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Wartung der Wärmepumpe

Über diesen Artikel

Lesezeit

4 Minuten

Veröffentlichung

26.11.2020

Letztes Update

26.01.2023

Wartung Wärmepumpe: Allgemeine Infos, Intervalle und Kosten

Eine Wärmepumpe gilt im Allgemeinen als wartungsarm. Das trifft für alle Arten von Wärmepumpen zu. Hintergrund ist, dass zur Wärmeerzeugung kein Verbrennungsvorgang genutzt wird. Dennoch solltest du deine Wärmepumpe regelmäßig warten lassen. Das hilft, um eventuelle Schäden frühzeitig zu erkennen, ehe sie zu größeren Beschädigungen und teuren Reparaturen führen.

Inhalt des Blogartikel

 

Wie oft sollte eine Wartung der Wärmepumpe durchgeführt werden?

Die regelmäßige Kontrolle der Anlage sichert dir einen langfristigen zuverlässigen Betrieb. Nichts ist schlimmer als der Ausfall einer Heizungsanlage, wenn sie wegen sehr niedriger Temperaturen im Winter gerade dringend benötigt wird. Doch dem lässt sich durch eine regelmäßige vorausschauende Wartung zuverlässig vorbeugen. Wie oft sollte diese jedoch durchgeführt werden?

Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. In der Regel gibt der jeweilige Hersteller in der Betriebsanleitung Hinweise dazu, wie oft das Aggregat durch einen Fachmann überprüft werden sollte und welche Arbeiten in diesem Zusammenhang sinnvoll sind. Eine häufige Empfehlung lautet, 1 Jahr nach Inbetriebnahme und danach alle 2 Jahre eine Wartung durchführen zu lassen. Wenn du ganz sicher gehen willst, dann entscheide dich für einen jährlichen Wartungszyklus.

Abhängig von der Füllmenge und der Art des verwendeten Kältemittels, können Wartungszyklen von 1 Jahr und weniger vorgeschrieben sein. Dabei muss der beauftragte Installateur auch eine Dichtheitsprüfung des Kältekreises vornehmen und protokollieren. Ob das in deinem Fall zutrifft, kannst du der Betriebsanleitung des Herstellers entnehmen. Bei den kleineren Anlagen in Privathaushalten ist die Füllmenge der Kältemittel normalerweise nicht so groß, dass hier verschärfte Vorschriften wirksam wären.

 

Welche Arbeiten sollten bei einer Wartung durchgeführt werden?

Die Tätigkeiten hängen zum Teil von der Art der Anlage ab und beziehen auch die Heizungsanlage insgesamt mit ein. Mit einer Ausnahme treffen folgende Punkte jedoch für alle Arten zu:

  1. Sichtprüfung der Anlagenkomponenten (Wärmepumpe, Pufferspeicher, Warmwasserbereiter, Pumpen und Ventile) auf:
  2. Kältekreis laut Chemikalien-Klimaschutzverordnung auf Dichtheit prüfen
  3. Funktion der Hydraulikkomponenten prüfen (Pumpen, Mischer, Rückschlagklappen, Absperrventile)
  4. Heizkreis-Filter prüfen und bei Verschmutzung reinigen oder wechseln
  5. Systemdruck der Heizungsanlage und Ausdehnungsgefäße prüfen
  6. 6. Sicherheitsventile prüfen
  7. Reglereinstellung überprüfen, Betriebsdaten-/Fehlerspeicher auslesen
  8. Prüfung der elektrischen Sicherheit nach VDE 0701-0702 (durch Elektrofachkraft)
  9. allgemeine Funktionskontrolle der Anlage
  • Beschädigungen
  • Korrosion
  • Verschmutzung
  • mangelnde Befestigung
  • Leckagen
  • Ölaustritt und -spuren

Wartung einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe nutzt thermische Energie aus dem Grundwasser. Dazu wird ein Förderbrunnen (Saugbrunnen)gebohrt, mit dem Grundwasser nach oben gepumpt wird. Ein Wärmetauscher entzieht dem Wasser einen Teil der Wärme. Das abgekühlte Wasser wird über einen zweiten Brunnen (Schluckbrunnen) dem Grundwasserreservoir wieder zugeführt.

Dieser Aufbau erfordert folgende zusätzliche Überprüfungen während der Wartung:

  • Sichtprüfung der Brunnenanlage auf Verschmutzungen
  • Reinigung der Filter
  • Überprüfung zusätzlicher Sicherheitsvorrichtungen der Wärmepumpe
  • Funktionsprüfung der Rückschlagklappe im Saugbrunnen
  • Dämmung aller Leitungen auf Beschädigung/Kondensatanfall prüfen

Wartung einer Sole-Wasser-Wärmepumpe

Diese Art der Wärmepumpe nutzt Erdwärme als Wärmequelle. Die Erdwärme wird entweder über in die Tiefe gebohrte Sonden oder flach verlegte Kollektoren gewonnen. In den Sonden oder Kollektoren zirkuliert die sogenannte Sole. Das ist eine Salzlösung, die die Erdwärme aufnimmt und an einem Wärmetauscher an die Wärmepumpe abgibt. Damit die Sole bei starkem Bodenfrost nicht einfriert, muss eine bestimmte chemische Zusammensetzung und Konzentration gesichert sein. Durch Leckagen in den erdverlegten Sonden, Kollektoren und Rohrleitungen kann sich die Sole verändern oder aussickern.

