
Persönliche Energiewende
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Ohne Umwälzpumpe würde die Heizung gar nicht funktionieren. Doch da bis zu 80 Prozent der Heizungspumpen in Deutschland veraltet sind, verbrauchen sie häufig unnötig viel Strom.
Die Umwälzpumpe (oder auch Heizungspumpe genannt) ist es, die unsere Heizungen erst zu dem machen, was sie sind. Denn ohne die Pumpe könnte das erwärmte Heizungswasser nicht im Heizkreislauf zwischen Heizkessel und Heizkörpern zirkulieren.
So weit, so logisch. Was viele Hausbesitzer jedoch übersehen, ist die Tatsache, dass Umwälzpumpen Strom für den Betrieb benötigen. Besonders alte Modelle sind wahre Stromfresser. Ein Austausch gegen eine moderne Hocheffizienzpumpe lohnt sich also.
Achtung, Verwechslungsgefahr: Während mit den Bezeichnungen Umwälzpumpe und Heizungspumpe identische Bauteile gemeint sind, ist die Zirkulationspumpe ein separates Teil, das für die Wasserzirkulation innerhalb des Trinkwasserkreislaufs sorgt.
Unterschieden wird zwischen 2 grundlegenden Bauformen:
In den meisten Privathaushalten sind Nassläuferpumpen verbaut, da sie besonders wartungsfreundlich aufgebaut sind und geräuscharm ihren Dienst tun. In Gebäuden, bei denen größere Fördermengen gefragt sind, ist hingegen die Trockenläuferpumpe von Vorteil. Das kann zum Beispiel bei Blockheizkraftwerken der Fall sein.
Unabhängig von der Bauweise soll die Pumpe dafür sorgen, dass das warme Wasser vom Heizkessel möglichst schnell zu den einzelnen Heizkörpern gefördert wird. Dieser ständige Heizungswasserkreislauf stoppt nur dann, wenn die Pumpe angehalten wird. Folglich funktioniert die gesamte Heizung nicht, wenn die Pumpe ausfällt.
Die Heizungspumpe muss zwischen Wärmequelle und den Räumen montiert sein, die zu beheizen sind. In fast allen Fällen wird sie daher aus praktischen Gründen dicht am Heizkessel an das Rohrsystem der Heizungsanlage montiert. Einige Hersteller integrieren die Umwälzpumpe aber auch direkt in den Heizkessel, was Wartung und Austausch erschwert.
Extern montierte Pumpen verfügen über 2 Anschlüsse, nämlich einen für das Heizungsrohr, das zu den Heizkörpern führt, und einen für die Verbindung zum Heizkesselrohr. Außerdem befinden sich in der Regel Absperrventile zwischen Pumpe und Rohranschlüssen, damit bei einem Defekt der Kreislauf unterbrochen werden kann. Zudem muss natürlich ein Stromanschluss vorhanden sein, da die Umwälzpumpe ohne Elektrizität nicht funktioniert.
Moderne Heizungspumpen lassen nur die benötigte Wassermenge zirkulieren, die erforderlich ist, um die am Heizkörper eingestellte Temperatur zu erreichen. Dies dient der Energieeffizienz des gesamten Heizsystems, da im Idealfall weder zu viel noch zu wenig Warmwasser gefördert wird. Um diese Regulierung vornehmen zu können, ist die Umwälzpumpe der Heizung in der Lage, den Differenzdruck zwischen Ansaugbereich und Druckbereich zu ermitteln.
Auch die Förderhöhe spielt eine Rolle, die überbrückt werden muss. Denn je mehr Stockwerke und je länger die Rohrleitungen sind, desto stärker muss die Pumpleistung ausgelegt sein. Hinzu kommt die Heizungsart: Flächenheizungen benötigen in der Regel geringere Pumpleistungen, weil die Vorlauftemperatur niedriger ausfällt.
Ursprünglich waren in allen Haushalten ungeregelte Pumpen verbaut, die immer auf derselben Stufe liefen, unabhängig davon, ob die Heizleistung benötigt wurde oder nicht. Sie laufen also auch dann, wenn der Heizkessel im Sommerbetrieb kaum Brennstoff verbraucht.
