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Heizung mieten: Wie hoch sind die Kosten?

Über diesen Artikel

Lesezeit

3 Minuten

Veröffentlichung

25.04.2020

Letztes Update

26.01.2023

Heizung mieten: Kosten für Wärme-Contracting unter der Lupe

Wenn deine alte Heizung modernisiert werden muss oder du einen Neubau beziehst, benötigst du für die Heizungsanlage eine große Summe Geld. Beim Wärme-Contracting hingegen kannst du eine Anlage mieten und bist alle Sorgen rund um Wartung, Reparaturen und Installation los. Was zunächst sehr gut klingt, kann jedoch auf lange Sicht teure Folgen haben. Obwohl Wärme-Contracting vor allem für große, gewerbliche Immobilien herangezogen wird, finden sich zunehmend entsprechende Angebote der Energieversorger für Privatnutzer auf dem Markt. Insbesondere die langen Laufzeiten der Verträge und Unterschiede bei der Preisgestaltung werfen immer wieder Fragen auf, ob sich das Modell tatsächlich für den Verbraucher lohnen kann. Welche Kosten beim Mieten einer Heizung auf dich zukommen, nehmen wir im Detail unter die Lupe.

Inhalt des Blogartikel

 

Was ist Wärme-Contracting genau?

Die Idee hinter der Miete für Heizungsanlagen ist einfach: Ein Energieversorger oder Heizungsanlagenbauer bietet dir einen Vertrag für das sogenannte Wärme-Contracting an, also im Prinzip einen Wärmeliefervertrag. Als Kunde musst du dich somit um keine Handwerker mehr kümmern und profitierst von einer modernen und sparsamen Heizung. Im Gegenzug zahlst du eine monatliche Miete sowie die üblichen Kosten für den Brennstoffverbrauch an den Anbieter. Da Heizungen einen vergleichsweise hohen Installationsaufwand benötigen, beträgt die Vertragslaufzeit in der Regel 10 Jahre (mehr erlaubt der Gesetzgeber nicht).

Die Vertragsbedingungen entscheiden, ob Heizung mieten wirklich Kosten spart oder nicht

Neben der Vertragslaufzeit für die Heizungsanlage sind die Details der Vereinbarung mit dem Anbieter entscheidend. So muss klar geregelt sein, was mit der Anlage nach Ablauf der Mietzeit passiert:

  • Geht sie in den Besitz des Mieters über?
  • Wie wird dann der zu zahlende Restwert berechnet?
  • Wer bezahlt den Ausbau der Heizung, wenn der Vertrag ohne Übernahme durch den Mieter endet?

Ähnlich wie beim Fahrzeugleasing kommt die hohe Rechnung manchmal am Schluss. Insbesondere bei der Preisgestaltung der Brennstoffe räumen sich die Energieversorger einen großen Spielraum ein. Ein Preisvergleich oder Wechsel des Energielieferanten ist oft gar nicht vorgesehen und kann je nach Entwicklung der Marktpreise für den Kunden teuer werden.

 

Kosten vor dem Mieten einer Heizung genau aufschlüsseln

Die Angebote klingen attraktiv für den Mieter, aber bei genauerem Hinsehen entdeckst du eventuelle Kostenfallen. Bevor du also beginnst, eine Heizung zu mieten, solltest du die Kosten für Contracting und den Eigenbetrieb einer Anlage miteinander vergleichen. Hierfür können wir nur Beispielwerte annehmen, da sich die exakten Kosten je nach Heizungsleistung, Hausgröße und Heizverhalten stark unterscheiden. Außerdem spielt die Gebäudedämmung eine wichtige Rolle beim Verbrauch. Versuche also, deine eigenen Kosten anhand von Erfahrungswerten genau zu schätzen. Um es mit einer monatlichen Miete zu vergleichen, musst du außerdem die Finanzierungskosten für einen entsprechenden Kredit einberechnen.

Tipp: Prüfe mögliche Förderprogramme (zum Beispiel durch die KfW), die du bei der Heizungsmodernisierung in Anspruch nehmen kannst. Hierdurch lassen sich die Kreditkosten oft erheblich senken.

Beispiel für monatliche Kosten im Eigenbetrieb:

  • Heizungssystem (inklusive Installation): 52 Euro
  • Wartung/Ersatzteile: 20 Euro
  • Reparaturen: 8,50 Euro
  • Schornsteinfeger: 2,90 Euro
  • Zinsen für Kredit: 15 Euro
  • Grundpreis Heizung: 98,40 Euro
  • Grundpreis Wärme (zum Beispiel Gas): 15,50 Euro
  • Arbeitspreis Wärme (zum Beispiel Gas): 125 Euro

Gesamtbelastung pro Monat (Summe aus Grundpreis Heizung + Grundpreis Wärme + Arbeitspreis Wärme): 238,90 Euro

Beispiel für monatliche Heizungsmiete:

  • Heizungssystem: inklusive
  • Wartung/Ersatzteile: inklusive
  • Reparaturen: inklusive
  • Schornsteinfeger: inklusive
  • Zinsen: inklusive
  • Grundpreis Heizung: 160 Euro
  • Grundpreis Wärme (Gas): 15,50 Euro
  • Arbeitspreis Wärme (Gas:): 125 Euro

Gesamtbelastung pro Monat: 300,50 Euro

An versteckte Nebenkosten denken

Je nach Vertragsmodell kommen eventuell versteckte Nebenkosten hinzu, etwa für die Lieferung und künftige Kostenentwicklung bei Brennstoffen. Da die meisten Contracting-Modelle über 10 Jahre laufen (mit Option auf Verlängerung bei Nichtkündigung), liegt bei einem Eigenbetrieb ein weiterer Unsicherheitsfaktor in der Zinsentwicklung von Kreditkosten. Für Wartung und Reparatur musst du in Eigenregie außerdem Rücklagen bilden, einen Wartungsvertrag abschließen und weitere Finanzierungskosten berücksichtigen (etwa, wenn für eine Reparatur nach Ablauf der Garantie sehr hohe Kosten anfallen).

Beim Mieten einer Heizung sind Kosten wie die zuvor genannten bereits in der Kalkulation enthalten. Weitere Vorteile sind, dass du bei den Anbietern fast immer über einen 24-Stunden-Service einen Ansprechpartner hast und die modernste Anlagentechnik bekommst, die sich wiederum positiv auf den Verbrauch und CO2-Ausstoß auswirkt.

 

Gewerbliche Kunden sparen beim Heizung mieten Kosten

Für Privatpersonen ist es also kaum vorteilhaft, eine Heizung zu mieten, sofern der Komfort nicht als entscheidender Faktor gilt. Anders kann es bei gewerblicher Nutzung bzw. bei sehr großen Gebäuden sein: Hier spielen die moderne Anlagentechnik sowie der reibungslose Ablauf bei Installation, Reparatur und Service eine größere Rolle, zumal solche Kunden auch von der steuerlichen Absetzbarkeit und von Rabatten bei sehr hohem Brennstoffverbrauch profitieren.

Solltest du nicht zu dieser Gruppe gehören, ist es wahrscheinlicher, dass du beim Mieten einer Heizung höhere Kosten zu tragen hast als beim Eigenbetrieb. Falls du jedoch befürchtest, größere Reparaturen oder andere unvorhergesehene Kosten nicht aus eigenen Rücklagen finanzieren zu können, muss deine individuelle Rechnung eventuelle Kreditkosten berücksichtigen. Dies wird allerdings erst nach mehreren Jahren Laufzeit relevant, weil Reparaturen an neuen Anlagen zunächst unter die Herstellergarantie fallen.

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