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Heizung wird nicht warm: Was jetzt?

Über diesen Artikel

Lesezeit

4 Minuten

Veröffentlichung

24.02.2021

Letztes Update

26.01.2023

Heizung wird nicht warm: Wie geht es weiter?

Die Heizung ist die größte technische Anlage in einer Wohnung oder im Haus. Einen Ausfall kannst du nur notdürftig kompensieren. Was also tun, wenn die Heizung nicht warm wird?

Inhalt des Blogartikels

Folgen, wenn die Heizung nicht warm wird

Wird die Heizung nicht warm, ist die naheliegendste Folge, dass alle Nutzer der betroffenen Räumlichkeiten frieren müssen. Das ist zunächst einmal äußerst unangenehm. Denn die Wohlfühltemperatur von uns Menschen liegt eher bei 20 Grad Celsius als bei 0 Grad Celsius. Schlimmer ist jedoch, dass die Gefahr von gesundheitlichen Schäden besteht. Neben einem Schnupfen können sich auch ernsthaftere Infektionskrankheiten oder sogar eine Lungenentzündung entwickeln.

Ein längerer Ausfall der Heizung hat zudem Folgen für den Baukörper. Kalte Luft kann wenig Feuchte speichern. In einer bewohnten Wohnung entsteht aber immer Luftfeuchte. Das passiert schon durch die Atmung der Menschen – aber auch durch das Kochen, Wäschewaschen und in der Wohnung vorhandene Grünpflanzen. Da die kalte Raumluft diese Feuchte nicht speichern kann, schlägt sie sich an Wänden und auf Möbeln nieder. Das führt mit der Zeit zu Feuchteschäden bis hin zur Schimmelbildung. Das Problem der defekten Heizung sollte daher schnell gelöst werden.

Regelmäßige Überprüfung der Heizung kann vorbeugen

In Mietshäusern obliegt es dem Vermieter oder der Verwaltung, die Funktion der Heizungsanlage sicherzustellen. Eine jährliche Funktionskontrolle unmittelbar vor Beginn der Heizperiode sollte daher Pflicht sein. Wobei hier auch ein finanzielles Interesse bei den Betreibern besteht. Zum einen beugt eine regelmäßige Überprüfung der dem Auftreten größerer und teurer Schäden vor. Und zum anderen können die Mieter die Mietzahlung kürzen, wenn die Heizung nicht richtig funktioniert.

Als Eigenheimbesitzer bist du selbst für die Funktion der Heizung verantwortlich. Es liegt daher in deinem eigenen Interesse, die Heizungsanlage regelmäßig kontrollieren zu lassen. Es empfiehlt sich, dies ebenfalls einmal im Jahr vorzunehmen.

Im Folgenden zeigen wir dir die Ursachen und möglichen Lösungswege auf, wenn die Heizung nicht richtig warm wird.

Hinweis: Als Mieter ist es ratsam, dass du dich vorab an deinen Vermieter/deine Verwaltung wendest und ihn/sie über die Störung deiner Heizung informierst. Auch wenn du das handwerkliche Geschick hast – man wird dir sagen, wo du an der Heizungsanlage selbst aktiv werden darfst/musst und welche Arbeiten übernommen oder an einen Fachmann abgegeben werden.

 

Heizkörper wird nur abschnittsweise warm

Wenn ein Heizkörper zum Beispiel nur oben warm wird, liegt das in der Regel daran, dass sich Luft im Heizkörper befindet. Die Luft verhindert, dass das warme Wasser den kompletten Heizkörper durchfließen kann. Oft geht das mit lauten Gluckergeräuschen einher. 

Dieses Problem kannst du leicht selbst lösen, indem du den Heizkörper entlüftest. An der dem Heizungsventil gegenüberliegenden Seite findest du das Entlüftungsventil. Das musst du vorsichtig öffnen und die Luft entweichen lassen.

Bringt auch mehrmaliges Entlüften keine Verbesserung, ist es wahrscheinlich, dass der Heizkörper verstopft ist. Dann hilft nur ein Auswechseln des Heizkörpers. Allerdings tritt so ein Defekt in der Regel erst nach einer jahrzehntelangen Nutzung auf.

 

Ein einzelner Heizkörper oder die komplette Heizung wird nicht warm

Einzelner Heizkörper

Wenn ein einzelner Heizkörper trotz sonst funktionierender Heizungsanlage gar nicht warm wird, liegt das Problem mit hoher Wahrscheinlichkeit am Thermostat oder Ventil des Heizkörpers. Ob das der Fall ist, kannst du selbst überprüfen.

