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Die aktuelle Wärmepumpen-Förderung

Über diesen Artikel

Lesezeit

5 Minuten

Veröffentlichung

24.03.2021

Letztes Update

26.01.2023

Förderungen für Wärmepumpen: Erhalte bis zu 50 Prozent vom Staat

Seit 2021 kannst du bei der Wärmepumpen-Förderung zwischen einem Zuschuss und Kredit wählen. Erfahre hier mehr zu den aktuellen Förderrichtlinien.

Inhalt des Blogartikels

Umweltschutz mit Förderung: Zuschuss für Wärmepumpe nutzen

Effizient heizen und gleichzeitig die Umwelt schonen, das ist die Kernkompetenz der Wärmepumpe. Kein Wunder, dass diese Technologie bei Bauherren immer beliebter wird. Die Bundesregierung förderte Wärmepumpen bis Ende 2020 mit verschiedenen Zuschüssen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und günstigen Krediten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Jetzt wurde das Ganze vereinfacht, teilweise aufgestockt und in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zusammengefasst:

  • BEG Einzelmaßnahmen (BEG EM)
  • BEG Wohngebäude (BEG WG)
  • BEG Nichtwohngebäude (BEG NWG)

Zuständig für die Zuschüsse ist das BAFA. Die Vergabe von Krediten obliegt der KfW. Der BAFA-Zuschuss hat exakt die gleiche Höhe wie der Tilgungszuschuss beim KfW-Kredit. Du musst dich nur entscheiden, ob du lieber einen direkt ausgezahlten Zuschuss oder einen Kredit beantragen möchtest. Hauptaugenmerk der Förderung liegt auf dem Gebäudebestand, da hier das größte Potenzial gegeben ist, Energie einzusparen. Obwohl Wärmepumpen für einen geringeren Energieverbrauch stehen, werden sie im Neubau vom BAFA nicht mehr gefördert und von der KfW nur im Zusammenhang mit einem Effizienzhaus.

 

Die Wärmepumpe im Detail

Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern wie Gas oder Öl, die noch immer einen Großteil der Wärmeerzeugung in deutschen Haushalten übernehmen, kann die Wärmepumpe – mit grünem Strom betrieben – durch eine emissionsfreie Arbeitsweise überzeugen. Nicht immer lässt sich damit die traditionelle Öl- oder Gasheizung ersetzen, doch meist kannst du eine Heizung mit einer Wärmepumpe zu einer Hybridheizung sinnvoll ergänzen.

Hierfür wird die sogenannte Umweltwärme aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder auch der Umgebungsluft beziehungsweise Abluft des Gebäudes genutzt. Das heißt, dass die Wärmepumpe mit etwa einem Viertel Antriebsenergie und drei Vierteln Wärme aus der Umwelt Ein- und Mehrfamilienhäuser beheizt. Es gibt unterschiedliche Arten von Wärmepumpen, die sich in Funktionsweise und Installationsaufwand (und somit in den Kosten) teilweise erheblich unterscheiden.

 

Die Förderung von Wärmepumpen ist seit 2021 neu geregelt

Die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ist nicht mehr so bürokratisch und folglich auch übersichtlicher. Ein Antrag reicht für alle Vorhaben und Förderungen.

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) kannst du seit dem 01. Januar 2021 beim BAFA beantragen. Beachte: Es werden nur Maßnahmen in Bestandsgebäuden gefördert. Ab dem 01. Juli .2021 kannst du die neuen Förderkredite und Zuschüsse der KfW für deinen Neubau, eine Komplettsanierung deines Hauses oder dessen Sanierung zum Effizienzhaus und einzelne energetische Maßnahmen beantragen:

  • Wohngebäude – Kredit (261, 262)
  • Wohngebäude – Zuschuss (461)
  • Kommunen – Kredit (264)
  • Kommunen – Zuschuss (464)

BAFA-Förderung für Wärmepumpen

Wenn du deine Heizung modernisieren möchtest, steht für dich das Förderprogramm Einzelmaßnahmen (BEG EM) bereit. Allerdings muss das Haus mindestens 5 Jahre alt sein, wenn du eine neue Heizung wie eine Wärmepumpe installieren möchtest. Welche Fördersätze du in Anspruch nehmen kannst, hängt unter anderem davon ab, welches Heizsystem du ersetzen willst. Bei der Wärmepumpe bewegt sich der Fördersatz zwischen 35 und 50 Prozent.

