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Lohnt sich das Heizen mit Pellets?

Über diesen Artikel

Lesezeit

5 Minuten

Veröffentlichung

08.06.2021

Letztes Update

26.01.2023

Heizen Pellets ein Haus wirklich nachhaltig und klimaneutral?

Das Heizen mit Pellets ist für immer mehr Hausbesitzer eine kostengünstige und nachhaltige Alternative zu Gas oder Öl. Aber ist die Holzpelletheizung wirklich so nachhaltig?

Inhalt des Blogartikels

Förderungen für erneuerbare Energien beim Heizen mit Pellets nutzen

Das Heizen mit fossilen Brennstoffen ist aus vielerlei Gründen für viele Hausbesitzer keine Lösung mehr. Öl und Gas sind nicht unendlich verfügbar und sorgen durch den Ausstoß von Schadstoffen und klimaschädlichen Gasen wie CO2 für Probleme. Der Gesetzgeber will mit entsprechenden Maßnahmen das Heizen auf Basis erneuerbarer Energien fördern und fossile Energieträger langfristig aus der Gleichung eliminieren.

So dürfen ab 2026 keine neuen Ölheizungen mehr installiert werden. Gasheizungen werden zwar noch länger erlaubt sein, aber zumindest mit der Förderung von Brennwertkesseln ist es bereits jetzt vorbei. Hinzu kommt, dass du einen Heizkessel, der eine Betriebszeit von 30 Jahren erreicht hat, grundsätzlich austauschen lassen musst. Heizungen auf Basis erneuerbare Energien werden hingegen großzügig gefördert. Da auch die Pelletheizung dazugehört, profitieren viele Hausbesitzer vor allem bei der Umrüstung in Bestandsbauten von den diversen Förderprogrammen.

 

Was ist eine Pelletheizung genau und warum gilt sie als umweltfreundlich?

Suchst du nach dem Heizsystem der Zukunft, fällt neben den bekannten Begriffen Solarthermie, Wärmepumpe und Blockheizkraftwerk häufig auch das Wort Pelletheizung. Bei dieser Heizung handelt es sich um eine moderne Variante der Holzverbrennung. Pellets bestehen aus getrockneten und unbehandelten Holzresten aus Sägewerken. Bei sehr hohem Druck werden sie ohne den Zusatz von Bindemitteln gepresst. 2 Kilogramm Holzpellets entsprechen vom Energiegehalt her ungefähr 1 Liter Heizöl. Dies ermöglicht eine sehr gleichmäßige Verbrennung, was für die präzise Heizungssteuerung und die bestmögliche Ausnutzung der Wärmeenergie besonders wichtig ist.

Es gibt zwar auch reine Komfortlösungen wie Pelletöfen für ein nettes Ambiente im Wohnzimmer, doch wir sprechen hier von der „richtigen“ Pelletheizung, die ein ganzes Haus zentral beheizen soll.

 

Warum gilt die Holzpelletheizung als CO2-neutral?

Wenn du für das Heizen Pellets einsetzt, nutzt du erneuerbare Energiequellen, da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist. Hinzu kommt, dass du mit Pelletheizungen im Betrieb Geld sparen kannst, da die Brennstoffpreise für Pellets deutlich unter denen für Öl oder Erdgas liegen – und langfristig ist damit zu rechnen, dass die fossilen Brennstoffe wegen ihrer sinkenden Verfügbarkeit immer teurer werden.

Außerdem gilt das Heizen mit Holzpellets als weitaus weniger klimaschädlich oder sogar als klimaneutral. Das liegt natürlich daran, dass bei der Verbrennung von Holz immer nur so viel CO2 freigesetzt wird, wie der Baum ursprünglich der Atmosphäre entzogen hat. Solange also nachhaltig gewirtschaftet und niemals mehr Holz aus den Wäldern entnommen wird, als nachwachsen kann, ist das Heizen mit Pellets an sich klimaneutral.

Die Befürworter der Pelletheizung verweisen außerdem darauf, dass beim Heizen Pellets verwendet werden, die größtenteils aus Holzresten bestehen, die in Sägewerken ohnehin anfallen und somit einer sinnvollen Verwertung zugeführt werden. Je mehr Menschen sich allerdings für eine Pelletheizung entscheiden, desto knapper wird diese Ressource. Daher müssen schon heute zusätzlich Bäume für die Holzpellets gefällt werden. Die Umweltbilanz steht und fällt mit der Frage, ob diese Pellets aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen oder durch Raubbau an bestehenden Waldflächen entstehen, die nicht wiederaufgeforstet werden. Oft wird zudem der Einfluss der Forstbewirtschaftung und langer Transportwege auf die CO2-Bilanz unterschätzt.

Greenpeace weist außerdem darauf hin, dass das zuvor in Pflanzen gebundene CO2 durch die Verbrennung immer sofort direkt in die Atmosphäre entweicht und sich somit die initiale Situation beim CO2-Ausstoß vor Ort verschlechtert. Die häufig vorschnell geäußerte Gleichstellung von Pellets mit Biomasse sei daher je nach Herkunftsquelle der Holzpellets fragwürdig, so die Umweltschützer. Oft wird zudem die erhöhte Feinstaubbelastung, die trotz relativ sauberer Verbrennungseigenschaften der Pellets nicht wegzudiskutieren ist, vergessen.

