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Außenaufstellung der Wärmepumpe

Über diesen Artikel

Lesezeit

4 Minuten

Veröffentlichung

03.04.2021

Letztes Update

26.01.2023

Außenaufstellung der Wärmepumpe: Welcher Aufwand ist zu erwarten?

Wenn der Platz für die Innenaufstellung nicht ausreicht oder bauliche Gegebenheiten stören, kann eine Wärmepumpe mit Außenaufstellung die Lösung sein. Aber worauf kommt es an?

Inhalt des Blogartikels

Warum ist die Außenaufstellung der Wärmepumpen manchmal die einzige Lösung?

Wärmepumpen sind perfekt zum klimaschonenden Heizen geeignet und können die Heizungsanlage sinnvoll ergänzen. Dabei wird frei zur Verfügung stehende Wärmeenergie aus dem Erdreich, Wasser oder der Umgebungsluft genutzt, um nach dem Prinzip des umgekehrten Kühlschranks die dem Medium entzogene Wärme über einen Kältemittelkreislauf dem Heizsystem zuzuführen.

Während für manche Arten von Wärmepumpen die Außenaufstellung alternativlos ist (zum Beispiel bei einer Sole-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe), lassen sich Luft-Wasser-Wärmepumpen sowohl innen als auch außen aufstellen.

 

Den idealen Aufstellort für die Wärmepumpe finden

Da Häuser naturgemäß sehr individuell konzipiert sind, muss die Installation eines Heizsystems zu den räumlichen und baulichen Gegebenheiten passen. Das gilt sowohl für Neubauten als auch für Altbauten. Während du bei der Neubauplanung natürlich flexibler bist, was die Einbeziehung einer Wärmepumpe für die Außenaufstellung oder Innenaufstellung angeht, bleibt bei vielen Nachrüstungen in Altbauten oft keine große Wahl, weil die Voraussetzungen im Gebäude ungünstig sind.

Faktoren für die Außenaufstellung

  • Optik: Deine Luftwärmepumpe sollte sich nach Möglichkeit in das Erscheinungsbild deines Hauses integrieren.
  • Abstand zum Gebäude: Der richtige Abstand ist bei der Wärmepumpen-Außenaufstellung besonders wichtig, damit die Leitungen für das Wasser und Kältemittel möglichst kurzgehalten werden können. Dadurch werden Wärmeverluste vermieden und die Heizleistung optimiert.
  • Lärmentwicklung: Da Verdichter und Ventilatoren wichtige Bestandteile einer Luft-Wasser-Wärmepumpe sind, musst du (in Abhängigkeit von den Betriebsbedingungen) mit einer gewissen Geräuschentwicklung rechnen. Daher muss der Aufstellort der Wärmepumpe so gewählt sein, dass sie im Betrieb weder die eigene Ruhe noch die der Nachbarn übermäßig beeinträchtigt.
  • Luftversorgung: Damit die Wärmepumpe bei der Außenaufstellung effizient funktionieren kann, müssen Ansaugluft und Abluft frei zirkulieren können. Außerdem sollten sogenannte Luftkurzschlüsse vermieden werden, bei denen kalte Abluft sofort wieder von der Wärmepumpe angesaugt wird, wodurch die Heizleistung und Jahresarbeitszahl der Luft-Wasser-Wärmepumpe erheblich sinken.

Was ist sonst noch wichtig bei der Wärmepumpen-Außenaufstellung?

Wärmepumpen für die Außenaufstellung saugen ihre Luft meist an der Gerätevorderseite an und blasen die Abluft zur Seite hinaus. Dabei sollte ein Mindestabstand von 3 Meter zu Hauswänden, Terrassen, Wegen oder Pflanzen eingehalten werden, weil speziell in der kalten Jahreszeit die heruntergekühlte Abluft zur Vereisung oder zu Komforteinbußen führen kann. Außerdem sollte der bereits erwähnte thermische Luftkurzschluss vermieden werden, der durch ungünstige Führung der Luftströmungen begünstigt wird.

Tipp: Achte bei der Installation deiner Wärmepumpe draußen darauf, dass die Aufstellung nicht in einer Senke oder in einem Lichtschacht am Gebäude erfolgt, wo sich kalte Luft sammeln kann. Auch die Hauptwindrichtung ist bei der Platzierung zu beachten, damit die kalte Luft nicht gegen die vorherrschende Windrichtung ausgeblasen wird. Zudem sollte kein Schmutz oder Dreck angesaugt werden können (insbesondere im Herbst wichtig).

