- Intelligent heizen
- Heizungssteuerung
- Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung einstellen
Inhalt des Blogartikel
- Warum die Vorlauftemperatur bei der Fußbodenheizung so wichtig ist
- Was ist die Vorlauftemperatur noch mal?
- Wodurch wird die Vorlauftemperatur beeinflusst?
- Vorlauftemperatur einstellen und regeln
Warum die Vorlauftemperatur bei der Fußbodenheizung so wichtig ist
Jetzt, wo die Außentemperaturen sinken und Heizen wieder zum Thema wird, rückt auch die Vorlauftemperatur der Heizung mehr ins Bewusstsein vieler Hausbesitzer. Immerhin wird in fast jedes zweite neue Ein- und Zweifamilienhaus eine Flächenheizung eingebaut. Neben dem Wohnkomfort ist einer der Gründe die perfekte Kombination mit erneuerbaren Energien. Wer wirtschaftlich, umweltschonend und nachhaltig baut, entscheidet sich in der Regel für dieses Wärmeverteilsystem. Grund genug, dir zu erläutern, welche Bedeutung die Vorlauftemperatur für die Fußbodenheizung hat.
Was ist die Vorlauftemperatur noch mal?
Hierbei handelt es sich um die Temperatur des Heizwassers, mit dem dieses in unserem Fall in die Fußbodenheizung fließt. Normalerweise passt man die Vorlauftemperatur über mit dem Heizsystem verbundene Außenfühler der Außentemperatur an. Auf diese Weise ist es möglich, dass sich die Heizung an der Außentemperatur orientieren kann und automatisch die erforderliche Vorlauftemperatur einstellt. Das Pendant ist die Rücklauftemperatur, mit der das abgekühlte Heizwasser von der Fußbodenheizung wieder zurück zum Wärmeerzeuger strömt.
Übrigens: den Temperaturunterschied zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur nennt man Temperaturspreizung oder einfach nur Spreizung. Die Heizleistung lässt sich über die Einstellung der Rücklauftemperatur bis zu einem gewissen Maß beeinflussen. Die Steuerung der Rücklauftemperatur und die Einflussnahme auf die Spreizung sind jedoch Sache des Fachmanns.
Eine zu niedrig eingestellte Vorlauftemperatur führt dazu, dass das Heizwasser nicht ausreichend aufgewärmt werden kann. Das wiederum hat zur Folge, dass die Zimmer nicht hinreichend warm werden. Ist die Vorlauftemperatur hingegen zu hoch eingestellt, leidet die Effizienz der Anlage. Das bekommst du zwar nicht zu spüren, weil die Raumthermostate dafür sorgen, dass die eingestellte Wunschtemperatur nicht überschritten wird. Anhand der Heizkostenrechnung wirst du es dann aber doch merken, sie ist zu hoch.
Wie hoch die Effizienzeinbußen sind, hängt auch davon ab, mit welchem Wärmeerzeuger du heizt. Versorgt eine Wärmepumpe, eine Solarthermieanlage oder eine Brennwertheizung deine Fußbodenheizung mit der benötigten Wärme, arbeiten diese besonders effizient und wirtschaftlich bei niedrigen Vorlauftemperaturen. Ist die Vorlauftemperatur richtig eingestellt, wird das bestmögliche Heizergebnis erzielt; hinsichtlich Kosten und Behaglichkeit.
Wodurch wird die Vorlauftemperatur beeinflusst?
Oberflächentemperatur
Die Oberflächentemperatur spielt hier eine große Rolle. Damit das Laufen auf einer Fußbodenheizung nicht unangenehm wird, sondern sich ein wohliges Gefühl einstellt, solltest du darauf achten, dass die Oberflächentemperatur maximal 9 Grad Celsius über der Raumtemperatur liegt. In den Bereichen unter Fenstern oder direkt an Außenwänden darf die Temperatur 15 Grad Celsius über der Raumtemperatur liegen.
