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Heizen mit Gas: Alle Informationen und Tipps

Über diesen Artikel

Lesezeit

4 Minuten

Veröffentlichung

07.09.2021

Letztes Update

26.01.2023

Ist Heizen mit Gas noch zeitgemäß und zukunftssicher?

Das Heizen mit Gas ist in Deutschland besonders beliebt. Moderne Gasheizungen sind sicher, effizient und sauber. Allerdings handelt es sich auch um einen fossilen Energieträger.

Inhalt des Blogartikels

Was spricht für das Heizen mit Gas?

Im Gegensatz zum Heizen mit Öl ist bei einer Erdgasheizung kein Tank im Haus erforderlich. Auch die sonstige Technik benötigt (abhängig vom Typ der Gasheizung) relativ wenig Platz.

Obwohl das Heizen mit Gas einen fossilen Energieträger involviert, gilt die Verbrennung mit Brennwerttechnik als sehr sauber. Der CO2-Ausstoß von Erdgas ist gering und Probleme wie Feinstaub oder Rußbildung fallen nicht ins Gewicht. Das Heizen mit Gas kann am Ort der Verbrennung die Luftqualität im Vergleich zur Nutzung von Öl oder Holz sogar verbessern.

Hinzu kommen weitere Vorteile für die Umwelt, wenn du das Heizen mit Gas in einer Hybridheizung mit erneuerbaren Energien kombinierst. Für die Umrüstung oder die Erstanschaffung einer modernen Gasheizung und die Einbeziehung von Solarthermie oder Wärmepumpe gibt es besonders hohe staatliche Fördermittel. Moderne Gas-Brennwertkessel sind sehr effizient und erreichen im Betrieb einen Wirkungsgrad von bis zu 98 Prozent. Hier findest du noch einmal alle Vorteile der Gasheizung im Überblick:

  • bei Erdgas ist keine Lagerung des Brennstoffs erforderlich
  • einzelne Gasthermen kannst du oft auf kleinstem Raum installieren
  • moderne Brennwerttechnik ist besonders umweltfreundlich und effizient
  • CO2-Ausstoß ist relativ gering
  • gute Kombinationsmöglichkeiten mit erneuerbaren Energien
  • die Gasheizung ist im Gegensatz zur Ölheizung noch viele Jahre zukunftssicher bei deutlich geringerem Schadstoffausstoß

Was spricht gegen das Heizen mit Gas?

Zu den Nachteilen gehört neben dem allgemeinen CO2-Ausstoß (auch wenn dieser bei modernen Gasheizungen nur gering ist) die begrenzte Verfügbarkeit fossiler Energieträger. Das wirkt sich mittelfristig auf den Gaspreis aus, der auch durch andere Faktoren immer wieder stark schwanken kann. Da die Gaspreise überdies an die Entwicklung der Ölpreise gekoppelt sind (obwohl es dafür keine technischen Gründe gibt), lassen sich die Preisschwankungen oftmals schwer prognostizieren. Im Folgenden findest du noch einmal alle Nachteile zusammengefasst:

  • fossiler Brennstoff
  • gewisser CO2-Ausstoß bei Erdgas und Flüssiggas aus fossilen Quellen
  • bei Nachrüstung einer Gasheizung sind oft umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich
  • Erdgas ist nicht flächendeckend verfügbar

Gibt es bei dieser Heizung eine Explosionsgefahr?

Immer wieder tauchen in den Nachrichten Berichte über Gasexplosionen auf, die für die Betroffenen verheerend sein können. Es ist natürlich richtig, dass Erdgas und Flüssiggas gefährliche Stoffe sind, die ein gewisses Explosionspotenzial bieten.

Nahezu alle Vorfälle dieser Art lassen sich jedoch auf einen unsachgemäßen Umgang, mangelnde Wartung, Manipulationen oder Beschädigungen von Gasleitungen und/oder mehreren Sicherheitssystemen zurückführen. Hinzu kommen absichtlich herbeigeführte Explosionen durch Menschen, die in suizidaler Absicht handeln.

Betrachten wir die große Zahl an deutschen Gasheizungen, bleiben Gasexplosionen die absolute Ausnahme. Tatsächlich sind die Unfälle mit Gas im häuslichen Bereich seit 1981 um nahezu 80 Prozent zurückgegangen. Moderne Gasheizungen müssen inzwischen mit Überwachungseinrichtungen versehen sein.

 

Voraussetzungen für das Heizen mit Gas

Damit du eine Gasheizung nutzen kannst, ist die Versorgung mit Brennstoff zu klären. Gibt es bereits einen vorhandenen Gasanschluss, ist diese Frage bereits beantwortet. Aber auch die Nachrüstung ist häufig möglich.

Wenn du dich für das Heizen mit Gas entschieden hast, aber kein Gasanschluss vorhanden ist, steht dir als Alternative Flüssiggas zur Verfügung. Hierfür musst du allerdings einen Tank im Keller oder Garten aufstellen bzw. dort eingraben, was zusätzliche Kosten und Aufwand bedeutet. Das Flüssiggas wird dann ähnlich wie Heizöl regelmäßig angeliefert. Du kannst es in jedem Heizungssystem verwenden, das für Erdgas ausgelegt ist. Eventuell sind ein paar Einstellungen am Heizkessel erforderlich. Ein großer Vorteil liegt im höheren Brennwert von Flüssiggas im Vergleich zu Erdgas (ca. 28 Kilowattstunden/Kubikmeter versus 13 Kilowattstunden/Kubikmeter).

