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Alternativ heizen: Geht das?

Über diesen Artikel

Lesezeit

4 Minuten

Veröffentlichung

23.06.2021

Letztes Update

26.01.2023

Alternativ heizen: Geht das?

Ein großer Teil der Wohnnebenkosten entfällt auf die Heizung. Wir zeigen dir, wie du mit alternativem Heizen Kosten sparen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kannst.

Inhalt des Blogartikels

So nimmt der Staat Einfluss

Mit der bis 2020 wirksamen Energieeinsparverordnung (EnEV) und dem aktuellen Gebäudeenergiegesetz (GEG) zielt der Gesetzgeber schon seit Jahrzehnten auf die Ablösung alter ineffizienter Heizungen durch moderne energiesparende Wärmeerzeuger.

Ein Beispiel hierfür ist die Austauschpflicht von Ölheizungen, die 30 Jahre oder älter sind und nicht mit Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik arbeiten. Ab 2026 ist im Neubau die Installation von Ölheizungen nur dann erlaubt, wenn diese mit Brennwerttechnik ausgestattet sind und du sie mit anderen Heizsystemen auf Basis von erneuerbaren Energien kombinierst.

Eine weitere Steuerungsmaßnahme des Staates, die direkt auf deinen Geldbeutel zielt, ist die seit 2021 geltende CO2-Steuer. Sie beginnt ab einem Preis von 25 Euro pro Tonne und steigt bis 2025 auf 55 Euro pro Tonne. Die Steuer wird auf die Preise von Heizöl und Gas umgelegt, sodass die Heizkosten für die Nutzer solcher Heizungen steigen. Demnach zahlt eine vierköpfige Familie bereits im Startjahr 2021 bis zu 110 Euro pro Jahr mehr für die Erzeugung von Wärme.

Alle diese Maßnahmen dienen dazu, den Verbrauch und damit die umweltzerstörende Gewinnung fossiler Energieträger auf lange Sicht stark zu verringern. Der zweite wichtige Effekt ist die Senkung des Ausstoßes des klimaschädlichen Gases CO2, das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entsteht.

 

Mit diesen Systemen kannst du alternativ heizen

Mit folgenden Technologien kannst du umweltfreundlich und damit auch alternativ heizen:

Mit der Wärmepumpe alternativ heizen

Die Wärmepumpe ist eine in der Praxis seit Jahren bewährte Heizung. Sie entzieht der Umgebungsluft, dem Boden oder Grundwasser Wärmeenergie. In einem Kreislaufprozess wird die Wärme auf ein höheres Niveau gebracht und an den Heizkreislauf oder Pufferspeicher der Wärmepumpe übergeben. Den Kreislaufprozess hält ein Kompressor am Laufen, der meist durch einen Elektromotor angetrieben wird.

Die Wärmepumpe verbraucht also keinen fossilen Brennstoff und stößt kaum CO2 oder andere Schadstoffe aus. Allerdings hängt die Ökobilanz davon ab, wie der benötigte Strom produziert wurde. Stammt er aus fossilen Kraftwerken, ist für das Klima wenig gewonnen. Nutzt du selbst erzeugten Solarstrom aus deiner Photovoltaikanlage, ist die Heizung sehr umweltfreundlich.

Möchtest du ohne Heizkörper heizen, empfiehlt sich eine Fußbodenheizung – diese arbeitet im Zusammenspiel mit einer Wärmepumpe besonders effizient.

Mit Solarthermie alternativ heizen

Bei der Solarthermie nutzt du ausschließlich die Sonnenstrahlung zur Erwärmung deines Heiz- und Trinkwassers. In Solarthermie-Kollektoren auf dem Dach wird eine Wärmeträgerflüssigkeit erwärmt, die über einen Wärmetauscher die Wärme an das Wasser in einem Pufferspeicher abgibt.

Die Leistungsfähigkeit, der Wirkungsgrad von Solarthermie, hängt von der Kollektorfläche und der Ausrichtung ab. In der Regel wirst du nicht deinen gesamten Wärmebedarf mit Solarthermie decken können. Zumal die Kollektoren nur tagsüber und bei ausreichender Sonneneinstrahlung Wärme sammeln können. Daher ist es sinnvoll, wenn du sie mit einem weiteren Wärmeerzeuger und einem Speicher kombinierst. Die Solarthermie selbst benötigt jedoch keine Brennstoffe und emittiert nahezu keine CO2-Emissionen.