Der Stromverbrauch dieser veralteten Pumpen ist immer gleich hoch und kann nicht reduziert werden. Die einzige Möglichkeit besteht darin, sie im Sommerbetrieb ganz abzuschalten. Aber Vorsicht: Wenn sich die Heizungspumpe nicht separat abschalten lässt, kann es sein, dass die Zirkulationspumpe für das Trinkwasser ebenfalls nicht mehr läuft – und dann hast du auch kein Wasser in der Dusche oder am Wasserhahn mehr.
Die gute Nachricht: Ungeregelte Umwälzpumpen für die Heizung werden überhaupt nicht mehr angeboten. Die schlechte Nachricht: Schätzungen und Umfragen zufolge sind nach wie vor mehr als die Hälfte der Heizungspumpen in Deutschland noch völlig ungeregelt. Nimmt man veraltete, einstufig geregelte Umwälzpumpen hinzu, steigt der Anteil ineffizienter Pumpen sogar auf bis zu 80 Prozent.
Folgende Systeme an Pumpen für die Heizung sind heute am Markt verfügbar:
Tipp: Schon 2014 ließ sich aufzeigen, welches Sparpotenzial neue Umwälzpumpen aufweisen. Während alte Heizungspumpen pro Jahr zwischen 400 und 600 kWh Strom verbrauchen, lässt sich der Jahresverbrauch mit einer neuen Pumpe auf bis zu 50 bis 100 kWh senken. Unter Berücksichtigung der ständig steigenden Stromkosten amortisiert sich die Umrüstung durch die Einsparungen heute noch schneller als damals.
Falls deine Heizung älteren Baujahres und ohnehin eine Heizungsmodernisierung geplant ist, solltest du prinzipiell auch die Umwälzpumpe auf den neuesten Stand bringen. Da sich insbesondere die extern verbauten Heizungspumpen ohne großen Aufwand einzeln austauschen lassen, ist ein Austausch immer dann zu empfehlen, wenn du den Stromverbrauch senken möchtest und noch eine ineffiziente Heizungspumpe verbaut ist.
Bei Defekten ist ein Upgrade ohnehin zu empfehlen. Defekte treten oft an den Antriebsmotoren auf, aber auch an den Schaufelrädern, die das Wasser fördern. Diese können durch Ablagerungen unbeweglich oder durch mechanischen Verschleiß unbrauchbar werden.
Tipp: Nach jedem Eingriff in den Heizkreislauf ist unbedingt ein hydraulischer Abgleich anzuraten. Nur dann funktioniert dein Heizsystem wirklich effizient und kann die Wärme zuverlässig an alle Heizkörper verteilen. Ein hydraulischer Abgleich sollten jedoch stets Fachkräfte durchführen.
Die Kosten für neue Umwälzpumpen können je nach Bauart und Funktionsumfang stark variieren. Inklusive Einbau vom Fachbetrieb musst du für eine Hocheffizienzpumpe mit einer Summe zwischen 300 und 400 Euro rechnen. Das klingt zwar zunächst viel, relativiert sich jedoch durch den deutlich geringeren Stromverbrauch.
Tipp: Im Zuge der Bundesförderung für effiziente Gebäude sind Heizungspumpen förderfähig. Weitere Informationen hierzu erhältst du beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Besonders im Zuge einer generellen Heizungsmodernisierung oder -optimierung ist der Austausch der Umwälzpumpe fast immer sinnvoll. Auch wenn die Heizungspumpe nicht defekt ist, kann sich der Einzeltausch lohnen, weil sich dadurch die Stromkosten erheblich senken lassen und die Energieeffizienz des Hauses insgesamt verbessert wird.
Hinzu kommen Komfortmerkmale bei der Heizungssteuerung, die sich insbesondere durch Smart-Home-Lösungen intelligenter Heizungen optimal nutzen lassen.
Wie funktioniert eine Umwälzpumpe für die Heizung?
Die Umwälzpumpe wird zwischen Heizkessel und Heizkörper ins Rohrsystem integriert und fördert Warmwasser über ein kleines Schaufelrad. Angetrieben wird sie elektrisch, weshalb ihr Stromverbrauch Einfluss auf die Energieeffizienz der gesamten Heizung hat.
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