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- 10 hilfreiche Wärmepumpe-Tipps
Die Wärmepumpe arbeitet mit kostenloser Umweltenergie und benötigt nur etwas Strom. Du solltest jedoch die folgenden Wärmepumpen-Tipps beherzigen, damit sich die Installation lohnt.
Inhalt des Blogartikels
- So wird die Wärmepumpe zum Gamechanger deiner persönlichen Energiewende
- Die 10 besten Wärmepumpen-Tipps und Tricks für ein modernes Heizsystem
- Was kosten Wärmepumpen?
- Welchen Stellenwert haben Wärmepumpen in der Energiewende?
- Wie komme ich an meine Wärmepumpe?
So wird die Wärmepumpe zum Gamechanger deiner persönlichen Energiewende
Wärmepumpen gelten als besonders umweltfreundlich. Sie verbrennen weder Öl noch Gas oder Biomasse, sondern entziehen einem Umweltmedium wie der Luft, dem Boden oder dem Grundwasser überschüssige Wärme.
Da die Wärmepumpe innen ein Kältemittel führt, das durch Verdichtung weiter erwärmt wird, lässt sich damit genügend Wärme für dein Heizsystem erzeugen. Der Vergleich mit dem umgekehrten Kühlschrank ist dabei am passendsten. Für all das benötigt die Wärmepumpe lediglich etwas Strom. Sie spart Heizkosten und ist beim Einsatz von Ökostrom besonders umwelt- und klimafreundlich.
Die 10 besten Wärmepumpen-Tipps und Tricks für ein modernes Heizsystem
Wärmepumpe, Gebäude und Heizsystem müssen gut aufeinander abgestimmt sein, damit die Rechnung aufgeht und du dein Haus auch in harten Wintern ausreichend beheizt. Eine sorgfältige Planung, die fachgerechte Installation und die sinnvolle Nutzung im Alltag sind nur einige Aspekte, die du in unseren Wärmepumpen-Tipps wiederfindest.
1. Welche Wärmepumpen-Art passt zu deinem Gebäude?
Es beginnt mit der Auswahl der Wärmepumpe. Für Einfamilienhäuser gibt es hauptsächlich drei Typen von Wärmepumpen, die als Wärmequelle entweder die Umgebungsluft (Luft-Wasser-Wärmepumpe), das Grundwasser (Wasser-Wasser-Wärmepumpe) oder das Erdreich (Sole-Wasser-Wärmepumpe) nutzen.
Alle Systeme haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. So liefern Grundwasser- und Erdwärmepumpe ganzjährig eine stabile Temperatur für das Heizsystem, sind aber wesentlich aufwändiger und teurer zu installieren als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die lediglich einen Lüfter für die Ansaugung der Außenluft benötigt. Für Brunnen- oder Erdbohrungen gibt es nicht überall Genehmigungen und bei der Nachrüstung von Bestandsgebäuden muss die Machbarkeit auf dem Grundstück geprüft werden. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist etwas weniger effizient, kann aber in gut gedämmten Gebäuden in Verbindung mit einem geeigneten Heizungssystem ebenfalls ganzjährig genügend Wärme liefern. Welcher Wärmepumpen-Typ für dein Haus geeignet ist, besprichst du am besten mit einem Energieberater und dem Heizungsfachbetrieb deines Vertrauens.
2. Die Wärmedämmung des Gebäudes sollte auf dem neuesten Stand sein
Bei Neubauten entspricht die Energieeffizienz in der Regel den modernen Standards. Bei Bestandsgebäuden solltest du vor dem Einbau einer Wärmepumpe unbedingt dafür sorgen, dass die Gebäudedämmung auf dem neuesten Stand ist. Nur so kannst du unnötige Wärmeverluste vermeiden.
Auch bei der Planung für die Gebäudedämmung muss systematisch vorgegangen werden, damit die Investitionen nicht ins Leere laufen. Die Konsultation eines Fachbetriebs und die Inanspruchnahme einer Energieberatung sind in jedem Fall zu empfehlen, weil auch die Genehmigung von Fördermitteln für energetische Sanierungen von der fachgerechten Umsetzung abhängt. Insbesondere beim Dach lässt sich viel Geld sparen, wenn eine anstehende Dachsanierung mit der Optimierung der Wärmedämmung und dem Einbau einer Photovoltaikanlage kombiniert wird. Letztere kann einen Teil des Stroms für deine Wärmepumpe ökologisch erzeugen, wodurch deine Heizkosten weiter sinken.