Mit Holz alternativ heizen: Pelletheizungen und Co.

Pelletheizungen und Hackschnitzelkessel sowie Holzscheit- und Holzvergaserkessel zählen ebenfalls zu den nachhaltigen Heizsystemen. Die Brennstoffe stehen in der Regel regional zur Verfügung. Sie müssen nicht in Tagebauen oder durch Bohranlagen gefördert und über weite Strecken transportiert werden. Natürlich wird bei der Verbrennung von Holz ebenfalls CO2 freigesetzt. Allerdings nur so viel, wie der ursprüngliche Baum im Laufe seiner Existenz aufgenommen hat. Der Nachteil dieser Heizungen ist lediglich der große Platzbedarf für die Lagerung der Brennstoffe.

Mit Blockheizkraftwerken alternativ heizen

Die vergleichsweise hohe Energieeffizienz eines Blockheizkraftwerks (BHKW) ergibt sich aus der gleichzeitigen Erzeugung von Wärme und Strom. BHKWs mit einer Motor-Generator-Kombination benötigen allerdings Gas als Treibstoff für den Motor. Beim Betrieb solcher Blockheizkraftwerke entsteht ebenfalls CO2 – allerdings weniger, als wenn Wärme und Strom mit getrennten Prozessen erzeugt werden. Besonders umweltfreundlich sind BHKWs mit einer Brennstoffzelle als Strom- und Wärmeerzeuger. Sie arbeiten mit Wasserstoff als Energieträger. Bei seiner Verbrennung entsteht lediglich Wasser.

 

Weitere Möglichkeiten, mit denen du Energie sparst

Neben den alternativen Heiztechnologien bieten sich dir aber weitere Möglichkeiten, Energie und Kosten zu sparen:

Wärmespeicher nutzen

Bei dem bereits erwähnten Pufferspeicher handelt es sich um einen stark wärmeisolierten und mit Wasser gefüllten Behälter. Dieser thermische Energiespeicher ist ein Kurzzeitspeicher, der die Wärme einige Stunden oder wenige Tage speichern kann. Dadurch kannst du noch mehr Energie sparen. Mittlerweile gibt es auch Langzeitspeicher, welche die Wärme mehrere Monate lang bereitstellen können. Sie benötigen sehr viel Platz und sind für die Versorgung von industriellen Anlagen und größeren Wohneinheiten gedacht.

Wärmedämmung optimieren

Zwingende Voraussetzung für einen geringen Heizwärmebedarf und damit geringe Heizkosten ist eine sehr gute Wärmedämmung der Gebäudehülle. Ein Passivhaus zum Beispiel ist so gebaut, dass die durch die Sonne eingetragene und die durch Bewohner und Haushaltsgeräte erzeugte Wärme im Haus gehalten wird und meist für eine angenehme Raumtemperatur ausreicht. Als Hausbesitzer kannst du mit einer hervorragenden Dämmung deine Heizkosten weiter senken.

Wenn du Mieter bist, hast du weniger Möglichkeiten. Du könntest bei Bedarf undichte Fenster und die Wohnungstür besser abdichten. Auch schwere Vorhänge helfen, Wärme in der Wohnung zu halten.

Warm anziehen

Wenn du im Winter auch zu Hause etwas dickere Kleidung trägst, musst du deine Heizung nicht bis zum Anschlag aufdrehen und sparst so Energie.

Mit einem Kaminofen Gemütlichkeit schaffen

Hast du Zugang zu einem intakten Schornstein, kannst du einen Kaminofen installieren. So lässt sich die Heizung drosseln, ohne auf angenehme Raumtemperaturen verzichten zu müssen. Außerdem heizt du den Kamin mit Holz und somit nachhaltig.

So lieber nicht: Heizen ohne Heizung

Das Heizen ohne Heizung ist insbesondere in der kalten Jahreszeit nicht zu empfehlen, da nicht in allen Räumen eine optimale Temperatur gewährleistet werden kann. Das führt zu einem schlechten Raumklima und erhöht das Risiko für Schimmelbildung.

 

Alternativ heizen lohnt sich

Der Staat fördert den Umstieg von Anlagen mit fossilen Energieträgern auf umweltfreundliche alternative Heizungen. Wenn du dich in naher Zukunft für so eine Heizung entscheidest, entgehst du den steigenden Kosten fossiler Brennstoffe und leistest einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.

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