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Wie du dein Zuhause richtig heizt

Über diesen Artikel

Lesezeit

5 Minuten

Veröffentlichung

13.05.2020

Letztes Update

26.01.2023

Diese Themen erwarten dich im Artikel zum richtigen heizen:

Richtig heizen schont Geldbeutel, Umwelt und Gesundheit

Richtig heizen will gelernt sein. Obwohl der Gesamtenergieverbrauch privater Haushalte seit 2008 insgesamt zurückgegangen ist, entfallen auf die Raumwärme immer noch durchschnittlich 68,8 Prozent des sogenannten Endenergieverbrauchs. Entsprechend hoch ist die Bedeutung der Heizkosten für Eigentümer und Mieter von Wohngebäuden. Doch mit dem richtigen Heizverhalten lässt sich einiges an der persönlichen Energie- und Kostenbilanz verbessern. Wir zeigen dir, wie es geht.

 

Richtig heizen ist ein wichtiger Punkt bei der Energieeinsparung

Wie eingangs erwähnt, ist der Gesamtenergieverbrauch in Wohngebäuden in den vergangenen Jahren gesunken. Das hat mehrere Gründe: Zum Beispiel hat der Gesetzgeber mit Vorschriften und Förderprogrammen zur Energieeffizienz neue Maßstäbe bei Neubauten und der Modernisierung von Altbauten gesetzt. Insbesondere die Gebäudedämmung spielt hierbei eine zentrale Rolle. Je besser die Wärme im Gebäude gehalten wird, desto geringer ist der Bedarf, die Heizung oft laufen zu lassen.
Allerdings gibt es hier einen Nachteil: Vor allem das korrekte Lüften vernachlässigen viele Haushalte. Dabei gehen Heizen und Lüften Hand in Hand, wenn es um Energieeffizienz und Gebäudeschutz geht. Falsches Lüften erhöht nämlich nicht nur den Energiebedarf, sondern auch die Wahrscheinlichkeit von Schäden durch die Entstehung von Feuchtigkeit. Tritt dadurch Schimmel auf, ist das nicht nur für den Gebäudeeigentümer ärgerlich. Vielmehr stellt dies für die Bewohner eine ernstzunehmende Gesundheitsgefahr dar.

Wie viel Geld lässt sich durch richtiges Heizen sparen?

Eine pauschale Antwort auf diese Frage können wir dir aufgrund der unterschiedlichen Wohnverhältnisse leider nicht geben. Zu berücksichtigen sind hierbei unter anderem die Wohnfläche, der Energieträger (also zum Beispiel Gas, Heizöl, Fernwärme) und natürlich der Zustand des Gebäudes hinsichtlich der Wärmedämmung. Ganz entscheidend ist jedoch der persönliche Verbrauch – und diesen kannst du aktiv beeinflussen. Laut Heizspiegel von 2019 beträgt der durchschnittliche Kostenunterschied zwischen einem niedrigen und einem deutlich zu hohen Energieverbrauch aktuell rund 13,80 Euro pro Quadratmeter und Jahr (bezogen auf Wohnflächen zwischen 100 und 250 Quadratmeter und unterschiedliche Energieträger). Das Optimierungspotenzial ist in Abhängigkeit von deiner Wohnfläche demnach durchaus bemerkenswert. Wichtig ist dabei, keine unnötigen Fehler zu begehen, die sich letztlich negativ auf die Bilanz auswirken – oder sogar zu den erwähnten Gefahren für Gebäude und Gesundheit führen können.

 

Warum ist das Lüften so wichtig?

Kalte Luft nimmt weniger Feuchtigkeit auf als warme Luft. Dieses physikalische Phänomen kannst du in jedem Sommer beobachten, wenn schwülwarme Luftmassen für Gewitter sorgen und dich zum Schwitzen bringen. Da du im Sommer nicht heizt, sondern nur lüftest, kommt es normalerweise nicht zu einer Kondensation durch hohe Temperaturunterschiede.

Im Winter ist das anders: Die im Gebäude durch Heizkörper aufgewärmte Luft kann ihre Feuchtigkeit nicht so gut an die kalte Luft von außen abgeben. Zudem sorgen die unterschiedlichen Temperaturen dafür, dass sie an kalten Oberflächen (zum Beispiel an ausgekühlten Wänden oder Fenstern) kondensieren kann. Daraus entwickelt sich dann sehr schnell das Problem der Schimmelbildung. Wichtig sind also zwei zentrale Punkte:

  • warme und feuchte Luft regelmäßig durch Stoßlüften austauschen
  • Räume ausreichend heizen, damit Wände (insbesondere Außenwände) nicht zu stark auskühlen

Stoßlüften oder Fenster nur kippen?

Viele Fenster bieten die Möglichkeit, in Kippstellung zu bleiben. Zum Durchlüften ist diese Stellung allerdings ungeeignet. Über kurze Zeiträume kann auf diese Weise nämlich nicht genügend Luft ausgetauscht werden, während über lange Zeiträume in Kippstellung vor allem Wärme verloren geht, was sich wiederum negativ auf die Heizkosten auswirkt. Das gilt insbesondere dann, wenn sich die Fenster direkt über einem Heizkörper befinden.

