
Heizung kaufen oder mieten - Was passt besser zu dir?
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05.04.2023
Veröffentlichung
05.04.2023
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Eine neue Heizung kommt zwar der Umwelt zugute, kostet aber auch viel Geld. Alternativ können Verbraucher eine Heizung mieten. Was ist die beste Lösung? Wir stellen beide Möglichkeiten gegenüber und zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile auf.

Heizung kaufen oder mieten: Welche Unterschiede gibt es?
Viele Hausbesitzer kennen das Dilemma, wenn die Heizkosten steigen. Dies gilt vor allem für alte Heizungen, die noch mit fossilen Brennstoffen, wie zum Beispiel Erdöl und Erdgas, betrieben werden. Seit der Einführung der CO2-Steuer (2021) müssen Verbraucher für Erdöl und Erdgas wesentlich tiefer in die Tasche greifen. Pro Liter Heizöl werden derzeit 7,9 Cent mehr berechnet, wobei die Preise bis 2025 noch weiter steigen sollen.1
Die Kosten sind demzufolge ein guter Grund, um sich eine neue Heizung zu kaufen. Schließlich müssen die Wohnräume im Winter ausreichend beheizt werden, um einerseits für ein angenehmes Wohnklima zu sorgen und andererseits Feuchtigkeit vorzubeugen. Allerdings gibt es noch einen anderen Grund, der für eine neue Heizung spricht: Sie kann auch zum Schutz der Umwelt beitragen.
Alte Heizungen geben nämlich Unmengen an CO2 ab – das klimaschädliche Gas wird für den menschengemachten Klimawandel verantwortlich gemacht. Die schrittweise Anhebung der CO2-Abgabe soll diesbezüglich ein Anreiz sein, über die Anschaffung einer neuen Heizung nachzudenken.
Auch wenn eine neue Heizung viele Vorteile bietet, zögern viele Verbraucher den Kauf einer neuen Heizung heraus. Oft ist es der Preis, der gegen eine neue Heizung spricht. Was viele Verbraucher allerdings nicht wissen, ist, dass sie eine neue Heizung nicht nur kaufen, sondern auch mieten können. Während sie beim Kauf einer Heizung sehr viel Geld investieren müssen, zahlen sie beim Mieten einer Heizung eine monatliche Rate, wie es zum Beispiel beim Leasing eines Autos der Fall ist. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, die wir nachfolgend etwas genauer erläutern möchten.

Wann und warum solltest du eine neue Heizung kaufen?
Es gibt viele Gründe, die für den Kauf einer neuen Heizung sprechen. Einer der größten Vorteile ist sicherlich, dass eine neue Heizung langfristig nicht nur viel preiswerter, sondern auch umweltfreundlicher ist. Zugegeben: Eine neue Heizung kaufen kostet zwar auf den ersten Blick sehr viel Geld, jedoch haben sich die Kosten (je nach Höhe und Art der Heizung) durch die Einsparung an Betriebskosten bereits nach 10 Jahren amortisiert. Im Gegensatz zu einer alten Heizung laufen neue Heizungen viel effizienter und sind darüber hinaus weniger anfällig für Störungen.
Wenn du eine neue Heizung kaufen möchtest, kannst du deine Räume vollkommen unabhängig heizen – vor allem, wenn du die Heizung mit einer Solaranlage kombinierst, um die Sonnenenergie für die Heizungsanlage einzuspeisen und auf diese Weise noch mehr Geld einzusparen. Außerdem kann der Kauf einer neuen Heizung durch eine Förderung vom Staat bezuschusst werden, sodass der Eigenanteil der Finanzierungskosten nicht allzu hoch ist.
Wie hoch sind die Kosten beim Kauf einer neuen Heizung?
Wer beabsichtigt, eine neue Heizung zu kaufen, macht sich verständlicherweise Gedanken über die Höhe der Kosten. Immerhin ist eine neue Heizung nicht ganz billig, auch wenn sie viele Vorteile bietet und sich schon nach wenigen Jahren bezahlt macht. Je nach Heizungsanlage können die Kosten einer neuen Heizung unterschiedlich ausfallen, wobei es ebenfalls die Möglichkeit gibt, eine in die Jahre gekommene Heizung zu modernisieren und sie mit einer neuen Brennwerttechnik auszustatten.
