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- Die Wärmepumpen-Vorlauftemperatur
Das solltest du zur Vorlauftemperatur der Wärmepumpe wissen
Damit deine Wärmepumpe auch gut arbeitet, ist die richtige Vorlauftemperatur wichtig. Hier haben wir für dich einige Informationen zusammengestellt.
Themen dieses Artikels
- Mehr Effizienz mit der richtigen Vorlauftemperatur
- Vorlauftemperatur der Wärmepumpe
- Wärmepumpen und deren Förderung
- So senkst du die Vorlauftemperatur deiner Wärmepumpenheizung
- Das spricht für die umweltschonende Wärmepumpe
Mehr Effizienz mit der richtigen Vorlauftemperatur
Wärmepumpen sind längst als „Umweltheizung“ anerkannt und das beliebteste Heizsystem im Neubau. Fast jedes zweite neue Wohngebäude (45,8 Prozent) wurde im Jahr 2019 mit einer ausgestattet. Sie gelten als effizient und umweltschonend. Das trifft vor allem zu, wenn die Vorlauftemperatur richtig eingestellt ist.
Vorlauftemperatur der Wärmepumpe
Hierbei handelt es sich um die Temperatur, mit der das Heizungswassers die Wärmepumpe verlässt und über die Heizleitungen in die Fußbodenheizung (Flächenheizung) strömt. Dabei kommt es trotz guter Dämmung zu kleineren Wärmeverlusten. Deswegen sollte die Vorlauftemperatur immer höher sein als die Temperatur, die die Fußbodenheizung eigentlich benötigt. Am wohlsten fühlen sich Wärmepumpen mit Vorlauftemperaturen unter 50 Grad Celsius. Dann lassen sie sich am effizientesten betreiben.
Die Vorlauftemperatur hat deshalb einen großen Einfluss auf die Effizienz einer Wärmepumpe, weil der Verdichter in der Wärmepumpe mit steigender Heizwassertemperatur – bei konstanter Temperatur der Wärmequelle – mehr arbeiten muss und somit natürlich auch mehr elektrische Energie benötigt. Es ist daher vorteilhaft, den erforderlichen Wärmebedarf der Fußbodenheizung bei möglichst geringen Vorlauftemperaturen zu decken – zumal jedes Grad Celsius weniger zu einer Energieeinsparung von bis zu 2,5 Prozent führen kann. Somit lässt sich sagen: Je niedriger die Vorlauftemperatur ist, desto effizienter arbeitet eine Wärmepumpe.
Wärmepumpen und deren Förderung
Die Kennzahl für die Effizienz und die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe ist die Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie sollte so hoch wie möglich sein. Das bedeutet für dich weniger Energiekosten und für die Umwelt weniger CO2-Emissionen, weil fossile Energieträger reduziert werden.
Der Staat sieht das genauso. Allerdings müssen Wärmepumpen, um förderfähig zu sein, eine bestimmte Effizienz beziehungsweise JAZ aufweisen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gibt daher exakte Jahresarbeitszahlen vor, die eingehalten werden müssen. Luft-Wasser-Wärmepumpen im Gebäudebestand werden nur dann gefördert, wenn sie eine Jahresarbeitszahl von 3,5 haben. Fördergelder für Sole-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen in Wohngebäuden gibt es nur ab einer JAZ von 3,8 und in Nicht-Wohngebäuden bei einer JAZ von 4,0.
Die Anforderungen für Neubauten sind noch ein gutes Stück anspruchsvoller. Einen Zuschuss erhalten Erdwärmepumpen und Grundwasserwärmepumpen erst ab einer JAZ von 4,5. Luft-Wasser-Wärmepumpen müssen hier ebenfalls eine Jahresarbeitszahl von 4,5 erreichen, was in der Regel schwer zu realisieren ist. Für ein KfW-Effizienzhaus (KfW: Kreditanstalt für Wiederaufbau) kannst du allerdings das KfW-Programm 153 „Energieeffizient Bauen“ in Anspruch nehmen.
Luftwärmepumpen, die Abluft als Wärmequelle nutzen, sowie Brauchwasserwärmepumpen in Neubauten erhalten leider keine BAFA- Förderung.
So senkst du die Vorlauftemperatur deiner Wärmepumpenheizung
Eine Möglichkeit ist die Wahl des richtigen Wärmeverteilsystems. Wobei du im Neubau mehr Möglichkeiten hast als im Altbau. Hier werden oft die vorhandenen Heizkörper weiterverwendet, um den baulichen Aufwand möglichst gering zu halten.
