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Heizungssteuerung selber bauen: Ist das eine gute Idee?
Um teure Heizenergie möglichst effizient einzusetzen, brauchst du eine optimal eingestellte Heizungssteuerung. Doch ist hier der Selbstbau besser als die Herstellerlösung?
Inhalt des Blogartikels
- Heizungssteuerung selber bauen: Leider nur mit entsprechendem Fachwissen möglich
- Die Aufgabe einer Heizungssteuerung
- Die Heizungssteuerung selber zu bauen ist nichts für Bastler und Tüftler
- Du baust die Heizungssteuerung selbst? Dann trägst du auch das Risiko
- Selbst gebaute Heizungssteuerung sind oft fehleranfälliger
- Um Verwechslungen zu vermeiden
- Heizungssteuerung selber bauen lohnt sich leider nicht
Heizungssteuerung selber bauen: Leider nur mit entsprechendem Fachwissen möglich
Wenn du vom Fach bist oder über das erforderliche Know-how verfügst, spricht nichts dagegen, die Heizungssteuerung selber zu bauen. Meist stellt sich jedoch die Frage, warum. Wenn du für dein Haus einen neuen Wärmeerzeuger bzw. Brenner kaufst, ist die Heizungsregelung bereits integriert und optimal auf das Gerät eingestellt. Und das trifft auf Gas- und Ölkessel gleichermaßen zu wie auf Wärmepumpen, die ohne Flamme heizen. Diese Heizgeräte sind zudem bereits seit Jahren internetfähig und bieten somit viele individuelle Einstellungsmöglichkeiten.
Selbst ältere Modelle lassen sich entsprechend nachrüsten, entweder mit einer Heizungsregelung vom Hersteller deines Heizkessels oder mit einer Universal-Heizungsregelung. Falls du eine Hybridheizung installieren möchtest, ist eine spezielle Heizungssteuerung zur optimalen Regelung der zwei verwendeten Wärmeerzeuger erforderlich.
Die Aufgabe einer Heizungssteuerung
Die Regelung einer Heizungsanlage ist bevorzugt witterungsgeführt und orientiert sich somit an der Außentemperatur. Sie ist dafür zuständig, dass stets genau die Wärmemenge bereitgestellt wird, die tatsächlich auch erforderlich ist. Zu den Aufgaben einer Heizungsregelung zählt die Überwachung des Betriebs des Wärmeerzeugers bzw. Brenners, der Pumpe und anderer Komponenten der Anlage. Ist es sehr kalt, werden hohe Vorlauftemperaturen benötigt. Ist der Heizbedarf hingegen gering, muss der Kessel weniger heizen.
Grundsätzlicher Aufbau einer einfachen Steuerung
Eine Standardsteuerung setzt sich aus diesen Komponenten zusammen:
- Fühler bzw. Sensor
- Steuergerät
- Antriebselement bzw. Aktor
Bei einer außentemperaturgeführten Vorlauftemperaturregelung verarbeitet der Heizungsregler die vom Außentemperaturfühler kommenden Eingangssignale und die Signale des Vorlauftemperaturfühlers. Die Temperatur gibt als Führungsgröße dem Regler den jeweils zu erreichendem Sollwert der Vorlauftemperatur vor, der auf der Heizkurve (Heizkennlinie) hinterlegt ist. Es wird permanent geprüft, ob sich die Vorlauftemperatur im errechneten Bereich bewegt. Sinkt die Temperatur zu weit ab, sendet der Heizungsregler ein Signal, sodass zusätzlich Wärme erzeugt wird. Um präzisiere Messwerte zu erhalten und somit die Effizienz der Heizung weiter zu steigern, kannst du zusätzlich Sonnen-, Wind- und Feuchtefühler bzw. Sensoren anbringen.
Um die Heizkurve optimal einstellen zu können, musst du den spezifischen Wärmebedarf des Gebäudes kennen. Einstellung und Anpassung der Heizkurve erfordern ein hohes Maß an Fachkenntnis. Ist die Heizkurve falsch eingestellt, geht dies immer mit zu hohem Energieverbrauch oder kalten Räumen einher.
Die Heizungssteuerung selber zu bauen ist nichts für Bastler und Tüftler
Damit deine Heizung ihre Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit erledigt, muss die Regelung in der Lage sein, diverse Einfluss- und Steuergrößen zuverlässig zu berücksichtigen und entsprechend umzusetzen. Wenn du deine Heizungssteuerung selbst baust, musst du also ganz genau wissen, welche das sind.
Wichtig sind vor allem:
- Richtige Installation der Sensoren und Thermostate, um aussagekräftige Informationen zu den Temperaturen zu erhalten.