So lässt sich eine alte Ölheizung zum Beispiel als Pelletheizung nutzen, die nicht mit Öl, sondern mit gepressten Holzspänen arbeitet. Die Anschaffungskosten einer Pelletheizung liegen zwischen 17.000 und 25.000 Euro. Eine andere Möglichkeit ist, die bestehende Heizung mit einer Solarthermie zu kombinieren, um durch die Einspeisung der Sonnenenergie die Heizung zu unterstützen und das Warmwasser aufzubereiten. Die Kosten können zwischen 4.000 und 10.000 Euro liegen.
Wenn du dir eine neue Heizung kaufen möchtest, ist die Solarthermie eine gute Option, um das Sonnenlicht effektiv nutzen zu können und einen Beitrag für die Umwelt zu leisten. Wenn es um das Thema Umweltschutz geht, sind die Wärmepumpe und das Blockheizkraftwerk eine ebenso gute Wahl. Eine Wärmepumpe zählt zu den derzeit besten Energielieferanten, weil sie ihre Energie entweder aus der Luft oder der Erde beziehen kann. Mit 12.000 bis 30.000 Euro erscheinen die Kosten für den Kauf einer neuen Heizung zwar recht hoch, jedoch verspricht die Heizung auch eine hohe Einsparung.
Blockheizkraftwerke sind nicht nur nachhaltig – mit ihnen lässt sich auch langfristig sehr viel Energie einsparen. Die Anschaffungskosten liegen zwischen 20.000 und 25.000 Euro.5 Zusätzlich gibt es beim Kauf einer neuen Heizung seit Anfang 2020 die Möglichkeit einer Förderung – vorausgesetzt, die neue Heizung wird entweder gänzlich oder zum Teil mit erneuerbaren Energien, beispielsweise mit einer Solarthermie, Wärmepumpe oder einer Pelletheizung, betrieben.
Neue Heizung kaufen und Zuschuss beantragen
Wer sich eine neue Heizung kaufen möchte, kann einen Antrag beim BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) stellen. Das BAFA kann den Kauf einer Heizung mit bis zu 45 Prozent der förderfähigen Kosten unterstützen.6 Außerdem kannst du bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ein Darlehen für eine neue Heizung beantragen. Als Darlehen können bis zu 50.000 Euro genehmigt werden, wobei der Tilgungszuschuss bei 20 Prozent der förderfähigen Kosten liegt.

Wann und warum solltest du eine Heizung mieten?
Wer die hohen Ausgaben beim Kauf einer neuen Heizung scheut, sollte sich eine neue Heizung mieten. Im Gegensatz zum Kauf bietet das Mieten einer Heizung viele Vorteile. Einer der größten Vorteile ist sicherlich, dass du keine großen Investitionen tätigen musst und die Kosten in einem überschaubaren Rahmen halten kannst. Eine „Heizung mieten“ wird in der Fachsprache als „Wärmecontracting“ bezeichnet, was sich von dem deutschen Begriff „Vertrag“ (Contract) ableitet. Der sogenannte Contractor ist demzufolge der Dienstleister, mit dem der Vertrag für das Mieten einer Heizung abgeschlossen wird.
Wartung und sämtliche Service- und Reparaturkosten sind in dem Vertrag meistens inklusive, was auf den ersten Blick eine enorme Preisersparnis bedeutet. Ähnlich wie bei einer gemieteten Wohnung trägt der Vermieter die anfallenden Kosten. Außerdem fallen die hohen Anschaffungskosten weg, wenn du eine Heizung mieten möchtest. Gezahlt wird lediglich eine monatliche Rate, was gerade für Menschen, die die Ausgaben einer neuen Heizung scheuen, sehr komfortabel sein kann. Je nach Heizung können die monatlichen Kosten variieren, jedoch liegen sie (je nach Heizung und Anbieter) zwischen 69 und 130 Euro.8
Das Mieten einer Heizung hat einen weiteren großen Vorteil: Das Gerät ist meistens auf dem neuesten Stand der Technik, sodass du bei deinen jährlichen Ausgaben für die Energiekosten viel Geld einsparen und gleichzeitig die Umwelt schonen kannst.
Wie funktioniert das Mieten einer Heizung?
