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- Wärmepumpe
- Wärmepumpe für Einfamilienhaus: Kosten im Überblick
Inhalt des Blogartikel
- Welche Kosten verursacht die Wärmepumpe im Privathaushalt?
- Einsatz der Wärmepumpe im Neu- und Altbau
- Kosten für Anschaffung und Installation der Wärmepumpe
- Betriebskosten der Wärmepumpe
- Kosten sparen mit der Wärmepumpe erfordert gute Planung
Welche Kosten verursacht die Wärmepumpe im Privathaushalt?
Speziell bei Neubauten geht die Empfehlung immer mehr zu Heizsystemen mit Wärmepumpe. Sie arbeitet emissionsfrei, effizient und kann sowohl die Umweltbelastung als auch die Kosten für die Heizung erheblich senken. Mit welchen Kosten du für die Anschaffung und den Betrieb einer Wärmepumpe rechnen musst, beleuchten wir hier etwas genauer.
Die Anschaffungskosten sind meistens der erste Faktor, den du als Hauseigentümer im Auge hast. Bei den verschiedenen Anbietern, Systemen und Modellen musst du darauf achten, dass viele Preise noch keine Installationskosten enthalten. Außerdem variieren die Kosten für Wärmepumpen je nach Funktionsweise zum Teil erheblich, weil gegebenenfalls Erschließungskosten hinzukommen. Nach dem Einbau sind natürlich auch die laufenden Betriebskosten, wie Wartung und Reparatur sowie der Stromverbrauch, zu berücksichtigen.
Einsatz der Wärmepumpe im Neu- und Altbau
Wärmepumpen folgen einem einfachen Funktionsprinzip: Sie entziehen vorhandene Wärme (aus der Luft, dem Wasser oder Erdreich) und befördern diese über ein Wärmeaustauschsystem in den Heizkreislauf. Theoretisch lässt sich damit umgekehrt auch ein Haus im Sommer kühlen. Wärmepumpen verbrauchen Strom für den Betrieb, erzeugen aber keine Emissionen, da keine herkömmlichen Brennstoffe (sowie Lagerflächen dafür) benötigt werden.
Die Effizienz der Wärmepumpenheizung hängt vom jeweiligen Funktionsprinzip ab. Voraussetzung ist allerdings, dass das Gebäude für den Einsatz einer Wärmepumpe optimiert wurde – bei vielen Altbauten ist dies nicht der Fall. Deshalb empfiehlt es sich, vor der Installation einer Wärmepumpe die Gebäudedämmung zu optimieren und eine Flächenheizung (zum Beispiel Fußbodenheizung) einzubauen. Du kannst zwar theoretisch auch klassische Heizkörper im Altbau mit einer Wärmepumpe kombinieren, doch die besondere Effizienz dieser Technologie spielt ihre Stärken vor allem bei Flächenheizungen an Wänden oder Fußböden aus, die weitaus geringere Vorlauftemperaturen benötigen. Die Umrüstung auf eine Wärmepumpe im Altbau kann also individuell mit sehr hohen Kosten verbunden sein.
Einfacher ist die Installation einer Wärmepumpe naturgemäß bei einem Neubau, wo nicht nur die Dämmung des Gebäudes auf dem neuesten Stand ist, sondern sich auch die zum Teil erforderlichen Erdarbeiten gleich mit ausführen lassen.
Sowohl für Alt- als auch für Neubauten kann eine Hybridheizung (also die Kombination aus konventioneller Heizung und Wärmepumpe) eine gute Lösung sein, um Kosteneffizienz und Umweltschutz miteinander zu verknüpfen.
