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So kannst du das Heizkörperventil wechseln: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wenn ein einzelner Heizkörper in einer Heizung nicht warm wird, kann ein defektes Heizkörperventil die Ursache sein. Wir erklären dir die Überprüfung und den Wechsel des Ventils.
Inhalt des Blogartikels
- Kurze Begriffsklärung: Heizkörperventil, Heizungsventil, Thermostatventil & Co.
- Gibt es verschiedene Arten von Heizkörperventilen?
- Wann musst du ein Heizkörperventil wechseln?
- Vorbereitende Maßnahmen für den Austausch
- Wie gehst du beim Austausch des Heizkörperventils vor?
- Was musst du nach dem Wechsel des Heizkörperventils noch erledigen?
Kurze Begriffsklärung: Heizkörperventil, Heizungsventil, Thermostatventil & Co.
Mit dem Heizungsventil oder Heizkörperventil stellst du die durch den Heizkörper fließende Wassermenge und damit die Temperatur im Raum ein. Früher saß auf dem Ventil nur ein einfaches Handrad, mit dem das Heizkörperventil per Hand geöffnet und geschlossen wurde. Heute befindet sich dort ein Thermostat oder auch Thermostatkopf.
Auch hier stellst du mit einer Drehbewegung per Hand eine Temperatur ein. Aber das Heizkörperthermostat misst die Temperatur in seiner Umgebung und regelt selbständig nach, wenn diese sich ändert. Das kannst du beobachten, wenn du im Winter das Fenster öffnest, ohne vorher den Thermostat an der Heizung auf 0 oder Sternchen zu drehen. Der Thermostat registriert die kalte Luft vom Fenster und öffnet das Heizkörperventil weiter, um dem Abfall der Temperatur entgegenzuwirken. Der Heizkörper erwärmt sich sehr stark. Ventil und Thermostat zusammen werden auch als Thermostatventil bezeichnet.
Außerdem besitzt jeder moderne Heizkörper ein Entlüftungsventil. Es befindet sich gegenüber dem Thermostatventil am anderen oberen Ende. Das Entlüftungsventil dient dazu, eventuell im Heizkörper befindliche Luft entweichen zu lassen. Die eingeschlossene Luft behindert den Wasserdurchfluss und damit die Erwärmung des Heizkörpers. Ein Entlüftungsventil kannst du nur mit einem Spezialschlüssel öffnen.
Gibt es verschiedene Arten von Heizkörperventilen?
Musst du ein Heizkörperventil wechseln, solltest du beachten, dass das Ventil sowohl zum Heizkörper als auch zum Rohrleitungsanschluss passt. Die Ventile können eine gerade oder eine Eckbauform haben. Außerdem sind die Nenndurchmesser der Anschlussgewinde von Heizkörper und Rohrleitung wichtig.
Am besten wäre es, wenn du mit dem ausgebauten Heizkörperventil zum Baumarkt gehst und dir vom Kundenberater einen passenden Ersatz heraussuchen lässt. Das ist allerdings ein wenig unpraktikabel. Eventuell reicht es auch, wenn du von dem Ventil ohne Thermostat Fotos machst, den Rohrleitungsdurchmesser ermittelst und den Hersteller sowie den Typ des Heizkörpers herausfindest. Mit diesen Angaben sollte dir der Kundenberater auch bereits helfen können.
Auch bei Flächenheizungen (zum Beispiel Fußbodenheizungen) gibt es Ventile. Sie sitzen allerdings verdeckt in einem Installationskasten auf dem Heizkreisverteiler. Das sind keine Thermostatventile. Sie werden durch die Heizungssteuerung mit elektrischen Stellantrieben geregelt. Hier sollte nur ein Heizungsfachmann Hand anlegen.
Wann musst du ein Heizkörperventil wechseln?
Ob das Ventil defekt ist, kannst du relativ einfach prüfen. Dazu entfernst du den Thermostatkopf. Er ist in der Regel mit einer Überwurfmutter oder einem Klemmring auf dem Ventil befestigt. Nach der Demontage des Thermostats müsste aus dem Ventilkörper ein kleiner Stift herausragen. Ist das Ventil in Ordnung, dann kannst du diesen Stift mit wenig Kraft in das Ventil hineindrücken. Nach dem Loslassen kommt der Stift im Normalfall von selbst wieder heraus.
Ist ein Bewegen des Stiftes nicht oder nur mit viel Kraft möglich oder steckt er sogar im Ventil, ist die innenliegende Mechanik verklemmt. Du kannst versuchen, mithilfe von Kriechöl und einer Zange den Stift wieder beweglich zu machen. In den meisten Fällen empfiehlt sich bei dieser Diagnose jedoch der Austausch des Ventils.
Selbst Heizungsventil wechseln oder Fachmann beauftragen?
Als Mieter solltest du grundsätzlich den Vermieter oder die Hausverwaltung über den Defekt deines Heizungsventils in Kenntnis setzen und die weitere Vorgehensweise absprechen. Denn solltest du ohne vorherige Rücksprache das Heizkörperventil selbst wechseln und es geht dabei etwas schief, stehst du für alle Folgeschäden gerade. Und das kann eventuell teuer werden.
In deinem eigenen Haus kannst du natürlich machen, was du willst. Aber dennoch solltest du dich nur dann an solche Arbeiten wagen, wenn du entsprechende handwerkliche Erfahrungen hast. Es passiert auch Fachleuten, dass sich eine Verschraubung nicht lösen lässt und sie das Ventil abreißen. Nur können sie dann ein Stück Rohrleitung ansetzen und ein neues Gewinde für die Verschraubung schneiden. Kannst du das auch? Also im Zweifel lieber einen Experten für Heizungen beauftragen.