Wie wir bereits erläutert haben, ist es eigentlich ganz leicht, eine Heizung zu mieten. Derzeit gibt es einige Anbieter auf dem Markt, die diesbezüglich die passenden Geräte zur Verfügung stellen. Es gibt allerdings einige Aspekte, die Verbraucher beim Mieten einer Heizung beachten sollten. Dies betrifft vor allem den Leistungsumfang, der zum Beispiel die monatliche Miete für die Heizung und sonstige anfallende Kosten enthalten sollte. Wartungen und Serviceleistungen sind in der Regel im Preis inbegriffen, anders sieht es hingegen mit dem Ausbau der alten Heizung aus. Hier kann der Vermieter der neuen Heizung durchaus eine Gebühr verlangen.
Auch solltest du, wenn du eine Heizung mieten möchtest, auf die Vertragslaufzeit achten. Im Schnitt dauert das Wärmecontracting etwa 10 bis 15 Jahre. Was geschieht danach? Darüber machen sich nur wenige Menschen Gedanken. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Einerseits kann der Vertrag für das Mieten einer Heizung um weitere Jahre verlängert werden, während auf der anderen Seite die Möglichkeit besteht, die Heizung für einen „Restwert“ zu kaufen. Möchten Verbraucher die Heizung nicht mehr mieten, kann der Vermieter sie (theoretisch) wieder ausbauen. Allerdings sollte hier schon im Vorfeld geklärt werden, wer die Kosten für den Ausbau trägt und wie hoch diese ausfallen.
Was kostet das Mieten einer Heizung?
Wie bereits angesprochen, können sich die Kosten für das Mieten einer Heizung auf 69 bis 130 Euro je Monat belaufen. Für das Mieten einer Heizung ist meistens weder eine Anschaffungsgebühr nötig, noch müssen sich Verbraucher über Wartung, Reparaturen oder Servicegebühren Gedanken machen. Bezahlt werden lediglich die monatliche Grundgebühr und die Kosten (beispielsweise Strom, Gas, Pellets), die für den Betrieb der Heizung hinzukommen.
Anders als beim Kauf einer Heizung dürfen Verbraucher hier keine Förderungen vom Staat erwarten, da sie sich in erster Linie an den Vermieter richten, der die Heizung zur Verfügung stellt. Allerdings gibt es einige Energieanbieter, die ihren Kunden aufgrund der neuen Heizung einen Rabatt gewähren. Was die jährlichen Kosten angeht, scheinen Mietheizungen auf den ersten Blick eindeutig die Nase vorn zu haben.
Auf den zweiten Blick allerdings ist das Mieten einer Heizung über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren ebenso teuer wie der Kauf einer Heizung, wenn die monatlichen Ausgaben für die Miete und den Betrieb gegenübergestellt werden. Hinzu kommt die Tatsache, dass Verbraucher beim Kauf einer neuen Heizung mit Fördergeldern vom Staat rechnen und den Kaufpreis somit deutlich reduzieren können.

Heizung kaufen oder mieten – ein Fazit
Sowohl beim Kauf als auch bei der Miete einer Heizung gibt es Vor- und Nachteile. Die Vorteile einer Mietheizung sind sicherlich die geringen Kosten, da die Anschaffungs-, Wartungs-, Reparatur- und Servicekosten wegfallen. Wer sich jedoch einen Überblick über die gesamten Kosten für die Miete und die Betriebskosten verschafft, merkt schnell, dass die Kosten ähnlich hoch sind wie die Ausgaben für den Kauf einer Heizung. Wer eine Heizung kauft, profitiert nämlich von Fördergeldern vom Staat, die es bei einer Heizungsmiete nicht gibt. Hier können Kunden lediglich von einer Ermäßigung der Energiekosten profitieren, sofern die Heizung effizient und umweltfreundlich ist.
Im Durchschnitt hat sich der Kauf einer Heizung nach etwa 10 Jahren amortisiert, während die Kosten bei einer Heizungsmiete auch nach Ablauf der Vertragslaufzeit anfallen, sofern der Vertrag verlängert wird. Soll der Vertrag für die Heizungsmiete nicht fortgeführt werden, haben Kunden die Möglichkeit, die Heizung für einen Restwert zu kaufen. Andernfalls behält der Vermieter sich das Recht vor, die Heizung gegen eine Gebühr ausbauen zu lassen. Ob Verbraucher sich für den Kauf oder eine Miete einer Heizung entscheiden, hängt demzufolge in erster Linie vom persönlichen Komfort und den Kosten ab.
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