Das Thermostat ist mit einem Klemmring oder einer großen Überwurfmutter auf dem Ventil befestigt. Du stellst das Thermostat auf maximal offen (meist als Stufe 5 gekennzeichnet). Nun löst du die Befestigung und ziehst das Thermostat vom Ventil ab. Der Ventilstößel sollte jetzt maximal aus dem Ventil herausragen, das Thermostatventil ist offen. Der Stößel sollte sich durch leichten Druck in das Ventil hineinschieben lassen und anschließend selbständig wieder ausfahren.

Durch das offene Thermostatventil kann das warme Wasser ungehindert in den Heizkörper einströmen und ihn erwärmen. Ist das der Fall, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das Thermostat defekt. Entweder du baust testweise das Thermostat eines anderen Heizkörpers an und prüfst, ob sich der Heizkörper auf- und abdrehen lässt. Oder du besorgst dir gleich ein neues Thermostat im Baumarkt.

Schaut der Ventilstößel nach dem Abbau des Thermostats nicht aus dem Ventil heraus, sitzt er fest und das Ventil ist geschlossen. Du kannst vorsichtig mit einer Zange versuchen, den Ventilstößel zu lösen. Er muss sich dann mit leichtem Druck hineinschieben lassen und danach wieder selbständig ausfahren. Ist er nicht wieder so leicht beweglich, ist das Ventil defekt und du musst es durch einen Fachmann auswechseln lassen.

Wenn sich der Heizkörper trotz leichtgängigem Ventil nicht erwärmt, ist wahrscheinlich eingeschlossene Luft die Ursache. Dann entlüfte den Heizkörper, wie oben beschrieben.

Alle Heizkörper bleiben kalt

Wenn alle Heizkörper kalt bleiben, deutet das auf eine zentrale Ursache bei der Heizungsanlage hin. Bis auf eine Ausnahme bist du als Laie kaum in der Lage, das Problem ohne Hilfe eines Fachmanns zu beseitigen. Diese eine Ausnahme ist ein zu geringer Wasserdruck. Oder anders gesagt, es befindet sich zu wenig Wasser im Heizungskreislauf.

Das wenige Wasser reicht nicht aus, um die Heizkörper zu erwärmen oder erreicht diese gar nicht. Es kann auch sein, dass der zu geringe Druck des Heizwassers eine Selbstabschaltung des Heizkessels oder der Therme bewirkt hat. Das kannst du recht einfach überprüfen.

An jedem Kessel und jeder Therme befindet sich ein Manometer, das den Druck des im Kreislauf befindlichen Wassers anzeigt. Im einfachsten Fall ist das ein klassisches Zeigermanometer mit einem grünen Bereich in der Skala. Befindet sich der Zeiger im grünen Bereich, ist der Wasserdruck in der Heizung in Ordnung. Zeigt er jedoch einen Wert unterhalb dieses Bereiches an, ist der Druck zu niedrig.

Wie du beim Nachfüllen des Wassers vorgehen musst, ist in den Bedienungsanleitungen der Geräte beschrieben. Ist der Wasserdruck wieder im normalen Bereich, sollte die Heizung wie gewohnt arbeiten. Eventuell musst du den Kessel neu starten.

Wenn der mangelnde Wasserdruck nicht die Ursache für den Ausfall der Heizung ist, musst du dich an den Fachmann deines Vertrauens wenden. Die Probleme können zum Beispiel im Brenner, in der Umwälzpumpe, in der Kesselsteuerung oder in den verschiedenen zur Steuerung gehörenden Temperatursensoren liegen. Wenn du an diesen Teilen der Heizung selbst herumprobierst, wird das nicht die Lösung bringen, sondern eher zu weiteren Problemen an der Heizung und letztendlich sehr teuren Reparaturen führen.

 

Können moderne Steuerungen und Thermostate für die Heizung vorbeugend helfen?

Das ist leider nicht oder höchstens indirekt der Fall. Denn die modernen Steuerelemente können weder Luft in der Heizung noch einen zu geringen Wasserdruck verhindern. Und auf eventuelle Probleme der anderen Bauteile, deren Defekte zu Heizungsausfällen führen können, haben sie auch keinen Einfluss.

Aber sie sorgen dafür, dass deine Heizung energieeffizient und bedarfsgerecht arbeitet. Das spart dir Kosten und trägt nicht zuletzt zum Umweltschutz bei. Allerdings werden die Komponenten einer effizient und bedarfsgerecht betriebenen Heizung nicht so stark belastet, als wenn sie immer mit voller Leistung gefahren wird. Dadurch verschleißen sie weniger und vorzeitige Ausfälle von Heizkörpern oder des gesamten Heizsystems werden vermieden. In dem Sinn haben die modernen Steuerungen indirekt einen positiven Einfluss auf die Lebensdauer und beugen somit Schäden vor.

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