3. Wärmepumpe mit passendem Heizsystem kombinieren
Wärmepumpen lassen sich grundsätzlich mit allen Heizungssystemen kombinieren. Allerdings arbeiten sie mit Flächenheizungen wie der Fußbodenheizung oder Wandheizung besonders effizient. Die Ursache dafür liegt in der niedrigen Vorlauftemperatur einer Flächenheizung im Vergleich zu klassischen Heizkörpern.
Bei der Verwendung normaler Radiatoren ist in der Regel das zusätzliche Heizen mit Gas oder Öl erforderlich. Alternativ kann die Wärmepumpe aus eigener Kraft höhere Vorlauftemperaturen liefern, verbraucht dann aber unverhältnismäßig viel Strom. Letzteres ist auch der Grund dafür, dass bei schlecht geplanten Altbausanierungen die Rechnung nicht aufgeht.
4. Leistung und Dimensionierung von Wärmepumpe und Heizsystem beachten
Wie bei allen Heizsystemen müssen Wärmebedarf, Leistung und Dimensionierung der Heizungsanlage auf die Effizienz der Wärmequelle abgestimmt sein. Gerade Wärmepumpen werden häufig zu groß ausgelegt. Auch wenn Heizungsbauer gerne mit größeren „Sicherheitsreserven beim Wärmebedarf“ werben, verursacht eine überdimensionierte Wärmepumpe zu hohe Investitionskosten. Umgekehrt kann sie aber auch den Heizbedarf nicht decken, wenn sie zu klein ausgelegt ist, weil dann die Betriebskosten steigen, um die geforderte Temperatur zu erreichen.
Je komplexer die Anlage, desto wichtiger ist die genaue Planung des Systems. Nicht immer liegt im technisch Machbaren auch immer die sinnvollste Lösung. Jahresarbeitszahl (JAZ) und COP (Coefficient of Performance) sind wichtige Kennzahlen zum Wirkungsgrad der Wärmepumpe, die das Verhältnis von Nutzwärme zur aufgewendeten elektrischen Energie beschreiben.
Luft-Wärmepumpen schneiden hier aufgrund der jahreszeitlich bedingten Schwankungen der Temperatur etwas schlechter ab als Erdwärme- oder Grundwasser-Wärmepumpen. Reicht die Leistung aber für dein Haus und dein Heizsystem aus, kann auch die Luft-Wasser-Wärmepumpe durchaus eine Lösung sein. Das gilt besonders für die Nachrüstung. Technisch gesehen ist die Anhebung der Temperatur auch bei kälteren Außentemperaturen kein Problem, da die Verdichtung des Kältemittels im Inneren des Wärmepumpen-Kreislaufs für einen zusätzlichen Temperaturanstieg sorgt. Daher lassen sich Luft-Wasser-Wärmepumpen durchaus auch im Winter effizient betreiben.
5. Den richtigen Aufstellort für die Wärmepumpe finden
Bei der Aufstellung von Wärmepumpen werden häufig Fehler gemacht. Obwohl die Technologie relativ geräuscharm ist, arbeiten Wärmepumpen nicht völlig geräuschlos. Daher ist auf einen ausreichenden Abstand von Lüftern und anderen lärmerzeugenden Komponenten zu Nachbargrundstücken oder dem eigenen Schlafzimmerfenster zu achten. Hierfür gibt es je nach Wohnort auch klare Vorschriften.
Ist die Aufstellung draußen aus Platzgründen nicht möglich, lässt sich manche Wärmepumpe innen aufstellen. Außerdem gibt es Mini-Wärmepumpen, bei denen die Komponenten nicht in einem Gehäuse verbunden sind und teilweise draußen und drinnen aufgestellt werden können. Willst du die Wärmepumpe innen aufstellen, benötigst du natürlich entsprechende Stellflächen im Gebäude.
Rangierst du eine alte Ölheizung aus, bietet sich als Aufstellort für die Wärmepumpe der Keller an, in dem sich bisher der Öltank befunden hat. Wichtig ist in jedem Fall, Vibrationen durch entsprechende Dämpfung vom Gebäude zu entkoppeln und auf kurze Leitungswege mit geringen Wärmeverlusten zu achten. Bei Aufstellung außerhalb des Kellers musst du zudem die Tragfähigkeit und Statik des Hauses überprüfen lassen, denn Wärmepumpen sind keine Leichtgewichte.