- Die Außentemperatur und Thermostate, die die Höhe des Heizwärmebedarfs wesentlich mitbestimmen.
- Heizkurve, die dem Kessel vorgibt, ab welcher Temperatur er welche Vorlauftemperatur liefert bzw. wann er anspringt.
- Einstellung der Drehzahl der Pumpe, damit diese bedarfsgerecht und effizient das Heizwasser an alle Heizkörper im Haus verteilt.
- Berücksichtigung passiver Wärmegewinne durch Sonneneinstrahlung und Abwärme von Personen, weil dadurch der Wärmebedarf sinkt.
- Beachtung der individuellen Anforderungen verschiedener Energieträger: feste, gasförmige und flüssige Brennstoffe sowie Wärmepumpentechnik, die ohne Flamme heizt.
- Spezielle Steuerung für Hybridsysteme – beispielsweise Gastherme und Wärmepumpe – zur Einstellung der erforderlichen Speichertemperaturen und der Einschaltzeiten.
Du baust die Heizungssteuerung selbst? Dann trägst du auch das Risiko
Auch wenn du über das erforderliche Fachwissen und das handwerkliche Geschick verfügst, darfst du nicht außer Acht lassen, dass im Schadensfall Garantie- und Gewährleistungsansprüche unwirksam werden, sobald dir die Versicherung unsachgemäße Verwendung nachweisen kann. Eine schlecht eingestellte Heizungspumpe führt beispielsweise zu höheren Strom- und Heizkosten und kann sogar Schäden am Heizsystem verursachen.
Fällt zum Beispiel in deinem Haus die Heizung bei Minusgraden für längere Zeit aus, sind Frostschäden nicht auszuschließen. Eis kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass die wasserführenden Leitungen bersten. Und das kann dann richtig teuer werden, da es nicht immer einfach ist, die Schäden sofort zu beseitigen, weil die Rohre in der Wand verlegt und demnach schlecht erreichbar sind. Vor allem der Schaden durch das Abtauwasser kann hohe Kosten verursachen, beispielsweise, wenn es unterhalb der Fußböden, in den Wänden und in den Zwischendecken zu Feuchtigkeitsschäden kommt. Dann ist es wirklich schwierig, die Räume wieder vollständig trocken zu bekommen.
Selbst gebaute Heizungssteuerung sind oft fehleranfälliger
In der Praxis wird belegt, dass gerade komplexe Heizungssteuerungen Marke Eigenbau recht fehleranfällig sind. Zahlreiche Kommentare in diversen Internetforen untermauern diese Tatsache. Grundtenor in diesen Foren ist, dass es sich nicht lohnt, die Heizungssteuerung selber zu bauen, weil die Konstruktion einer individuellen Regelung, die zuverlässig funktioniert, sehr zeitaufwendig zudem zahlreiche Faktoren zur richtigen Funktion zu berücksichtigen sind. Die Risiken werden in den Kommentaren höher bewertet als die mögliche Kostenersparnis oder die individuellen Vorteile.
Bezeichnend ist, dass diese Beiträge bereits mehrere Jahre alt sind. Auch aussagekräftige Bauanleitungen findest du im Internet nicht. Das legt die Vermutung nahe, dass das Interesse an einer selbstgebauten Heizungssteuerung kaum noch vorhanden ist. Außerdem können Fachbetriebe und Hersteller auf jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen. Und das ist durch nichts zu ersetzen.
Um Verwechslungen zu vermeiden
Mit Heizungssteuerung ist in diesem Text nicht die einfache Montage intelligenter Heizkörperthermostate oder die komplexe Einbindung und Programmierung in ein Smart-Home-System oder eine Anlage gemeint, sondern die Regelung des Wärmeerzeugers im Keller. Wobei beide Maßnahmen eine sinnvolle Ergänzung darstellen, um die Effizienz deiner Heizung zu optimieren.
Heizungssteuerung selber bauen lohnt sich leider nicht
Aufgrund des hohen Aufwandes und der Risiken raten wir dir davon ab, die Heizungssteuerung selber zu bauen. Die mögliche finanzielle Einsparung steht in keinem Verhältnis zu eventuellen Schäden am Heizsystem oder dem Haus. Nutze stattdessen die Erfahrung und die Kompetenz der Hersteller und des geschulten Fachhandwerks. Dann bist du auf der sicheren Seite und kannst davon ausgehen, dass alle Funktionen, wie zum Beispiel die Steuerungs- und Regelsysteme deiner Heizung, problemlos ablaufen.
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