.800 Euro. Der Neukauf kann daher die bessere Lösung sein. Ist dir aber dein Fahrrad so stark ans Herz gewachsen, dass du es ungern für immer in den Keller verbannen möchtest, dann lohnt sich der Umbau, zumal die Nachrüstsätze, die heute auf dem Markt sind, in der Regel einen guten Qualitätsstandard aufweisen.
Kann ich ein Pedelec (Akku, Motor) bei einem normalen Bike nachrüsten?
Wenn es stabil genug ist, ist das grundsätzlich kein Problem. Das Rad darf nur nicht zu alt sein. Auch der allgemeine Zustand sollte stimmen. Sonst rechnet sich das Ganze nicht.
Zum Experten für die Energiewende werden!
Frisches Wissen für deine Energiewende!
Melde dich jetzt zum persönlichen Energiewende Magazin an und erhalte die neusten Informationen in deinem Posteingang.
Beginne jetzt ein Gespräch