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- Wie Holz zum Kraftwerk wird
Holzböden werden in Deutschland immer beliebter. Laut einer Statista-Umfrage betrug der Herstellerumsatz vor circa zwei Jahren bereits ein Drittel für Parkett- und Laminatböden. Auch heutige Umfragen zeigen, dass der einst beliebte textile Bodenbelag an Zuspruch verliert. So stieg der Umsatz im letzten Jahr für Parkett um 7,1 Prozent – für Landhausdielen konnten sogar 10 Prozent verzeichnet werden.
Schweizer Materialforscher haben diesen Trend aufmerksam beobachtet und sich Gedanken über die weitere Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs gemacht. So sollen Holzböden zukünftig nicht nur die Optik des Wohnraums verschönern, sondern auch als kleine Kraftwerke arbeiten. Das funktioniert, indem hauchdünne Beschichtungen die elektrischen Eigenschaften des Holzes verändern. Schließlich ist das Material nicht gerade für seine Leitfähigkeit bekannt.
Um Strom zu erzeugen, wurden in der Forschung zwei Bretter miteinander kombiniert. Das eine, etwa ein Millimeter dicke, Holzbrett wurde dabei mit einer hauchdünnen Schicht Silikon-Kunststoff (Polydimethylsiloxan) versehen. Auf dem anderen wurden winzige Nanokristalle aus einer metallorganischen Gerüstverbindung gezüchtet. Nachdem beide Bretter mit der jeweils beschichteten Seite übereinandergelegt wurden, konnten erste Erfolge verzeichnet werden. Gemeinsam erzeugten sie genug elektrischen Strom, um Leuchtdioden oder auch kleine elektronische Geräte zu betreiben. Die Stromerzeugung erfolgt, indem man einfach regelmäßig über den Boden läuft und so die beiden Beschichtungen aneinanderdrückt.
Der Holzforscher Guido Panzarasa (Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich) testete dabei mehrere Holzarten. Am effektivsten war das Fichtenholz. Durch die Rauigkeit ist es nämlich möglich, dass sich die beschichteten Bretter nur dann berühren, wenn Druck ausgeübt wird und sich ebenso sofort lösen, wenn dieser nachlässt. So hielt dieses Holzkraftwerk mühelos 1.500 Tritte aus, bei dem es jedes Mal kleine elektrische Ströme erzeugte.
Holz kann also doch Strom produzieren, man muss nur wissen, wie! Wir finden diesen nachhaltigen Ansatz sehr spannend und halten euch natürlich weiterhin gern auf dem Laufenden.
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