Welche Wärmepumpe kommt für die Außenaufstellung überhaupt infrage?

Bei der reinen Luft-Luft-Wärmepumpe, die bereits erwärmte Luft aus den Innenräumen nutzt (zum Beispiel im Heizungsraum oder in der Waschküche), um Energie zu gewinnen, hat eine Außenaufstellung wenig Sinn. Es wäre zwar technisch möglich, Luft-Luft-Wärmepumpen als Split-Systeme zu verbauen, aber derzeit ist uns kein größerer Hersteller bekannt, der diese Alternative anbietet. Was uns zum nächsten Punkt bringt:

 

Monoblock- oder Split-Wärmepumpe für die Außenaufstellung?

Viele Hersteller produzieren sogenannte Luftwärmepumpen als Monoblock (oder Monobloc), bei dem sich alle Komponenten in einem Gerät befinden. Dies erfordert sowohl bei der Innenaufstellung als auch bei der Außenaufstellung ein Mindestmaß an Raum für die fachgerechte Installation.

Wird die Monoblock-Wärmepumpe draußen installiert, wird die Wärme auch direkt im Gerät erzeugt und über die jeweiligen Zuleitungen zum Heizsystem im Inneren des Hauses geleitet. Dadurch sinkt der Platzbedarf im Heizungsraum. Eine Monoblock-Wärmepumpe solltest du jedoch mit etwas größerem Abstand zum Haus aufstellen lassen.

Steht nun nicht ausreichend Platz zur Verfügung, um eine Monoblock-Wärmepumpe draußen oder drinnen zu verbauen, bietet sich eine Split-Wärmepumpe an. Bei dieser Variante sitzt lediglich der Verdampfer im Freien und kann direkt an der Hauswand an den Kältemittelkreislauf des Hauses angeschlossen werden. Hierdurch kannst du die Zuleitungen kurzhalten (und somit die Wärmeverluste reduzieren). Für Split-Wärmepumpen gelten jedoch strengere Lärmschutz-Anforderungen.

 

Fundament und Anschlüsse für die Wärmepumpen-Außenaufstellung

Bei der Außenaufstellung einer Wärmepumpe kommt einem stabilen Fundament eine noch größere Bedeutung zu als bei der Innenaufstellung. Standsicherheit und Lärmschutz sind bei der Aufstellung ebenso wichtig wie Frostsicherheit der Anschlüsse und eine absolut waagerechte Ausrichtung der Luftwärmepumpe selbst.

Hinzu kommt die Frage, wie Kondenswasser während des Betriebs abgeführt werden soll. Entweder kann dies über eine senkrechte Ableitung ins Erdreich erfolgen oder über eine Leitung mit Gefälle zum Abwasserkanal.

Sowohl für die Kondenswasserentsorgung als auch für die Verlegung der Verbindungsleitungen ist die frostsichere Installation entscheidend. Hierfür eignen sich isolierte Rohre für Heizwasser oder Nahwärmerohre. Alle Leitungen sollten stets unterhalb der lokalen Frostgrenze im Erdreich verlegt werden. Je größer die Rohrlänge, desto wichtiger ist eine gute Wärmeisolierung. Das hohe Gewicht vieler Außengeräte erfordert außerdem ein Fundament aus Beton, das nicht dünner als 10 Zentimeter sein sollte. Insofern muss die Bodenbeschaffenheit für ein solches Projekt natürlich geeignet sein.

Tipp: Aufstellfüße erleichtern das exakte Ausrichten der Wärmepumpe auf dem Fundament und ermöglichen zudem die Installation von Dämpfern für den Schallschutz und zur Reduzierung von Vibrationen.

 

Fazit: Manchmal ist die Wärmepumpen-Außenaufstellung die einzige Lösung

Es gibt keine pauschale Empfehlung, ob die Innenaufstellung oder Außenaufstellung einer Wärmepumpe günstiger ist. Letztlich hängt der Aufstellort von den individuellen Platzverhältnissen und baulichen Gegebenheiten ab.

Für extrem schwierige Aufstellsituationen kann die Split-Wärmepumpe mit getrenntem Verdampfer und nur teilweiser Außenaufstellung die Lösung sein. Der Installationsaufwand kann bei der Außeninstallationen je nach örtlichen Voraussetzungen allerdings aufwendiger sein als bei der Innenaufstellung.

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