Heizsystem: Heizkörper oder Flächenheizung?
Ideal sind Flächenheizsysteme wie Fußboden- oder Wandheizungen, denn sie kommen mit niedrigen Vorlauftemperaturen von 30 bis 35 Grad Celsius sehr gut zurecht. Vorausgesetzt, das Haus ist gut gedämmt. Was bei nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) gebauten Häusern der Fall ist. Bei Altbauten empfiehlt es sich – soweit noch nicht geschehen – die Fassade zu dämmen. Die Wärmeverluste über die Außenwände sind sonst zu groß und hohe Vorlauftemperaturen erforderlich – was dann natürlich zulasten der Effizienz der Wärmepumpe geht.
Alternativ zu Flächenheizungen kannst du auch Plattenheizkörper an der Wand montieren, die Wärme in den Raum abstrahlen. Oft sind in älteren Gebäuden die vorhandenen Heizkörper überdimensioniert und eignen sich daher durchaus für den Einsatz mit einer Wärmepumpe.
Runter mit dem Wärmebedarf durch Dämmung
Um im Altbau niedrige Vorlauftemperaturen zu erreichen, muss der Wärmebedarf des Gebäudes gesenkt werden. Das geht nur, wenn sich die Wärmeverluste nach außen durch die Gebäudehülle reduzieren. Mit relativ geringen Kosten erreichst du das durch den Einbau dichter Fenster mit guter Wärmedämmung. Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist eine weitere Möglichkeit. Weitaus effektiver ist natürlich die Außendämmung der Fassade. Allerdings ist das auch die teuerste Lösung.
Wärmepumpe und vorhandene Heizung
Eine weitere Lösung für den Altbau ist die Kombination der Wärmepumpe mit dem vorhandenen Heizkessel. Die Wärmepumpe übernimmt dann die Hauptarbeit und der alte Kessel springt nur ein, wenn an sehr kalten Tagen oder zur Warmwasserbereitung Unterstützung notwendig ist. Dadurch heizt die Wärmepumpe auch im Altbau effizient und bringt die Räume auf die gewünschte Temperatur.
Hochtemperatur-Wärmepumpe als Alternative
Falls es nicht möglich sein sollte, die Vorlauftemperatur durch die genannten Maßnahmen zu senken, bietet sich der Einsatz einer Hochtemperatur-Wärmepumpe an. Bei diesem Lösungsansatz ist jedoch zu bedenken, dass Hochtemperatur-Wärmepumpen teurer sind. Für ein Einfamilienhaus musst du von 8.000 bis 12.000 Euro ausgehen. Die Geräte produzieren Vorlauftemperaturen von 80 bis 100 Grad Celsius. Allerdings gehen die hohen Temperaturen auch auf Kosten der Energieeffizienz.
Das spricht für die umweltschonende Wärmepumpe
Greenpeace Energy startete am 20. Januar 2020 einen eigenen Wärmestrom-Tarif – beispielsweise für Wärmepumpen. Die Ökoenergiegenossenschaft aus Hamburg will mit Grünstrom die für den Klimaschutz wichtige Wärmewende in Eigenheimen vorantreiben. Damit soll erreicht werden, dass mehr Haushalte effizient mit Grünstrom heizen und so der private CO2-Ausstoß sinkt. Der Tarif „Wärmestrom aktiv“ kostet 22,8 Cent pro Kilowattstunde. Es ist tatsächlich so, dass die Wärmepumpe das einzige Heizsystem ist, das durch die Energiewende im Sektor elektrische Energie immer umweltschonender wird – unabhängig davon, wie lange sie bereits in Betrieb ist. Wird sie mit grünem Strom betrieben, heizt die Wärmepumpe CO2-neutral.
Doch auch ohne Strom aus erneuerbaren Energien arbeitet die Wärmepumpe äußerst umweltschonend, denn sie verbraucht keinen Brennstoff und verursacht daher vor Ort auch keine klimaschädlichen Gase oder Rußpartikel. Mit einer richtig eingestellten Vorlauftemperatur ersparen effiziente Wärmepumpen der Umwelt beachtliche Mengen an Treibhausgasen.
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Du solltest immer mit möglichst niedriger Vorlauftemperatur heizen. Wenn du die gewünschte Raumtemperatur mit 35 Grad Celsius Vorlauftemperatur erreichen kannst, ist das ideal. Dann hast du maximale Effizienz bei minimalen Betriebskosten der Wärmepumpe.
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