 

Technische Voraussetzungen für das Heizen mit Pellets

Eine Zentralheizung, bei der zum Heizen Pellets eingesetzt werden, unterscheidet sich vom Prinzip her gar nicht so sehr von einer normalen Öl- oder Gasheizung. Die sonst üblichen Rohrleitungen und Heizkörper beziehungsweise Flächenheizungen (wie etwa Fußbodenheizungen) sind von der Basisinstallation her identisch.

Der Hauptunterschied besteht im Pelletkessel, der für die Verbrennung von Holzpellets geeignet ist. Damit der Kessel auch immer mit ausreichend Brennstoff versorgt wird, sind die meisten Pelletheizungen mit automatischen Fördersystemen ausgestattet. Vom Lagerraum aus, in dem sich der Vorrat an Pellets befindet, führen Förderschnecken oder Saugsysteme die Holzpellets ihrer Bestimmung zu. Du musst also keine Pellets in den Kessel schaufeln wie etwa bei einer alten Kohleheizung.

Allerdings verursacht das Heizen mit Pellets zusätzlichen Wartungsaufwand, den du beim Heizen mit Gas oder Öl in der Regel nicht hast. So muss die Asche in regelmäßigen Abständen aus der Pelletheizung entfernt und entsorgt werden. Die Asche kannst du außerdem problemlos im eigenen Kompost entsorgen, sodass hier keine weiteren Kosten entstehen.

 

Was kostet eine Pelletheizung?

Es kommt darauf an, ob du das Heizen mit Pellets als Lösung zum Umrüsten einer bestehenden Heizung oder von vornherein beim Neubau einplanst. Die Anschaffung von Pelletheizungen ist mit einem Preis von etwa 20.000 Euro rund doppelt so teuer wie der Einbau vergleichbarer Ölheizungen. Demgegenüber stehen die großzügigen Förderprogramme, die du bei Ländern, Kommunen und natürlich beim Bund beantragen kannst.

Durch die geringeren Kosten für den Brennstoff amortisieren sich viele Pelletheizungen innerhalb eines Zeitraums von 7 bis 15 Jahren. Die Schwankungen ergeben sich aus den nicht vorhersehbaren Verbrauchsmengen und den Brennstoffkosten, die auch bei Pellets je nach Marktlage variieren. Fachleute rechnen mit einem Betriebskostenvorteil gegenüber der Ölheizung von rund 1.000 Euro im Jahr.

Wie geschildert, unterscheidet sich bei der Installation der Einbau des eigentlichen Pelletkessels nur unwesentlich von dem eines Öl- oder Gas-Brennwertkessels. Der Austausch des Öltanks zur Bevorratung mit Holzpellets sowie die Zuführung über Förderschnecke oder Saugsystem sind hingegen oft aufwendiger. Stand bisher kein Lagerraum zur Verfügung (weil in etwa eine Gasheizung verbaut war), musst du diesen eventuell zusätzlich einplanen. Dies kann je nach Aufwand die Kosten für die Installation der Pelletheizung weiter erhöhen.

Achtung: Keine Förderung für Einzelmaßnahmen im Neubau

Wenn du im Neubau zum Heizen Pellets einsetzen möchtest, ist eine Förderung für diese Einzelmaßnahme nach der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) nicht möglich. Entspricht dein Neubau allerdings dem KfW-Effizienzhaus-Standard 55 oder besser, kommt die KfW-Förderung für Effizienzhäuser infrage.

In Bestandsbauten sieht es anders aus: Neben der Regelförderung für Biomasseanlagen von bis zu 35 Prozent können noch eine Austauschprämie für Ölheizungen, ein Innovationsbonus für mit besonders geringer Feinstaub-Emission sowie ein iSFP-Bonus hinzukommen. Somit wäre ein Fördersatz von bis zu 55 Prozent für eine Pelletheizung möglich.

Am sinnvollsten ist das Heizen mit Pellets sowohl ökonomisch als auch ökologisch, wenn du eine Hybridheizung planst, die etwa über die Einbindung einer Wärmepumpe oder Solarthermie die Umweltbilanz zusätzlich verbessert. Dies macht sich langfristig auch im Geldbeutel positiv bemerkbar.

 

Vorteile und Nachteile einer Pelletheizung

Vorteile

  • Holz als nachwachsender Rohstoff
  • Pellets umweltfreundlicher als Öl oder Gas
  • CO2-Bilanz günstig, wenn tatsächlich Holzreste verwendet werden
  • relativ stabile Preise
  • günstiger als fossile Brennstoffe
  • hohe Förderung für neue Pelletheizung bei Heizungsaustausch möglich
  • geeignet für Kombination mit bestehenden Heizungskomponenten

Nachteile

  • relativ großer Lagerplatz für Holzpellets erforderlich
  • Anschaffungs- und Installationskosten für Pelletheizung höher als bei Gas- oder Ölheizung
  • Schlechtere Umweltbilanz durch lange Transportwege möglich
  • Geräuschentwicklung beim Betrieb des Fördersystems
  • Asche alle 6 bis 8 Wochen entfernen
  • regelmäßige Reinigung von Brennkammer und Brenner notwendig
  • Brennstoffbedarf nicht endlos durch Holzabfälle abdeckbar; Verschlechterung von CO2-Bilanz und Preisentwicklung durch notwendige Abholzung von Wäldern
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