Die BEG EM des BAFA für Wärmepumpen ist quasi eine Rundum-Förderung, denn es gibt für nahezu alle Kosten, die im Zusammenhang mit dem Einbau dieser neuen Heizung anfallen, einen Zuschuss. Dies sind beispielsweise die Kosten für

  • die Demontage und Entsorgung der alten Anlage,
  • den Einbau neuer Heizkörper,
  • erforderliche Wanddurchbrüche,
  • Probebohrungen für die Erdwärmesonden einer Wärmepumpe sowie
  • die Kosten für einen Energieberater und das Planen.

Bis zu 60.000 Euro pro Wohneinheit sind in Wohngebäuden und bis maximal 3,5 Millionen Euro (brutto) bei Nichtwohngebäuden förderfähig. Neu ist ein Bonus von 5 Prozent, wenn dein Heizungstausch Bestandteil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) ist. Dann bekommst du beim Austausch einer Ölheizung durch eine Wärmepumpe 50 Prozent deiner Kosten zurück.

Grundsätzlich gefördert werden im Gebäudebestand:

Auch für Hybridheizungen bekommst du eine Förderung, wenn du deine Gasheizung um eine Wärmepumpe ergänzen möchtest. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sind ab 2021 erstmals ebenfalls förderfähig.

Bislang war der Ersatz austauschpflichtiger Heizungen von der Förderung ausgenommen. Für den Austausch solcher 30 Jahre alten und älteren Heizungen gegen eine Wärmepumpe bekommst du nun auch eine Förderung. Für Ölheizungen gibt es generell keine Förderung mehr.

Wichtige Voraussetzungen für die Wärmepumpen-Förderung

Neben der Art der Wärmepumpe gibt es weitere Voraussetzungen, die für die Inanspruchnahme einer Förderung durch das BAFA erfüllt sein müssen. Bislang war die JAZ für die Förderung von zentraler Bedeutung. In der neuen Förderung hat die jahreszeitbedingte Raumheizungseffizienz ƞs (ETAs) sie jedoch abgelöst.

ETAs drückt aus, wie viel Primärenergie für 1 Kilowattstunde Wärme benötigt wird. Diesen Wert erhältst du, indem du die jahreszeitbedingte Leistungszahl (SCOP) durch 2,5 dividierst. Die Europäische Kommission ist für den Begriff und dessen Definition verantwortlich. Sie geht davon aus, dass der Primärenergiefaktor für Strom 2,5 beträgt. In Österreich liegt dieser allerdings nur bei 1,91. Somit besitzen in Österreich Wärmepumpen eine bessere Primärenergieausbeute.

Mindestens folgende ETAs-Werte müssen förderfähige Wärmepumpen bei durchschnittlichen Klimaverhältnissen aufweisen:

Wärmepumpenart

ETAs-Wert bei 35°C (in Prozent)

ETAs-Wert bei 55°C (in Prozent)

Luft-Wasser-Wärmepumpe

135

120

Sole-Wasser-Wärmepumpe

150

135

Wasser-Wasser-Wärmepumpe

150

135

andere Wärmequellen, zum Beispiel Abwärme, Solarwärme)

150

135

Gas-Wärmepumpen

126

111

 

Die Effizienz der Wärmepumpe ist wichtig

Die Bestimmungen des BAFA besagen, dass nur Wärmepumpen gefördert werden können, die einen bestimmten ETAs-Wert aufweisen; schließlich geht es darum, Energie einzusparen. Dies ist durch einen unabhängigen Prüfbericht oder das EHPA-Gütesiegel nachzuweisen; eine ständig aktualisierte Liste förderfähiger Wärmepumpen gibt es beim BAFA.