Besser ist es daher, mehrmals am Tag für etwa 10 Minuten die Fenster zu öffnen, damit die Raumluft möglichst vollständig und rasch ausgetauscht wird. Allein durch dieses richtige Lüften reduzierst du sowohl die Gefahr von Schimmelbildung an der Bausubstanz als auch die Heizkosten, die durch falsches Lüften ansteigen.

Umgekehrt sollte die Raumluft aber nicht zu stark austrocknen, denn auch das ist nicht gut für die Gesundheit, weil dann durch trockene Schleimhäute die Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten steigt. Außerdem ist es für Menschen mit Vorbelastungen wie Asthma ebenfalls unangenehm, wenn die Luft zu trocken wird. Eine Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent gilt als ideal – hängt aber auch von der Gebäudeart ab.

 

Richtig heizen: Die Raumtemperatur

Maßgeblich für das Heizverhalten ist natürlich, eine angenehme und komfortable Raumtemperatur zu erhalten. Dies ist nur möglich, wenn deine Räume vernünftig gedämmt sind und keine Wärmebrücken nach außen bestehen.

Alte Fenster sind häufig dafür verantwortlich, dass Undichtigkeiten für zu hohe Heizkosten sorgen. Achte also darauf, dass Fenster und Türen richtig schließen und lass sie im Bedarfsfall von Fachbetrieben abdichten. Falls außen montierte Rollläden vorhanden sind, ist es besser, wenn du sie nachts schließt, um ein zusätzliches Auskühlen der Räume zu verhindern. Auch geschlossene Vorhänge helfen, den Wärmeverlust über die Fenster zu minimieren, sofern die Heizkörper dadurch nicht abgedeckt werden.

Tag und Nacht spielen bei der Einstellung der Heizung eine große Rolle. Es ist also nicht sinnvoll, rund um die Uhr die volle Heizleistung zur Verfügung zu stellen. Daher sind die meisten Heizungen auf Tag- und Nachtbetrieb eingestellt. Wichtig ist dabei, dass die zumutbaren Temperaturen nicht unterschritten werden, was manchmal für Diskussionen zwischen Mieter und Vermieter führt. Mit gut eingestellten und modernen Heizungen lassen sich diese Probleme vermeiden. Im Frühjahr und Herbst gibt es durch witterungsbedingte Temperaturschwankungen häufig Schwierigkeiten, eine komfortable Abstimmung zu finden. Hier hilft dir der Heizungsfachmann mit einer individuellen Abstimmung der Heizung.

Mit modernem Thermostat richtig heizen

Ein modernes Thermostatventil trägt viel zur Heizkostenregulierung bei. Durch die permanente Erfassung der Temperatur kann das Ventil des Heizkörpers selbsttätig öffnen und schließen, bis die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist.

Besonders komfortabel ist es, Smart-Home-Thermostate zu verwenden. Diese lassen sich dann nicht nur bequem über App oder Sprachassistent einstellen, sondern helfen dabei, im gesamten Haus alle Räume gleichmäßig zu überwachen und nach Bedarf zu beheizen. Bei Abwesenheit kann die Temperatur beispielsweise automatisch abgesenkt werden. Auf keinen Fall solltest du die Heizung komplett abstellen, nur um Geld zu sparen – auch nicht in selten oder nicht benutzten Räumen. Kühlen diese zu stark aus, bilden sie Wärmebrücken, die den Heizbedarf in angrenzenden Bereichen erhöhen. Außerdem droht in ausgekühlten Räumen wiederum die Gefahr der Schimmelbildung. Besser ist es, alle Räume auf einem ausgewogenen Temperaturniveau zu halten.

 

Richtig heizen und lüften im Bestands- sowie Neubau

Wie du richtig heizt und lüftest, hängt von der Art des Gebäudes ab, in dem du wohnst. In einer Mietwohnung hast du beispielsweise nur die Möglichkeit, das eigene Verhalten bezüglich der Heizung und Lüftung zu beeinflussen. Der Gesamtverbrauch des Hauses (der sich auf der Heizkostenrechnung anteilig bemerkbar macht) lässt sich hingegen nur durch alle Hausbewohner bzw. den Vermieter optimieren.

Bewohnst du ein Einfamilienhaus, hast du hingegen direkten Einfluss auf die gesamte Gebäudefläche – inklusive Keller und Dach. Hinzu kommt, dass der Heizbedarf in Altbauten generell höher einzuschätzen ist als in Neubauten, die bereits nach modernen Gesichtspunkten gedämmt sind.

Auch eine Altbausanierung kann viel bewirken, aber du wirst immer mehr Aufwand haben, eine Altbauwohnung mit sehr hohen Zimmerdecken zu heizen als eine moderne Einliegerwohnung. Die Architektur wirkt sich dann auch auf die Gefahr möglicher Schäden durch Feuchtigkeit aus.

Richtig heizen ist mehr als nur eine Komfortfrage

Keiner will im Winter frieren. Um Kosten zu sparen, kannst du die Raumtemperatur oft um einige Grad absenken. Komplett abstellen solltest du die Heizung während der Heizperiode allerdings nie, um Schäden durch Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu vermeiden.

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