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- Blockheizkraft: Die Kosten pro kW im Überblick
Blockheizkraftwerk - Kosten pro kW
Das Blockheizkraftwerk ist durch seinen hohen Wirkungsgrad eine umweltfreundliche Alternative zu klassischen Heizungen. Ob sich eine Anschaffung lohnt, hängt von den Kosten pro Kilowatt ab.
Inhalt des Blogartikels
- Für wen eignen sich Blockheizkraftwerke?
- Kosten für die Anschaffung eines Blockheizkraftwerks
- Laufende Kosten für ein BHKW
- Brennstoffe für das BHKW im Überblick
- Die Kosten für den Betrieb eines BHKWs pro kW
- Zahlt sich die Anschaffung eines BHKWs finanziell aus?
Für wen eignen sich Blockheizkraftwerke?
Bekanntlich erzeugt ein Blockheizkraftwerk (BHKW) Strom und Wärme parallel. Es arbeitet am effizientesten, wenn es kontinuierlich durchlaufen kann. Daher ist ein BHKW am besten für Gebäude geeignet, die einen dauerhaft hohen Bedarf an Strom und Wärme haben. Das ist vor allem bei größeren Wohngebäuden und Gewerbeimmobilien der Fall.
Seit einiger Zeit bieten die Heiztechnik-Hersteller für Ein- bis Dreifamilienhäuser sogenannte Nano-BHKWs mit elektrischen Leistungen bis 2,5 Kilowatt (kW) und an die Gebäude angepasste Heizleistungen an. Im Gegensatz zu den größeren BHKWs kommen hier auch innovative Antriebskonzepte wie Brennstoffzellen und Stirlingmotoren zum Einsatz.
Kosten für die Anschaffung eines Blockheizkraftwerks
Die Anschaffungskosten für ein Nano-BHKW sind in den letzten Jahren gesunken. Die Preise beginnen jetzt bereits bei weniger als 10.000 Euro. Das sind allerdings nur die Kosten für das BHKW selbst. Hinzu kommen die Kosten der recht aufwendigen Installation. Das BHKW muss sowohl in das Heizungssystem als auch in das Stromnetz des Hauses eingebunden werden. Außerdem ist der Anschluss an einen Schornstein notwendig. Dadurch erhöhen sich die Kosten auf ungefähr 15.000 Euro.
Bei den größeren Mikro-BHKWs musst du mit etwa 20.000 bis 25.000 Euro an Kosten für die Anschaffung rechnen. Dabei sind die Installationskosten bereits inbegriffen.
Laufende Kosten für ein BHKW
Die Betriebskosten, die während der Nutzung für das BHKW anfallen, werden vor allem durch den Brennstoffverbrauch verursacht. Aber auch Wartung, Instandhaltung und behördliche Überwachung schlagen zu Buche – wie beispielsweise die regelmäßige Kontrolle der Abgaswerte durch den Bezirksschornsteinfeger.
Hier ein Beispiel zur Veranschaulichung: Bei einem neu gebauten Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche und einem Wärmebedarf (Heizung und Warmwasser) von 140 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr und Quadratmeter ergibt sich ein jährlicher Wärmebedarf von 21.000 kWh. Es wird angenommen, dass das geplante BHKW diesen Bedarf und auch den angenommenen Bedarf an Elektroenergie von 4.000 kWh/Jahr genau deckt.
Brennstoffkosten
Das Nano-BHKW in unserem Beispiel wird mit Erdgas betrieben. Der Preis für Erdgas liegt derzeit im Mittel bei 6,5 Cent pro kWh. Daraus ergeben sich Brennstoffkosten für die Heizung von 1.365 Euro pro Jahr. Hinzu kommen Brennstoffkosten von ca. 260 Euro pro Jahr für die Stromerzeugung.
Ähnlich wie bei Photovoltaikanlagen kannst du den erzeugten Strom jedoch nur zu etwa 25 Prozent selbst verbrauchen. Das liegt daran, dass das BHKW im Betrieb 24 Stunden pro Tag Strom erzeugt. Dein Haushalt braucht aber nur zu bestimmten Zeiten Elektroenergie. Das ist werktags vor allem früh und in den Abendstunden der Fall. Den nicht verbrauchten Strom musst du daher in das öffentliche Netz einspeisen.