Bei dieser Art der Wärmepumpe sollten folgende zusätzliche Arbeiten im Rahmen der Wartung durchgeführt werden:

  • Sole-Ausdehngefäß prüfen
  • Salzkonzentration prüfen
  • Systemdruck Sole-Anlage überprüfen und ggf. vorgemischte Sole nachfüllen
  • Funktionskontrolle des Sole-Druckwächters
  • Prüfung des Sole-Filters
  • Dämmung sämtlicher Leitungen auf Beschädigungen und Kondensatanfall prüfen

Wartung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe

Bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe wird die thermische Energie der Außenluft genutzt. Ein Ventilator saugt die Luft an und führt sie am Wärmetauscher des Kältemittelkreislaufs vorbei. Hier wird der Luft ein Teil der Wärmeenergie entzogen. Die Aufstellung der Ansaugeinheit kann außerhalb des Gebäudes oder innerhalb in einem Keller-/Technikraum erfolgen. Mit der Luft werden auch Schmutzpartikel angesaugt, die mit der Zeit das Wärmetauschergitter und eventuell vorhandene Luftkanäle verschmutzen können. Damit sinkt die Effektivität der Wärmeentnahme aus der Luft und der Stromverbrauch der Wärmepumpe steigt. Außerdem sinkt mit der Abkühlung der Luft am Wärmetauscher deren Wasserspeicherfähigkeit. Enthaltene Feuchte kondensiert an dieser Stelle und muss abgeleitet werden.

Daher erfordert dieser Aufbau der Anlage folgende zusätzliche Wartungsarbeiten:

  • Wärmetauscher auf Ansaugseite (Verdampfer) nach Bedarf reinigen
  • sämtliche Luftführungskomponenten überprüfen und ggf. reinigen
  • Kondensatwanne säubern und auf Leckagen (Rost) überprüfen
  • Kondensatablauf prüfen und bei Bedarf reinigen

Wartung einer Luft-Luft-Wärmepumpe

Der Begriff Luft-Luft-Wärmepumpe hat sich zwar etabliert, ist aber nicht korrekt. Genau genommen handelt es sich um ein System der kontrollierten Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung. Die Zuluft wird über einen Wärmetauscher geführt und erhält dort von der Abluft bis zu 90 Prozent der in ihr enthaltenen Wärme. Im Anschluss übernimmt ein Kanalsystem die Verteilung der erwärmten Zuluft in alle Räume. Bei Bedarf wird die Zuluft vor der Verteilung mit einem elektrischen Zusatzheizer auf die gewünschte Temperatur gebracht. Die Heizung der Räume erfolgt ausschließlich über die Zuluft. Ein wasserführendes Heizungssystem mit Rohrleitungen und Heizkörpern wird nicht benötigt. Das funktioniert jedoch nur dann, wenn der Heizwärmebedarf des Gebäudes durch eine extrem gute Dämmung sehr niedrig ist. Die Warmwasserbereitung muss mit einem extra installierten System erfolgen. Damit entfallen bei der Wartung einer solchen Luft-Luft-Wärmepumpe praktisch alle oben aufgeführten allgemeinen Wartungsarbeiten, weil die dort genannten Komponenten gar nicht vorhanden sind.

Die Wartung beschränkt sich auf folgende Punkte:

  • Luftführungskomponenten prüfen und ggf. reinigen
  • Filter in Zentraleinheit prüfen und evtl. tauschen
  • Kondensatwanne säubern und auf Leckage (Rost) prüfen
  • Kondensatablauf prüfen und bei Bedarf reinigen

Wie hoch sind die Kosten der Wartung einer Wärmepumpe?

Auch bei den Kosten ist keine pauschale Angabe möglich. Sie hängen stark von der Art der Wärmepumpe und den durchzuführenden Arbeiten ab. Verschiedene Quellen im Internet nennen Preise zwischen 50 und 200 Euro pro Wartung. Das gilt allerdings nur, wenn keine Beschädigungen festgestellt werden, die Reparaturen oder größere Reinigungsarbeiten notwendig machen. Wenn du auf der sicheren Seite sein willst, empfehlen wir den Abschluss eines Wartungsvertrages, in dem die Kosten und der Zeitpunkt der jährlichen Wartung festgeschrieben sind. Idealerweise sollte die Wartung im Sommer durchgeführt werden, wenn die Anlage ohnehin außer Betrieb ist.

 

Geregelte Wartungen der Wärmepumpe sorgen für mehr Effizienz

Die regelmäßige Wartung der Wärmepumpenanlage sichert dir die langfristige und effektive Funktion deines Heizungssystems. Fehler werden früh erkannt und können so noch kostengünstig repariert werden. Wenn durch nicht erkannte kleinere Mängel mit der Zeit größere Folgeschäden entstehen, ist der Aufwand für die dann anfallenden Reparaturen ungleich höher. Im Extremfall könnte sogar der komplette Austausch der Wärmepumpe notwendig sein. Verunreinigungen und eventuelle Leckagen, die die Effizienz negativ beeinflussen, werden ebenfalls beseitigt. Die Wartungskosten sind relativ gering und tragen dazu bei, schleichend wachsende Betriebskosten oder hohe finanzielle Aufwendungen bei notwendigen größeren Reparaturen zu verhindern.

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