Weitere technische Anforderungen

Damit das BAFA deine Wärmepumpe bei der Altbausanierung fördert, musst du immer einen Wärmemengenzähler und einen Strom- beziehungsweise Gaszähler installieren. Ferner sollen Wärmepumpen mit Schnittstellen ausgestattet sein, damit sie sich automatisch betreiben und netzdienlich aktivieren lassen. Dies kann durch das Label „SG-ready“ nachgewiesen werden. Ein hydraulischer Abgleich und die Anpassung der Heizkurve an das Gebäude sind ebenfalls Fördervoraussetzungen.

Werden Erdsonden-Bohrungen durchgeführt, musst du eine Versicherung gegen Sachschäden abschließen. Bohrungen dürfen außerdem nur zertifizierte Bohrunternehmen durchführen. Zudem muss die Wärmepumpe über eine Zertifizierung entweder nach EN 14511/EN 14825 oder nach ISO 17025 verfügen.

 

Wärmepumpen-Förderung durch die KfW

Wie eingangs bereits erwähnt, gibt es für Neubauten seitens des BAFA keine Wärmepumpen-Förderung mehr. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bekommst du hingegen schon eine Förderung, allerdings nur für KfW-Effizienzhäuser – sowohl im Neubau als auch im Gebäudebestand.

Im Rahmen der neuen BEG-Effizienzhaus-Förderung hast du die Möglichkeit, zwischen einem zinsgünstigen Kredit mit Tilgungszuschuss – du musst nicht die volle Summe zurückzahlen – und der neu eingeführten Anteilsförderung zu wählen. Die Fördersumme ist jedoch in beiden Fällen gleich.

Die Effizienzhaus-Standards sind grundsätzlich unverändert. Allerdings wurden 2 Abstufungen neu aufgenommen, die du mit den einzelnen Effizienzhaus-Standards kombinieren kannst, um eine höhere Förderung zu erhalten:

  • eine EE-Klasse (Erneuerbare-Energien-Klasse), wenn der Wärme-/Kältebedarf mindestens zu 55 Prozent erneuerbar gedeckt wird
  • eine NH-Klasse (Nachhaltigkeits-Klasse), wenn für das Gebäude ein Nachhaltigkeitszertifikat ausgestellt wird

Spezielle technische Anforderungen für die Förderfähigkeit werden an die Wärmepumpe nicht gestellt. Du musst lediglich die jeweiligen technischen Mindestanforderungen des gewählten Effizienzhaus-Standards beachten.

Baust du beispielsweise deinen Neubau als KfW-Effizienzhaus 55 mit Wärmepumpe, bekommst du von der maximalen Fördersumme von 150.000 Euro einen Fördersatz von 17,5 Prozent als Tilgungszuschuss. Dies sind dann 26.250 Euro. Baust du ein KfW-Effizienzhaus 40 (Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeits-Klasse), gibt es 22,5 Prozent von den 150.000 Euro, also maximal 33.750 Euro je Wohneinheit. Baust du dein bestehendes Haus zu einem KfW-Effizienzhaus um, sind bis zu 75.000 Euro Tilgungszuschuss pro Wohneinheit möglich.

 

Wann, wie und wo musst du den Förderantrag stellen?

Der Zeitpunkt der Antragstellung ist sowohl beim BAFA als auch bei der KfW entscheidend, denn die Förderanträge musst du immer vor Beginn der Bau- beziehungsweise Modernisierungsmaßnahme einreichen. Eine nachträgliche Förderung ist nicht möglich. Das gilt auch für vorbereitende Maßnahmen, wie zum Beispiel Bohrungen für Erdwärmeanlagen.

Die Zuschüsse des BAFA kannst du nur elektronisch beantragen, KfW-Kredite über Banken und Zuschüsse über das KfW-Zuschussportal.

 

Für förderfähige Wärmepumpen bekommst du viel Geld vom Staat

Nicht nur die Umwelt, sondern auch dein Budget profitieren vom Einbau einer Wärmepumpe. Sowohl bei Neubauten als auch im Gebäudebestand lohnt sich die Inanspruchnahme von Zuschüssen durch das BAFA sowie von Förderkrediten der KfW.

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