6. Kombinationsmöglichkeiten der Wärmepumpe mit anderen Systemen
Wärmepumpen lassen sich grundsätzlich auch mehrstufig kombinieren oder kaskadieren, wie der Fachbegriff lautet. Dabei werden mehrere Wärmepumpen in Reihe geschaltet, um höhere Temperaturen zu erzielen. Das ist allerdings eher bei größeren Gebäuden wie Mietobjekten oder Gewerbebauten sinnvoll.
Die Kombination mit Gas- oder Öl-Brenner in Form einer Hybridheizung ist generell machbar, aber nur selten effizient. Gerade die sehr effizienten Erdwärmepumpen und Grundwasser-Wärmepumpen benötigen keine zusätzliche Unterstützung. Und auch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kann in Kombination mit dem richtigen Heizungssystem genügend Wärme für kalte Winter bereitstellen.
Allerdings können Wärmepumpen im Vergleich zu klassischen Öl- und Gasbrennern keine sehr hohen Temperaturen auf Abruf erzeugen. Daher solltest du die Wärmepumpe generell mit einem ausreichend dimensionierten Pufferspeicher für die Warmwasserbereitung kombinieren. Denn neben der Versorgung mit Wärme für die Heizkörper oder Flächenheizung möchtest du ja auch warm duschen.
Da die Stromkosten für die Wärmepumpe die eigentlichen Betriebskosten der Heizung darstellen, ist die Kombination mit Photovoltaik besonders hervorzuheben. Mit modernen Solaranlagen kannst du (auch in der kälteren Jahreszeit) den Strombedarf für die Wärmepumpe decken oder zumindest ergänzen. Somit kannst du deinen Solarstrom maximal effizient nutzen, indem du ihn selbst verbrauchst.
Im Sommer, wenn die Heizungsanlage eigentlich nicht benötigt wird, muss dennoch Warmwasser bereitet werden. Dies ist mit Photovoltaik und Wärmepumpe dann nahezu kostenlos möglich. Weniger effizient ist die Kombination mit Solarthermie, da deren Wärmeleistung für die Warmwasser- und Heizungsunterstützung im Winter zu gering ausfällt. Besser ist es also, verfügbare Dachflächen für Photovoltaik zu nutzen.
7. Stromkosten durch Wärmepumpentarife senken
Da die Wärmepumpe elektrischen Strom für den Betrieb benötigt, hängt die Höhe deiner Heizkosten maßgeblich von den Stromkosten ab. Viele Stromanbieter haben spezielle Wärmepumpentarife im Programm, die zu vergünstigten Preisen angeboten werden. Für die Nutzung ist allerdings die Installation (und Miete) eines zusätzlichen Stromzählers für die Wärmepumpe erforderlich. Daher ist diese Variante nur dann sinnvoll, wenn es wirklich günstige Wärmepumpentarife gibt und du keine Photovoltaikanlage zur Ergänzung des Strombedarfs besitzt.
Durch die allgemein gestiegenen Strompreise sind auch die Wärmepumpentarife mittlerweile teurer geworden. Du solltest also genau durchrechnen, ob sich der Abschluss eines solchen Vertrages lohnt.
Wichtig zu wissen: Die Wärmepumpentarife gelten meist nur in der Nacht. Damit du dennoch immer genügend Wärme zur Verfügung hast, ist auch hier ein ausreichend dimensionierter Pufferspeicher für die Heizung und Warmwasserbereitung erforderlich.
8. Beratung, Planung und Installation deiner Wärmepumpe
Wie du bereits in einigen Wärmepumpen-Tipps erfahren hast, ist eine sorgfältige Planung sehr wichtig. Dementsprechend sollten Beratung und Planung durch zertifizierte Fachkräfte erfolgen. Je ausführlicher und neutraler die Beratung, desto besser. Im Beratungsgespräch solltest du sämtliche relevanten Fragen stellen, die dich zu den Themen Wirtschaftlichkeit, Technik und anderen Bereichen bewegen.
