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Die Berechnung eines Blockheizkraftwerks (BHKW)

Über diesen Artikel

Lesezeit

3 Minuten

Veröffentlichung

22.07.2020

Letztes Update

26.01.2023

Blockheizkraftwerke und Wirtschaftlichkeit

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist langlebig und auf Dauer gesehen günstiger als andere Heizungen oder Energiequellen für Strom. Aber um wieviel günstiger ist ein BHKW wirklich, wenn man Anschaffungskosten, laufende Betriebskosten und Förderungen gegenrechnet? Da wird die Sache ein wenig kniffelig. Um die Berechnung eines BHKWs möglichst genau vorzunehmen, sollten nämlich einige Komponenten bedacht werden. Welche du zur Berechnung deiner BHKW-Anlage brauchst, zeigen wir dir hier.

Inhalt des Blogartikels

Allgemeines zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit eines BHKWs

Willst du wissen, wie es um die Wirtschaftlichkeit deines BHKWs bestellt ist, stehen am Anfang der Berechnung zunächst 2 ganz einfache Fragen:

  • Wie viel kostet das BHKW in der Anschaffung und im laufenden Betrieb?
  • Wie viel Ersparnis für Heizung und Strom bringt dir die BHKW-Anlage?

Um zu genaueren Ergebnissen zu kommen, spielen noch die Art des BHKWs sowie die Nutzung eine zentrale Rolle.

So ist ein Nano-BHKW im Anschaffungspreis natürlich günstiger als ein Mikro-BHKW oder gar ein Mini-BHKW. Eine kleine KWK-Anlage (Kraft-Wärme-Kopplung) mit einer Leistung von etwa 2,5 kWel (Kilowatt elektrisch) genügt vollkommen, um ein Einfamilienhaus mit Energie zu versorgen. Und die Wirtschaftlichkeitsberechnung fällt da ebenfalls relativ übersichtlich aus.

Dafür kann man beispielsweise mit einem Mikro-BHKW mit einer Leistung von bis zu 10 kWel in einem Mehrfamilienhaus die Wärme- und Warmwasserversorgung für alle Parteien sichern. In diesem Fall besteht das ganze Jahr über ein vergleichsweise hoher Wärmebedarf, wodurch die Auslastung einer solchen BHKW-Anlage besonders günstig ist. Bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung für das Blockheizkraftwerk kommen hier Faktoren wie höhere Stromerträge und finanzielle Erlöse hinzu.

 

Diese Kosten solltest du berücksichtigen

Für die Wirtschaftlichkeitsberechnung eines BHKWs sind natürlich 2 weitere Faktoren wichtig: die Kosten und die Einnahmen beziehungsweise Ersparnisse. Beginne bei der Berechnung am besten mit den Kosten. Dazu gehören:

  • Der Preis für die grundsätzliche Investition: Liste hierfür alles auf, wofür du Geld bezahlst. Also die Anschaffungskosten für die Blockheizkraftwerk-Anlage selbst, eventuell nötige Umbaumaßnahmen wie beispielsweise ein neues Fundament, Tanks für den Brennstoff wie Öl oder Gas, neue Abgasleitung etc. Auch die Montage durch den Fachbetrieb und die Inbetriebnahme, die Kosten für den Anschluss an das Stromnetz und ein neuer Stromzähler kommen auf diese Liste.
  • Eventuell notwendiger Pufferspeicher: In vielen Fällen ist zudem ein Pufferspeicher für das Bereithalten von Wärme nötig und gegebenenfalls ist auch der Preis für einen Stromspeicher zu berücksichtigen.
  • Die Kosten zur Finanzierung: Meistens wird ein BHKW nicht bar bezahlt, sondern zum Beispiel über ein Darlehen finanziert. Dessen Kosten wie Zins und Tilgung fließen ebenso in die Wirtschaftlichkeitsberechnung mit ein.
  • Aufwand für Wartung und Reparaturen: Schließt du von vornherein einen Wartungsvertrag mit einem Betrieb deines Vertrauens ab, weißt du sofort, welche Kosten dich erwarten. Ohne festen Vertrag kannst du mit einem Preis von etwa 2 bis 3 Cent pro erzeugter Kilowattstunde (kWh) alle 2.000 bis 4.000 Betriebsstunden rechnen. Nicht zu vergessen sind auch die Kosten für den regelmäßigen Besuch des Schornsteinfegers sowie möglicherweise für eine Versicherung des BHKWs.
  • Kauf von Öl, Gas und Strom: Bei diesem Posten kommt es darauf an, welche Art Brennstoff du nutzt. Auch die Größe der BHKW-Anlage ist zu berücksichtigen; denn je größer die Anlage, desto mehr Brennstoff wird verbraucht. Benötigst du zusätzlich einen Spitzenlastkessel, fließen auch der Preis dafür sowie für den zusätzlich benötigten Brennstoff mit in die Berechnung ein. Und dann ist es noch durchaus möglich, dass du zusätzlich Strom beziehen musst. Auch hierfür ist der voraussichtliche Preis zu berücksichtigen.

Einnahmen durch das Blockheizkraftwerk

Zum Glück hast du mit einem BHKW nicht nur Ausgaben, sondern auch Einnahmen beziehungsweise Vergünstigungen und Förderungen. Darum ziehst du zunächst von den erwähnten Ausgaben die Fördergelder beispielsweise vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und/oder die Zuschüsse ab, die du unter Umständen von einem Förderprogramm deines Bundeslandes bekommen hast.

Jetzt kannst du folgende Posten auf der Einnahmeseite der Berechnung für dein BHKW notieren:

  • Die Vergütung für die Einspeisung von Strom: Wie viel Einspeisevergütung du bekommst, hängt davon ab, ob dein Strom nach dem EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) oder dem KWK-Gesetz vergütet wird.
  • Erlöse durch den Verkauf von Strom: Verdienen kannst du auch, indem du Strom, den du nicht selbst nutzt, verkaufst – entweder an eine Energieagentur oder an einen Verbraucher direkt. Das bietet sich vor allem mit einem Mikro-BHKW in Mehrfamilienhäusern oder sogar mit einem Mini-BHKW für eine Reihenhaussiedlung an.
  • Weitere Punkte auf der Haben-Seite sind zum einen die Einsparung der Stromsteuer und zum anderen die Rückerstattung der Energiesteuer.
  • Und selbstverständlich kannst du auch die eingesparten Stromkosten als Plus verzeichnen, die du anhand deiner letzten 3 Stromrechnungen schnell ermittelst.

BHKW: Genaues Rechnen lohnt sich

Stellst du die Ausgaben und die Einnahmen genau gegenüber, erkennst du schnell, ob und wie rentabel dein BHKW auf Dauer ist. Auf diese Weise erfährst du auch, ab welchem Zeitpunkt eine Amortisierung stattfindet.

Um für deine individuellen Kosten, Energieverbrauchszahlen und Einnahmen eine genaue Berechnung anzustellen, stehen dir im Internet einige Rechner zur Verfügung. Diese Online-Rechner erleichtern die Berechnung deines BHKWs.

Es gibt zum Beispiel folgende Rechner:

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