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- Wie lange dauert die Heizperiode?
Wissenswertes zum Thema Heizperiode: Wer hat wann welche Pflichten und Rechte?
Die Heizperiode bestimmt den Zeitraum, in welchem die Räume eines Hauses beheizt werden. Detaillierte Vorgaben in Form einer gesetzlichen Regelung gibt es indes nicht, zumal sich vorhandene Gerichtsentscheidungen je nach Bundesland zum Teil stark unterscheiden. Im Rahmen des Mietrechts erfolgt die Festlegung über entsprechende Formulierungen im Mietvertrag und bezieht sich in der Regel auf die Zeitspanne zwischen dem 1. Oktober und 30. April. Welche Pflichten und Rechte für Mieter und Vermieter im Zuge der Heizperiode einhergehen, erfährst du hier.
Inhalt des Blogartikels
- Welche Pflichten haben Mieter während der Heizperiode?
- Rechte für den Mieter: Einhaltung der Mindesttemperatur während der Heizperiode
- Was gilt nach Ende der Heizperiode?
- Wartung der Heizungsanlage am besten nach der Heizperiode ansetzen
- Heizperiode bleibt ein unklarer Begriff
Welche Pflichten haben Mieter während der Heizperiode?
Mieter müssen darauf achten, dass durch ihr Heizverhalten keine Schäden an der Bausubstanz der Wohnung entstehen.
Besonders kälteresistente oder sparsame Mieter drehen immer wieder die Heizung in bestimmten Räumen komplett ab. Dadurch kühlen Wände stark aus, sodass Feuchtigkeit kondensiert. Schimmelbildung oder Risse durch Frostschäden entstehen somit nicht zuletzt an Wasserleitungen. Außerdem müssen Mieter regelmäßig lüften, um Schimmelbildung vorzubeugen.
Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du die vertraglich vereinbarten Mindesttemperaturen bzw. die entsprechenden Richtwerte (siehe weiter unten im Artikel) einhalten. Eine Ausnahme sind Eigenheimbesitzer – sie können mehr oder weniger frei agieren, sollten beim Heizen aber schon aus Eigeninteresse auf mögliche Schäden an der Bausubstanz achten.
Was kannst du als Mieter tun, wenn die Temperatur zu niedrig ist?
Erreicht das System während der Heizperiode keine akzeptablen Temperaturen, stellt dies einen Mangel dar, auf den der Mieter möglicherweise mit einer Mietminderung reagiert. Allerdings müssen Mieter (wie bei allen Mietmängeln) den Vermieter zunächst über den Mangel in Kenntnis setzen. Erst bei Ausbleiben einer Reaktion kann die Mietminderung erfolgen. Die Höhe richtet sich nach dem Einzelfall – hierzu kannst du dir gegebenenfalls beim Mieterschutzbund oder bei einem Anwalt Rat holen.
Rechte für den Mieter: Einhaltung der Mindesttemperatur während der Heizperiode
In einem Mietverhältnis hast du als Mieter generell das Recht, dass die Temperatur in deiner Wohnung nicht nur während der Heizperiode auf einem annehmbaren Niveau liegt. Allerdings kann es in der Praxis zu Abweichungen kommen, da es schon im September sehr kalt oder im April sehr warm werden kann.
Ausreichend Heizleistung bereitstellen
Die Pflichten zur Einhaltung der Mindesttemperatur in den Räumen betreffen den Vermieter, während der Mieter das Recht auf komfortable Temperaturniveaus hat. Um nun keine Diskussionen über ein subjektiv unterschiedliches Komfortempfinden zu führen, kannst du dich an den Richtwerten orientieren, die sich im Laufe der Jahre aufgrund von Gerichtsentscheidungen bewährt haben. Das sind in etwa 20 bis 22 Grad Celsius.
Wichtig sind folgende Details:
- Die Richtwerte gelten zwischen 6 Uhr früh und 23 bzw. 24 Uhr abends.