Auf der anderen Seite fehlt dir Strom zur Deckung der verbleibenden 75 Prozent deines Bedarfs. Diesen Strom musst du aus dem öffentlichen Netz zu kaufen. Nach unserer Rechnung sind das 75 Prozent des Jahresbedarfs von 4.000 kWh, gleich 3.000 kWh. Im Schnitt liegt der Strompreis derzeit bei knapp 32 Cent/kWh. Das ergibt Stromkosten von 960 Euro pro Jahr.
Diese Stromkosten haben eigentlich nichts mit den Brennstoffkosten zu tun. Sie fallen aber dennoch bei der Versorgung mit Strom und Wärme des fiktiven Einfamilienhauses aus unserem Beispiel an. Trotzdem ist das BHKW im Vergleich zu einer klassischen Gasheizung günstiger. Denn die Gasheizung erzeugt gar keinen Strom und du musst den gesamten Bedarf aus dem öffentlichen Netz decken.
Wartung
Der Wartungsaufwand bei einem Blockheizkraftwerk ist in jedem Fall höher als bei einer Gasheizung. Für Nano-BHKWs rechnet man im Allgemeinen mit 2 bis 3 Cent pro erzeugter kWh. Abhängig vom konkreten Fabrikat liegen die Wartungsintervalle zwischen 2.000 bis 4.000 Betriebsstunden. Im Mittel ergeben sich Kosten von etwa 350 Euro für die jährliche Wartung. Der Austausch von Verschleißteilen ist hier bereits einkalkuliert.
Brennstoffe für das BHKW im Überblick
Hier erfährst du mehr über mögliche Brennstoffe für dein BHKW:
Erdgas
Im kleinen Leistungsbereich der Nano- und Mikro-BHKWs ist Erdgas als Brennstoff weit verbreitet. Es hat einen etwas höheren Energiegehalt als Benzin, bei seiner Verbrennung entsteht weniger CO2 und es verbrennt sehr sauber. Dadurch haben die verwendeten Motoren eine höhere Lebensdauer und einen geringeren Wartungsaufwand. Außerdem sparst du dir bei der Verwendung von Erdgas Kosten für eine Lagerungsmöglichkeit, da es vom Versorger per Leitung über den Hausanschluss geliefert wird.
Flüssiggas
Bei einem nicht vorhandenen Erdgasanschluss bietet sich Flüssiggas als Alternative an. Es ist allerdings teurer als Erdgas und du benötigst hierfür einen eigenen Tank.
Leichtes Heizöl oder Diesel
Eine weitere Alternative bei den fossilen Energieträgern ist ein leichtes Heizöl bzw. Diesel. Auch hier benötigst du einen Tank. Außerdem ist durch die unsaubere Verbrennung dieser Stoffe der Wartungsaufwand an den BHKW-Motoren höher und ihre Lebensdauer geringer.
Pflanzenöl
Anstelle von Heizöl und Diesel lässt sich umweltfreundliches Pflanzenöl verwenden. Die dafür nötigen Anbauflächen von Ölsaaten (meist Raps) gehen allerdings für die Nahrungs- und Futtermittelproduktion verloren. Darüber hinaus sind Pflanzenölmotoren anfällig und benötigen viel Wartung. Deshalb ist dieser Treibstoff nach einem kurzen Boom heute kaum noch im Gebrauch.
Biogas
Die ökologische Alternative zum Erdgas ist Biogas aus der Vergärung pflanzlicher Abfälle wie beispielsweise aus Kläranlagen oder Abfalldeponien. Einige Anbieter mischen ohnehin einen Anteil an Biogas in das Erdgas. Auf dem Land sowie in der Nähe von Kläranlagen und Deponien kannst du das Biogas oft direkt beziehen.