Empfohlene Maximal-Boden-Oberflächentemperaturen:
- Wohnräume: 29 Grad Celsius
- Bad: 33 Grad Celsius
- Randzonen: 35 Grad Celsius
Bodenbeläge
Auch die verschiedenen Bodenbeläge beeinflussen die Oberflächentemperatur. Daher musst du die thermische Leitfähigkeit der jeweiligen Materialien berücksichtigen. Stein und Fliesen sind dabei am besten geeignet. Mögliche Beläge sind:
- Fliesen-, Stein- und polierte Estrichböden
- Holzböden
- Laminatböden
- Vinyl-Böden
- Teppichböden
Große, dicke Teppiche, aber auch viele und schwere Möbel führen dazu, dass es länger dauert, bis sich die Räume erwärmen. Liegen zu viele Teppiche auf dem Boden über der Fußbodenheizung, können diese sogar verhindern, dass die warme Luft aufsteigt. Trotz hohem Energieeinsatz bleiben die Räume dann mehr oder weniger kalt. Und das ist alles andere als effizient.
Aufwärm- und Abkühlphasen
Die Aufwärm- und Abkühlphasen haben ebenfalls Einfluss auf die Vorlauftemperatur. Fußbodenheizungen sind träge. Durchschnittlich benötigen sie um die 3 Stunden, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Und je höher die Wunschtemperatur eingestellt ist, umso länger dauert diese Phase. Beim Abschalten ist es ähnlich. Bis zu 2 Stunden kann es dauern, bis die Heizung keine Wärme mehr abgibt. Wer eine Nachtabsenkung verwendet, muss dies berücksichtigen und die Abschalt- und Einschaltzeiten entsprechend früher eingeben.
Ob Absenkphasen wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen, hängt vom energetischen Zustand des Gebäudes ab. Ist dieser schlecht oder gar ungedämmt, kann das Absenken der Raumtemperaturen bei Abwesenheit am Tag oder bei geringerem Bedarf in der Nacht dazu führen, dass weniger Heizenergie benötigt wird und dadurch die Heizkosten sinken. Bei gut gedämmten Häusern, die nach EnEV-Standard gebaut sind, werden sich in der Regel keine Vorteile ergeben, weil durch die Trägheit der Fußbodenheizung in den kurzen Absenkphasen die Raumtemperatur nur unwesentlich sinkt.
Vorlauftemperatur einstellen und regeln
Damit deine Fußbodenheizung stets zuverlässig und wirtschaftlich das Haus mit Wärme versorgt, macht es durchaus Sinn, die Vorlauftemperatur zusammen mit einem Fachmann einzustellen. Zu komplex und sensibel ist die Berechnung, dass schon kleine Fehler auf Kosten der Effizienz gehen und somit unnötig hohe Heizkosten verursachen können. Die Einstellung der gewünschten Raumtemperaturen über die Wandthermostate ist selbstverständlich kein Problem. Überdies schreibt die Energie-Einsparverordnung (EnEV) bei Fußbodenheizungen den Einsatz für jeden Raum vor. In bestimmten Fällen müssen die Raumthermostate sogar nachträglich eingebaut werden.
Hydraulischer Abgleich
Für jede Fußbodenheizung muss ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden, um zu bestimmen, in welchem Heizkreis welcher Druck herrschen soll. Die Verteilung der jeweiligen Druckwerte hängt unter anderem auch von der Vorlauftemperatur ab.
Durchflussmenge
Die Durchflussmenge für die einzelnen Heizkreise sollte im Rahmen des hydraulischen Abgleichs festgelegt werden. Mit Durchfluss ist das durch die Fußbodenheizungsrohre fließende Wasser gemeint. Wird die Durchflussmenge geändert, kann dies auch alle Leistungswerte des Heizungssystems verändern, die Einfluss auf Vorlauf- und Rücklauftemperatur sowie die Spreizung nehmen.
Kann man die richtige Vorlauftemperatur berechnen?
Eine spezielle Formel gibt es nicht. Fachleute sind jedoch in der Lage, unter anderem auf Basis einer Heizlastberechnung, der Heizkurve und Spreizung die Vorlauftemperatur zu berechnen. Die Auslegungsdiagramme, die jeder Fußbodenheizung beiliegen, unterstützen bei der Berechnung. Oft ermittelt man die optimale Vorlauftemperatur durch Messen und Probieren über einen Zeitraum von mehreren Tagen, bis die optimale Temperatur gefunden wurde.
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Wie funktioniert eigentlich die Regelung der Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung?
Bei der außentemperaturgeführten Regelung misst ein an der Außenwand des Hauses angebrachter Fühler die Außentemperatur. Sinkt diese, erhöht der Heizungsregler die Vorlauftemperatur, damit die eingestellte Raumtemperatur stets gleich bleibt.
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