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Steigende Energiepreise machen Heizungs-Problem deutlich

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1 Minuten

Veröffentlichung

01.11.2021

Letztes Update

01.11.2021

Steigende Gaspreise in Deutschland

Die steigenden Gaspreise in Deutschland treffen die Verbraucher aktuell besonders stark. Dabei müssten die Auswirkungen der Preissteigerungen nicht so schwerwiegend sein, wie sie nun für viele Mieter und Hausbesitzer tatsächlich sind. Bereits im Jahr 2008 lagen die durchschnittlichen Gaspreise für Verbraucher bei mehr als acht Cent pro Kilowattstunde und waren damit sogar höher als heute. Doch nach wie vor wird die Hälfte der deutschen Wohnungen mit Gas geheizt. In jede dritte Neubauwohnung wird sogar noch eine Gasheizung eingebaut.

Der Gebäudesektor produziert fast soviel CO2 , wie der Verkehr

Die Energieexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) betont, man habe 2008 und 2009 nicht die richtigen Schlüsse aus den Preissteigerungen gezogen. Man habe die Energiewende, mit der eine größere Unabhängigkeit von fossilen Energien erzielt werden sollte, stattdessen verschleppt. Versäumnisse finden sich vor allem im Gebäudesektor, der in Deutschland jährlich rund 120 Millionen Tonnen CO2 produziert, nur etwas weniger als der Verkehr mit 146 Millionen Tonnen. Zur Einhaltung der Klimaziele wäre eine Umstellung auf erneuerbare Heiz-Energien also wichtig. Doch die höheren Investitionskosten sowie die aufwendigere Planung, welche bisher nicht vergütet wird, schaffen wenig Anreize für eine energetische Sanierung.

Auch Vermieter in Deutschland haben derzeit kaum Anreize, das Heizen für ihre Mieter günstiger zu machen. Anders ist das zum Beispiel in Schweden. Hier sind Warmmieten üblich, sodass Vermieter profitieren, wenn sie die Heizkosten senken. Außerdem hat Schweden bereits in den 1990er-Jahren eine CO2-Steuer eingeführt. Mittlerweile heizen dort nur noch 3 Prozent mit Gas und Öl. Natürlich gibt es Unterschiede zu Deutschland – so setzt Schweden stark auf Atomstrom und besonders bei Fernwärme wird bevorzugt Biomasse eingesetzt. Aber trotz kalter Winter sind bei Einfamilienhäusern Wärmepumpen Standard.

Während andere europäische Länder längst den Einbau von Gasthermen verbieten, wird in Deutschland - obwohl die Technik längst ausgereift ist - noch immer erstaunlich wenig auf regenerative Heizenergie gesetzt.