Holz
Bleibt noch Holz als ökologischer Energieträger. Bei der klassischen Heizung gibt es heute gut funktionierende Pelletkessel. Für BHKWs wurde jedoch noch keine zuverlässige technische Lösung gefunden. Hackschnitzel und Holzscheite werden nur für große BHKWs eingesetzt. Die dafür notwendige Holzvergasertechnik konnte jedoch bisher nicht für kleinere BHKW adaptiert werden.
Für alle genannten Brennstoffe gilt, dass die Motoren der BHKW dafür jeweils angepasst sein müssen. Es ist zum Beispiel nicht möglich, einen Flüssiggasmotor mit Erdgas zu betreiben.
Die Kosten für den Betrieb eines BHKWs pro kW
Die Maßeinheit Kilowatt (kW) bezeichnet die (elektrische) Leistung, die das Blockheizkraftwerk liefern kann. BHKWs für Einfamilienhäuser stellen etwa 1 kW bereit und kosten in der Anschaffung zwischen 7.000 und 15.000 Euro. Das wäre dann auch der Anschaffungspreis pro kW.
Je größer das BHKW, desto geringer ist der Anschaffungspreis pro kW. Erdgas-BHKWs mit einer Leistung um die 30 kW liegen im Anschaffungspreis bei 1.700 Euro pro kW. Noch größere Blockheizkraftwerke um die 250 kW haben einen Anschaffungspreis um die 750 EUR pro kW.
Ähnlich verhält es sich mit den laufenden Betriebskosten. Verbraucht ein BHKW mit 5 kW elektrischer Leistung pro Stunde Erdgas im Wert von 1,30 Euro, beträgt dieser Wert bei einer Anlage mit 50 kW elektrischer Leistung etwa 9,75 Euro.
Gemindert werden die Betriebskosten durch Förderungen auf der Grundlage des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWK-Gesetzes). Für eingespeisten Strom zahlt der Netzbetreiber eine Vergütung, die auf Basis des Preises für Grundlaststrom an der Leipziger Börse vierteljährlich neu bestimmt und im sogenannten KWK-Index veröffentlicht wird. Der Preis liegt aktuell (Oktober 2021) bei 9,714 Cent/kWh.
Ebenfalls durch die Netzbetreiber wird eine Vergütung für durch Eigenverbrauch vermiedene Netzkosten gezahlt. Die Höhe liegt je Netzbetreiber zwischen 0,01 und 1,5 Cent pro Kilowattstunde.
Das KWK-Gesetz legt auch einen staatlichen Zuschuss fest. Bei Anlagen bis 50 kW elektrischer Leistung zahlt der Staat 8 Cent pro eingespeister und 4 Cent pro selbst verbrauchter Kilowattstunde. Bei Anlagen von 50 bis 100 kW betragen die Werte 6 bzw. 3 Cent.
Dieser Zuschlag wird aber nur für 30.000 Vollbenutzungsstunden gezahlt und ist pro Jahr eingeschränkt. Seit 2021 gelten 5.000 Stunden pro Jahr, ab 2023 sind es 4.000 und ab 2025 nur noch 3.500 Vollbenutzungsstunden pro Jahr.
Zahlt sich die Anschaffung eines BHKWs finanziell aus?
Diese Frage muss in jedem einzelnen Fall gesondert geklärt werden. Da die Anschaffung der Anlage immer noch recht teuer ist, musst du ermitteln, ob sich mit dem BHKW gegenüber einer anderen Lösung für die Versorgung mit Wärme und Strom überhaupt Einsparungen erzielen lassen. Diese Abwägung ist kompliziert, wie du beim Lesen unseres Artikels sicher gemerkt hast. Wir können dir daher nur raten, in dieser Frage einen Experten zurate zu ziehen.
Grundlage ist der durchschnittliche Grundlast-Strompreis, der durch die Leipziger Strombörse vierteljährlich für das vorangegangene Quartal ermittelt wird. Anfang 2021 betrug dieser Wert 3,877 Cent/kWh. Derzeit (Oktober 2021) sind es 9,714 Cent/kWh.
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