Kosten für Anschaffung und Installation der Wärmepumpe
Da sich die Kosten je nach Art der Wärmepumpe und deren Dimensionierung stark unterscheiden, solltest du dir frühzeitig überlegen, welche Variante für dich am ehesten infrage kommt. Bei den Kosten musst du ungefähr mit folgenden Investitionen rechnen:
Sole-Wasser-Wärmepumpe
Die Sole-Wasser-Wärmepumpe (auch bekannt als Erdwärmepumpe) ist im Hinblick auf die Effizienz das Premiumprodukt unter den Wärmepumpen. Leider hat dieses System seinen Preis, denn mit reinen Anschaffungskosten zwischen 8.000 und 12.000 Euro liegen diese bereits im oberen Bereich. Hinzu kommt noch der verhältnismäßig hohe Installationsaufwand. Je nach Örtlichkeit sind für eine Erdwärmepumpe nämlich nicht nur Tiefbohrungen erforderlich, sondern auch behördliche Genehmigungen, deren Kosten sich lokal stark unterscheiden können. Zwischen 3.000 und 13.000 Euro musst du hierfür einkalkulieren. Überzeugen kann die effiziente Erdwärmepumpe aber durch die geringen Betriebskosten, die (inklusive Stromkosten) bei etwa zwischen 400 und 500 Euro pro Jahr liegen.
Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Diese auch als Grundwasserwärmepumpe bezeichnete Lösung entzieht dem Grundwasser Wärme für die Beheizung des Gebäudes. Neben den Anschaffungskosten, die zwischen 8.000 und 16.000 Euro anzusetzen sind, kommen individuelle Erschließungskosten sowie Gutachten bzw. Genehmigungen hinzu, die weitere 5.000 bis 9.000 Euro ausmachen können. Bei den jährlichen Betriebskosten liegt die Wasser-Wasser-Wärmepumpe mit 500 bis 800 Euro im Mittelfeld.
Luft-Wasser-Wärmepumpe
Die Technik dieser Variante ist am einfachsten gehalten. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe (oder auch Luftwärmepumpe genannt) entzieht der Außenluft Wärmeenergie für das Heizungswasser bzw. Brauchwasser. Sie kostet in der Anschaffung zwischen 10.000 und 14.000 Euro, kommt aber mit vergleichsweise niedrigen Erschließungs- und Installationskosten von 500 bis 2.000 Euro aus. Dafür macht sich der höhere Stromverbrauch bei den Betriebskosten in Höhe von rund 1.000 Euro pro Jahr bemerkbar.
Luft-Luft-Wärmepumpe
Noch günstiger ist die zweite Art der Luftwärmepumpe, nämlich die Luft-Luft-Wärmepumpe, die Außenluft oder Gebäudeluft zur Energiegewinnung nutzt. Da keine Wasserleitungen oder Erdbauarbeiten benötigt werden, ist der Installationsaufwand gering und der Einsatz in fast jedem Gebäude möglich. Für die Anschaffung dieser Luftwärmepumpe musst du mit circa 7.000 bis 8.000 Euro rechnen, die jährlichen Betriebskosten liegen bei maximal 1.000 Euro, da auch hier der Stromverbrauch höher ist als bei anderen Modellen. Hinzu kommen unter anderem die Installation, die Lüftungsanlage und weiteres Zubehör, was je nach Gebäude bis zu 7.000 Euro ausmacht.
Betriebskosten der Wärmepumpe
Die Betriebskosten unterscheiden sich je nach verwendetem Modell und Funktionsprinzip. Zu den Betriebskosten, die jährlich zu veranschlagen sind, zählen
- die Wartung,
- die Reparatur und
- der Strombedarf.
Die Kosten für Wartung und Reparatur hängen maßgeblich von der Dimensionierung der Wärmepumpe ab. Doch insbesondere der Strombedarf spielt eine entscheidende Rolle, da die Effizienz der Wärmepumpe davon abhängt, wie die sogenannte Jahresarbeitszahl ausfällt. An ihr kann man ablesen, ob sich der Einsatz einer Wärmepumpe im Vergleich zu fossilen Energieträgern (Gas, Öl) lohnt. Die aktuellen Energiepreise müssen für die Berechnung ebenso berücksichtigt werden, wie zum Beispiel der aktuelle Strompreis.