- Während der Nacht (zwischen 23/24 Uhr abends und 6 Uhr früh) darf die Temperatur auf bis zu 18 Grad Celsius gesenkt werden.
Was gilt nach Ende der Heizperiode?
Wenn es nach Ablauf der Heizperiode noch einmal frostig wird oder schon im September Schnee fällt, muss die Heizung in der Wohnung trotzdem funktionieren. Der Vermieter kann sie also nicht einfach komplett abschalten, um Energie zu sparen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind jedoch auch hier recht ungenau formuliert, sodass Gerichtsurteile nur einen groben Orientierungswert bieten. Sinkt die Raumtemperatur während der Tagesstunden unter 18 Grad Celsius ab, besteht Handlungsbedarf, sofern keine kurzfristige Wetteränderung in Sicht ist. Manchmal nehmen Richter auch Bezug auf eine bestimmte Außentemperatur, sofern diese mehrere Tage in Folge unterschritten wird.
Ausnahme Warmwasser: Hier muss auch im Sommer geheizt werden
Ein pauschales Abschalten der Heizungsanlage außerhalb der Heizzeit ist völlig indiskutabel, wenn sie auch das Warmwasser erhitzt. Bei der Einstellung der Wassertemperatur wird allerdings teilweise gespart. Das kann im Extremfall gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Gesundheitsexperten empfehlen, dass das Warmwasser nicht unter einen Wert von 55 Grad Celsius abkühlen sollte. Ideal sei sogar eine Dauertemperatur von 60 Grad Celsius. Der Grund hierfür sind Legionellen, die sich über das Rohrsystem verbreiten und zu ernsten Erkrankungen führen können.
Wartung der Heizungsanlage am besten nach der Heizperiode ansetzen
Moderne Heizungsanlagen nehmen dem Vermieter viel Arbeit ab. Um Störungen vorzubeugen, empfehlen wir eine regelmäßige Wartung der Heizung. Idealerweise sollte diese außerhalb der Heizperiode stattfinden. Wartungsverträge stellen sicher, dass die Heizung regelmäßig gecheckt und bei Bedarf eingestellt wird. Insbesondere dann, wenn es während des Regelbetriebs zu Problemen gekommen ist, sollte der Vermieter diesen möglichst bald auf den Grund gehen. Meldungen der Mieter bezüglich etwaiger Schwankungen der Raumtemperatur, unzureichend geheizter Teilbereiche, einer ungewöhnlichen Geräuschentwicklung bei der Heizung oder auch einfach eines überdurchschnittlichen Verbrauchs sollten ernst genommen werden. Oftmals ist die Heizung dann zu entlüften oder ein hydraulischer Abgleich am System durchzuführen. Im Rahmen einer gründlichen Inspektion kommt der Heizungsbauer solchen Problemen schnell auf den Grund und kann sie beseitigen, bevor der Reparaturaufwand ansteigt.
Heizperiode bleibt ein unklarer Begriff
Solange keine klare gesetzliche Festlegung der Heizperiode erfolgt, sind Mieter und Vermieter auf vertragliche Vereinbarungen im Mietvertrag festgelegt. Fehlen diese, kommen Richtwerte zum Einsatz, die sich je nach rechtlicher Auffassung jedoch stark unterscheiden. Klar ist, dass die Raumtemperatur nicht unzumutbar niedrig ausfallen darf. Eine stabile Heizleistung liegt also im beiderseitigen Interesse. Um eine möglichst stabile Heizleistung zu gewährleisten, sollte daher ein Fachbetrieb die Heizungsanlage regelmäßig warten.
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Wie lange dauert die Heizperiode?
In Mietverträgen steht als Heizperiode oft die Spanne 1. Oktober bis 30. April. Generell haben Mieter und Vermieter aber auch bestimmte Rechte und Pflichten, wenn sich die Heizperiode wegen aktueller Witterungsbedingungen verschiebt, verlängert oder verkürzt.
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