Der Einsatz moderner Brennwerttechnik ist ebenfalls an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Beispielsweise musst du eine Kondensat-Ableitung installieren und ggf. den Schornstein anpassen lassen.

 

Welche Kosten kommen beim Heizen mit Gas auf dich zu?

Gerade bei der Modernisierung von Heizungen möchten viele Hausbesitzer von der alten Ölheizung wegkommen und auf eine Gasheizung mit Brennwerttechnik umrüsten. Zum einen ist die Ölheizung weniger umweltfreundlich, zum anderen soll Heizöl als Energieträger mittelfristig komplett aus deutschen Heizungskellern verschwinden. Dafür sorgen die Austauschpflicht und das Ölheizungsverbot, das in einigen Jahren in Kraft tritt. Aber auch Besitzer alter Gasheizungen sollten über eine Modernisierung nachdenken.

Welche Kosten damit verbunden sind, hängt von den individuellen Voraussetzungen ab. Alte Gasheizungen nutzen meist nur die Heizwerttechnik und nicht die Brennwerttechnik. Das bedeutet, dass Verbrennungsgase ungenutzt in die Luft geblasen werden, was nicht nur Energieverschwendung ist, sondern auch der Umwelt schadet. Brennwertkessel nutzen hingegen die in den Abgasen enthaltene Restenergie, was die Verbrennung deutlich sauberer ablaufen lässt. Deshalb sind sie auch förderfähig.

Anschaffungskosten für eine Gasheizung

Kleine Gasthermen für einzelne Wohnungen sind naturgemäß günstiger zu haben als ein Standbrenner für das ganze Haus samt Installation von Heizkörpern, Rohrleitungen etc. Die exakten Kosten lassen sich daher nicht pauschal beziffern. Generell kannst du bei kleinen Gasthermen für geringe Wohnflächen mit Anschaffungskosten ab 3.000 Euro aufwärts rechnen. Eine moderne Gasheizung für ein Einfamilienhaus mit allen Komponenten kann das Zehnfache kosten. Die gute Nachricht ist, dass für das Heizen mit Gas-Brennwerttechnik sowie für Hybridheizungen umfangreiche Fördermittel zur Verfügung stehen.

Betriebskosten beim Heizen mit Gas

Bei den Betriebskosten macht selbstverständlich der Gasverbrauch den größten Anteil aus. Hier gilt: Je effizienter und moderner dein Heizungssystem ist, desto günstiger ist das Heizen mit Gas. Außerdem lassen sich fast alle Heizungssysteme optimieren, um den Gasverbrauch zu reduzieren. Zu den Betriebskosten zählen darüber hinaus die Wartung und Reparaturen des Heizsystems. Bei Hybridheizungen mit Gas und Wärmepumpe oder Gasheizung mit Solar zur Heizungsunterstützung, kommen anteilmäßig weitere Kosten hinzu.

Kosten für den Gasanschluss

Wenn du einen Gasanschluss nachrüsten musst, fallen bei der Installation zusätzliche Kosten an. Das sind bei einem Einfamilienhaus zwischen 1.500 und 2.500 Euro.

 

Das Heizen mit Gas bleibt noch viele Jahre zukunftssicher

Wer sich jetzt für das Heizen mit Gas entscheidet, sollte unbedingt auf moderne Brennwerttechnik setzen. Diese hat nicht nur einen geringeren Schadstoffausstoß, sie kann auch den Verbrauch senken. Zudem lassen sich Hybridheizungen mit erneuerbaren Energieträgern wie Wärmepumpe oder Solarthermie bestens kombinieren.

Insgesamt sind Gasheizungen im Vergleich zu Ölheizungen deutlich umweltfreundlicher und benötigen weniger Platz im Heizungskeller. Die Bevorratung ist nur notwendig, wenn keine dezentrale Gasversorgung mit Erdgas infrage kommt. Dann kann Flüssiggas eine gute Alternative sein. Dennoch handelt es sich immer noch um einen fossilen Brennstoff. Schwankende Gaspreise machen die Kosten auf Dauer schwer kalkulierbar, zumal die Ölpreiskopplung nach wie vor ein Thema ist.

Dennoch gilt das Heizen mit Gas als zukunftssicher, da fast alle modernen Gasheizungen auch synthetische Alternativen zum Erdgas verbrennen können. Solches Gas stammt zum Beispiel aus der Umwandlung von Strom in Gas, um überschüssige Energie aus Windkraftanlagen zu speichern. Wenn dieser Brennstoff verwendet wird, ist das Heizen mit Gas sogar weitgehend klimaneutral. Mit einigen Modifikationen lässt sich zudem Wasserstoff in Brennwertkesseln verbrennen, der in manchen Gasnetzen ebenfalls als synthetisch erzeugte Alternative eingespeist wird.

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