Vorbereitende Maßnahmen für den Austausch
Wie bereits erwähnt, solltest du das neue Ventil am besten vor Beginn der Arbeiten besorgt haben. Die Preise für gängige Bauformen sind sehr moderat und liegen im Schnitt zwischen 15 und 30 Euro.
Meist ist ein gleichzeitiger Tausch des Heizkörperthermostats nicht notwendig. Allerdings gibt es auch preiswerte Komplettsets aus Thermostat und Ventil. Da lohnt es sich, wenn du den Preisvorteil nutzt.
Es ist eine Überlegung wert, bei der Gelegenheit gleich auf moderne elektronische oder Funkthermostate umzusteigen. Das hat aber nur Sinn, wenn alle Heizkörper damit ausgerüstet werden. Und bei Funkthermostaten benötigst du noch eine zentrale Regeleinheit. Das ist dann gleich ein höherer finanzieller Aufwand.
Wie gehst du beim Austausch des Heizkörperventils vor?
Zunächst schaltest du die Heizungspumpe oder die komplette Heizungsanlage ab. Im Anschluss dauert es etwa 1 Stunde, bis sich der Kreislauf des Heizungswassers beruhigt hat und keine Zirkulation mehr erfolgt. Jetzt drehst du das Thermostat des zu wechselnden Ventils auf die Stufe 0. Um den Druck im System zu senken, öffnest du das Entlüftungsventil so lange, bis keine Luft mehr entweicht. Wenn erste Wassertropfen kommen, musst du das Ventil schließen. Halte bei dem Vorgang einen Lappen und eine Schüssel bereit, um überschüssiges Wasser aufzufangen.
Öffne das Thermostatventil wieder. Hörst du ein Gluckern oder Strömungsgeräusche, fließt wieder Wasser in den Heizkörper. Das bedeutet, dass der Druck noch zu hoch ist. Du musst den Entlüftungsvorgang wiederholen. Fließt kein Wasser mehr nach, kannst du mit dem folgenden Schritt fortfahren.
Wenn in den Zu- und Abflussrohren deines Heizkörpers kleine Absperrventile vorhanden sind, schließt du sie jetzt und baust anschließend das Ventil aus. Ist das nicht der Fall, musst du am Heizkessel so viel Wasser ablassen, dass sich der Wasserspiegel in der Heizung unterhalb des betroffenen Heizkörpers befindet. Steht der Heizkörper in einem oberen Stockwerk, genügt es, nur wenig Wasser abzulassen. Ist der Heizkörper im Erdgeschoss oder auf gleicher Höhe mit dem Kessel, muss nahezu das gesamte Heizungswasser aus dem Kreislauf entfernt werden.
Im nächsten Schritt stellst du das Heizkörperthermostat auf Stufe 5 und montierst es vom Ventil ab. Anschließend schraubst du die Überwurfmutter der Ventilverschraubung mit einer passenden Rohrzange vom Heizkörperanschluss ab. Jetzt kannst du, ebenfalls mit der Rohrzange, das Ventil von der Rohrleitung abschrauben. Bitte halte auch hier Lappen und Schüssel bereit, um eventuell austretendes Wasser aufzufangen.
Achtung: Achte bei allen Arbeiten mit der Rohrzange darauf, dass du Überwurfmutter und Ventil nicht zerkratzt. Entweder nutzt du eine Zange mit Schutzkappen auf den Backen oder du legst jeweils einen Lappen um das abzuschraubende Bauteil.
Der Einbau des neuen Ventils erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge. Vor dem Aufschrauben des Ventils beziehungsweise der Überwurfmutter musst du die Gewinde an Rohr und Heizkörperanschluss mit Dichtband oder Hanf umwickeln. Damit wird gesichert, dass die Schraubstellen später wasserdicht sind und kein Heizungswasser austritt. Wenn das Aufschrauben sehr viel Kraft erfordert, entferne eine kleine Menge von dem Dichtband oder Hanf.
Zum Schluss wird der Heizkörperthermostat wieder aufgeschraubt. Jetzt kannst du die Absperrventile in den Rohrleitungen öffnen. Wenn du Wasser ablassen musstest, musst du es jetzt laut Anleitung des Kesselherstellers wieder auffüllen. Der am Manometer des Heizkessels angezeigte Druck sollte danach bei 2 bar liegen. Im Anschluss kannst du die Heizung wieder in Betrieb nehmen.
Was musst du nach dem Wechsel des Heizkörperventils noch erledigen?
Durch den Wechsel des Heizkörperventils ist wieder Luft in die Heizung gelangt. Das bedeutet, du musst jetzt jeden Heizkörper entlüften. Beginne dazu beim untersten und arbeite dich weiter vor, bis alle Heizkörper entlüftet sind. Kontrolliere parallel, ob die Verschraubungen an dem neuen Ventil dicht sind. Eventuell musst du sie mit der Rohrzange noch etwas nachziehen.
Die Funktion des neuen Thermostatventils prüfst du, indem du es auf 0 stellst und wartest, bis sich der Heizkörper spürbar abkühlt. Im Anschluss drehst du voll auf. Der Heizkörper muss nun recht schnell eine höhere Temperatur erreichen und auch die Raumtemperatur ansteigen lassen. Das war der letzte Schritt – du hast die Aufgabe „Heizkörperventil wechseln“ erfolgreich zum Abschluss gebracht.
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Ein Heizkörperventil zu wechseln, ist nicht teuer. Das Ventil selbst kostet circa 20 Euro. Die Arbeitskosten hängen vom individuellen Preisniveau für Handwerkerleistungen in deiner Region ab. Rechne mit bis zu 100 Euro gesamt.
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