Ist die Jahresarbeitszahl größer als der Strompreis geteilt durch den Brennstoffpreis (alle Angaben in Kilowattstunden), sparst du aktiv bei den Heizkosten. Aktuell liegt der Strompreis für Wärmepumpen bei durchschnittlich 21,92 Cent pro Kilowattstunde. Geht man von einem Erdgaspreis von 5 Cent pro Kilowattstunde aus, ergibt sich ein Wert von 4,384. Die Wärmepumpe muss also eine Jahresarbeitszahl von mindestens 4,4 erreichen, was relativ viel ist. Gerade Luft-Luft-Wärmepumpen erreichen diese Effizienz oft nicht.
Kostenfaktor Strom
Beim Strom lassen sich die Kosten der Wärmepumpe reduzieren. Viele Stromanbieter bieten sogenannte Wärmepumpentarife an. Damit kannst du im Vergleich zu normalem Haushaltsstrom bis zu 20 Prozent der Kosten sparen. Allerdings gibt es solche Tarife nicht überall, weil sie unter anderem von reduzierten Netzentgelten abhängen, die nicht in jeder Stadt verfügbar sind. Außerdem gibt es 2 technische Voraussetzungen:
- Die Wärmepumpe muss steuerbar sein.
- Die Wärmepumpe benötigt einen separaten Stromzähler.
Die Steuerung der Wärmepumpe ist deshalb notwendig, weil die Stromanbieter den Wärmepumpenstrom häufig nur zu bestimmten Zeiten einspeisen und der Betrieb dann für einige Stunden eingestellt wird. Damit es dadurch in deinem Haus nicht kühler wird, ist der Einsatz eines Wärmepumpenspeichers, dessen Installation ebenfalls in die Kostenrechnung einfließt, zwingend erforderlich. Der Stromanbieter muss außerdem eine Steuerungseinheit installieren, was einmalige Kosten in dreistelliger Höhe sowie jährliche Grundgebühren verursacht. Für die genaue Erfassung des Stromverbrauchs zählt zudem der eigene Stromzähler der Wärmepumpe als Voraussetzung.
Tipp: Die Dimensionierung der Wärmepumpe sollte auf die Hausgröße abgestimmt sein. Dadurch lassen sich auf Dauer Kosten sparen, da größere Systeme insgesamt effizienter arbeiten. Eine Überdimensionierung ist ebenso wenig zu empfehlen wie eine zu kleine Anlage.
Photovoltaik als Problemlöser
Betreibst du die Wärmepumpe mit selbst erzeugtem Strom, sieht die Rechnung bei den Stromkosten natürlich völlig anders aus. Gerade wenn dein Haus bereits eine Solarstromanlage besitzt, kannst du damit die Betriebskosten der Wärmepumpe erheblich reduzieren (ob das auch im Winter funktioniert, hängt von der Photovoltaikanlage ab). Musst du eine solche Anlage erst installieren, entstehen weitere Kosten – doch auch diese Maßnahmen sind in der Regel förderfähig und amortisieren sich über eine entsprechende Laufzeit.
Kosten sparen mit der Wärmepumpe erfordert gute Planung
Ob sich die Anschaffung einer Wärmepumpe nicht nur auf die Umwelt positiv auswirkt, sondern auch auf deinen Geldbeutel, hängt von deinen individuellen Umständen ab. Eine im Vorfeld gute Planung bezüglich der Dimensionierung, der Art der Wärmepumpe (und den damit verbundenen Installations- bzw. Erschließungskosten) sowie der Betriebskosten ist dringend zu empfehlen.
Tipp: Der Einbau einer Wärmepumpe kann durch Fördergelder bzw. Kredite vom BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) und von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) finanziell unterstützt werden.
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