Referenzen und Erfahrung des Installationsbetriebs sind ebenso wichtig wie die Ausbildung der Mitarbeiter, die für die Planung verantwortlich sind. Seriöse Anbieter haben kein Problem mit der Beantwortung solcher Fragen und weisen von sich aus auf Risiken oder Besonderheiten bei der Planung hin. Die fachgerechte Installation wirkt sich maßgeblich auf den effizienten Betrieb der Wärmepumpe aus. Kommt es hier zu Problemen, stimmt am Ende die ganze Kosten-Nutzen-Rechnung nicht mehr.
9. Wartung und Garantie deiner Wärmepumpe
Da Wärmepumpen weitaus weniger bewegliche Teile haben als andere Heizungssysteme, sind sie wesentlich wartungsfreundlicher und unterliegen geringerem Verschleiß. Dennoch sind sie nicht wartungsfrei. In Privathäusern sind regelmäßige Wartungen der Wärmepumpe und des Heizungssystems alle ein bis zwei Jahre zu empfehlen.
Die meisten Fachbetriebe bieten entsprechende Wartungsprogramme an. Insbesondere in Kombination mit anderen Systemen wie einer Photovoltaikanlage sollten die Wartungsintervalle aufeinander abgestimmt sein. Viele Hersteller schreiben in ihren Garantiebedingungen bestimmte Wartungsarbeiten vor, um die Ansprüche zu erhalten. Die Wartungskosten hängen von Wärmepumpenart und Hersteller ab, unterschreiten aber in der Regel die Kosten für die Instandhaltung klassischer Heizungssysteme – besonders auf die gesamte Lebensdauer gesehen. So gibt es zum Beispiel keine Probleme mit Abgasmessungen oder anderen Emissionen, weil die Wärmepumpe diese nicht erzeugt.
10. Mit der Wärmepumpe kühlen: Ein besonderer Komfort-Bonus
Da die Wärmepumpe im Heizbetrieb wie ein umgekehrter Kühlschrank arbeitet, lässt sich dieses Prinzip auch zur Kühlung der Räume in deinem Gebäude nutzen. Dies funktioniert vor allem in Kombination mit einer Flächenheizung sehr effizient. Das Wasser, das in der Fußbodenheizung zirkuliert, transportiert im Kühlbetrieb überschüssige Energie vom Raum zur Wärmepumpe, von wo aus sie in die Umwelt entlassen wird.
Im Gegensatz zu „richtigen“ Klimaanlagen ist die Kühlleistung zwar etwas geringer, verursacht aber weitaus geringere Kosten und Umweltprobleme. Da dieser Komfort-Bonus nicht bei allen Wärmepumpen serienmäßig vorgesehen ist, solltest du den Wunsch nach einer Kühlfunktion bereits bei der Planung berücksichtigen.
Zusätzliche Infos zum Thema Wärmepumpe findest du hier
Im Rahmen dieser Wärmepumpen-Tipps können wir nur einen kurzen Einblick in das komplexe Thema geben. Zusätzliche Infos samt Checkliste bekommst du in unserem kostenlosen E-Book zur Wärmepumpe.
Was kosten Wärmepumpen?
Die für dich wichtigste Frage ist vermutlich die nach den Kosten für eine Wärmepumpe. Pauschal lässt sich dies aber aufgrund der verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten der Wärmepumpenarten und der individuellen Voraussetzungen bei Gebäuden und Heizungssystemen nicht beziffern. Auch die Höhe der Förderungen beeinflusst die Gesamtkosten.
Für Privathaushalte lohnt sich die Wärmepumpe dann, wenn sie nach Abzug der Investitionskosten die Heizkosten langfristig senkt. Der Umwelt kommt die Wärmepumpe in fast allen Fällen zugute.
Welchen Stellenwert haben Wärmepumpen in der Energiewende?
Wärmepumpen sind gut für die Umwelt, weil sie keine fossilen Brennstoffe benötigen. Je mehr Ökostrom du nutzt, desto klimafreundlicher ist deine Wärmepumpe. Sie reduziert außerdem die Heizkosten signifikant und verringert die Abhängigkeit von Energieimporten, was sowohl der allgemeinen als auch der privaten Energiewende zugutekommt. Da sie zudem großzügig vom Staat gefördert wird, solltest du bei der Planung einer neuen Heizung auf jeden Fall die Wärmepumpe berücksichtigen.
Wie komme ich an meine Wärmepumpe?
Eine fachlich fundierte Beratung und Planung ist essenziell für die sinnvolle Nutzung einer Wärmepumpe. Ein unverbindliches Beratungsgespräch kannst du sofort hier* vereinbaren.
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